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Leo Estermann - Rahmenbaukunst aus Zürich

Beim Durchsehen alter Unterlagen ist mir kürzlich ein besonderer Rahmen von Estermann aufgefallen.
Laut dem Rahmenbuch stammt er aus dem Jahr 1968 – und bemerkenswerterweise wurde er bereits damals muffenlos gelötet, also in einer Bauweise, die ihrer Zeit voraus war.
Noch spannender wurde es, als ich herausfand, dass genau dieses Estermann 1971 von Sepp Fuchs an der Weltmeisterschaft in Varese gefahren wurde. Sepp Fuchs selbst hat dies bestätigt. Im Rahmenbuch ist jedoch ein anderer Name für das Jahr 1968 vermerkt. Nach etwas Nachforschung stellte sich heraus, dass das Velo ursprünglich für den Ersatzfahrer Arthur Schlatter des Schweizer Olympiateams von 1968 in Mexiko gebaut worden war. Nach den Spielen landete es im Lager von Fritz Brühlmann – und schliesslich bei Sepp Fuchs, der aufgrund einer krankheitsbedingten Absage von Xaver Kurmann kurzfristig einspringen musste. So fand der Rahmen, der einst für einen Ersatzfahrer gedacht war, doch noch seinen Weg an eine Weltmeisterschaft.

Hier nun der spannende Rahmen Nr. 961 von September 1968:
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Re: Leo Estermann - Rahmenbaukunst aus Zürich
Schau mal hier:
leo .
Beim Durchsehen alter Unterlagen ist mir kürzlich ein besonderer Rahmen von Estermann aufgefallen.
Laut dem Rahmenbuch stammt er aus dem Jahr 1968 – und bemerkenswerterweise wurde er bereits damals muffenlos gelötet, also in einer Bauweise, die ihrer Zeit voraus war.
Noch spannender wurde es, als ich herausfand, dass genau dieses Estermann 1971 von Sepp Fuchs an der Weltmeisterschaft in Varese gefahren wurde. Sepp Fuchs selbst hat dies bestätigt. Im Rahmenbuch ist jedoch ein anderer Name für das Jahr 1968 vermerkt. Nach etwas Nachforschung stellte sich heraus, dass das Velo ursprünglich für den Ersatzfahrer Arthur Schlatter des Schweizer Olympiateams von 1968 in Mexiko gebaut worden war. Nach den Spielen landete es im Lager von Fritz Brühlmann – und schliesslich bei Sepp Fuchs, der aufgrund einer krankheitsbedingten Absage von Xaver Kurmann kurzfristig einspringen musste. So fand der Rahmen, der einst für einen Ersatzfahrer gedacht war, doch noch seinen Weg an eine Weltmeisterschaft.

Hier nun der spannende Rahmen Nr. 961 von September 1968:
Anhang anzeigen 1719540Anhang anzeigen 1719541Anhang anzeigen 1719542Anhang anzeigen 1719543Anhang anzeigen 1719544Anhang anzeigen 1719545Anhang anzeigen 1719546
Überragend verarbeitet. Kenne niemanden, der auch nur annähernd zu der Zeit handwerklich so sauber und durchdacht gearbeitet hat (allein die Verstärkung an der Sattelklemme....). Fillet brazing mit minimalen Einsatz von lot.
 
Beim Durchsehen alter Unterlagen ist mir kürzlich ein besonderer Rahmen von Estermann aufgefallen.
Laut dem Rahmenbuch stammt er aus dem Jahr 1968 – und bemerkenswerterweise wurde er bereits damals muffenlos gelötet, also in einer Bauweise, die ihrer Zeit voraus war.
Noch spannender wurde es, als ich herausfand, dass genau dieses Estermann 1971 von Sepp Fuchs an der Weltmeisterschaft in Varese gefahren wurde. Sepp Fuchs selbst hat dies bestätigt. Im Rahmenbuch ist jedoch ein anderer Name für das Jahr 1968 vermerkt. Nach etwas Nachforschung stellte sich heraus, dass das Velo ursprünglich für den Ersatzfahrer Arthur Schlatter des Schweizer Olympiateams von 1968 in Mexiko gebaut worden war. Nach den Spielen landete es im Lager von Fritz Brühlmann – und schliesslich bei Sepp Fuchs, der aufgrund einer krankheitsbedingten Absage von Xaver Kurmann kurzfristig einspringen musste. So fand der Rahmen, der einst für einen Ersatzfahrer gedacht war, doch noch seinen Weg an eine Weltmeisterschaft.

Hier nun der spannende Rahmen Nr. 961 von September 1968:
Anhang anzeigen 1719540Anhang anzeigen 1719541Anhang anzeigen 1719542Anhang anzeigen 1719543Anhang anzeigen 1719544Anhang anzeigen 1719545Anhang anzeigen 1719546
Interessanter Rahmen.
Vergleichbare Rahmen aus DDR Fertigung sparten etwa 250gr durch muffenlose Bauweise. Hier ja noch weiter getrieben durch die gebohrte Bremsstrebe.
 
...da bin ich mir ziemlich sicher, dass da eine andere Fügetechnik als das in GB entwickelte fillet brazing dahintersteckt. Eine Lotverbindung braucht eine Gewisse Fläche um Kräfte zu übertragen. Ein Blick ins Steuerrohr könnte Erkenntnis bringen
Werde den Rahmen gerne mal genauer unter die Lupe nehmen.
 
Macht das Rahmenbuch denn eine Aussage zu fillet brazing? Aussehen tut es eher nach TIG Schweißen?
Nein, dazu ist leider nichts zu entnehmen.
Das mit TIG-Schweissen haben @-LUPO- und ich auch schon diskutiert. Ich werde den Rahmen mal sauber anschauen.

Hier bei dem 1981 Strassenrahmen sieht man das Lot. Daher denke ich eher an löten den an TIG Schweissen, bei Estermann. Da ich aber absolut kein Fachmann bin bezüglich Schweissen, werde ich dies sicher mal noch mit einem mir bekannten Rahmenbauer anschauen.
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Macht das Rahmenbuch denn eine Aussage zu fillet brazing? Aussehen tut es eher nach TIG Schweißen?
Witzig dass du das erwaehnst ... hatte ich auch erst gedacht (so mit alten MTB im Hinterkopf), aber mir gedacht dass das irgendwie nicht zu einer Rennmaschine passt. Aber da mag ich falsch liegen ...
 
Nein, dazu ist leider nichts zu entnehmen.
Das mit TIG-Schweissen haben @-LUPO- und ich auch schon diskutiert. Ich werde den Rahmen mal sauber anschauen.

Hier bei dem 1981 Strassenrahmen sieht man das Lot. Daher denke ich eher an löten den an TIG Schweissen, bei Estermann. Da ich aber absolut kein Fachmann bin bezüglich Schweissen, werde ich dies sicher mal noch mit einem mir bekannten Rahmenbauer anschauen.
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Das ist Lot. 69 hat meines Wissens niemand Rahmen tig geschweißt. Stelbel dürften in den 1970ern, die ersten gewesen sein. Tig Schweißnähte sehen anders aus. Estermann hat einfach extrem sauber mit dem Lot gearbeitet.Wenn die Rohre genau zugeschnitten sind, reicht auch wenig Lot.
 
Das ist Lot. 69 hat meines Wissens niemand Rahmen tig geschweißt. Stelbel dürften in den 1970ern, die ersten gewesen sein. Tig Schweißnähte sehen anders aus. Estermann hat einfach extrem sauber mit dem Lot gearbeitet.Wenn die Rohre genau zugeschnitten sind, reicht auch wenig Lot.
Aus meiner Sicht gibt es keinen Rahmenbauer neben Estermann, der den Profiradsport so mit Innovationen geprägt hat seit den 1940ern bis in die 1990er hinein und dabei allerlei Weltmeister, Olympiasieger und Tourgewinner ausstattete. Dabei hat @stahlpedaleur noch nicht mal alle gezeigt. ;)

Dagegen sehen die besten Stelbelräder auch weniger sauber aus. :)

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Uhhh ... er hat Jehova gesagt!
Ist eigentlich ganz leicht. Wer hat Fausto Coppi oder Hugo Koblet ausgestattet und gleichzeitig Aerorahmen 30-40 Jahre später für die bekanntesten Sprinter und Tourfahrer wie Urs Freuler oder Dill Bundi gebaut? Weil das ist bei Estermann die Messlatte. Wer in den 50ern Rahmen gebaut hat, war meist beim Aerozeug der 80er raus oder hat die Welle mitgenommen. Estermann war Inspiration auch dann noch.

Luigi Gilardi hat schon in den 20-30ern die Profis ausgestattet und bestimmt mehr Profis bestückt als Estermann, aber dafür aber auch nicht so eine Innovation in den 70-80ernan den Tag gelegt. Pogliaghi würde mir noch einfallen, aber der hat auch Anfang 70 aufgehört und seine Rahmen starteten eventuell 1947-50. Um ein deutsches Beispiel zu bringen…Hugo Rickert würde zeitlich passen und war bestimmt ganz vorne in den 50-70ern dabei, aber danach halt auch nicht mehr in der Aerowelle aktiv.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist eigentlich ganz leicht. Wer hat Fausto Coppi oder Hugo Koblet ausgestattet und gleichzeitig Aerorahmen 30-40 Jahre später für die bekanntesten Sprinter und Tourfahrer wie Urs Freuler oder Dill Bundi gebaut? Weil das ist bei Estermann die Messlatte. Wer in den 50ern Rahmen gebaut hat, war meist beim Aerozeug der 80er raus oder hat die Welle mitgenommen. Estermann war Inspiration auch dann noch.

Luigi Gilardi hat schon in den 20-30ern die Profis ausgestattet und bestimmt mehr Profis bestückt als Estermann, aber dafür aber auch nicht so eine Innovation in den 70-80ernan den Tag gelegt. Pogliaghi würde mir noch einfallen, aber der hat auch Anfang 70 aufgehört und seine Rahmen starteten eventuell 1947-50. Um ein deutsches Beispiel zu bringen…Hugo Rickert würde zeitlich passen und war bestimmt ganz vorne in den 50-70ern dabei, aber danach halt auch nicht mehr in der Aerowelle aktiv.

EIne spannende Diskussion.

Betrachten wir mal das Rennrad:
Zwischen den Raedern knapp vor dem 1.WK bis Mitte der 30er Jahre ist kaum ein Unterschied. Keine Gangschaltung (aber 2 Ritzel), 1-2 Bremsen, gerne noch Holzfelgen.

Dann kam die Zeit der Gangschaltungen in anfangs noch verschiedenen Varianten. Die Raeder behielten ihre Form bis in die 70er. Aluminium wurde STandard bei den Anbauteilen, erste Experimente mit Titan Anfang der 70er, verschiedene Bremsentypen wurden erprobt, die Gangzahl wuchs von 3 auf 12 ... aber insgesamt gab es da nicht viel Neues, weiterhin gemuffte Stahlrahmen.

Ab Mitte der 70er die ersten zaghaften Versuche, die Aerodynamik staerker in den Blickpunkt zu ruecken. Fuer mich die spannendste Phase. Experimente mit Rahmengeometrien, muffenloser Verarbeitung, Lenkerformen, Fahrerpositionierung, vorne Einfachantrieb, Rahmenmaterialien, aerodynamischen Sattelstuetzen, und die Laufraeder begannen so auszusehen, wie sie heute noch aussehen: hoehere Felgen zur Verringerung des Windwiderstandes und Flachspeichen. Das alles wuchs dann in den 90ern so wild, dass die UCI sieht bemueht sah, die Form des Fahrrades in die Regularien schreiben zu muessen. Schade :D

Sprich:: Wer die spaeten 70er/80er/90er als Rahmenbauer mitmachte, hatte bessere Startbedingungen fuer groessere Innovationssschritte. Klar ist aber auch, dass viele Rahmenbauer sich da nicht dran beteiligt haben, und es auch Zweifel gab, ob denn die Aerodynamik am Rad notwendig sei, wo doch der Fahrer weiterhin wie eine Wand im Wind steht. Aber da, wo es eben auf 1/10sec ankam, da wurde die Innovation angenommen.

Aber wer ist denn nun der Koenig der Innovationen?
Die Schweiz und die DDR scheinen sich gegenseitig angstachelt zu haben, kommen doch verschiedene fruehe Innovationen aus den beiden Laendern. Fuer mich erscheint auch die Absicht ein wichtiger Aspekt. Muffenlose (oder innengemuffte) Rahmen gab es ja schon kurz nach der Bronzezeit. Aber einen Rahmen muffenlos gestalten, mit der klaren Absicht (und den notwendigen Berechnungen) dahinter, dem Fahrer einen Geschwindigkeitsvorteil zu verschaffen, stellt einen entscheidenden Unterschied da.

Ich wuerde sogar soweit gehen und behaupten, dass die Konzeptionen der Schweizer und DDR-Rahmenbauer die anderen Nationen angestachelt haben, es gleichzutun, und damit ein "Wettruesten" ausloesten. Und dann kamen eben Gitane mit dem halb-integrierten, flachen Aerolenker, kunstvoll gebogene italienische Rahmen, amerikanische "Funny-Bikes" usw.

In der Summe behaupte ich, dass die Raeder von Kochlik, und schliesslich Textima (zumindest bis Mitte der 80er) die Speerspitze bildeten. Hier wurde das Fahrrad als Gesamtkonzept staerker betrachtet. Die Rahmen waren sicher nicht besser als die von Estermann, auf beiden Seiten schoen verarbeitet, dicht an der Perfektion. Auf beiden Seiten mit dem Sportler im Blick, leicht und sexy.
Was in der DDR eben konsequenter gehandhabt wurde, sind die Anbauteile. Die Lenker wurden auf die Fahrer hin angepasst (weshalb viele Lenker eben den Namen des Fahrers eingestempelt haben), die Bremsen bei den Strassenzeitfahrraedern nicht einfach hinter die Gabel geschraubt, sondern zudem neu gestaltet, dass sie sich besser einfuegen, die Zuege nach innen verlegt, die Sattelstuetzen aerodynamisch geformt, Steuersaetze integriert, Kurbeln bearbeitet, Tests mit verschiedenen Kette gemacht, Felgen und Speichen ueberdacht, die Saettel verkleidet, mit Radgroessen experimentiert ...

Fairerweise muss man anmerken, dass es eben bei Textima nicht darum ging, fuer den Markt zu fertigen. Man schoepfte nciht aus dem Unendlichen, aber musste auch nicht wirtschaftlich denken.
 
Finde die Diskussion ebenfalls sehr spannend und schliesse mich euch, @evisu und @-LUPO- , inhaltlich voll und ganz an.

Zum einen war Leo Estermann zweifellos einer der ganz Grossen seiner Zunft, der sich bis ins hohe Alter immer wieder neu erfand und offen für Neues blieb. Zum anderen war die DDR mit Textima in der Entwicklung der Aerodynamik der 1970er- und frühen 1980er-Jahre ganz klar eine treibende Kraft.

Belegen lässt sich auf jeden Fall der direkte Austausch von Fritz Brühlmann mit der DDR: So kamen die Flachspeichen in die Schweiz, und Sergio Gerosa war der erste Fahrer aus dem Westen, der diese bei einem Rennen einsetzte. Wie weit sich die Beteiligten bei der Entwicklung gegenseitig beeinflussten, liesse sich wohl erst klären, wenn man chronologisch aufarbeitet, was wann von Textima, Estermann und anderen auf den Markt kam.

Estermann hat im direkten Wettbewerb mit anderen Schweizer Rahmenbauern seine Fähigkeiten stetig weiterentwickelt. Gerade in den 1970er-Jahren gab es im Raum Zürich/Ostschweiz viele ausgezeichnete Rahmenbauer, und wer sich dort abheben wollte, musste zwangsläufig innovativ bleiben.

Die enge Zusammenarbeit mit Fritz Brühlmann war für die Entwicklung von Leo Estermann sicherlich ein Vorteil. Aus den Unterlagen, die ich kürzlich zu Brühlmann erhalten habe, geht klar hervor, mit welcher Präzision er seine Arbeit ausführte, und genau diese Sorgfalt floss auch in die Entwicklung der Rahmen ein.

Aus dem Projekt 84 des Schweizer Verbands hat sich für mich zudem im Bereich Aerodynamik vieles neu erschlossen. Bereits Mitte der 1970er-Jahre fanden Windkanaltests an der ETH Zürich statt, aus denen unter anderem das Assos-Velo von 1976 hervorging, das seiner Zeit deutlich voraus war und weitere Entwicklungen anstiess; wie stark Assos dabei auch Estermann beeinflusst hat, ist allerdings noch nicht umfassend dokumentiert.
 
Finde die Diskussion ebenfalls sehr spannend und schliesse mich euch, @evisu und @-LUPO- , inhaltlich voll und ganz an.

Zum einen war Leo Estermann zweifellos einer der ganz Grossen seiner Zunft, der sich bis ins hohe Alter immer wieder neu erfand und offen für Neues blieb. Zum anderen war die DDR mit Textima in der Entwicklung der Aerodynamik der 1970er- und frühen 1980er-Jahre ganz klar eine treibende Kraft.

Belegen lässt sich auf jeden Fall der direkte Austausch von Fritz Brühlmann mit der DDR: So kamen die Flachspeichen in die Schweiz, und Sergio Gerosa war der erste Fahrer aus dem Westen, der diese bei einem Rennen einsetzte. Wie weit sich die Beteiligten bei der Entwicklung gegenseitig beeinflussten, liesse sich wohl erst klären, wenn man chronologisch aufarbeitet, was wann von Textima, Estermann und anderen auf den Markt kam.

Estermann hat im direkten Wettbewerb mit anderen Schweizer Rahmenbauern seine Fähigkeiten stetig weiterentwickelt. Gerade in den 1970er-Jahren gab es im Raum Zürich/Ostschweiz viele ausgezeichnete Rahmenbauer, und wer sich dort abheben wollte, musste zwangsläufig innovativ bleiben.

Die enge Zusammenarbeit mit Fritz Brühlmann war für die Entwicklung von Leo Estermann sicherlich ein Vorteil. Aus den Unterlagen, die ich kürzlich zu Brühlmann erhalten habe, geht klar hervor, mit welcher Präzision er seine Arbeit ausführte, und genau diese Sorgfalt floss auch in die Entwicklung der Rahmen ein.

Aus dem Projekt 84 des Schweizer Verbands hat sich für mich zudem im Bereich Aerodynamik vieles neu erschlossen. Bereits Mitte der 1970er-Jahre fanden Windkanaltests an der ETH Zürich statt, aus denen unter anderem das Assos-Velo von 1976 hervorging, das seiner Zeit deutlich voraus war und weitere Entwicklungen anstiess; wie stark Assos dabei auch Estermann beeinflusst hat, ist allerdings noch nicht umfassend dokumentiert.
Genau, die Speichen kamen ueber Hans Kochlik an Fritz Brühlmann.
Der Einsatz der Speichen ist an DDR Raedern seit München 1972 belegt.

Hans' glaubend, fragte Fritz mehrfach an, ob er ihm nicht eine Speiche geben koenne. Aber da die Staatssicherheit (offiziell oder ueber IM) staendig bei den Events vertreten war, wollte Hans nicht das Risiko eingehen, aber da er sich wohl mit Fritz gut verstand, seinen Wunsch auch nicht abweisen.

Nach Aussage von Hans nahm er also eine als von ihm "defekt" deklarierte Speiche, knipste den Kopf ab und warf sie fuer Fritz sichtbar in eine Muelltonne, wo dieser sie rausfischte.

Ueberhaupt scheint der Sport viel zur Voelkerverstaendigung beigetragen zu haben. Hans sagte mir auch mal, dass die Italiener ihm immer wieder mal was von Campa zusteckten ... ein Werkzeug, Ritzel, ...
 
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