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Konfliktsituationen im Verkehr

Das ist natürlich grober Unfug - denn der mittlerweile gesetzlich vorgeschriebene Abstand bei einspurigen Fahrzeugen ist deshalb gewählt (außerorts übrigens 2m), weil ein einspuriges Fahrzeug bauartbedingt in einem labilen Gleichgewichtszustand fährt - wir alle wissen, daß nur hervorragende Techniker einen idealen Strich fahren, der Normalbürger nicht. Dieser instabile Zustand kann durch zu enges Überholen gestört werden (Angst, Winddruck, im Extremfall leichte Berührung). In der Folge besteht das Risiko, daß der Radfahrer den Asphalt küsst. Enges Überholen führt aber nicht stets zu solche Asphaltknutschgeschichten - deswegen nennt man es Gefahr, weil ein Risiko eintreten kann, nicht aber muß! Deshalb sinkt aber auch die Zahl der Unfälle, wenn man zu dichtes Überholen unterlässt. Also einfach mal auf die Bremse treten....

Dann zeig doch einfach mal Belege, die zeigen, dass Unfälle beim Überholen von Radlern signifikant weniger wurden durch den vorgeschriebenen Mindestabstand. Danke im Voraus.



Und zur Klarstellung: Niemand hier findet es schlecht, dass es diesen Abstand gibt. Nur aus der Unterschreitung eine objektive Gefahr abzuleiten - dieser Schluss ist sehr sicher falsch. Siehe wie geschrieben die Unfallstatistik.
 
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Das ist mein „Lieblingsradweg“. Da stehen abends immer Autos drauf, heute mal drei, das war mir ein Foto wert. Wohlgemerkt direkt am geöffneten Parkplatz am roten Schild. Auf der nebenan laufenden Straße fahre ich mehr als ungern, hier bin ich schon mal an der roten Ampel stehend umgefallen. Vom Luftstoß des mich sehr knapp passierenden Autos. Über seit 10 Sekunden rot mit weit über 100 km/h. Wir sind hier innerorts.
Kurz nach der Aufnahme des Fotos hatte ich in FFM noch zwei Autos, die auf dem rot angemalten Radweg fuhren. Die haben mich aber nicht gesehen, die haben beide telefoniert. Das hintere Auto übrigens mit ADAC-Sticker auf der Tür (genau mein Humor).
Nicht zum ersten Mal weicht meine Einschätzung der Verkehrslage in FFM sehr von der des apokalyptischen Reiters ab.
 
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Das ist mein „Lieblingsradweg“. Da stehen abends immer Autos drauf, heute mal drei, das war mir ein Foto wert. Wohlgemerkt direkt am geöffneten Parkplatz am roten Schild. Auf der nebenan laufenden Straße fahre ich mehr als ungern, hier bin ich schon mal an der roten Ampel stehend umgefallen. Vom Luftstoß des mich sehr knapp passierenden Autos. Über seit 10 Sekunden rot mit weit über 100 km/h. Wir sind hier innerorts.
Kurz nach der Aufnahme des Fotos hatte ich in FFM noch zwei Autos, die auf dem rot angemalten Radweg fuhren. Die haben mich aber nicht gesehen, die haben beide telefoniert. Das hintere Auto übrigens mit ADAC-Sticker auf der Tür (genau mein Humor).
Nicht zum ersten Mal weicht meine Einschätzung der Verkehrslage in FFM sehr von der des apokalyptischen Reiters ab.

Eschersheimer? Falls ja - da fahre ich auf der Straße.
 
Noch so ein intolerantes Weichei...

;):bier:

Zwischen gut finden, tolerieren und per App anzeigen ist ein ziemlich weites Feld - findest Du nicht? Das Foto zeigt mir zudem eine leere Straße, da brauche ICH zumindest keinen Radweg.

Edit: alleine der Zeitverlust zum Anhalten, Foto machen, in App hochladen - da bin ich schon entspannt und ohne jeden Ärger zu Hause.
 
Zuletzt bearbeitet:
denn der mittlerweile gesetzlich vorgeschriebene Abstand bei einspurigen Fahrzeugen ist deshalb gewählt (außerorts übrigens 2m), weil ein einspuriges Fahrzeug bauartbedingt in einem labilen Gleichgewichtszustand fährt
Der Wert wurde so üppig gewählt, weil die Großzügigkeit sehr billig zu gewähren war (er kostete den Staat genau gar nichts). Außerdem ist er (wie man auch in diesem Thread bestens sehen kann) trefflich geeignet, latente Ängste vor dem Bösen Golf von hinten durch das Prädikat der jetzt auch staatlicherseits bestätigten Relevanz zu schüren und zu bestärken und so der Fiktion von der fahrradfreien "Autofahrbahn" weiter den Weg zu ebnen. Falls Andi Scheuer das damals nicht in abgedunkelten Hinterzimmern mit den Vertretern von Automobilwirtschaft, ADAC, VCD, ADFC und Versicherungswirtschaft gezielt so ausbaldowert hat, so ist der inzwischen eingetretene Effekt den genannten Instanzen jedenfalls alles andere als unwillkommen.
 
Das ist natürlich grober Unfug - denn der mittlerweile gesetzlich vorgeschriebene Abstand bei einspurigen Fahrzeugen ist deshalb gewählt (außerorts übrigens 2m), weil ein einspuriges Fahrzeug bauartbedingt in einem labilen Gleichgewichtszustand fährt - wir alle wissen, daß nur hervorragende Techniker einen idealen Strich fahren, der Normalbürger nicht.
Und genau deswegen reicht dem Normalbürger beim rechts vorbeifahren an Autos eine Lücke, welche 10 cm breiter ist wie der Lenker, vollkommen aus. 🤔
 
Zwischen gut finden, tolerieren und per App anzeigen ist ein ziemlich weites Feld - findest Du nicht? Das Foto zeigt mir zudem eine leere Straße, da brauche ICH zumindest keinen Radweg.

Edit: alleine der Zeitverlust zum Anhalten, Foto machen, in App hochladen - da bin ich schon entspannt und ohne jeden Ärger zu Hause.
Dummgebabbel. Das ist nicht mal in Frankfurt, die Eschersheimer fährt wohl jeder auf der Straße. Hier (OF-Goethring) ist der Radweg viel schneller, weil die Straße komplett mit Autorückstau zugestopft ist. Allerdings nicht im Bild, weil hinter mir. Bzw. vor mir- für das Bild muss ich nicht anhalten, das Handy aus dem Trikot, Bild nach hinten, fertig. Das Foto habe ich nicht für eine online-Anzeige geknipst, sondern ausschließlich für genau diesen Thread. Die Ampel vor mir (die mit dem Stau) war rot. Exakt als „wir“ grün bekamen, ballerte noch ein Auto drüber. Da hat auch der Offenbacher Fußgänger neben mir das Gespräch mit mir gesucht.
 
Ja: warum ist der Radanteil in NL (wo bekanntermaßen mindestens ebenso viel "für" den Radverkehr getan wird) dann nicht schon längst bei 500% angekommen? Die Radfahrleistung stagniert dort trotz Multimilliarden Investitionen seit Anfang der 80er Jahre bei ca. 900-1000km pro Einwohner,

Diese "Multimilliarden" bist du noch schuldig. Bissel so einfach daher reden kann jeder. Hast du keine genaueren Zahlen?

während sie in "wir kriegen mal wieder nix auf die Kette"-Deutschland stetig wächst, auf zuletzt 690 km* in 2022.

Wie genau kommst du dann auf 690 km Radfahren im Jahr pro Einwohner in Deutschland? Diese Zahl oder etwas zum Herleiten ist in dem an der Zahl verlinkten Dokument nirgendwo zu finden.

Ursache, Wirkung, Korrelation, Kausalität - so schwierig.

Dass man jetzt Investitionen tätigen muss, damit das bis 2030 besser wird mit der Radnutzung, ist aber nicht so schwierig zu verstehen, nicht wahr?

Länder wie Flandern, Irland, Schottland haben das verstanden und investieren zehnmal mehr pro Einwohner als Deutschland.

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https://ecf.com/sites/ecf.com/files/The-State-of-National-Cycling-Strategies-2023_ECF.pdf
 
Knappe Überholmanöver sind knapp und grob unhöflich, aber eben nicht "gefährlich".

"Gefahr" ist keine binäre Größe. Sie hat einen Wert, der sich aus (Expositionszeit x Eintretenswahrscheinlichkeit x Verletzungsschwere) errechnen lässt und der für den Konflikt "Auto überholt Fahrrad" nur wenig über dem Durchmesser eines Photons liegt. Fälle wie der von Natenom kürzlich werden gerne als Paradebeispiel für die Gefahren des Engüberholens angeführt, aber erstens sind auch diese Paradebeispiele sehr selten und zweitens repräsentieren diese Fälle einen eigenständigen Problemkreis (nämlich "Nichtüberholen" durch Ablenkung, Tunnelblick, Übermüdung, Alkohol, Drogen, Sichtbehinderung). Die Probleme durch Nichtüberholer sind zwar klein, aber durchaus real. Die entsprechenden Verhaltensweisen sind allerdings nicht nur für Fahrbahnradfahrer lebensgefährlich, sondern gleichermaßen auch für andere Kraftfahrer (Gegenverkehr existiert...) wie auch für die Blindflieger selbst (Gegenverkehr, Baumunfälle etc.). Zur Lösung des Blindflieger-/Nichtüberholer-Problems ist es daher weder notwendig noch hinreichend, wenn der Teil der KFZ-Führer, der den Radfahrer gesehen hat und deswegen sicher (wenn auch manchmal nur knapp) verfehlen wird, zum Überholen von Radfahrern deutlich weiter nach links fahren würde. Diese Unfälle gehen auch dann nicht weg, wenn der Verkehrsminister 3m Überholabstand vorschreiben (und die Polizei das auch durchsetzen) würde.
Die Wahrscheinlichkeit, dass es zu einem Zwischenfall kommt steigt ja aber auch je geringer die Distanz zwischen beiden Fahrzeugen ist. Natürlich führt nicht jedes knappe Überholmanöver zu einem Unfall aber die Wahrscheinlichkeit wird eben verringert indem der Abstand vergrößert wird. Welcher Abstand das jetzt genau ist, kann ich auch nicht mit absoluter Bestimmtheit bekanntgeben. Würde ein größerer Abstand nicht zu mehr Sicherheit führen, dann wären Autobahnen wahrscheinlich auch nicht so breit.

Es gibt ja immer noch das Prinzip des Sicherheitsfaktors. Bei Arbeitsmitteln wie Rundschlingen gibt es teilweise Faktoren von 10 (ergo das zehnfache der Nennlast, ist die Bruchlast).
Dieses Prinzip lässt ja auch auf den Überholabstand anwenden. Wie viele hier schon schrieben, gibt es nicht nur völlig routinierte Radfahrende sondern eben auch Leute die nicht absolut sicher auf ihrem Rad sind. Dieser Personengruppe kann so ein Schlenker schon viel eher unterlaufen als manch Anderen.

Ich kann selber auch sehr gut nachvollziehen, wenn die 1,5m nicht immer eingehalten werden können. Noch dazu habe ich nicht ständig einen Zollstock oder ein Lasermessgerät dabei. Bedeutet also, dass Seitenabstände natürlich sehr oft situationsabhängig sind. Die Maßzahl die aber jeder im Kopf hat, wenn er oder sie sich mal wieder bei einem zu knapp Überholenden beschweren will, sind die 1,5m. Das bedeutet nicht, dass die Person durchgehend auf diese Maßzahl besteht und jeden Verstoß (sei es ein Millimeter oder ein Zentimeter) gleich ahnden und bestrafen will, es ist eben nur ein Argument, das man hervorbringen kann.
 
Knappe Überholmanöver sind knapp und grob unhöflich, aber eben nicht "gefährlich".

"Gefahr" ist keine binäre Größe. Sie hat einen Wert, der sich aus (Expositionszeit x Eintretenswahrscheinlichkeit x Verletzungsschwere) errechnen lässt und der für den Konflikt "Auto überholt Fahrrad" nur wenig über dem Durchmesser eines Photons liegt.

Zu solchen Texten kann man eigentlich nicht viel schreiben.

Es fehlt u.a. die Geschwindigkeit des überholenden Fahrzeugs.
 
Ich finde ja: Selbst ein routinierter Radfahrer muss auch mal einem Hindernis ausweichen (Schlagloch, tiefer Gullideckel, hochgewachsene Wurzel). Geschieht das während eines knappen Überholvorganges, wird es halt schnell gefährlich. Das Blöde an solch einer Situation ist halt, dass der Autofahrer den Grund für einen evtl. Schlenker gar nicht erkennt.

Von daher: Großer Abstand ist 'beschde'
 

So einen hatte ich letzte Woche hier auf einer Bundesstraße innerorts, ich auf einem Schutzstreifen mit dickem weißen Strich, neben mir. Ich war durch das Gardia-Rücklicht vorgewarnt, dass da was kommt, aber mit einem nur max. 50 cm entfernt und ca. 60 km/h schnellen LKW hab ich nicht gerechnet, der hat mich fast angesaugt im vorbeifahren...
 
Zu solchen Texten kann man eigentlich nicht viel schreiben.

Es fehlt u.a. die Geschwindigkeit des überholenden Fahrzeugs.
Kennen wahrscheinlich viele von uns das Gefühl, wenn man außerorts auf dem Renner sitzend mit hoher Geschwindigkeit überholt wurde und der Überholabstand so gering war, dass man die nächsten 10 Minuten erst mal mit etwas schlotternden Beinen weiterfährt.

Ich kann einiges ab, aber dieses Gefühl hatte ich dann doch ein paar Mal im Leben und auch wenn nix passiert ist - wie das hier im Faden als Wesenszug des knappen Überholens aufgeführt wurde - diese schlotternden Beine muss man nicht haben. Den Adrenalinstoß kann man sich auch auf andere Weise holen.

Macht dann auch nicht so einen großen Unterschied, ob großer LKW, kleiner PKW oder nur Motorrad, wenn das Tempo hoch genug ist und der Abstand zu klein ist, dann ist das alles scheiße. Klar, der LKW braucht länger zum Überholvorgang, aber es ist ja für gewöhnlich der erste Schreckmoment...
 
@ReiterDerApokalypse ich kann zwar viele deiner Positionen verstehen und teile sie zuweilen auch, aber es kommt mir so vor als wenn du doch eher aus „unserer“ Sicht als halbwegs Profis im Straßenverkehr schreibst.
Wir fahren hier mindestens hohe vierstellige Jahreskilometer (und mehr) im Straßenverkehr das tut die Ottonormalbürgerschaft indes nicht. Letztere Gruppe hat somit weder die Praxis noch die Erfahrung wie unsereins. Das Gro der Menschen wird das Radfahren vermutlich eh nach subjektivem Empfinden angehen, da bringt dann auch keine Unfallstatistik etwas.
 
Kennen wahrscheinlich viele von uns das Gefühl, wenn man außerorts auf dem Renner sitzend mit hoher Geschwindigkeit überholt wurde und der Überholabstand so gering war, dass man die nächsten 10 Minuten erst mal mit etwas schlotternden Beinen weiterfährt.
Die Frage ist, ob das besser wird, wenn der Teil der redlichen Überholer, der dir mindestens einen Meter gewähren würde, stattdessen mindestens zwei Meter lassen muss. Die Antwort darauf lautet „Nein!“. Grund: solche Miniabstände sind nicht Bestandteil der Normalverteilung aller echten Überholmanöver, sondern entweder pure Absicht oder Konsequenz von „Nichtüberholen“ infolge von Nicht-Wahrnehmen. Beides war schon immer streng verboten und es wird auch nicht dadurch noch verbotener, wenn jetzt konkret 2 Meter Vorschrift sind. Um zu wissen, dass man anderen nicht derart nah auf die Pelle rückt, braucht man noch nicht einmal einen Führerschein, dafür reicht normale Kinderstube aus. Vor allem aber sind all diese Manöver nicht davon betroffen, wenn die Glocke der normalverteilt streuenden echten Überholvorgänge durch Vorschriften, Überwachung und Sanktionen weiter nach links wandert.
 
Das Gro der Menschen wird das Radfahren vermutlich eh nach subjektivem Empfinden angehen, da bringt dann auch keine Unfallstatistik etwas.
Es wäre ja schon viel gewonnen, wenn man den arglosen Laien nicht ständig den Bären aufbinden würde, ihre Gefühle seien aufgrund der Statistik vollauf gerechtfertigt. Zwar wird nirgendwo explizit darauf hingewiesen, dass Unfallopfer aus Engüberholen resultieren, aber wenn zB bei den jährlich wiederkehrenden Ritualen der Verkündung der Unfallbilanz durch die Polizei und die nachfolgende Diskussion der Entwicklung in der Presse unermüdlich über die Notwendigkeit von mehr Infrastruktur gelabert wird, dann denken die Leute sich natürlich schon ihr Teil.
 
Der Mindestabstand sollte , so zumindest meine Hoffnung dafür sorgen das den Autofahrern bewusst wird , das ein Überholvorgang nicht möglich ist wenn auf einer normalen Straße Gegenverkehr kommt.

Und wenn die gesamte Straße so schmal ist das wenigstens die Geschwindigkeit massiv reduziert wird.
 
Ich finde ja: Selbst ein routinierter Radfahrer muss auch mal einem Hindernis ausweichen (Schlagloch, tiefer Gullideckel, hochgewachsene Wurzel). Geschieht das während eines knappen Überholvorganges, wird es halt schnell gefährlich. Das Blöde an solch einer Situation ist halt, dass der Autofahrer den Grund für einen evtl. Schlenker gar nicht erkennt.
Dazu ergänzend noch, weil gestern das Argument fiel, dass man auch als Radfahrer vorausschauend fahren müsse und es daher dann gar nicht zu solchen Schlenkern kommen dürfe - auch ein Autofahrer, der einen Radfahrer überholt, muss vorausschauend fahren.
Entweder der Autofahrer muss dann also auch Straßenverhältnisse, die ein Ausweichmanöver eines Radfahrers herbeiführen, wahrnehmen und sich mit seiner Überhollinie entsprechend darauf einstellen. Oder er rechnet gleich mit dem Schlimmsten ... und hält innerorts die 1,50m und außerorts die 2,00m ein.

Von daher: @racer890: merkste selber, wa?
 
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