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Konfliktsituationen im Verkehr

Wie aus dem Bericht hervorgeht, ist der "parallele" Radweg nicht benutzungspflichtig. Das Unfallopfer selbst hat sich (wegen der Beschaffenheit des - asphaltierten - Radwegs) dafür eingesetzt, dass das blaue Schild entfernt wird. Entfernt wurde es lt. Presse 2021.
Ich habe das Leben und Wirken von "natenom" nicht verfolgt, aber soweit ich das aus Berichten und dessen Blog mitbekommen haben, hat er sich nicht für die Aufhebung der Benutzungspflicht stark gemacht, sondern wollte, dass die wohl halbwegs in der selben Richtung verlaufende, nie gereinigte/geräumte, schlaglochübersäte Buckelpiste von Waldweg in einen Zustand versetzt wird, in dem man sie halbwegs gefahrlos benutzen kann. Die Reaktion seitens der Behörden war aber keine Sanierung und regelmäßige Reinigung, sondern das Abschrauben der Schilder. Benutzungspflichtig war der Weg wohl schon vorher nicht, da er nicht straßenbegleitend war (z.B. andere Vorfahrtsregelung - in seinen Blog schrieb er davon, dass die Behörden die nicht bestehende Benutzungspflicht bestätigt hätten).

Ich kenne die Strecke nicht, drum weiss ich nicht, wie ich mich dort verhalten hätte bzw. welchen Weg ich gewählt hätte. Ich halte mich für ausreichend sicherheitsbewusst, würde aber z.B. niemals eine Warnweste auf dem Rad anziehen, das erscheint mir reichlich übertrieben. Drum gehe ich davon aus, dass "natenom" wohl noch sicherheitsbewusster war als ich es wäre.

Davon abgesehen finde ich es schon erschreckend, dass man auf so einer Strecke einfach so mir nichts dir nichts umgenietet werden kann. Grade im Dunkeln sollte die Gefahr ja nahezu inexistent sein, weil man ein rotes Rücklicht auf unbeleuchteter Strecke eigentlich problemlos weithin sehen können sollte. Der Herr muss komplett im völligen Blindflug unterwegs gewesen sein. Ich pendele häufig mit einem S-Pedelec, da hätte ich auf diesem Straßenabschnitt definitiv auf der Fahrbahn fahren müssen ohne wenn und aber - ich wäre aber genauso gut oder schlecht sichtbar gewesen und ähnlich schnell. So etwas kann ich nicht als "Dumm gelaufen" abtun.
 
Davon abgesehen finde ich es schon erschreckend, dass man auf so einer Strecke einfach so mir nichts dir nichts umgenietet werden kann.
Erschreckend ja. Als Radfahrer auf der Straße ist aber immer gefährlich. Jeder Autofahrer macht mal einen Fehler und wenn man zur falschen Zeit am falschen Ort ist ...

Ein bekannter von mir wurde mal am helllichten auf einer geraden Straße (mit dem Rennrad rechts fahrend) von einem von hinten kommenden Pkw "abgeräumt" und schwer verletzt. Der Fahrer sah auf dem rechten Auge allerdings so gut wie nichts. Er hatte vorher schon mal einen Unfall. Der Führerschein wurde aber beim 1. Unfall nicht eingezogen.
 
Grade im Dunkeln sollte die Gefahr ja nahezu inexistent sein, weil man ein rotes Rücklicht auf unbeleuchteter Strecke eigentlich problemlos weithin sehen können sollte. Der Herr muss komplett im völligen Blindflug unterwegs gewesen sein.
Im Blindflug? Hm. Ich frage mich, wie der Autofahrer es denn überhaupt bis dahin geschafft hat, ohne die Straße zu verlassen.
Ich wurde bereits 2x als Rennradradfahrender von Autos angefahren, die von vorn kamen und links abbogen. Deren Fahrer gaben an, mich nicht gesehen zu haben, tagsüber, im roten Trikot. Ich glaube nicht, dass die halbblind waren.

Wieso bauen Baufirmen vor Straßenbaustellen geradezu eine Jahrmarkts-Beleuchtung auf? Manchmal mit grellem Blitzlichtgewitter.

Wenn man eine Bake nicht sieht, übersieht man auch Radfahrer! So simpel stelle ich mir das vor. Und wenn das Auto von hinten kommt, hat der Radfahrer gar keine Chance.
 
Erschreckend ja. Als Radfahrer auf der Straße ist aber immer gefährlich. Jeder Autofahrer macht mal einen Fehler und wenn man zur falschen Zeit am falschen Ort ist ...
Ja, niemand ist fehlerfrei. Aber einen ordentlich beleuchteten Verkehrsteilnehmer von hinten mit Vollgas ummähen? Das ist für mich ein ähnlich unrealistischer "Fehler" wie mit dem 40 Tonner in den Weihnachtsmarkt. Solche "Fehler" kann und sollte man vermeiden.

Im Blindflug? Hm. Ich frage mich, wie der Autofahrer es denn überhaupt bis dahin geschafft hat, ohne die Straße zu verlassen.
Erklär Du es mir. Ich verstehe es auch nicht. Wenn er den Straßenverlauf gesehen hat, muss er ein rotes Rücklicht und eine grell reflektierende Warnweste ja erst recht gesehen haben.

Deshalb muss etwas geändert werden, Tempolimit niedriger.
Bist Du sicher, dass das hilft? Glaube ich nicht. Das Sichtfahrgebot gilt heute schon. Es hält sich nur kaum einer dran, wieso soll das bei einem Tempolimit anders sein? Ich schätze der Radfahrer wäre auch gestorben, wenn das KFZ 50km/h gefahren wäre.
 
Bitte kein Mitleid. Deshalb langsamer für Autos.

Ich war sowohl als Autofahrer (Radfahrer beim Abbiegen - tief stehende Sonne - übersehen, hatte Glück weil dem Radfahrer trotz dessen hoher Geschwindigkeit in Gefällestrecke nicht allzu viel passiert ist) als auch als Radfahrer (Autofahrer hatte mich beim Abbiegen übersehen drei Jahre nach meinem Unfall mit dem Auto, Folge: Schultereckgelenksprengung) von Unfällen betroffen.

Unfälle passieren. Abbiegeunfälle sind sicher wesentlich häufiger als solche durch zu geringen Überholabstand oder Übersehen am Fahrbahnrand. Und da nützt eine Geschwindigkeitsbeschränkung nichts. Ich würde allerdings eine maximale Überholgeschwindigkeit für Radfahrer begrüßen. Wenn jemand mit 100 km/h im Abstand von 2 m an dir vorbeibrettert, ist auch nicht angenehm.
 
Ich würde allerdings eine maximale Überholgeschwindigkeit für Radfahrer begrüßen. Wenn jemand mit 100 km/h im Abstand von 2 m an dir vorbeibrettert, ist auch nicht angenehm.
Das sollte ohnehin selbstverständlich sein. Ich drossele auch meine Geschwindigkeit, wenn ich Radfahrer mit dem Auto überhole. Man muss ja ohnehin bremsbereit sein, falls doch vor dem Überholvorgang noch Gegenverkehr kommt, das geht nur wenn man langsamer wird.

Es wird wohl nicht vorsätzlich gewesen sein.
Das möchte ich auch nicht unterstellen. Aber ein einfacher Fahrfehler kommt auch nicht in Frage. Ich kann mir nur entweder falsche Einschätzung der eigenen Fahrtauglichkeit oder unangemessene Unaufmerksamkeit vorstellen und das kommt auch nicht plötzlich, sondern das sind Verhaltensweisen, die ich im geschlossenen Thread schon angemerkt habe: das kann man durch vernünftiges Anpassen seines Verhaltens im Vorfeld vermeiden. Genauso wie nicht besoffen rumfahren. Letzteres leuchtet jedem ein, das andere ist aber genauso gefährlich.
 
Deshalb muss etwas geändert werden, Tempolimit niedriger.
Was wissen wir über den Autofahrer?
  • Alter 77
  • Wie gut kann er sehen, wann letzter Sehtest, wie alt ist seine Brille (falls er eine hat)?
  • Wie gut kann er nachts sehen, ist er blendempfindlich?
  • War er ausgeruht oder müde oder...?
  • Welche gesundheitlichen Beeinträchtigungen hat er? Medikamente?
  • War er abgelenkt? Hat er telefoniert, wenn ja, mit Freisprecheinrichtung?
  • Hält er sich im Allgemeinen an Verkehrsregeln, oder war er schon öfter auffällig?
  • ...
Was wissen wir über die Beleuchtung seines Autos?
  • Stand der Technik?
  • Halogenbeleuchtung? Wenn ja, war die richtig eingestellt und i.O.?
Viele offene Fragen, aber die Löung wäre eine geringeres Tempolimit gewesen?
Ich glaube nicht, dass wir die Ursache hier klären können...
 
Was wissen wir über den Autofahrer?
  • Alter 77
  • Wie gut kann er sehen, wann letzter Sehtest, wie alt ist seine Brille (falls er eine hat)?
  • Wie gut kann er nachts sehen, ist er blendempfindlich?
  • War er ausgeruht oder müde oder...?
  • Welche gesundheitlichen Beeinträchtigungen hat er? Medikamente?
  • War er abgelenkt? Hat er telefoniert, wenn ja, mit Freisprecheinrichtung?
  • Hält er sich im Allgemeinen an Verkehrsregeln, oder war er schon öfter auffällig?
  • ...
Was wissen wir über die Beleuchtung seines Autos?
  • Stand der Technik?
  • Halogenbeleuchtung? Wenn ja, war die richtig eingestellt und i.O.?
Viele offene Fragen, aber die Löung wäre eine geringeres Tempolimit gewesen?
Ich glaube nicht, dass wir die Ursache hier klären können...
Nichts wissen, aber meinen, ein niedrigeres Tempolimit helfe gar nichts?

Man fährt nicht schnell, weil man es braucht, sondern weil man es darf oder weil das die Regel ist. Autofahrer fürchten sich mehr davor, als Verkehrshindernis bezeichnet zu werden, als davor, jemanden tot zu fahren!

Bei Tempolimits geht es um das Geschwindigkeitsniveau, und das in Bezug auf Schwächere. Als Gegenargument wird genannt, bei dem jetzigen Geschwindigkeitsniveau passiere ja nicht viel. NICHT VIEL? Die Opfer sind Kollateralschäden aus der Sichtweise aus einem großen Vollkaskoautomobil.

Eine eingeschränkte Sichtweise gepaart mit eingeschränkter Sicht.

Manch einer wird sagen: "Nö, ich soll langsam fahren, weil andere nicht gucken können? Meine Freiheit soll nicht eingeschränkt werden!"

Individuelle Freiheit gegen das Leben von ein paar anderen?

Also streiten wir uns um die Zahl. Wieviel Tote, wieviel Verletzte und wieviel Euro sind uns bei welchem Tempo vertretbar?
 
Bei Tempolimits geht es um das Geschwindigkeitsniveau, und das in Bezug auf Schwächere. Als Gegenargument wird genannt, bei dem jetzigen Geschwindigkeitsniveau passiere ja nicht viel. NICHT VIEL? Die Opfer sind Kollateralschäden aus der Sichtweise aus einem großen Vollkaskoautomobil.
Daraus schließe ich, dass Du für Tempolimit 12 auf Radwegen bist, um Schwächere nicht zu gefährden?
Autofahrer fürchten sich mehr davor, als Verkehrshindernis bezeichnet zu werden, als davor, jemanden tot zu fahren!
What???
 
Daraus schließe ich, dass Du für Tempolimit 12 auf Radwegen bist, um Schwächere nicht zu gefährden?
Na ja du darfst als Rennradler ja auch keine 50 km/h auf einem Fahrradweg fahren wenn der noch von anderen benutzt wird. Kannst du vielleicht machen, aber wenn das schief geht dann bist du auch dran.
 
Na ja du darfst als Rennradler ja auch keine 50 km/h auf einem Fahrradweg fahren wenn der noch von anderen benutzt wird. Kannst du vielleicht machen, aber wenn das schief geht dann bist du auch dran.
Auf einer Landstrasse darfst Du als Autofahrer auch nicht immer 100 fahren, wenn dort kein Schild steht.
Kannst Du machen , aber wenn etwas schief geht, dann bist Du dran...
Also besser Tempo 12 auf Radwegen! Kann ich so ganz selbstlos fordern, ich fahre hier im ländlichen Raum fast nie Radwege :cool:
 
Auf einer Landstrasse darfst Du als Autofahrer auch nicht immer 100 fahren, wenn dort kein Schild steht.
Kannst Du machen , aber wenn etwas schief geht, dann bist Du dran...
Also besser Tempo 12 auf Radwegen! Kann ich so ganz selbstlos fordern, ich fahre hier im ländlichen Raum fast nie Radwege :cool:
Ich nenne sowas dann Rücksichtnahme. Wenn andere den Radweg benutzen wie Kinder zb , dann muss ich natürlich auch mein Verhalten anpassen. Und genau das erwarte ich auch auf der Straße von Autofahrern auch.

Das mache ich ja als Autofahrer auch.
 
Ich nenne sowas dann Rücksichtnahme. Wenn andere den Radweg benutzen wie Kinder zb , dann muss ich natürlich auch mein Verhalten anpassen. Und genau das erwarte ich auch auf der Straße von Autofahrern auch.

Das mache ich ja als Autofahrer auch.
Und das geht sogar ganz ohne Tempolimit und steht in §1 STVO.
 
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