• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

Lenkerbruch und Schadenersatz

Ackebua

ESK
Registriert
12 Februar 2004
Beiträge
133
Reaktionspunkte
3
Ort
Berlin-Pankow
Werte Gemeinde,

mir ist am vergangenen Wochenende in einer Abfahrt am Crosser der Lenker (Easton EA70) gebrochen, was mir 6 Stunden in der Notaufnahme und weitere defekte Radteile einbrachte.
Meine Frage an Euch: Der Lenker ist noch keine 2 Jahre alt, ich bekomme ihn also sicherlich ersetzt. Doch wie sieht es mit den Begleitschäden aus? Zerbrochener Helm, zerbröseltes Vorderrad, verbogenes Schaltwerk, gerissene Züge, Arzt- und Behandlungskosten, Taxirechnung usw? Gibt es eine Chance, daß der Hersteller Easton oder dessen Importeur für den Schaden aufkommt? Muß ich vielleicht beweisen, daß der Lenker den Sturz verursacht hat und nicht umgekehrt? Ich war übrigens nicht allein unterwegs.

Für dienliche Hinweise wäre ich äußerst dankbar!
 

Anzeige

Re: Lenkerbruch und Schadenersatz
AW: Lenkerbruch und Schadenersatz

Wie siehts denn aus?
Gibts denn eine Beschränkung, welche Lenker man zum Crossen benutzen darf und welche nicht?
 
AW: Lenkerbruch und Schadenersatz

Wenn der Hersteller irgendwelche Klauseln eingebracht hat, in denen Folgen durch falsche Montage ausgeschlossen werden, wird es schwierig werden, einen Anspruch nachzuweisen.

Zunächst einmal würde ich mich an meinen Händler wenden und evtl. juristischen Rat einholen.

EDIT : Natürlich wünsche ich Dir noch gute Besserung :daumen:
 
AW: Lenkerbruch und Schadenersatz

Werte Gemeinde,

mir ist am vergangenen Wochenende in einer Abfahrt am Crosser der Lenker (Easton EA70) gebrochen, was mir 6 Stunden in der Notaufnahme und weitere defekte Radteile einbrachte.
Meine Frage an Euch: Der Lenker ist noch keine 2 Jahre alt, ich bekomme ihn also sicherlich ersetzt. Doch wie sieht es mit den Begleitschäden aus? Zerbrochener Helm, zerbröseltes Vorderrad, verbogenes Schaltwerk, gerissene Züge, Arzt- und Behandlungskosten, Taxirechnung usw? Gibt es eine Chance, daß der Hersteller Easton oder dessen Importeur für den Schaden aufkommt? Muß ich vielleicht beweisen, daß der Lenker den Sturz verursacht hat und nicht umgekehrt? Ich war übrigens nicht allein unterwegs.

Für dienliche Hinweise wäre ich äußerst dankbar!

Hi,

erstmal "Gute Besserung"! Ich hoffe, du bist ohne größere Schäden davon gekommen?

EASTON schreibt hier was zum Thema Garantie:

http://www.eastonbike.com/downloadable_files_unprotected/instal_instr/bar_07-GR.pdf

Hast du noch Kaufunterlagen? Bist du schonmal mit dem Lenker gestürtzt? Wer hat den Lenker montiert? Wo ist der Lenker gebrochen? Bilder von der Bruchstelle?

Gruß, Axel
 
AW: Lenkerbruch und Schadenersatz

Schau mal ins Produkthaftungsgesetz rein (insbesondere §§ 1,4, 8 und 11), das ist genau für solche Fälle gedacht. Und dann geh zu einem Anwalt, der kann Dich wesentlich besser beraten als die Forengemeinde.
 
AW: Lenkerbruch und Schadenersatz

hier ein Auszug aus der easton-Seite
Lenker müssen gewartet und regelmäßig überprüft werden. Dabei gilt vor allem:
• Prüfen Sie die Komponente vor jeder Fahrt auf Dellen, Verformungen, tiefe Kratzer, Brüche oder Schrammen.

wer von euch prüft das denn vor JEDER Fahrt? :eek::eek:
 
AW: Lenkerbruch und Schadenersatz

Ich!

Ich reinige auch nach jeder Fahrt die Kette, und zwar jeden einzelnen Zwischenraum, mit Q-Tips.

Dafür habe ich mich extra beurlauben lassen.

Aber mal im Ernst, ich denke, es wird schwierig werden, nachzuweisen, dass der brechende Lenker die Ursache war. Zeugen helfen nur dann etwas, wenn die Sache vor Gericht geht, und da ist immer die Frage, wie es ausgeht und ob es sich lohnt. Sowas nur mit Anwalt.
Es gäbe noch eine Möglichkeit: Dein Versicherer könnte versuchen, die Kohle für deine Schäden und Heilungskosten von Easton wieder zu bekommen. Dann
wärst du fein raus.
 
AW: Lenkerbruch und Schadenersatz

Ich hab meinen Vorbau am Wochenende mal geprüft mit dem Drehmomentschlüssel, nach 1 Jahr :D :D am MTB.

Abgesehen davo haften die meisten eigentlich im Grunde genommen für garnix, wenn sich Easton auch von allem frei macht, sieht es erstmal blöd aus, im Grunde muss du mit Sicherheit beweisen, dass das passiert ist und das beste Argument ist erstmal, Crosser und dieser Lenker - geht ja mal garnicht.

Aber probieren würde ich es natürlich in jedem Falle. Kannte mal einen fall aus dem Arbeitskollegenkreis, der ist allerdings 20 Jahre her, ein Mountainbiker fiel im Trail mit einem Kollegen hin, brach sich auch einiges und verklagte die englische Firma und erhielt damals um die 15.000 DM Schadensersatz, allerdings war damals das Mountainbike - zumindest in dieser Preisklasse noch kein Massenphänomen.
 
AW: Lenkerbruch und Schadenersatz

Vielen Dank Euch erst einmal für die Antworten und Meinungen. Als erstes werde ich den Unfall meiner Unfallversicherung melden. Wie ich mit dem Sachschaden und den Behandlungskosten verfahre, sollte ich dann doch besser mit einem Juristen besprechen, da habt Ihr sicher Recht.
Die Fotos stelle ich hier mal rein, wenn ich wieder zu Hause bin. Übrigens habe ich zum Glück keine Brüche. Dennoch werde ich wegen Beckenkamm- und Rippenprellungen sowie Nierenhämathom erst einmal auf Sport verzichten müssen. :mad:
 
AW: Lenkerbruch und Schadenersatz

Hi Acke,

war vorhin bei Werner Otto und habe ihm davon berichtet. Er sagt, daß Lenker Verschleißprodukte sind und regelmäßig getauscht werden müssen. Eventuell gibts eine km-Angabe, nach der gewechselt werden muß (er redete von 20.000km). Allerdings schließt das nach meiner Meinung zu viele Punkte aus. Für Easton ist Grofa zuständig.

Schönen Abend (bei Dir ist ja schon Nacht)

Twobeers
 
AW: Lenkerbruch und Schadenersatz

Ich finds im übrigen eine ziemliche Sauerei, was so im Radsegment abgeht.

Wenn ich es mal vergleiche, ob ich mit dem Motorrad mit Schutzkleidung 120kmh fahre oder am Rad 50kmh oder 60kmh ohne Schutz außer Helm, sehe ich keinen Unterschied.

Aber bei Rädern wird hier und da mächtig gepfuscht, angefangen vom Lack (lese ich derzeit wieder häufig, klar, wo der Winter langsam kommt, die Straßen dreckig werden) bis hin zu Verschraubungen, Defekten und der mangelnden Greifbarkeit der Händler oder Hersteller diesbezüglich.

Es sollte so eine Art Händler TÜV und Hersteller bzw. Fahrrad TÜV geben, aber leider glaube ich, rennt man damit gegen eine Wand.
 
AW: Lenkerbruch und Schadenersatz

Hi Acke,

war vorhin bei Werner Otto und habe ihm davon berichtet. Er sagt, daß Lenker Verschleißprodukte sind und regelmäßig getauscht werden müssen. Eventuell gibts eine km-Angabe, nach der gewechselt werden muß (er redete von 20.000km). Allerdings schließt das nach meiner Meinung zu viele Punkte aus. Für Easton ist Grofa zuständig.

Schönen Abend (bei Dir ist ja schon Nacht)

Twobeers
... ich kann aber nicht schlafen und habe eben noch mit "zu Hause" telefoniert ;)

Easton gibt für Alulenker 5 Jahre Garantie, für Carbonmodelle "lebenslänglich". Meiner wurde zu Weihnachten 2006 erworben ...
 
AW: Lenkerbruch und Schadenersatz

... ich kann aber nicht schlafen und habe eben noch mit "zu Hause" telefoniert ;)

Easton gibt für Alulenker 5 Jahre Garantie, für Carbonmodelle "lebenslänglich". Meiner wurde zu Weihnachten 2006 erworben ...

Guten Morgen,

dann solltest Du die Garantie auch in Anspruch nehmen.

Gruß

Twobeers
 
AW: Lenkerbruch und Schadenersatz

Hier noch nachträglich das Tatwerkzeug:

EA70_1.JPG

EA70_2.JPG
 
AW: Lenkerbruch und Schadenersatz

Blöd könnte sein, dass es direkt an der Klemmung passiert ist und du dich auf die Frage einstellen musst, ob das richtige Drehmoment verwendet wurde. Ich will nicht sagen, dass das nicht so ist, aber das ist so ziemlich die erste Frage, die immer gestellt wird, am Lenkerbereich ist es egal, ob Carbon oder ALU, wenn man da zu fest anzieht, kann man auch Alu kaputt machen.

Damit würde ich auf alle Fälle rechnen und gleich mit einem Drehmomentschlüsseleinsatz kontern.
 
AW: Lenkerbruch und Schadenersatz

Gerade bei kritischen Klemmstellen verwende ich generell einen Drehmomentschlüssel. Übrigens meine ich einen ganz kleinen dunklen Einschluß an der Bruchstelle sehen zu können. Na ja, wie dem auch sein. Den Händler habe ich jetzt erst einmal in die Spur geschickt, mal schauen, was dabei herauskommt.
 
AW: Lenkerbruch und Schadenersatz

Das Foto sieht ziemlich nach Klemmschaden aus. Die Drehmomentangaben der Hersteller sind oft viel zu hoch und viele Drehmomentschlüssel sind oft ungenau.

Es ist sinnvoller mit Handgefühl und Verstand zu schrauben, als sich auf Herstellerangaben und ungenaue Werkzeuge zu verlassen. Lieber zu locker als zu fest schrauben, da kann sich höchstens der Lenker etwas verdrehen, aber da stürzt man sicher nicht.

Die Garantie der Lenker und Aussagen sind sehr unterschiedlich. Logisch das ein Händler wie Otto den Kunden nahelegt regelmäßig zu wechseln, damit verdient er ja Geld. Syntace z.B. gibt 10 Jahre Garantie auch Vorbauten und Lenker bei korrekter Montage. Wem soll ich nun Glauben schenken?
 
AW: Lenkerbruch und Schadenersatz

Btw: Der verwendete Vorbau ist ein Ritchey. Die Garantieerklärung bzw. Gerbrauchsanweisung hat eine eindeutge Klausel bezügl. der Verwendung von Easton-Produkten mit Fremdteilen:

Zitat Gebrauchsanweisung / Installationsanleitung:

EASTON ÜBERNIMMT KEINE HAFTUNG FÜR SCHÄDEN, DIE DURCH DEN EINBAU DER PRODUKTE EINES ANDEREN HERSTELLERS ENTSTEHEN.

Übrigens machen wir das bei unseren eigenen Produkten genauso....
 
AW: Lenkerbruch und Schadenersatz

An der Einspannung ist halt das Biegemoment am höchsten. Das es dort gebrochen ist muss nicht heißen das die Klemmkraft zu groß war.
 
AW: Lenkerbruch und Schadenersatz

An der Einspannung ist halt das Biegemoment am höchsten. Das es dort gebrochen ist muss nicht heißen das die Klemmkraft zu groß war.

Ganz richtig, wenn der Lenker bricht, dann da.
Das kann ein ganz normaler Ermüdungsbruch sein, viel aus'm Sattel und die Berge hoch, dann bricht der irgendwann eh, weil der Lenker an der Klemmstelle dauernd "über's Knie" hin- und her gebogen wird.
Und dann noch bei nem Crosser die Erschütterungen ....
 
Zurück