@nachitoo111
Wenn Dir das Cube Nuroad C:62 Pro zu träge wirkt, vergleich mal seine Geometrie mit dem Canyon Endurace CF 7, Grail oder Inflite und dem Trek Domane.
Mal nach vergleichbarem Stack:
Nuroad M
Radstand 1046
Kettenstreben 440
Reach 393
Steuerrohrwinkel 71,5°
Grail S
Radstand 1034
Kettenstreben 425
Reach 394
Steuerrohrwinkel 71,5°
Domane 54 cm
Radstand 1010
Kettenstreben 420
Reach 374
Steuerrohrwinkel 71,3°
Endurace M
Radstand 991
Kettenstreben 415
Reach 378
Steuerrohrwinkel 73°
Inflite M
Radstand 1034
Kettenstreben 425
Reach 393
Steuerrohrwinkel 72,5°
Ganz grob gesagt:
kürzerer Radstand macht wendiger,
steilerer Steuerrohrwinkel macht wendiger,
weniger Gewicht auf dem Vorderrad = längerer Reach fühlt sich wendig an, ohne es wirklich zu sein,
längere Kettenstreben beruhigen bei höherem Tempo oder Zuladung hinten, haben auf losem Untergrund aber Nachteile steil bergauf im Wiegetritt (Hinterrad dreht durch),
kürzere Kettenstreben haben dagegen auf losem Untergrund Nachteile steil bergauf im Sitzen (Vorderrad hebt ab).
Einen "hektischen" Rahmen mit ganz kurzem Radstand und ganz steilem Steuerrohrwinkel kann man prima beruhigen mit mehr Gewicht auf dem Vorderrad, weshalb Rennräder gern kürzere Vorderteile/Oberrohre/weniger Reach haben. Das Ergebnis ist ein sicher und vertrauensvoll schnell fahrendes Rad, das trotzdem fetzig um enge Kurven geht.
Wenn Du also flott ums Eck willst und generell ein spielerisches Fahrverhalten magst, orientier Dich bei Deinem Allzweckrad eher am Rennrad, als am Gravelbike.
Wenn Rahmengröße und Sitzposition einigermaßen gut zusammenpassen, dann wäre in diesem Vergleich das Nuroad mit dem sehr langen Radstand und flachen Steuerrohrwinkel wirklich ein eher gemütliches Rad, das Endurace ein wendiges Rennrad für etwas breitere
Reifen, Domane und Inflite liegen dazwischen, das Grail wieder recht nah am Nuroad.
Den Nachlauf gibt heute leider niemand mehr an, obwohl er fürs Fahrverhalten so interessant wie der Steuerrohrwinkel ist.
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Zu den Wechselreifen:
Falls Dein Traumrad mit Tubeless-
Felgen angeboten wird, solltest Du meiner Ansicht nach auch wirklich tubless fahren. Damit wechselt man aber die
Reifen nur ausgesprochen ungern, aus verschiedenen Gründen.
Aber auch klassisch mit Schläuchen dauert ein Reifenwechsel immer länger, als ein Radwechsel und ich würde wirklich einen zweiten Radsatz empfehlen. Der Radsatz fürs Grobe muss ja nicht unbedingt nagelneu und vom Feinsten sein.
Oder einfach garnicht wechseln, wie einige hier zu recht geschrieben haben:
Auf dem Arbeitsweg und zum Reisen mit mittlerem Gepäck um die 12-15 Kilo auf schlechten Straßen und guten Feldwegen reichten mir bislang immer 32er Slicks und ich habe nie wirklich was vermisst.
Auf gutem Teer sind aktuelle, gute 32er Slicks aber noch so rennradmäßig, dass man eigentlich auch nichts vermisst.