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Tutorial Reparatur / Instandsetzung von Fahrradteilen aus Metall

fuerdieenkel

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Hallo,

die Überschrift klingt etwas sperrig aber ich habe bei meiner Suche hier nichts äquivalentes finden können.

In loser Folge dürfen hier erfolgreiche Reparaturen im Metallbereich in Wort und Bild gepostet werden.
Auch heikle Themen wie z.B. das Richten einer Gabel (wie anderswo schon angeklungen) dürfen hier Thema werden.

Vorab bitte ich alle Mitdiskutanten ausschließlich sachlich über technische Belange sich hier auszutauschen und auch alternative Lösungsvorschläge vorzutragen.
Bitte beachtet das Thema - es geht hier nicht um den Bau von Neuteilen, sondern um das Retten alter Substanz.
 
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Hilfreichster Beitrag geschrieben von Knobi

Hilfreich
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Ein Kollege hat mir diese Woche ein Klappi mit Defekt am Rahmen gebracht.

Normalerweise eine wirtschaftlich unsinnige Reparatur aber auch ein gute Gelegenheit etwas auszuprobieren und den Erfolg der Reparatur über einen längeren Zeitraum zu beobachten.
Der Rahmen war an der Kettenstrebe nahe dem Ausfallende fast ganz durchgerissen. Grund war die falsche Positionierung der Kabeldurchführung. Zudem war das Loch zu groß gebohrt im Verhältnis zum Rohrdurchmesser und nicht entgratet.

Ausgangszustand
 
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Thema ausbuchsen
Cantibremsen unbekannter Herkunft sind meistens ausgeschlagen,mit fogenden Problemen,Jaulende Beläge u verkannten der Cantis. beim bremsen
Abhilfe schafft ausbuchsen mit höherwertigen MS Buchsen zB RG 7 Lagerbronze oder Sintermetall Buchsen die es aber nicht im passenden Maß gibt.Dürfte für 99% der Anwesenden also Fremdarbeit erfordern
Arbeitsschritte
Buchsen ausdrücken
Neue einpressen
Auf Cantisockelmaß aufreiben mit Verstellreibahle 7,9 - 8,5 mm
Das ganze muss aber am entsprchenden Rad gemacht werden ,da die Sockel tolleranzen haben
P1050839.JPG
 
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@fuerdieenkel : Sehr schönes Thema und gleich ein toller Einstieg. Gute Arbeit!

Zwei Dinge, die mir spontan in den Sinn kamen: Wäre das Anbringen einer Hülse auf der Bruchstelle vielleicht günstiger. Das Zuschweißen der Bohrung bringt ja doch sehr viel wärme ins System. Weitergedacht: Wäre Löten vielleicht eine bessere Lösung? Deine Lösung wird garantiert funktionieren, aber darüber grübelte ich gerade nach.

Hintergrund: Ich habe mal einen 22m Fachwerkträger aus Stahl-Hohlprofilen konstruiert und auch gerechnet. Zu meiner Überraschung beulten die Längsgurte in den Drittelspunkten. Rechnerisch war aber alles top. Es stellte sich dann heraus, dass die Ausbeulungen genau dort auftraten, wo die Profile erhitzt wurden um eine Überhöhung von 50mm zu realisieren.
 
...jeder Metallbaukundige wird diesen Zustand nicht als Lösung sehen, da aufgrund ungünstgen Lage der autogenen Schweißnaht zur Belastung des Rohres erneuter Bruch bei Betrieb neben der neuen Fügestelle vorprogrammiert ist. In diesem Zusammenhang halte ich es auch für wichtig, dass die Schweißnaht nicht verschliffen wurde.

Mein erster Lösungsansatz war ein an den Enden schräg abgeschnittemes Rohrstück als Innen- oder Außenhülse einzulöten, um die eingeleiteten Kräfte in das Ausfallende abzuleiten.

Der zweite Lösungsansatz wäre ein Knotenblech von Kettenstrebe zu Sitzstrebe gewesen; groß genug um den Reparaturbereich mit abzufangen.

Der dritte Vorschlag kam vom Besitzer selbst.
Eine Rohrstrebe auf der Reparaturnaht, welche sich auf der Sattelstrebe abstützt und die Bruchstelle fast halb umschließt.
Um die Sache optisch gefällig zu machen wurde diese im Winkel des Sattelrohr nach hinten geneigt. Das gefiel mir auch am besten und könnte fast als gewollt durchgehen.

Hier das fertig angepasste Rohr im gleichen Durchmesser dimensioniert wie der Hinterbau:
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich weiß, es ist nur eine Spielwiese, aber damit bringst Du eine wesentlich höhere Spannung in den Bereich der Ausbohrung und Lochschweißung. Nur als allgemeiner Hinweis, nicht als Kritik.
 
Das ist von der Ausführung her gut gelungen - aber was wäre denn der sinnvollste Weg ein beschädigtes Rohr instandzusetzen?
Vermutlich das Rohr ganz durchtrennen so dass man ein größeres Rohr als Muffe drüber schieben und verlöten kann?
 
Das ist von der Ausführung her gut gelungen - aber was wäre denn der sinnvollste Weg ein beschädigtes Rohr instandzusetzen?
Vermutlich das Rohr ganz durchtrennen so dass man ein größeres Rohr als Muffe drüber schieben und verlöten kann?

Man muss aber Platz schaffen um die " Muffe " übers Rohr zu bekommen Bei ner dünnen Sattelstrebe mags noch gehen aber bei nem 1" Rohr wird das nix mit beiseie schieben
 
...eine Frage an die Metallbauexperten:

defektes Steuersatzgewinde-Gewinde (nahezu nicht mehr vorhanden) an einer Stahlgabel reparieren.
Gibt es da Vorschläge?

Ich habe das in nicht ganz hoffnungslosen Fällen durch auflöten (WIG oder autogen) und neuschneiden repariert.
Gibt es da solide Alternativen außer kompletten Schaft ersetzen?

 
(...)
Ich habe das in nicht ganz hoffnungslosen Fällen durch auflöten (WIG oder autogen) und neuschneiden repariert.
Gibt es da solide Alternativen außer kompletten Schaft ersetzen?
Habe ich auch beides schon gemacht, auflöten & nachschneiden oder Schaft austauschen, aber eine sinnvolle und schlaue Alternative fällt mir nicht ein. Normalerweise tausche ich dann wirklich den Schaft, wenn die Gabel irgendwie selten oder unwiederbringlich ist.
Ich hatte mal drüber nachgedacht, das kaputte Gewinde möglichst ordentlich wegzufeilen und eine dünnwandige Stahlhülse fürs neue Gewinde aufzulöten, habe aber nichts passendes gefunden und habe keine Drehbank.

Was ich bei gebrauchten Gabeln schon gesehen habe, aber nicht empfehlen oder gar tun würde:
Schaft mittendrin abgeschnitten und neuen
  • stumpf aufgeschweißt (hielt jahrelang und ist überhaupt erst beim Steuersatztausch aufgefallen)
  • oder mit einer stabilen Innenhülse verlötet (Außenhülse geht ja nicht wg. unterer Steuersatzschale). Das halte ich bei den ordentlichen Wandstärken der Teile aber auch für gewagt, weil man da ziemlich lange draufrumgrillen müsste und anschließend der Vorbau nicht mehr allzu weit reingeht.
 
Habe ich auch beides schon gemacht, auflöten & nachschneiden oder Schaft austauschen, aber eine sinnvolle und schlaue Alternative fällt mir nicht ein. Normalerweise tausche ich dann wirklich den Schaft, wenn die Gabel irgendwie selten oder unwiederbringlich ist.
Ich hatte mal drüber nachgedacht, das kaputte Gewinde möglichst ordentlich wegzufeilen und eine dünnwandige Stahlhülse fürs neue Gewinde aufzulöten, habe aber nichts passendes gefunden und habe keine Drehbank.

Was ich bei gebrauchten Gabeln schon gesehen habe, aber nicht empfehlen oder gar tun würde:
Schaft mittendrin abgeschnitten und neuen
  • stumpf aufgeschweißt (hielt jahrelang und ist überhaupt erst beim Steuersatztausch aufgefallen)
  • oder mit einer stabilen Innenhülse verlötet (Außenhülse geht ja nicht wg. unterer Steuersatzschale). Das halte ich bei den ordentlichen Wandstärken der Teile aber auch für gewagt, weil man da ziemlich lange draufrumgrillen müsste und anschließend der Vorbau nicht mehr allzu weit reingeht.
Kompletten Schaft auslöten ist aber in meinen Augen noch ne dickere Grillangelegenheit und tut der Muffe mit Sicherheit auch nicht gut. Schaftverlängerung durch Hülse halte ich für weniger schlimm. Vorallem wenn man die Innenhülse reinschrumpft.
 
Gabelköpfe sind so massiv und dickwandig das das einsetzen eines neuen Schaftrohres das einzig richtige ist , und das tut dem nichts .
An dem alten Rohr rumlöten halte ich für gefährlich .
Nur das Gewinde mit auflöten und neu schneiden zu retten kann ich mir aber noch vorstellen .
 
Kompletten Schaft auslöten ist aber in meinen Augen noch ne dickere Grillangelegenheit und tut der Muffe mit Sicherheit auch nicht gut. Schaftverlängerung durch Hülse halte ich für weniger schlimm. Vorallem wenn man die Innenhülse reinschrumpft.

Ja und nein: Ich habe nicht geschrieben, dass ich den alten Schaft auslöte, um den neuen einzulöten. Das hängt immer vom verbauten Kopf und vor allem vom Lot ab: Silberlot und massiver Kopf = auslöten (dauert dann keine drei Minuten), Messinglot und dünnwandiger Blechkopf = Schaft absägen und Reste ausbohren/-schleifen.

Mit einer stabilen Innenhülse und genügend Überlappung wäre die Kunst, schnell und gleichmäßig dafür zu sorgen, dass auch überall Lot hinkommt und der neue "Schaftstummel" dabei nicht wandert (Länge, Winkel). Das halte ich für wesentlich schwieriger, als einen neuen Schaft in eine bestehende Gabel einzulöten.
 
Ja und nein: Ich habe nicht geschrieben, dass ich den alten Schaft auslöte, um den neuen einzulöten. Das hängt immer vom verbauten Kopf und vor allem vom Lot ab: Silberlot und massiver Kopf = auslöten (dauert dann keine drei Minuten), Messinglot und dünnwandiger Blechkopf = Schaft absägen und Reste ausbohren/-schleifen.

Mit einer stabilen Innenhülse und genügend Überlappung wäre die Kunst, schnell und gleichmäßig dafür zu sorgen, dass auch überall Lot hinkommt und der neue "Schaftstummel" dabei nicht wandert (Länge, Winkel). Das halte ich für wesentlich schwieriger, als einen neuen Schaft in eine bestehende Gabel einzulöten.
Ja, das macht schon mehr Sinn. Dachte nur die alten Gabeln sind alle mit Messinglot. Hatte zumindest mal eine alte Bianchi probiert auszulöten, das war aber schlichtweg unmöglich.

In meinen Augen gibt es mehrere Möglichkeiten, Gewinde, Passfeder oder eben eine Schrumpfverbindung, dann wandert da auch nichts...
Und wenn die Hülse richtig sitzt, kann mans auch easy mit dem WIG zusammenschweißen.
 
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