Duisburg-Niederlande Brevet
25.11.2017
An einem Samstag Ende November wollte ich an einem privat organisierten 208 km Brevet teilnehmen. Der Start war in Duisburg-Rheinhausen und es sollte durch die Niederlande bis zum Kloster Achel in Belgien gehen. Am Start fanden sich über 30 Mitfahrer/innen ein.
Kurz nach 9 Uhr fuhren wir los.Das Tempo war von Anfang an hoch. Schnell rissen im Stadtverkehr erste Löcher auf. Ich fuhr relativ weit hinten, wie meistens, und versuchte die Löcher wieder zuzufahren. Das gelang mir am Anfang auch, kostete aber viel Kraft.
Irgendwann konnte ich an der Hauptgruppe nicht mehr dran bleiben. Wir waren jetzt nur noch eine kleine Gruppe. Andere versuchten jetzt das Loch zuzufahren, aber ich hatte bereits nicht mehr genug Kraft das Tempo zu halten. Nach einigen Kilometern fuhr ich dann alleine weiter.
Zunächst sah ich weit vor mir noch einzelne Fahrer, dann niemand mehr. Ich fand mein Tempo und versuchte nicht zu viel Zeit zu verlieren.
Dafür war es trocken und der Himmel zeigte immer mehr blau.
Alleine war wenigstens Zeit für einen kurzen Fotostopp.
Über eine Bahntrasse ging es nach Kempen, wo die erste Kontrolle war.
In der City von Kaldenkirchen kam ich dann mit zwei Mitfahrern, ebenfalls aus Dortmund an. Wir beschlossen ohne Pause weiter zu fahren.
Kurz darauf erreichten wir bereits die Grenze zu den Niederlanden. Von hier war es nicht mehr so weit zur Maas.
Bei Steyl nahmen wir die Fähre über die Maas.
Weiter führte uns die Route nach Helden und Panningen. Teilweise erwartete uns matschige Gravelroad. Mein Koga Miyata kam da mit den breiten aber profillosen Rennreifen und den engen Schutzblechen bereits an die Grenzen. Aber es ging noch.
Zumindest war es in Panningen ganz hübsch. Typisch Niederländisch eben. Meine Mitfahrer zogen das Tempo etwas an und ich verabschiedete mich von ihnen. Weiter ging es wieder alleine.
In einem Kreisverkehr dann die Frage: Sind das Klassiker oder können die weg? Kunst geht manchmal schon interessante Wege.
Auch dieser alte Bauernhof war ein toller Klassiker. Da wäre bestimmt viel Platz für alte Räder und eine gemütliche Werkstatt.
In der Nähe von Neederwert stand ich dann vor der Frage umkehren, oder weiter fahren? Links führte der Track weiter nach Belgien, rechts sah ich eine Möglichkeit in einem Bogen wieder zurück zu kommen. Bis zu diesem Punkt hatte ich knapp 80 km auf dem Tacho. Es wären noch ca. 25 bis 30 km bis zum Kloster und dann kam noch der Rückweg. Leider waren meine Kraftreserven etwas beschränkt. Ich war in den letzten Monaten einfach zu wenig gefahren. So beschloss ich den Rückweg anzutreten. Ich traf noch auf einen Mitfahrer, der sich gerade gestärkt hatte und ebenfalls umkehren wollte. So fütterte ich mein
Garmin mit der Adresse in Duisburg.
Leider stimmte etwas mit der Einstellung der neuen Karte auf dem Navi nicht. Das Navi folgte auffallend oft sehr matschigen Wegen, die aber als Radroute ausgeschildert waren. Mittlerweile schliff der Matsch in meinen Schutzblechen ordentlich. Leider bekam ich den nicht so ohne weiteres heraus. Hätte bei den Wegen auch nicht lange etwas gebracht. Vor Venlo verabschiedete ich mich von meinem Mitfahrer, der Richtung Niederrhein musste.
Schön waren die Strecken die mein Navi aussuchte und vor allem sehr autofrei.
Ich genoss jetzt einfach die Herbststimmung und achtete nicht mehr auf das Tempo.
Bald kam ich wieder an der Maas an und fuhr mit der selben Fähre wie auf dem Hinweg nach Steyl rüber.
Jetzt setzte so langsam die Dämmerung ein. Ich schaltete das Licht ein und die Warnweste an.
Dann genoss ich den Sonnenuntergang. Ab jetzt ging es im Dunklen weiter. Über Grefrath und Kempen fuhr ich vorbei an Krefeld und Moers und erreichte um 20 Uhr das Ziel in Duisburg-Rheinhausen. 174 km standen auf dem Tacho. Der Schnitt war mit 19 km/h eher niedrig. Auch wenn ich die Strecke nicht ganz gefahren bin, war es eine schöne Tour, die mir meine momentane Grenze aufgezeigt hat. 34 km weniger waren auch nicht die Welt. Aber es wäre schon ziemlich spät geworden. Am nächsten Tag hatte ich ziemlichen Muskelkater am ganzen Körper. Es war klar das ich über den Winter wieder mehr fahren muss, um im Frühjahr fit zu sein.