AW: Rennradtreff Hannover - Teil 3
Sodele, der erste Marathon liegt hinter Poki und mir.
Letztes Jahr irgendwann nach der RTF Altwarmbüchen haben wir beschlossen, hier den ersten Marathon zu fahren.
Die Strecke ist flach, der Zeitpunkt Anfang Juni gut gewählt (weil man schon ein bisserl eingerollt ist) und die letzte RTF war sehr gut organisiert.
Wie auch letztes Jahr hatten wir ein Wetter, das man nicht beschreiben kann, einfach super: warm, wolkenlos, Wind nicht zu stark, das passte.
Vor'm Start hatten wir diverse Möglichkeiten, mit Condal und seiner Truppe (zu hart), mit Tobi und Marian (viel zu schnell), mit einer Truppe aus unserem Verein verstärkt durch Tao und Kalli.
Letztere wurde es dann, u.a. auch weil der Start etwas "unkoordiniert" verlief.
Nach dem Start rollten wir Richtung Osten, versammelten eine große Gruppe und widerstanden dem Gefühl, losballern zu wollen.
Aber schon nach wenigen Kilometern merkte man fix, dass diese Gruppe nicht harmonieren würde, zu unterschiedlich waren die Charakter in der Gruppe.
Und nach dem ersten Sturz in einer eher belanglosen Linkskurve bin ich ein Stückchen nach vorne gefahren um der Gefahr aus dem Wege zu gehen.
Brachte mir zwar einen Spruch von Manni (HRC) ein, aber vorne fahre ich sicherer und bei den gebotenen Tempo wusste ich auch, die anderen würden folgen können.
Wie im Frühjahr fuhren Kalli und ich dann entspannt und plauderten über LRSe, Rennen, RTFs usw.
Über die erste Kontrolle bis zur Feldertrennung 100 und 150/220 lief es so harmonisch, nur unterbrochen, weil einmal der Abzweig nicht erwischt wurde und der Gruppenkopf wieder aufgefahren werden musste.
Ob Kalli und Tao bei der etwas wusseligen Trennung die längere Strecke (Tao!) oder doch die Sprintstrecke (Kalli!) genommen haben, das habe ich nicht mtbekommen, war aber wieder eine nette Tour mit den beiden.
Nach der zweiten Kontrolle der erste Schreck:
Mannis Rad knackte so bedenklich (Tretlager???), dass sich keiner einen Reimen daraus machen konnte. Manni und Stefan bogen nach kurzer Bedenkzeit um und orientierten sich auf die 150er, Poki und ich rollten etwas planlos, was denn nun zu machen sei...
Nun ja, vor uns erblickten wir drei Marathonfahrer, alleine wollten wir auch nicht rollen, also etwas Dampf auf den Kessel gegeben und die drei eingefahren.
Dauerte ein Stückchen weit, aber war für uns durchaus machbar.
Nach dem Zusammenschluss stand diese ewig lange und wellige Passage nach Müden/Örtze auf dem Programm.
Poki und ich sortierten nach kurzem Verschnaufen die Gruppe neu und mit zwei weiteren Fahren (einer Taifun/Gehrden, einer mit wunderschönem Specialized) wurde mächtig Tempo aufgenommen, was bis Müden und dann bis zur K3 auch nicht nachgelassen wurde.
Kaum zu glauben, aber bei K3 trafen wir den Marathonquäler bei einem Teller Suppe!

Und auch noch eine größere Gruppe, der munteren Weiterfahrt stand also nichts im Wege!
Also auf die Räder, kurz danach waren erst 120 geschafft, die Uhr zählte immerhin rückwärts, und wieder ordentlich in die Pedale getreten.
Bis Eschede rauschte unser Zug nur so dahin, das es eine wahre Freude war.
Und als wir endlich in die Passage eintauchten, wo die Strecke flach und der Wind von hinten kam, da jubilierte unser Rennradherz, da gab es kein Halten mehr.
Tempo war angesagt, Tempo solange bis die Schenkel brennen und noch darüber hinaus.
Bei K4 kurzes Abnicken, welches Grüppchen jetzt noch zusammenbleibt, Verständigung, dasss man die anderen im Ziel treffen wird und auf gings.
Der letzte Abschnitt über K5 hinweg und mit den Jungs, die ich dabei hatte, war atemberaubend. So ein Tempo, so ein Verständnis füreinander, selbst als nach K5 die Gruppe auf drei Mann schrumpfte wurde immer wieder Gas geboten, einfach klasse.
K5 war auch ein Fixpunkt:
bei unserem Eintreffen trollte sich gerade die Condal/Celle-Gruppe.
Wir hatten sie immer im Blick, wir gaben unser bestes, wir fuhren wie die Verrückten, zum Schluss mit drei Mann und unter Mißachtung einiger Regeln der Stvo, aber eine dumme kleine Ampel machte unser Verfolgungsjagd zunichte.
Die letzten 15 km waren der völlige Wahnsinn, meine Schenkel hatten den Dienst lange quittiert, jede Tempoverschärfung eines Mitfahrers musste ich staunend mitgehen, und fragend nach unten schauend, na, Schenkel, wie schauts?
Altwarmbüchen wurde in einem irrsinnigen Tempo erobert, Condal haben wir zwar nicht mehr bekommen, aber die Gewissheit, heute was unglaubliches geleistet zu haben!
Respekt an Tobi und Marian für ihre unglaubliche Leistung, großen Respekt an Poki, der nach nur einem Jahr so einen Ritt hinlegt.
Ich bedanke mich bei meinen Mitfahrern, die es leider vermutlich nicht lesen werden:
Selten habe ich so einen tolle Truppe bei so einer Fahrt erlebt, danke!