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Was hat meine Form getötet?

Daher habe ich ja meine MS-Therapie erst mal unterbrochen

Ist das eine gute Idee? Ich kenne mich natürlich absolut nicht aus, aber sollte nicht die Behandlung dieser Krankheit das Hauptziel sein, der sich alles andere unterordnen sollte? Natürlich mit dem Ziel, für dich geeignete Mdikamente zu finden, die die Krankheit möglichst nachhaltig verzögern und dir gleichzeitig erlauben Sport zu machen, was sich ja auch nur positiv auswirken kann?
 
Ist das eine gute Idee? Ich kenne mich natürlich absolut nicht aus, aber sollte nicht die Behandlung dieser Krankheit das Hauptziel sein, der sich alles andere unterordnen sollte? Natürlich mit dem Ziel, für dich geeignete Mdikamente zu finden, die die Krankheit möglichst nachhaltig verzögern und dir gleichzeitig erlauben Sport zu machen, was sich ja auch nur positiv auswirken kann?
Stimmt schon.
Aber nun nach zwei Wochen zeigt sich eine deutliche Verbesserung meines Allgemeinzustandes. Diese MS-Medikamente haben zum Teil echt fiese Nebenwirkungen.
Macht einfach keinen Spaß schon morgens um halb drei wach zu sein, oder alle zwei Tage für 4-6 Stunden eine Grippe zu haben, immer mehr rote Flecken zu bekommen, häufige Kopfschmerzen und ständige Abgeschlagenheit.
Zwar klappts beim Radeln immer noch nicht, doch im allgemeinen gehts mir nun besser.
 
Stimmt schon.
Aber nun nach zwei Wochen zeigt sich eine deutliche Verbesserung meines Allgemeinzustandes. Diese MS-Medikamente haben zum Teil echt fiese Nebenwirkungen.
Macht einfach keinen Spaß schon morgens um halb drei wach zu sein, oder alle zwei Tage für 4-6 Stunden eine Grippe zu haben, immer mehr rote Flecken zu bekommen, häufige Kopfschmerzen und ständige Abgeschlagenheit.
Zwar klappts beim Radeln immer noch nicht, doch im allgemeinen gehts mir nun besser.

Hi Don Sebastiano,
Als radelnder Neurologe mein Senf dazu:
Deine MS bestand sicher schon Jahre vor Diagnosestellung , also in Deiner 33er Schnitt Periode. Es liegt also bei Dir erfreulicherweise (noch) nicht an der MS. Sport ist trotz Uthoffphänomen (Verschlechterung der Symptomatik bei Körper-Temperatursteigerung) günstig bei MS, sowohl möglicherweise für den Krankheitsverlauf als auch für den Erhalt der Funktionalität. Exzessiver Sport bis zur Erschöpfung (33er Schnitt etc. , bei Deinem Ehrgeiz kommt der Verdacht auf) kann den Krankheitsverlauf u.U. ungünstig beeinflussen.

Wir haben nur am Anfang der Erkrankung ein Zeitfenster in welchem der Nutzen einer immunmodulatorischen Therapie die Nebenwirkungen überwiegt, welches wir nutzen sollten. Hat die Erkrankung ein gewisses Stadium überschritten (EDSSScore >3) läuft ein degenerativer Prozess ab, den wir - wenn wir ehrlich sind - noch nicht beeinflussen können, so dass dann auch kein Nutzen einer Therapie mehr unterm Strich rauskommt. Deswegen sollte man die Entscheidung Immunmodulatorische Therapie ja/nein sorgfältig treffen, v.a. am Erkrankungsbeginn.

Zum den Medis: Rebif also Interferon ß-1a wird gegeben weil man Interferone seit 1992 kennt, also 24Jahre Erfahrung hat und noch keiner daran gestorben ist, sie also als sicher gelten, Schubreduktion gegen Placebo ca. 30 %. Nebenwirkungen sind Grippe-ähnliche Gliederschmerzen und ggf. Depressionen, alle INF müssen selbst gespritzt werden.
Meine Interferon-Pat. erkenne ich schon wenn sie im Wartezimmer aufstehen, mit gebückter Haltung auf mich zugehen, oftmals betrübt sind und erzählen wie sie sich mit den Medikamenten schwertun. Fairerweise muß man sagen dass manche vlt. 30-50% die Interferone relativ gut vertragen. Für uns beide unbefriedigend ist, wenn einer trotz Nebenwirkungen durchhält und die MS tortzdem weitermacht (neue Schübe).

Seit 2014 gibt es Fumarsäure, Handelsname Tecfidera, das sind Tabletten 2x Tag. Diese Pat. strahlen mich an wenn ich sie im Wartezimmer abhole, bis auf anfänglich Magen-Darm -Beschwerden, selten und gering, und selten kurzes Erröten (Flush), wird das Medikament sehr gut vertragen. Keiner hat einen neuen Schub seit es bei mir seit 2014 eingesetzt wird. Schubreduktion gegen Placebo beträgt ca. 52%. Weltweit sind allerdings 9 Fälle einer PML dokumentiert was als sehr schwere potentiell lebensgefährliche Komplikation angesehen werden muss. Wir wissen derzeit nicht, was in 20 Jahren ist, wenn man Tecfidera über Jahrzehnte nimmt und welche UAW noch auftreten werden.

Fazit: sei froh dass Du Radfahren kannst und nicht Handybike fahren musst und vergess Deinen 33er Schnitt einfach, genieße den Frühling bei 26 Km/h.
Rede mit Deinem Neurologen über Alternativen zu Interferonen wie Copaxone, Tecfidera, Aubagio oder Gilenya.

Dein Zeitfenster ist evtl. gerade jetzt - aber eben nur jetzt - offen.

LG Mark
 
Ich denke auch, genieße den Augenblick und geh Rad fahren. Zerbrich dir dabei nicht den Kopf über deinen Schnitt.

Woran es letztendlich liegt, kann dir keiner mit 100%iger Sicherheit sagen. Ich habe MS-Patienten im Rollstuhl gepflegt, ich kenne aber auch eine die seit Jahrzehnten einen sehr schleichenden Verlauf haben und immer noch selber laufen können.

Aber eines steht fest. Deinen Schnitt wirst du nicht auf dauer halten können. Vielleicht aufgrund deiner MS, vielleicht weil du einfach älter wirst, vielleicht weil dich etwas ganz anderes einschränkt.........
 
So, nun zum traurigen Ergebnis:
Alle Blutewerte und meine Schilddrüse sind ok.
Das Problem ist hier meine MS.
Durch meine Beobachtungen stellt sich nun folgendes Bild da:
Fahre ich im Flachen, damit meine ich auch flach, und ohne Gegenwind kann ich locker 36 km/h über längere Distanzen treten.
Aber wehe mir, ich füge beim Training Widerstand hinzu. Sobald da eine Steigung, eine Rampe, Gegenwind oder ein rascher Antritt wie z.B. nach einer Abbiedung hinzu kommen werden die Akkus in meinen Oberschenkelmuskeln angegriffen.
Ist ja erst mal nichts besonderes. Aber sie erholen sich während der weiteren Fahrt nicht mehr.
Letztes WE war eine solche Fahrt. Ich fuhr rund 60km mit Seiten- und Rückenwind (etwa Stärke 4-5) und es lief super.
Dann kam der Rückweg. Rund 30 km mit Gegenwind. Nach etwa fünf Minuten!!! waren meine Beine leer gefahren und ich quälte mich im Schneckentempo nach Hause. Zu Hause angekommen war ich sonst völlig fit, aber meine Beine eben völig leer (wie schon so oft zuvor).
Ich brauchte fast volle drei Tage, um mich, oder vielmehr meine Oberschenkel, davon zu erholen.
Zum Verständnis: die machen nicht zu, sondern einfach schlapp.
Das zieht sich so nun schon über Monate hinweg.
Hatte diese Probleme früher aber nicht.
Das selbe beobachte ich nach einem anstrengenden Arbeitstag oder beim Krafttraining im Studio.
Nach einigen Hantel-Kniebeugen, oder mehreren Ausfallschritten geht meine Oberschenkelmuskulatur in die Knie und erholt sich auch nicht mehr rasch, sondern braucht wieder Tage.
Vermutlich versucht mein Körper diese Muskelermüdung auf dem Rad dann durch einen beschleunigten Puls (-> mehr Sauerstoff in den Muskeln) zu kompensieren.
 
Und warum fährst du dann nicht einfach etwas entspannter bei Gegenwind und an Steigungen?
Wenn du lange Strecken mit 36 Km/h fahren kannst, dann sind das ja schon 250W Minimum, damit kommt man ja auch bei Gegenwind und am Berg noch gut vorwärts.
Würde dir empfehlen die Übersetzung anzupassen und entspannt zu bleiben.
 
Und warum fährst du dann nicht einfach etwas entspannter bei Gegenwind und an Steigungen?
Wenn du lange Strecken mit 36 Km/h fahren kannst, dann sind das ja schon 250W Minimum, damit kommt man ja auch bei Gegenwind und am Berg noch gut vorwärts.
Würde dir empfehlen die Übersetzung anzupassen und entspannt zu bleiben.
Tue ich ja schon. Bei dem Wind neulich tuckerte ich dann mit 24 km/h nach Hause.
Steigungen sind da schon ein größeres Problem. Wenn die Beine einfach leer sind, geht da nichts mehr.
Kann man schlecht erklären. Es ist einfach etwas anders so wie es jetzt ist im Verlgeich zu einfach leer gefahren zu sein.
 
Tue ich ja schon. Bei dem Wind neulich tuckerte ich dann mit 24 km/h nach Hause.
Steigungen sind da schon ein größeres Problem. Wenn die Beine einfach leer sind, geht da nichts mehr.
Kann man schlecht erklären. Es ist einfach etwas anders so wie es jetzt ist im Verlgeich zu einfach leer gefahren zu sein.

Aber du hast ja beschrieben, dass du "leer" wirst, sobald du eine gewisse Schwelle an Anstrengung überschreitest.
Da hab ich jetzt nur nicht verstanden, warum du diese bei Windstille nicht überschreitest, aber berghoch und bei Gegenwind schon...
 
Aber du hast ja beschrieben, dass du "leer" wirst, sobald du eine gewisse Schwelle an Anstrengung überschreitest.
Da hab ich jetzt nur nicht verstanden, warum du diese bei Windstille nicht überschreitest, aber berghoch und bei Gegenwind schon...
Ist nun mal schwer zu erklären.
Ich bemerkte halt, dass ich bei geringem Widerstand keine Probleme habe.
Sobald aber Wind von vorne drückt oder eben eine Steigung da ist, ist Schluss.
Erhöhe ich die Trittfrequenz um da besser gegen anzukommen sind die Beine auch ruckzuck leer. Alles so um die 80-85er Trittfrequenz bei geringem Wiederstand ist ok. Höhere Trittfrequenz oder mehr Wiederstand und nix geht mehr.
Konnte ich inzwischen auch im Fitnessstudio auf dem Ergometer so durchprobieren und bestätigt sich da.
 
Ist nun mal schwer zu erklären.
Ich bemerkte halt, dass ich bei geringem Widerstand keine Probleme habe.
Sobald aber Wind von vorne drückt oder eben eine Steigung da ist, ist Schluss.
Erhöhe ich die Trittfrequenz um da besser gegen anzukommen sind die Beine auch ruckzuck leer. Alles so um die 80-85er Trittfrequenz bei geringem Wiederstand ist ok. Höhere Trittfrequenz oder mehr Wiederstand und nix geht mehr.
Konnte ich inzwischen auch im Fitnessstudio auf dem Ergometer so durchprobieren und bestätigt sich da.

Aber genau deshalb gibt es ja eine Schaltung am Rennrad.
Sagen wir du fährst:
-ohne Wind 200W und 85er TF, macht 33Km/h.
Dann kommt Gegenwind, du schaltest paar Gänge leichter
-Immernoch 200W, 85er TF, aber nur noch 24Km/h

Für die Muskulatur und den Kreislauf ist das zu 99,99% das Gleiche. Der Körper merkt nichts von der Geschwindigkeit, der merkt nur welche Leistung du bei welcher Trittfrequenz fährst. Du lässt dich bei Gegenwind und Hügeln wohl einfach leichter verleiten zu "Überziehen".
 
Aber genau deshalb gibt es ja eine Schaltung am Rennrad.
Sagen wir du fährst:
-ohne Wind 200W und 85er TF, macht 33Km/h.
Dann kommt Gegenwind, du schaltest paar Gänge leichter
-Immernoch 200W, 85er TF, aber nur noch 24Km/h

Für die Muskulatur und den Kreislauf ist das zu 99,99% das Gleiche. Der Körper merkt nichts von der Geschwindigkeit, der merkt nur welche Leistung du bei welcher Trittfrequenz fährst. Du lässt dich bei Gegenwind und Hügeln wohl einfach leichter verleiten zu "Überziehen".
So sollte es in der Theorie funktionieren.
In den vergangenen Jahren war das bei mir jedoch anders.
Da konnte ich auch bei Gegenwind ballern bis mir der Kopf rot anlief und mein Puls bei 95% HFmax lag.
Jetzt kommt der gar nicht mehr so weit, weil die Beine vorher aufgeben.
Ich kann das inzwischen durchs Treppensteigen ebenfalls auslösen.
Alles seit meiner Erkrankung, ist eben auch ein Symptom der MS, dass die Beinmuskulatur sowie die Nervenleitung dorthin schneller ermüdet.
 
Klar, du bist jetzt weniger belastbar, das musst du leider einsehen und dein Training danach ausrichten.
Trotzdem kommt dann noch hinzu, dass du fast ein Jahr ausgesetzt hast (hattest du ja selbst geschrieben) und der Gedanke von "Früher war alles besser".
 
Mit Leistungsmesser würdest Du objektiver sehen was Du wirklich leisten kannst. Habe im Flachen manchmal nur 100W bei etwas Rückenwind oder Gefälle.
 
Mit Leistungsmesser würdest Du objektiver sehen was Du wirklich leisten kannst. Habe im Flachen manchmal nur 100W bei etwas Rückenwind oder Gefälle.
Ja, eventuell mal einen (gebrauchten) Powermeter anschaffen und dann besser herausfinden wie weit man gehen kann ohne negative Nachwirkungen. z.B. nicht über 250W und ähnliches
Geht natürlich auch über das Gefühl, aber mit Powermeter könnte die "Lernkurve" deutlich steiler sein.
 
Ich meinte das ganz sachlich. Wenn Du mal siehst, wie unterschiedlich identische Streckenabschnitte je nach Wind sind und wie relativ Geschwindigkeit im Gelände ist Bezogen auf die Leistung). Dann bringt das mehr Klarheit. Auch Leistungszuwachs oder Abfall über Wochen kannst Du objektivieren. Wie man dann trainiert oder fährt ist nochmal etwas ganz anderes.
 
So, sind ja nun weitere 3 Monate ins Land gegangen und was beobachte ich:

Habe mit dem Laufen wieder angefangen, nach drei Jahren Laufpause.
Ich brauchte keine zwei Wochen (vier mal meine Hausstrecke) laufen um mein Niveau von vor drei Jahren zu erreichen. (ca 5 Min. / km)
Sowohl was Tempo als auch Durchschnittspuls angehen ist da alles tip top. Fühlt sich so an wie früher.

Auf dem Rad ändert sich nicht wirklich was. Meine Beine ermüden etwa fünf Mal so schnell wie sonst und bin nach 40km so platt in den Beinen wie sonst nach 200km. Bei Anstiegen (ich rede hier von 1-2% Steigungen) spüre ich regelrecht, wie mir "der Saft" ausgeht und dann auch nicht mehr wiederkommt.
Gleichzeitig schießt mein Puls durch die Decke. Nachwievor liegt der bei gleicher Strecke und gleichen Bedingungen 15-20 Schläge höher als früher.

Wieder mal bin ich kein Sück schlauer.
Hätte das Lauftraining ebenfalls gefloppt hätte ich diese Probleme auf meine MS schieben können. Selbst der Neuro kann sich nun keinen Reim mehr darauf machen,
Beim Belastungs-EKG zeigte sich nun, dass ich 250 Watt etwa 12 Minuten treten muss um meinen Puls auf 130 zu bekommen (damals erreichte er bei 250 Watt einen 150er Puls).
Wie gehabt klappts auf dem Ergometer prima, in freier Natur hingegen nicht.
 
Das ist schon verblüffend, Don Sebastiano. Laufen prima, Ergometer gut, Outdoor-Radfahren schlecht. Wie passt das zusammen?

Mir fällt spontan folgendes ein: Kann es sein, dass du dein Training mit relativ leeren Glykogenspeichern startest? Ich lese da etwas von 20% Gewichtsersparnis. Dann könnte es natürlich sein, falls deine Radtrainingseinheiten länger sind als die Laufeinheiten und die Ergometerbelastungen, dass du bereits nach 40 Kilometern leer bist. Hast du das Problem, dass dir der Sat an den Steigungen ausgeht, beim Radfahren von Anfang an oder erst nach 40 Kilometern?

Die Themen, die wir früher schon mal thematisiert hatten, wie Eisenmangel, Blutarmut und Schilddrüsenunterfunktion müssten ja generell bei Belastungen greifen. Warum also nur beim Radfahren? Welche Intensitäten kommen denn da zum Tragen? Fährst du mit Leistungsmesser, so dass man das mit dem Ergometer gut vergleichen kann?
 
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