Hallo liebe Radsportfreunde.
Ich wechselte von einem Renntrim Trekkingbike Anfang 2014 auf ein Liegerad (HP-Speedmachine). Fahre zw. 12-20t KM quer durch Berlin (meist B1).
Dabei hatte ich zwei Unfälle (36tkm Fahrleistung). Einen seitlichen Aufprall an ein Auto, den ich vermutlich verhindern hätte können (wollte meine Vorfahrt unbedingt behalten), jedoch nahm der Herr wohl an, er schafft es noch vor mir über die Kreuzung. Passiert ist mir außer ein paar blauen Flecken nichts, das Fahrrad hatte ich am selben Tag noch repariert.
Zweiter Unfall, war meine Schuld, ich hatte zu wenig Abstand gelassen (gefühlt 2,5m) und bin bei 45 km/h lt. Tacho in ein notgebremstes Auto "geknallt". Die Heckklappe war eingedellt, Stoßfänger eingerisssen vom Tretausleger. Ich bin dabei nicht umgekippt. Ich bin dann die 10km noch zur Arbeit gefahren. Der Knöchel war leicht gestaucht.
In beiden Situationen auf einem Fahrrad wäre ich mit dem Kopf ans Auto oder übers Auto rüber geflogen.
Das hat jedoch sicher auch was mit dem persönlichen Fahrstil zu tun.
So objektiv wie möglich:
Nachteile:
in der Regel schwerer als ein Rennrad
du brauchst gute Regenkleidung, weil du mehr abbekommst
teuer in der Anschaffung (Material, Ausstattung abhängig, Carbon Varianten nehmen sich kaum was)
Sichtbarkeit auf Radwegen hinter Autos ggf. schwierig (hatte ich jedoch weniger Probleme, s. Vorteile)
hohe Bordsteine sind ein Problem, jedoch gewöhngssache, runter geht immer
bei Durchblutungsstörung schlafen je nach Model ggf. die Füße bei langen Fahrten einrsatzt
Je nach Model zwei verschiedene Radgrößen (mehr Ersatzteile)
Einige Teile nur über Liegeradhändler beziehbar
höhere Reibungsverluste der Kette durch Führungsrollen und Rohre
teilweise zu hohe Aufmerksamkeit
Vorteile:
bei gleicher Leistung am Pedal:
ein Rennliegerad ist wesentlich schneller als ein Rennrad, ein Tourenlieger ist ggf. schneller, ab einer gewissen Neigung wird man
langsamer. Bis ca. 5% Steigung hatte ich jedoch noch keine Probleme auf meinem 16kg Tourenlieger + 4 kg Gepäcktasch
bequemer (Nacken, Handgelenke, Hintern tuen auch nach 300km Fahrt nicht weh)
die Beinkraft landet direkt auf den Pedalen, Becken presst sich in den Sitz
die Kette hält ewig (bei mir rund 10t km ohne viel Pflege bei hoher Last)
vielseitig (z. Bsp. Babysitz+Einkauf, 4 Fahrradtaschen zum Einkaufen möglich, Transport von Ikeamöbeln)
hohe Aufmerksamkeit auch bei den motorisierten Mitmenschen, man wird früher wahrgenommen
teilweise eingebaute Vorfahrt (viele Autofahrer reagieren netter auf das Liegerad)
geringer CW-Wert:
Rennrad 0,7
Liegerad 0,3
Velomobil 0,03
Hab mich eigentlich über Rennradgruppen und Liegerad bei Google informieren wollen und bin hier geladet und wollte meinen Betrag leisten.
Mir wurde gesagt, dass ein Liegerad in einer Rennradgruppe gefährlich sei. Hatt schon angeboten, die ganze Zeit vorn oder hinten zu fahren. Konnte zu Gefahren jedoch nichts finden.
Zweites Anliegen, wenn jemand ein Rennrad mit Keo Look Pedalen hat. Ich würde gerne mit meiner 86cm Innenbeinlänge eine Probefahrt machen, gerne kann die Person sich auch auf meiner Liege gemütlch machen. Ich würde nen Pedal-Wattmesser mitbringen zur Auswertung.
https://www.youtube.com/user/dieboulette
Videos von mir.
LG und Sport frei.