Zwischenbilanz:
1.) Am 6.6. 2014 habe ich die Räder bestellt und bezahlt. Sie sollten am 23.6 geliefert werden. Am 23.6. erhielt ich die Nachricht, daß ein UPS Auftrag erteilt wurde. Am 25 waren die Räder noch nicht angekommen. Bei meinem Anruf ließ mich der Händler wissen, daß meine Räder falsch augebaut waren. Sie müßten nun auseinandergenommen und dann wieder neu zusammengesetzt werden. Als ich nach einer Woche wieder angerufen habe um zu fragen wo meine Räder bleiben, wurde mir gesagt, daß man noch nicht dazu gekommen sei meine Räder neu zu montieren. Da schrillten meine Alarmglocken und ich bat den Händler freundlich, mir gegen Erstattung eines Aufpreises, statt dessen American Classic 420 zu schicken. Aber das wollte er nicht, sondern bestand darauf die Räder innerhalb von 4 Tagen zu liefern. Das ist dann auch geschehen.
2.) Wie oben ausgeführt ließen sich die
Reifen von mir nur mit massivem Höhenschlag montieren, das Vorderrad wies einen Seitenschlag von ca. 1,5mm auf, was ich bei eingespanntem, bereifeten Rad mit der Bremse kontrollierte. (Alles Weitere siehe oben.)
3.) Der Händler hat dann bei UPS eine Rückholung beantragt. Er meinte dann, daß er problemlos
Reifen montieren könne und daß ich ihm umgehend meine
Reifen schicke solle, damit er sie für mich montieren könnte, oder daß ich
Reifen bei ihm kaufe die er mir dann montiert. Sollten die
Reifen nicht innerhalb von 3 Tagen bei ihm eintreffen, würde er mir die Räder am Dienstag per UPS zurückschicken.
4.) Schon bevor ich die Räder zurückgeschickt habe hatte ich eine Widerrufserklärung per Mail an den Händler geschickt. Diese blieb unbeantwortet. So habe ich dann, nachdem ich die Räder abgeschickt hatte eine Widerrufserklärung per Einschreiben geschickt. Diese wurde vom Händler umgehend zurückgewiesen, mit Hinweis auf seine AGB, daß kein Mangel vorliegt und diese Räder speziell für mich angefertigt seien. (Nachdem er sie doch zuvor so leicht demontieren und wieder aufbauen konnte)
5.) Ich habe dem Händler dann schriftlich angeboten mir statt der Criterium Räder einen Satz Campagnolo Zonda mit zwei
Continental Grand Prix und Schläuchen zu schicken. Die Campagnolo Räder kosten bei ihm 319,-Euro, die
Reifen 2X33,- und die
Schläuche etwa 20,-Euro. So ergibt sich ein preis von ca. 400,- Euro. Die Criterium Räder kosten 479,- Euro. Die 80 Euro hätte ich ihm erlassen. Außerdem habe ich ihn gebeten mir einen Vorschlag zu unterbreiten wie wir uns einigen können.
Seither habe ich nichts von dem Händler gehört oder gelesen und mir sind bislang auch keine Räder geliefert worden. Zum Glück sehe ich diese Geschichte gelassen, mittlerweile eher etwas amüsiert als verärgert.
Faszit: Wenn jemand einen Custommade-Laufradsatz bestellt, sollte er die AGB sehr gut studieren und sich klar machen, daß er den Händler bestimmen läßt was ein Mangel ist und was nicht. Einen Systemlaufradsatz kann er aber ohne Angabe von Gründen zurücksenden, wenn sich in seinen Augen ein Mangel zeigt.
Ich verstehe durchaus, daß ein Händler bei besonderen, vielleicht sehr ausgefallenen, oder nach seiner Auffassung unvernünftigen Wünschen seiner Kunden Vorbehalte geltend machen muß um sich zu schützen. Aber bei diesen Rädern handelt es sich nicht um exotische Wünsche, sondern um einen Laufradsatz der einem Standartlaufradsatz dieses Händlers entspricht. Nur die Farbe der Nippel ist von mit gewählt. Man liefert sich bei "Custommade" der Willkür eines Händlers aus, vor allem, wenn man nicht vor Ort ist, sondern online bestellt und kommuniziert. Man könnte das natürlich auch umdrehen und sagen, daß Onlinehändler die Custommade-Produkte vertreiben eigentlich ganz besonders kundenorientiert auf dem Markt agieren müssen, denn sie sind ja in höchstem Maße auf das Vertrauen ihrer Kunden angewiesen.
Dieser Händler hat bei mir jegliches Vertrauen verspielt....und nicht zuletzt deshalb mag ich seinen Rädern mein Leben nicht mehr anvertrauen.