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Trainingsplan 100 KM für Anfänger

Rheinländer

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Hallo,

es gab mal vor einiger Zeit im www Trainingspläne für Anfänger, nach dem Motto von 0 auf 100 KM. Ich meine aus der Erinnerung , es wäre von diversen Krankenkassen angeboten wurden.

Meine Frau möchte das Ràdfahren beginnen, suche daher Trainingspläne die einen Anfänger nicht überfordern, hat jemand eine Idee wo ich diese Trainingspläne oder vergleichbare finde ? (müssen wirklich für Anfänger ausglegt sein)
 
AW: Trainingsplan 100 KM für Anfänger

Du bist doch selbst Rennradfahrer, hört Deine Frau denn nicht auf Dich?:D

Mein Vorschlag:

1. Ein schönes Rennrad besorgen.
Muss nicht teuer sein, aber sie muss es mögen und v.a. sie muss drauf hocken können. Gerade Anfängerinnen haben häufig Probleme mit zu gestreckten Geos. Die machen dann schnell Nackenprobleme und da geht der Spass schnell flöten. Die Übersetzung ist ein Kernfaktor. Ich empfehle für eine Anfängerin prinzipiell ne 3-fach Schaltung. Ausnahme vielleicht Norddeutsches Flachland oder 50 kg Naturtalent. Tacho mit Trittfrequenz dranschrauben!

2. Der Sattel
Insbesondere der Sattel kann ein Albtraum für ne Frau werden. Wir haben damals so ca. 10 Modelle ausprobiert - hat 3 Monate gedauert.

3. Radhose
Weder Wühltisch noch Tourtest per se sind wirklich hilfreich. Wir sind dann trotzdem bei Assos gelandet (altes Modell). Alles andere hat Wunden verursacht

4. Radschuhe
Für Frauen sind auch nicht einfach zu finden. Klickies einzustellen ist nicht nur für einen Anfänger häufig mühsam. Ich empfehle für einen blutigen Anfänger zunächst ein Mountainbike-System, aber mit steifer Sohle. Damit kann man auch ganz gut laufen.

5. Pulsmesser/
Ja, ich weiß, es gibt hier auch ganz andere Meinungen. Ich persönlich finde, daß man sich im Rahmen des Ausdauersports gar nicht früh genug mit dem Thema Herfrequenz und Trainingsbereiche beschäftigen kann. Dann kann man sich gleich von Anfang an daran hintern, sich sinnlos zu überpacen. Ein günstiges Modell mit codiertem HF-Sender gibts von Polar ab 100 Euro. Außerdem ist ein Anfänger dann auch gleich motiviert, wenn er/sie sieht wieviele Kalos verballert wurden. (Kuno Hottenrott und Martin Zülch Ausdauertraining Radsport aus der Bucht für ein paar Euro für den theoretischen Background).

6. Der Trainingsplan
Sollte Komponenten von Gymnastik, Stretching und vor allem Fahren beinhalten. Stretching sollte gleich von Anfang an rituell in das Training integriert werden. Gerade am Anfang neigen die Muskeln schnell zum Verkürzen, da hat man sich in ein paar Wochen ein ITBS Syndrom oder ein Patellaspitzensyndrom geholt.

Was das Radfahren betrifft:
Wenn man mit den Klickies erstmal zurechtkommt und das Rad keine prinzipielle Herausforderung mehr darstellt (Schaltung, Bremsen aus Oberlenkerposition), heißt es erstmal fahren. Alles weitere hängt natürlich vom Alter und Ausgangszustand ab. Da müsste man mehr Details erfahren. Eine 20 jährige mit 55kg reagiert ganz anders auf Trainingsreiz und Regeneration als eine 55jährige mit 80kg.

Allgemein kann man sagen: während der ersten 4-6 Wochen sollte man 2 bis 3x pro Woche für mindestens 2-3 Stunden mit laaaangsamer Geschwindigkeit unterwegs sein. Ich empfehle einen Pulsbereich im Rahmen von mindestens 70% GA1 und flach bis welliges Terrain. Hat man einen Pulsmesser mit PC-Anbindung, kann man das Abends gemeinsam auslesen und besprechen :D Treten irgendwelche Zipperlein auf, zunächst auskurzieren - nicht gegen Schmerzen anfahren.

Als nächste Stufe erhöht man dann die Fahrtzeit, z.B. am WE 3 auf 3.5h auf 4h etc. Gemeinsame Ausfahrten können natürlich irgendwann dazukommen. Dazu muss man erstmal Windschatten fahren lernen und der stärkere Vordermann muss lernen, sich nach der Pulsfrequenz der Anfängerin zu richten. Das ist ein sehr heikles Thema und ein weites Feld.

Wie oft habe ich Frauen mit hochrotem Kopf hinter gelangweilten Radsportlern gesehen. ....Eine Frau hat nunmal 30% weniger Muskelmasse und wird bei gleichem Fitnesszustand immer deutlich schwächer sein. Es gibt dann trotzdem Mittel und Wege, wie beide am Ende einer Ausfahrt gleich erschöpft sein können.

Achja, da in meinem Vorschlag sehr viele Alleinfahrten vorgesehen sind:
1. immer Handy und Geld mitnehmen
2. Ersatzschlauch, Werkzeug und Pumpe
3. Vorher - Reifenwechsel üben!


Nach ca. 3 Monaten sollte man so in der Lage sein, etwa 50-60km problemlos alleine auf dem Rad zurückzulegen. Wenn man Radbeherrschung und Windschattenfahren gelernt hat, kann man sich nun mit dem Gedanken befassen an Gruppenfahrten teilzunehmen. Das kann die Plauschtruppe im Herbst-Trainingslager auf Malle oder auch nur die lokale Betriebssportgruppe sein. Wichtig ist, daß die Leistungsbereiche vergleichbar und der Spasscharakter im Vordergrund steht.

Eine völlig untrainierte Frau/Mann kann innerhalb eines Jahres dazu gebracht werden, 100km auf dem Rad völlig problemlos zu überstehen. Da in 3 Monaten aber der Herbst schon beginnt, muss man sich jetzt schon für den Winter ein Ausgleichsprogramm ausdenken. Sonst fängt man im März wieder bei Null an....;)
 
AW: Trainingsplan 100 KM für Anfänger

Meine Frau möchte das Ràdfahren beginnen...

Radfahren überhaupt oder Rennrad fahren?

Zu der eigentlichen Frage nach Trainingsplänen habe ich keine Antwort aber ich denke daß die hier gegebenen Vorschläge schon ganz gut nutzbar sind.Nicht zu schnell anfangen,konsequent rauf auf´s Rad - auch wenn mal mal keinen Bock hat,nach und nach die Entfernung steigern,einergehend mit Tempoverschärfung und temporären Sprints.So habe ich es seit Februar gemacht und konnte im März die 30km Marke knacken,im April die 40,im Mai die 60 und heute die 80 weil´s Wetter dafür genial war und ich 2 Tage pausiert habe,Regeneration muß ja auch sein.
Einfach erst mal anfangen,der Rest kommt schon!
 
AW: Trainingsplan 100 KM für Anfänger

Draufsetzen, losfahren, viel schnacken, nach 3 1/2 h sind die 100 km voll :) so einfach ist das :rolleyes:
Jaaa, sorry, mein ersten 100 km am Stück bin ich vor 35 Jahren gefahren ... da war ich noch in der Grundschule :D
 
AW: Trainingsplan 100 KM für Anfänger

@emka

Vielen Dank für den schönen Beitrag!!!

Gruß
Hotch
 
AW: Trainingsplan 100 KM für Anfänger

Draufsetzen, losfahren, viel schnacken, nach 3 1/2 h sind die 100 km voll :) so einfach ist das :rolleyes:
Jaaa, sorry, mein ersten 100 km am Stück bin ich vor 35 Jahren gefahren ... da war ich noch in der Grundschule :D

....... und hattest schon den autoführerschein. ;)
 
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Wie emka schon schrieb, ist das drumherum wichtiger als ein Trainingsplan für die paar km. Wenn das fahren Spaß macht und die Ausrüstung passt sind 100km in 4 oder 5 Stunden vorbei, ohne dass man sich besonders angestrengt hat.
Schau wieder nach einem Trainingsplan dafür, wenn sich deine Frau ein Ziel von weniger als 3 Stunden dafür setzt.
 
AW: Trainingsplan 100 KM für Anfänger

Der Beitrag von emka ist wirklich toll und alle wichtigen Aspekte sind berücksichtigt. Noch ergänzend dazu. Wenn das Radfahren an sich keine Herausforderung mehr darstellt und sich die Sitzknochen nach ein paar Wochen an den Sattel gewöhnt haben sind 100km in moderatem Tempo eher Kopfsache als Trainingssache. Hilfreich ist (für mich als Frau) eine schöne, interessante Umgebung und nette, unterhaltsame Gesellschaft. Ein leckeres Stück Kuchen nach ca. 2/3 der Strecke und der Drops ist gelutscht bevor mal überhaupt so richtig weiß was man getan hat.
 
AW: Trainingsplan 100 KM für Anfänger

Noch ein Tipp als Nachtrag zu emkas Beitrag:
Such die richtigen Strecken aus. Als Anfänger sind Strassenstrecken mit viel Autoverkehr erheblich lästiger aber auch beunruhigend/beängstigend, als für "eingefahrene" Füchse. Desgleichen wird aber auch schlechter Boden, gerade auf dem Rennrad, als genauso nervig empfunden (wenns eher um Feldweg-taugliches Gefährt geht, sind trotzdem glatte Kieswege angenehmer als die Crosser-Prüfung).
Harte Steigungen würde ich für den Anfang ebenso vermeiden, wie strengen Gegenwind, halt alles was das Leben schwer macht.
Ich weiß nicht, wie das bei Euch ist, bei uns (Hamburg, bzw. Umland) kann man einiges an leichtem Fahren mit guter Routenplanung rausholen.
Evtl. Ausstiegspunkte für den S-Bahn-Rücktransport erhöhen die psychologische Belastbarkeit bei "ersten längeren Touren"
 
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