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Sind Jedermannrennen überhaupt noch Fair?

So ein Schmarren. Autofahrer haben kein Strava und bremsen nie. Vor Strava hatte ich es auch nur eilig. Jeder muss selbst wissen wie er am Leben hängt.
Und nochmal zur Fairness: Das ganze Leben ist mit Ungerechtigkeiten gepflastert, jede davon regeln zu wollen erzeugt wiederum neue.
So ein Schmarren ;) ca. 98 von 100 Autofahrern bremsen sehr wohl, die meisten fahren sogar rücksichtsvoll. Und ich bin mir ziemlich sicher, weil mir ein bis zweimal am Tag fast abgeschossen zu werden völlig ausreicht. Bei 12km Arbeitsweg einfach unter grösstmöglicher Umgehung des Autoverkehrs sind 100 Autofahrer durchaus realistisch. Und weil die o.g. Umgehung viele Seitenstrassen bedingt, bin ich sogar sicher, daß es mehr sind, die mich an Engstellen vorlassen, bzw. sich im Gegenzug für durchlassen bedanken, als solche die mich morden wollen.
 
Ich genieße diese Veranstaltungen weil ich z.B. mal nicht bei rot an jeder zweiten Ampel halten muss. Und es reizt auch zur höheren Leistung weil man Mitstreiter um sich hat, die einen gewissen Anreiz bieten mehr aus mir herauszuholen.

Das ist dein legitimes Recht, das ich dir auf keinen Fall absprechen will, aber das hat mit Radrennen meiner Meinung nach nichts zu tun. Ich hätte aber bspw. gar kein Problem damit wenn alle, die bei einem Jedermann-Rennen starten, so denken würden und dementsprechend auch das "Rennen" verläuft.

Ich finde nämlich den Aufriss, der von manchen Leuten und Teams bei den Jedermannrennen veranstaltet wird, übertrieben. Von der Leistungsfähigkeit her sind das größtenteils Lizenzfahrer. Dass es Geldgeber gibt, die solche Teams finanzieren und damit letztendlich dafür sorgen, dass diese Leute keine Lizenzrennen fahren oder Aufstiegsverweigerer sind hat mit der größeren Werbefläche zu tun. Das Problem ist am Ende aber nicht die hohe Attraktivität von Jedermannrennen sondern die geringe Attraktivität von Lizenzrennen! Hier muss angesetzt werden.
 
das schöne an einem jedermann-rennen ist doch, dass für jede(n) was dabei ist :)

zumindest die großen dinger, bei den kleineren ist es schon doof, dass eine --große-- gruppe sehr guter fahrer bzw. halb-/mittel-/möchtegern-profis sofort weg ist und man(n) als kleiner krauter einfach mal 80km alleine fährt :oops:
 
Das Problem ist am Ende aber nicht die hohe Attraktivität von Jedermannrennen sondern die geringe Attraktivität von Lizenzrennen! Hier muss angesetzt werden.
Mein spontaner Gedanke dazu: Jeder, der an einem Radrennen teilnehmen will, muss eine gültige Lizenz besitzen. Die erste Lizenz für die unterste Klasse stellt der BDR unbürokratisch, ohne verpflichtende Mitgliedschaft in einem Verein jedem Interessierten aus.
 
Wer ne Lizenz von einer Organisation bekommt, ist da organisiert, also was spricht gegen Mitgliedschaft im BDR. Fände ich persönlich sogar besser als mir einen Verein suchen zu müssen.
 
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Beim Alpenbrevet gibt es eine Blockeinteilung am Start nach geschätzten Durchschnittsgeschwindigkeiten - finde ich gut, setzt aber ein hohes Maß an Fairness an die Teilnehmer voraus. Das Alpenbrevet mit seinen 2.500 Teilnehmern hat dazu noch den Vorteil, dass die Berge sehr selektiv wirken.

Bei flachen Rennen entfällt diese Selektion und leistungsschwächere Fahrer können mit Mut und fahrerischem Können vorne dabei bleiben - braucht man nicht mal was dagegen zu haben, aber bei übervollen Startfeldern - die natürlich wichtiges Geld für die Veranstalter mitbringen - wird es dann m.E. schon sehr gefährlich.
 
Beim Alpenbrevet gibt es eine Blockeinteilung am Start nach geschätzten Durchschnittsgeschwindigkeiten - finde ich gut, setzt aber ein hohes Maß an Fairness an die Teilnehmer voraus. Das Alpenbrevet mit seinen 2.500 Teilnehmern hat dazu noch den Vorteil, dass die Berge sehr selektiv wirken.

Bei flachen Rennen entfällt diese Selektion und leistungsschwächere Fahrer können mit Mut und fahrerischem Können vorne dabei bleiben - braucht man nicht mal was dagegen zu haben, aber bei übervollen Startfeldern - die natürlich wichtiges Geld für die Veranstalter mitbringen - wird es dann m.E. schon sehr gefährlich.

Beim Rennen in Münster habe ich immer den Eindruck, dass die Startblockeinteilung ganz ordentlich funktioniert hat und die Orga auch drauf bedacht ist, dass die Startblöcke nicht zu schnell zusammenlaufen. Trotz des flachen Kurses und des großen Teilnehrmerfeldes meine ich dort erkennen zu können, dass die Veranstalter sich bemühen, dass Risiko , da wo es geht, zu beschränken, man kann also schon was tun.

Ein Risiko bleibt aber trotzdem, ob das höher ist als beim Alpenbrevet weiß ich nicht, kenne das Alpenbrevet nicht. Beim Ötzi und anderen ähnlichen Veranstaltungen ist das Unfallrisiko aber auch nicht gerade gering, da sind es dann nicht so sehr die großen Felder, sondern Abfahrten, technische Probleme, Tiere auf der Fahrbahn, das Wetter, Fahrfehler, eigene und die anderer, etc. pp.
 
das schöne an einem jedermann-rennen ist doch, dass für jede(n) was dabei ist :)

zumindest die großen dinger, bei den kleineren ist es schon doof, dass eine --große-- gruppe sehr guter fahrer bzw. halb-/mittel-/möchtegern-profis sofort weg ist und man(n) als kleiner krauter einfach mal 80km alleine fährt :oops:

Abgehängt werden gehört zum Sport aber nun mal dazu, das passiert ja selbst Profis. Wenn man sich dem Leistungsvergleich stellt, muss man auch akzeptieren, "eins auf die Fresse" zu bekommen - im übertragenen Sinne natürlich --- ;) .
 
Ich finde es gut, wenn bei solchen Rennen gute Leute starten. Wenn aber so ein Team wie Merkur mit Kohle dort die Puppen tanzen lässt und Rennen um die goldene Ananas kontrolliert, ist das schon irgendwie albern. Man könnte meinen, da möchte einer mit seiner Knete den Oleg spielen, aber die Portokasse ist leider nicht groß genug ....
Es sind alles einzelne Fahrer, die einen Mannschaftssport betreiben. Kennzeichnend für den Radsport ist aus meiner Sicht, das Mannschaften versuchen durch taktische und strategische Maßnahmen ein Rennen so zu kontrollieren, das im Finale von vielen Gleichstarken der eigene Fahrer schließlich gewinnt. Warum soll das albern sein wenn sich in einer Klasse in der Du auch fährst andere zielorientierter organisieren? Wenn Fahrer wirklich was drauf haben, schaffen sie s auch alleine ganz nach vorne.
Zu Frankfurt denke ich nur: es war immer chaotisch organisiert, es wird nächstes Jahr auch wieder Pannen geben. Die Anstiege waren schön aber sich auch noch negativ über die Mannschaften zu äußern ist mir nun zu viel des Schlechten. ein vorgeschobener Grund dem doch massiven Negativ Feedback zu entgehen.
 
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Beim Rennen in Münster habe ich immer den Eindruck, dass die Startblockeinteilung ganz ordentlich funktioniert hat und die Orga auch drauf bedacht ist, dass die Startblöcke nicht zu schnell zusammenlaufen. Trotz des flachen Kurses und des großen Teilnehrmerfeldes meine ich dort erkennen zu können, dass die Veranstalter sich bemühen, dass Risiko , da wo es geht, zu beschränken, man kann also schon was tun.

Die bemühen sich, aber leider ist das trotzdem ein recht gefährliches Rennen. Eine Verbesserung ist die neue Zielanfahrt mit den beiden Kurven und dass keine großen Gruppen von verschiedenen Distanzen zusammenlaufen.
Aber gerade, wenn der Kurs ganz flach ist, führt das halt dazu, dass außer vielleicht auf der langen Distanz keiner Gas gibt und das Rennen recht langsam mit 42km/h vor sich hindümpelt ohne ernste Attacken, weil es zum Wegfahren halt dann doch noch zu schnell ist.

Aber ist natürlich kein Vergleich zu Frankfurt, wo man nicht mal so tut, als würde man etwas verbessern wollen und jedes Jahr das gleiche Chaos und die gleiche Gefährdung anrichtet.
Ich glaube wirklich, Frankfurt ist in Wirklichkeit rausgeflogen.
 
Es sind alles einzelne Fahrer, die einen Mannschaftssport betreiben. Kennzeichnend für den Radsport ist aus meiner Sicht, das Mannschaften versuchen durch taktische und strategische Maßnahmen ein Rennen so zu kontrollieren, das im Finale von vielen Gleichstarken der eigene Fahrer schließlich gewinnt. Warum soll das albern sein wenn sich in einer Klasse in der Du auch fährst andere zielorientierter organisieren?

Albern ist nicht diese Organisation, die finde ich eigentlich gut, Albern finde ich, dass sie mit Geld herbeigeführt wird. Für mich hat das sowas "Suggar-Daddy" mäßiges ....
 
Die bemühen sich, aber leider ist das trotzdem ein recht gefährliches Rennen. Eine Verbesserung ist die neue Zielanfahrt mit den beiden Kurven und dass keine großen Gruppen von verschiedenen Distanzen zusammenlaufen.
Aber gerade, wenn der Kurs ganz flach ist, führt das halt dazu, dass außer vielleicht auf der langen Distanz keiner Gas gibt und das Rennen recht langsam mit 42km/h vor sich hindümpelt ohne ernste Attacken, weil es zum Wegfahren halt dann doch noch zu schnell ist.
Die Zielanfahrt fand ich ganz gelungen, dieses Mal ging es aber auch durch die "Hüppel" noch mit der Größe der Felder, es gab ja schon Jahre, da war die Strecke noch flacher, letztes Jahr bin ich auch in einer Verkehrsinsel gelandet. Aber selbst bei unserer RTF hat es bei ca. 900 TN zwei Stürze gegeben, die so schwer waren, dass Krankenwagen zur Versorgung benötigt wurden. Man darf sich da nix vormachen, Radsport ist generell ein Hoch-Risikosport, die Frage welches Rennen oder welcher Event gefährlicher ist, ist bei der Risikoabwägung eher eine Nuance.

Ich glaube wirklich, Frankfurt ist in Wirklichkeit rausgeflogen.
Der Gedanke kam mir auch schon ...
 
Ich finde es nicht verwerflich, wenn Jedermänner sich sponsoren lassen. Es ist in den Rennen nur merkwürdig, wenn man semiprofessionelle Teams hat, dazu gute Einzelkämpfer und dann eine große Masse an Fahrern, die möglicherweise eigentlich eher ein RTF als ein Rennverständnis von dem betreffenden Event haben. In etwas abgeschwächter Form hat man das auch im Lizenzbereich bei KT/A/B/C-Rennen.
 
Ich finde es nicht verwerflich, wenn Jedermänner sich sponsoren lassen. Es ist in den Rennen nur merkwürdig, wenn man semiprofessionelle Teams hat, dazu gute Einzelkämpfer und dann eine große Masse an Fahrern, die möglicherweise eigentlich eher ein RTF als ein Rennverständnis von dem betreffenden Event haben. In etwas abgeschwächter Form hat man das auch im Lizenzbereich bei KT/A/B/C-Rennen.
Die Frage ist, was daran merkwürdig ist. Prinzipiell heißt ja "Jedermann" erstmal genau "Jedermann".
Das Reglement gibt ja insofern einen Hinweis, als Lizenzfahrer (je nach Veranstaltung) nicht als "Jedermann" starten dürfen. Über "ein RTF als ein Rennverständnis" sagt das Reglement nichts, ausser vielleicht über die Besenwagengeschwindigkeit.

Und ob es ein Problem darstellt.
Sponsoring an sich bestimmt nicht, sonst ginge ja das Problem schon mit Betriebssportgruppen los, die sich vom Arbeitgeber die Trikots sponsorn lassen. Inwieweit da durch Sponsoring die Chancengleichheit verzerrt wird, ist eigentlich gar nicht die Frage, die gibts bei Jedermännern eh nicht. Der eine hat halt Zeit und Geld (und Lust), die Saison mit 3x2 Wochen Trainingslager auf Lanzarote, Malle oder sonstwo vorzubereiten, der andere ist froh, wenn er sich die Zeit für vielleicht 2000 Vorbereitungskilometer ums Haus abknapsen kann. (Daß das mit dem Material oberhalb eines "brauchbar" Levels bei solchen Rennen einen Unterschied macht, halte ich sowieso für ein Gerücht aus der Fahrradindustrie;))

Wenn das Rennen durch unterschiedliches Verständnis gefährlicher wird, als ...ich sag mal angemessen... dann ist das eher ein Problem. Hat aber mit dem Sponsoring nicht in erster Linie was zu tun. Das können genauso Spazierfahrer sein, die quer über die Piste sägen, um auf der Seite mit der besseren Aussicht zu fahren, wie (einzelne) Fahrer, die meinen aus dem hinteren Startblock auf den ersten 5km in die Spitze brechen zu können (gerne mit folgendem kompletten Leistungseinbruch), aber auch zusammengekaufte Teams, die eher schwache, aber betuchte Profilneurotiker mit Protour-Ellenbogen nach vorn zu fahren versuchen.
 
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