Ich finde es nicht verwerflich, wenn Jedermänner sich sponsoren lassen. Es ist in den Rennen nur merkwürdig, wenn man semiprofessionelle Teams hat, dazu gute Einzelkämpfer und dann eine große Masse an Fahrern, die möglicherweise eigentlich eher ein RTF als ein Rennverständnis von dem betreffenden Event haben. In etwas abgeschwächter Form hat man das auch im Lizenzbereich bei KT/A/B/C-Rennen.
Die Frage ist, was daran merkwürdig ist. Prinzipiell heißt ja "Jedermann" erstmal genau "Jedermann".
Das Reglement gibt ja insofern einen Hinweis, als Lizenzfahrer (je nach Veranstaltung) nicht als "Jedermann" starten dürfen. Über "ein RTF als ein Rennverständnis" sagt das Reglement nichts, ausser vielleicht über die Besenwagengeschwindigkeit.
Und ob es ein Problem darstellt.
Sponsoring an sich bestimmt nicht, sonst ginge ja das Problem schon mit Betriebssportgruppen los, die sich vom Arbeitgeber die Trikots sponsorn lassen. Inwieweit da durch Sponsoring die Chancengleichheit verzerrt wird, ist eigentlich gar nicht die Frage, die gibts bei Jedermännern eh nicht. Der eine hat halt Zeit und Geld (und Lust), die Saison mit 3x2 Wochen Trainingslager auf Lanzarote, Malle oder sonstwo vorzubereiten, der andere ist froh, wenn er sich die Zeit für vielleicht 2000 Vorbereitungskilometer ums Haus abknapsen kann. (Daß das mit dem Material oberhalb eines "brauchbar" Levels bei solchen Rennen einen Unterschied macht, halte ich sowieso für ein Gerücht aus der Fahrradindustrie
)
Wenn das Rennen durch unterschiedliches Verständnis gefährlicher wird, als ...ich sag mal angemessen... dann ist das eher ein Problem. Hat aber mit dem Sponsoring nicht in erster Linie was zu tun. Das können genauso Spazierfahrer sein, die quer über die Piste sägen, um auf der Seite mit der besseren Aussicht zu fahren, wie (einzelne) Fahrer, die meinen aus dem hinteren Startblock auf den ersten 5km in die Spitze brechen zu können (gerne mit folgendem kompletten Leistungseinbruch), aber auch zusammengekaufte Teams, die eher schwache, aber betuchte Profilneurotiker mit Protour-Ellenbogen nach vorn zu fahren versuchen.