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Sind Jedermannrennen überhaupt noch Fair?

Die ganze Diskussion ist wieder mal so verworren. Selbst in der A-Klasse gibt es Mannschaften mit ganz schwachem Sponsoring. Im Jedermann Bereich gibt es Mannschaften mit ganz gutem Sponsoring. Da sieht man, das die Idee des Sports völlig abgekoppelt von dem Thema Marketing oder Sponsoring ist. Und ob das albern ist muss ja eigentlich der Sponsor bewerten. Man kann das natürlich albern finden Pjotr. Aber ich sehe das, als persönlich Betroffener, gar nicht gern und verstehe keinen Spaß.
Man könnte ja auch Kultur sponsorn. Wir sind schon oft gesponsert worden weil wir der Marke ein nettes Image gegeben habe. Leistung war da nicht so wichtig.
Neider bitte vortreten, ich bin gut gekleidet aber schwach, alt und gewinne fast nie etwas!!!
Daneben die Unfälle. Im A-Block wird zu Jahresbeginn meistens etwas wilder gefahren bis so junge Leute wie der ToWa im Graben liegen und ich daneben. Danach verläuft es wesentlich zivilisierter alle müssen noch mal neu eingekleidet werden und die Mannschaften bringen zunehmend Sicherheit in die Rennen. Das gibt es dann natürlich bei einem 70km Rennen nicht und dementsprechen gibt es da auch immer wieder fürchterliche Massenstürze. Aber von Zeit zu Zeit erwischt es halt jeden, egal wie gut er fahren kann oder wie vorsichtig er ist. Das ist das Dumme am Radsport. Einfach saugefährlich. In Münster war die Streckenwahl ja auf eine alte Strecke gefallen. Das kommt den GCC Fahrern auf jeden Fall entgegen, weil man die Stellen schon kennt und auch eine verwinkelte Zielanfahrt ist gut weil es dann nicht zu den Highspeed Stürzen im Feld kommt. Also alles richtig gemacht, bis auf die Ergebnisermittlung des GCC.
 
Highspeedstürze gibt es immer noch, aber man hat dadurch mit größerer Wahrscheinlichkeit etwas Platz. Bei der alten Zielanfahrt konnte man an Position 15 im Zielsprint noch völlig eingebaut sein ohne Möglichkeit, durch irgendeine Lücke zu fahren. Und dann fährt man teilweise durch Lücken, die kaum existieren und kleine Schlenker haben fatale Auswirkungen.
 
Ich hab jetzt nicht alle Beiträge hier gelesen aber: Warum soll es unfair sein wenn ein ex Profi, Profi, Lizenzfahrer oder wer auch immer an einem Jedermannrennen teilnimmt. Es sind ja auch jedermänner, nur halt sehr gute. Im Mai bin ich in Frankfurt mit Jan Ulrich zusammen gefahren und er hat mich am Feldberg dann stehen lassen. Ich war aber zufrieden da ich 3/4 des Antiegs an ihm dran war. Ich find es gut das auch solche Leute da mitfahren. Selbst wenn man ein solches Rennen gewinnt, scheiss egal, wer kennt denn noch einen Sieger von einem Jedermannrennen - Ausnahme beim Ötztaler ;-) - der hat Heldenstataus!
 
Ich hab jetzt nicht alle Beiträge hier gelesen aber: Warum soll es unfair sein wenn ein ex Profi, Profi, Lizenzfahrer oder wer auch immer an einem Jedermannrennen teilnimmt. Es sind ja auch jedermänner, nur halt sehr gute. Im Mai bin ich in Frankfurt mit Jan Ulrich zusammen gefahren und er hat mich am Feldberg dann stehen lassen. Ich war aber zufrieden da ich 3/4 des Antiegs an ihm dran war. Ich find es gut das auch solche Leute da mitfahren. Selbst wenn man ein solches Rennen gewinnt, scheiss egal, wer kennt denn noch einen Sieger von einem Jedermannrennen - Ausnahme beim Ötztaler ;-) - der hat Heldenstataus!

Ich bin mir sehr sicher, dass der Ulle da nicht ernst gemacht hat. Und der Öztaler ist auch nichts soooo derartig anderes, als andere Rennen. Jörg Ludewig und Bernd Hornetz haben da nicht besser abgeschnitten als beim Riderman oder Rad am Ring z.B.
 
Hornetz hat auf jeden Fall viel Aufmerksamkeit durch seinen Ötzi-Sieg erhascht, hier im Forum beispielsweise. Und Jörg Ludewig ist ja jetzt zum Eurosport-Co aufgestiegen (wobei das vermutlich schon vorher eingetütet war).

Den Namen Hornetz können möglicherweise mittlerweile mehr Leute einordnen, als den Namen Jan Tschernoster.
 
Eigentlich war das mit dem Ötztaler und Heldenstatus als Witz gemeint... und ob Ulle ernst gemacht hat oder nicht ist mir eigentlich auch egal - die Form von früher hat er eh nicht mehr.
Im Prinzip wollte ich nur sagen das ich es gut finde wenn solche Leute mitfahren und ob ich am Ende 177. oder ohne Ihn 176. bin - sch... egal.
Wer so ein Ding gewinnen will, muss halt auch investieren!
 
Da ist es wieder, das Totschlagargument "Da musst Du halt mehr machen" Bei der ganzen Problematik stellen sich mir einige Fragen. Warum gibt es nur oberhalb des "Jedermannscene" verschiedene Leistungsklassen mit auf und abstieg? Wenn da einer aus einem GCC Team Mitte des Jahres erzählt, dass er schon die 20,000 km überschritten hat, wie soll das ein "normaler" Jedermann schaffen? Warum sind die Mitglieder eines Teams fast alle in unterschiedlichen Vereinen organisiert? Da kommt schon der Beigeschmack des zusammenkaufens auf. Warum bekommen es regionale und kleine Veranstalter hin, die Lizenzrennen zu orgnisieren und dazu noch ein Jedermann-/Hobbyrennen anzubieten? Damit wäre das Argument vom Tisch, dass die Jedermannrennen attraktivere Strecken zu bieten haben.
Bitte nicht falsch verstehen, die wenigsten gehen solche Rennen mit der Ambition an, es zu gewinnen, aber man will doch wenigstens ein Rennen fahren und nicht schon nach einem Drittel der Stecke in einer 5er oder 10er Gruppe feststecken um dann den Rest wie bei einer schnellen RTF ins Ziel rollen.
 
Ich lese da mit Genuß mit und vermute das da Einige wirklich glauben ein Rennen zu fahren.
Meine Beobachtung und ich bin nur Münster ein paarmal gefahren ist: Die ersten Fünfzig fahren ein Rennen und der Rest betreibt Selbstbefriedigung indem er um Platz 786 im Gesamtklassement kämpft, oder wenn das keine befriedigende Zahl ergibt die Alterseinteilung ranzieht um ein halbwegs vernünftiges und vorzeigbares Ergebnis präsentieren zu können.
Außer den ersten Fünfzig (es können auch 80ig sein) würde keiner in einem Lizenzrennen unter die ersten 20kommen bzw. überhaupt im Feld ankommen. OK, Feldfüller braucht man eben auch. Aber schminkt euch ab, im Jedermannrennen irgendetwas mit Rennen zu tun zu haben.
Rawuza
 
na Rawuza, wenn man sich selber fordern möchte, dann stellen die Rennen schon eine besondere Herausforderung dar. Man wird ja durch die anderen gefordert und fährt nicht immer mit seinen Erinnerungen von früher alleine rum. Wann kannst Du schon mal nahe an einen 40er Schnitt über 100km kommen. Deshalb würde ich jedem, der sich den rennen stellt den gehörigen Respekt zollen, auch wenn ich zu Hause bleibe oder nur zuschaue. Die Felder der sehr sportlichen Jedermänner sind in den letzten 10 Jahren zunehmend besser besetzt worden. Es wird schwer unter den ersten 200 Fahrern beim Münsterland Giro (über die Langstrecke und 110) noch Fahrer zuler finden, die nicht sehr talentiert sind. Und zudem noch systematisch oder zumindest ambitioniert trainieren. Zudem fahren auch viele Amateure da mittlerweile mit und es sind Profis als Promis im Feld. Das macht es für Hobbysportler schwer nach vorne zu kommen. Kann trotzdem ein besonderes Erlebnis sein. Aber eins ist klar, es ist nicht mehr leicht unter die ersten 200 zu kommen (bei Starterfeldern ab 600).
 
Hat etwas länger gedauert um zu antworten da ich erst meine"Plazierung:p " von Münster raussuchen mußte;)
Aber wer als alter übergewichtiger Sack, zwischenzeitlich 67Jahre und 95Kg noch Platz 464 und ein Jahr davor auf 120Km auf 657 fährt, das ganze bei ? Startern, also hinten rumgrundelt, der sieht keine qualitativ bessere Besetzung. Sondern nur Leute die mit Spitzenmaterial einen auf Rennfahrer mimen, wohlwissend das sie im Lizenzsport nur eine Lizenz aber keine Plazierung bekommen würden.
Fast alles nur RTF Sieger mit Chance auf Siegerkuss der Geliebten:(
Rawuza
 
Zu weit hinten, stimmt. Ich sprach ja auch von den ersten 200 vielleicht bis 300. Das ist ein sehr dichtes Feld geworden und sehr gut trainiert sind die meisten. Aber nicht mehr 67 Jahre. Eher so 25 bis 60. Wenn man nicht so fit ist, dann benötigt man intinsische Motivation und eigene Ziele. Dann kann es auch etwas Besonderes sein und zum Training anspornen, selbst wenn man hinten in Gruppen fährt.
Ich finde aber auch so wie Du, das man sich schon fragen sollte ob man an einem Rennen teilnehmen sollte. Es ist ja immer sehr anstrengend und gefährlich. Besonders bei den Kurzstrecken wie den 70km in Münster. Da haben sie sich wieder besonders heftig verletzt. Es scheint ja mittlerweile in der Gesellschaft selbstverständich, das jeder leistungssportliche Betätigungen in seiner Freizeit ausübt. Kannst ja auch Deine Räder gepflegt ausfahren, was für Deine Gesundheit tun und die Gesellschaft mit den anderen geniessen. Beim Fußball geht man ja auch nicht als 60 Jähriger sonntags selber spielen sondern schaut zu wie sich die anderen den Meniskus zerfetzen. Das ist vielleicht der eigentliche Wahn der Alten und Hobbysportler. Jeder mal einen Marathon laufen aber dann bitte ohne schnelle Konkurrenten.
 
Wer so ein Ding gewinnen will, muss halt auch investieren!

Wer so ein Ding wirklich gewinnen will, dem ist eh nicht mehr zu helfen ;)



Außer den ersten Fünfzig (es können auch 80ig sein) würde keiner in einem Lizenzrennen unter die ersten 20kommen bzw. überhaupt im Feld ankommen. OK, Feldfüller braucht man eben auch. Aber schminkt euch ab, im Jedermannrennen irgendetwas mit Rennen zu tun zu haben.

Ein Rennen kann vieles sein, dazu muss es nicht genau das gleiche Platzierungsgetümmel sein wie ein Amateurrennen. Nach dieser Messlatte sind sogar Tour de France Etappen oft für die überwältigende Mehrheit der Teilnehmer “kein Rennen“. Sondern? Eine verdammt schnell gefahrene Radwanderung mit guter Verpflegung, Wasch- und Massageservice vielleicht?

PS: genau dieses Rundfahrt-“kein Rennen“ ist übrigens für Sportler, die Rennen in erster Linie aus dem Fernsehen kennen (hier, ich zum Beispiel) geradezu der Inbegriff von “Rennen“. Das in Gruppen hinterm Feld gegen den Rückstand ankämpfen ist viel näher an dem, was man als Rundfahrten-Gelegenheitsgucker aus dem Fernsehen kennt als das “dranbleiben oder rausgekommen werden“ des Lizenzamateurs, der nur Einzelrennen fährt.
 
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in anderen Sportarten ist es i.d.R. in geographische Räume aufgeteilt. Je größer der Raum desto besser die Gegner. In den Bezirksliegen z.B. kann man sich dann, auf niedrigem aber ähnlichem Niveau messen, das macht meiner Meinung nach den Sport für alle Leistungsgruppen spannend. So ein System setzt aber auch dementsprechend viele Sportler voraus, ich glaube, es gibt mehr organisierte Schachspieler als es Radrennfahrer gibt.
 
in anderen Sportarten ist es i.d.R. in geographische Räume aufgeteilt. Je größer der Raum desto besser die Gegner. In den Bezirksliegen z.B. kann man sich dann, auf niedrigem aber ähnlichem Niveau messen, das macht meiner Meinung nach den Sport für alle Leistungsgruppen spannend. So ein System setzt aber auch dementsprechend viele Sportler voraus, ich glaube, es gibt mehr organisierte Schachspieler als es Radrennfahrer gibt.
Ein Schachwettbewerb ist auch geringfügig einfacher zu organisieren. Wahrscheinlich benötigt man noch nicht mal eine amtliche Genehmigung, um ein Schachbrett für die Dauer des Wettbewerbs zu sperren ;)

Aber das Ergebnis ist klar, der Kreismeister in irgendwas freut sich mehr als der 200ste beim Münsterlandgiro, auch wenn der zweitbeste aus dem gleichen Landkreis nur 400ster ist.
 
Bei uns wurde das Jedermannrennen eingestampft weil eine kleine Gruppe den anderen immer um die Ohren gefahren ist und die Geschwindigkeitsunterschiede und Unfallwahrscheinlichkeit zu groß war.
Die schnellsten sind 46er Schnitte gefahren. Auf nem engen Stadtkurs...
Da wird "Jedermann" noch als "Jeder, auch Profisportler" definiert, nicht als "Auch für den Normalo".
Denn ich war z.B. mit knapp 40er Schnitt nach weniger als 15min rausgeflogen. 2 mal überrundet wurden! Dafür zahl ich keine 20€...
 
Die ganze Diskussion ist wieder mal so verworren. Selbst in der A-Klasse gibt es Mannschaften mit ganz schwachem Sponsoring. Im Jedermann Bereich gibt es Mannschaften mit ganz gutem Sponsoring. Da sieht man, das die Idee des Sports völlig abgekoppelt von dem Thema Marketing oder Sponsoring ist. Und ob das albern ist muss ja eigentlich der Sponsor bewerten. Man kann das natürlich albern finden Pjotr.
Ich habe nichts über Sponsoring im Allgemeinen gesagt, nur über bestimmte Auswüchse..
 
Pjotr: Ach jetzt lenk doch nicht von Jack Lees Überundungen ab. 2 mal? War es schlimm?
 
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