• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

Sind Jedermannrennen überhaupt noch Fair?

... Fakt ist: Frankfurt ist ein mies organisiertes Rennen, es gab immer wieder erhebliche Probleme mit der Streckenführung, fehlgeleiteten Teilnehmern und der Sicherheit. Das ist völlig zu Recht von einigen GCC-Teams kritisiert worden. Man könnte auf die Idee kommen, der Veranstalter will sich unliebsamer weil kritischer Teilnehmer entledigen.
Auch hat das Rennen keine Atmosphäre, keine Vergleich mit Göttingen oder Münster. Ich finde in Frankfurt die anspruchvolle Strecke sehr attraktiv, der ganze Rest vermittelt den Eindruck, es geht in erster Linie darum, mit dem Jedermannrennen einen schnellen Euro zu machen, um das Profirennen damit zu finanzieren.

Das kann man laut sagen. Bei meiner letzten Teilnahme (2011 oder 2012) waren gegen Streckenende (Industriegebiet bei Sulzbach) kein einziger Streckenposten, keine Hinweisschilder, nichts. Man kam sich vor wie auf einer Trainingsfahrt am Sonntagmorgen um 6 Uhr (wenn keine Sau unterwegs ist). Es kam, was kommen mußte: die ersten bogen irgendwo links ab. Das kam mir zwar komisch vor, aber da ich nicht sicher sein konnte, dass eventuell auf den letzten Drücker die Streckenführung geändert wurde, bin ich mit den anderen hinterher. War dann doch eine Sackgasse, also alle Mann und Frauen wieder zurück und der Strecke nach, wie ich sie aus dem Vorjahr in Erinnerung hatte. Es ist mir schon klar, dass man da nicht alle zwanzig Meter einen Posten hinstellen kann, aber ein paar Hinweisschilder, wie sie bei den RTF's etwa des Oberstedter Radsportclubs üblich sind, dürften doch nicht zuviel verlangt sein, zumal gegen Ende doch ohnehin die Konzentration nachläßt. Wenn Geld gespart werden soll, dann bei den (in meinen Augen) nichtsnutzigen Messingmedaillen, die jeder Teilnehmer bekommt (zwischenzeitig im Mülleimer entsorgt). Wer auf sowas steht, kann sich ja hinterher eine kaufen. Weitaus interessanter waren für mich die Einzelzeitfahren im Rahmen von Profiveranstaltungen (Bensheim, Bad Säckingen, Fürth/Bay., Tübingen), aber davon habe ich dann nichts mehr gehört.
 
Die Frage ist aber auch, warum jemand, der nur nen 25er Schnitt über ne recht flache abgesperrte Piste schafft, unbedingt Rennen fahren muss?
 
Die einen sollen RTF und die anderen Lizenzrennen fahren. Was dazwischen übrig bleibt bekämpft sich um Stravakronen. :D
 
Na ich denke weil es keinen Autoverkehr gibt. Wenn man mit einem 25 Schnitt am Limit fährst ist das für diese Fahrer genauso relevant wie wenn 35er oder 45er Schnitt fährt.

RTF ist halt prinzipiell kein Rennen, egal wie schnell man ist. Man kann da nicht blind in die Straßen reinbrettern. Auch wenn die Strava-"Spezialisten" das wohl machen.

However: Ich find auch relativ langsame Fahrer sollen ihr Rennen fahren können.
 
Die Frage ist aber auch, warum jemand, der nur nen 25er Schnitt über ne recht flache abgesperrte Piste schafft, unbedingt Rennen fahren muss?
Nein das ist eben keine Frage, Sport heisst für viele Menschen Leistungsvergleich mit anderen und es ist außerordentlich anmaßend, jemand das Recht auf diesen Leistungsvergleich absprechen zu wollen, weil er oder sie nicht eine bestimmte - willkürlich definierte - Mindest-Leistung erbringt.
In anderen Sportarten ist es Gang und Gäbe, dass es auch Wettkämpfe auf einem eher niedrigen Leistungsniveau gibt, sei es bei Hobbyturnieren von Thekenmannschaften im Fußball oder bei Volksläufen, ohne dass dies in Frage gestellt wird. Da kann man von anderen Sporrarten mal was in Sachen Toleranz lernen ...
 
Ich finde Marathon in 6 oder 7 Stunden und noch langsamer auch nicht nötig.
Wozu muss denn nun auch jedem die Gelegenheit gegeben werden sich zu messen. Rennen verbinde ich mit zu versuchen so schnell es geht zu sein.
Dann muss man eben unterschiedliche Ligen einführen ... und Gewichtsklassen, und nach Radqualitäten und auch Oberschenkelumfang einteilen.
Und bei den Jedermannrennen die Frauen von den Männern trennen.
Wir starten auch nicht mit den Radprofis, aus gutem Grund.
Jedermann ist eben Jedermann, schnelle wie langsame Fahrer und der Streit ergibt sich ja nur, weil sich da viele für zu wichtig halten, in beiden Lagern.
Wozu braucht man denn seinen Namen in so ner Liste die keiner über die ersten 50 hinaus verfolgt? Man kann doch auch alleine so ne Runde drehen, ohne Transponder. Tacho auf Start und eigene Bestzeit knacken macht doch auch zufrieden und kostet nichts.
 
Man kann doch auch alleine so ne Runde drehen, ohne Transponder. Tacho auf Start und eigene Bestzeit knacken macht doch auch zufrieden und kostet nichts.
Weil die meisten Menschen nur in der Wettkampfsituation ihre Leistungsgrenzen erreicht. Die Herausforderung ist völlig unabhängig vom absoluten Leistungsniveau. Abgesehen davbon kann man natürlich jede Leistungsorientierung in Frage stellen, aber auch das hat nichts mit dem Leistungsniveau zu tun. Auch die ersten 50 in der Leiste interessieren keine Sau, ausser denen die im diese Plätze fahren.

Beim Laufen ist es übrigens durchaus üblich das die Absolute Weltklasse zusammen mit langsamen Hobbysportlern läuft.
ch finde Marathon in 6 oder 7 Stunden und noch langsamer auch nicht nötig.
Aber die Grenze ist willkürlich viele sagen ja wenn über 4 Stunden braucht läuft keinen Marathon, Halte das aber auch für arrogant
Es ist aber insofern nicht vergleichbar das hier potenziell orthopädische Gründe gegen ein solchen Unterfangen sprechen,. das Problem gibt es im Radsport ja nicht.
 
... Man kann da nicht blind in die Straßen reinbrettern. Auch wenn die Strava-"Spezialisten" das wohl machen.
Ich denke, man muss IMMER mit unvorhergesehenen Hindernissen rechnen, auch im Rennen.
Die sollen alle in Vereine eintreten und dann können die wieder mehr anbieten, inklusive Vereinsmeisterschaft. Ist vor der Haustür und für jeden möglich.
 
However: Ich find auch relativ langsame Fahrer sollen ihr Rennen fahren können.
Nein das ist eben keine Frage, Sport heisst für viele Menschen Leistungsvergleich mit anderen und es ist außerordentlich anmaßend, jemand das Recht auf diesen Leistungsvergleich absprechen zu wollen, weil er oder sie nicht eine bestimmte - willkürlich definierte - Mindest-Leistung erbringt.
In anderen Sportarten ist es Gang und Gäbe, dass es auch Wettkämpfe auf einem eher niedrigen Leistungsniveau gibt, sei es bei Hobbyturnieren von Thekenmannschaften im Fußball oder bei Volksläufen, ohne dass dies in Frage gestellt wird. Da kann man von anderen Sporrarten mal was in Sachen Toleranz lernen ...
Fully ack!
Bis auf;) ob das bei anderen Sportarten wirklich besser oder schlechter ist? Vielleicht macht auch nur die entsprechende Fraktion in Foren wie diesen ein böses Weltbild :p

Dann bleibt natürlich die Organisierbarkeit:
Ich kann die Frankfurter verstehen, wenn sie sagen, wir bekommen die Strasse nur so und solange gesperrt, und das funktioniert nicht anders.
(Ich kann nicht beurteilen, wie gut oder schlecht sie es tatsächlich organisiert bekommen, das liegt sicher an anderem)
Kriterien und Giros mit mehreren Runden werden mit stark unterschiedlichem Niveau werden auch gefährlich. Rundfahrten (z.B. Cyclassics) kann man dagegen problemlos in jedem Leistungsstand durchfahren.

Allerdings fehlt mir auch das Verständnis für das in dem Interview erwähnte Gejammer:
die fahren mir alle weg, und ich komme als Letzter ins Ziel. Das macht ihnen keinen Spaß.
Das ist genauso Kindergarten und Komfortzone. Ich fahr (eh seltenst) sowieso eher hinten, warum kann ich denen, die es können, das vorn fahren nicht gönnen?
Ich schwimme auch erheblich besser, als ich laufe. Soll ich jetzt beim Tri allen verbieten wollen, mich beim Laufen wieder zu überholen?
 
Die Frage ist m.E. vielmehr warum Leute, die auf flacher abgesperrter Piste in der Gruppe nur nen 25er-RTF-Schnitt fahren (wollen) zeitgleich in einem "Rennen" mit organisierten Teams und ambitionierten Hobbyisten aufeinander treffen müssen.
Hab ich bei Jedermannrennen so eigtl noch nicht erlebt. Okay...es gibt ein paar Wenige, die rumgondeln, aber die übergroße Mehrheit fährt doch ambitioniert, wohlwissend den Lizenzfahrern nicht das Wasser reichen zu können. Aber das ist doch i.O.; dafür gibts Startblockeinteilungen nach zuvor angebenen Schnittwerten. Hab bisher immer ne schöne Gruppe gefunden, mit denen man sein Rennen im Rennen fuhr. Da heg ich doch null Groll ggüber Merkur und Co, die dieselbe Strecke halt eher beenden :) . Die Jungs legen ganz andere Umfänge als ich an den Tag. So what.
 
Ist trotzdem was ganz anderes. Auch wenn ich manchmal das Gefühl habe, die Strava-Fraktion hat das noch nicht verstanden...(die gabs ja schon vor Strava ;))

Ich gehöre auch zur Strava-Fraktion (wenn es mich alleine schon dafür qualifiziert dass ich Strava nutze), aber ich rechne IMMER mit unvorhergesehenen Hindernissen. Schon aus reinem Überlebenswillen. Bei mir kommt nämlich ständig ein Auto von rechts (auch ohne Vorfahrt), Menschen, Hunde, etc. laufen mir vor das Rad, usw. Kurz, ich ziehe solche Dinge einfach an und kann es mir garnicht erlauben kopflos durch die Landschaft zu brettern.

Und genau aus diesem Grund fahre ich größtenteils gerne bei solchen Veranstaltungen. Ich mag sie nicht Jedermannrennen nennen, weil dort einfach zu viel auf Jedermänner geschaut wird, die eigentlich keine Jedermänner mehr sind. Ich genieße diese Veranstaltungen weil ich z.B. mal nicht bei rot an jeder zweiten Ampel halten muss. Und es reizt auch zur höheren Leistung weil man Mitstreiter um sich hat, die einen gewissen Anreiz bieten mehr aus mir herauszuholen. Trotzdem bleibt auch bei diesen Veranstaltungen immer mein Rundum-Radar aktiv um möglichst Konflikte frühzeitig zu erkennen und zu vermeiden. Lieber bremse ich mal kurz, als mir später im Krankenhaus oder in der Urne darüber Gedanken zu machen, warum ich nun doch nicht den 493. Platz erreicht habe.
 
Und genau aus diesem Grund fahre ich größtenteils gerne bei solchen Veranstaltungen. Ich mag sie nicht Jedermannrennen nennen, weil dort einfach zu viel auf Jedermänner geschaut wird, die eigentlich keine Jedermänner mehr sind.

Es gibt keine Abgrenzung von Jedermann - außer "Jeder", daher ist de Behauptung jemand sei "kein eigentlich Jedermann" sinnlos ...
 
Ist trotzdem was ganz anderes. Auch wenn ich manchmal das Gefühl habe, die Strava-Fraktion hat das noch nicht verstanden...(die gabs ja schon vor Strava ;))
So ein Schmarren. Autofahrer haben kein Strava und bremsen nie. Vor Strava hatte ich es auch nur eilig. Jeder muss selbst wissen wie er am Leben hängt.
Und nochmal zur Fairness: Das ganze Leben ist mit Ungerechtigkeiten gepflastert, jede davon regeln zu wollen erzeugt wiederum neue.
 
(wenn es mich alleine schon dafür qualifiziert dass ich Strava nutze),
Tut es nicht, ich benutze es bewusst kritisierend und abwertend, wie folgt:
Leute, die in der Pre-Strava Ära in deutlich unübersichtliche bis offensichtlich gefährliche Verkehrssituationen mit unreflektiertem Fahrverhalten (z.B.unveränderter Geschwindigkeit) reinknallen, weil z.B. das dritte der 4x4 Intervalle erst halb rum ist, oder der Schnitt innerstädtisch versaut würde.
Heutzutage Menschen, die z.B. an innerstädtischen Hauptverkehrsstrassen Segmente über mehrere beampelte Abschnitte anlegen und dann in der Rushhour auf KOM fahren. (Da vereinen sich sogar so gegensätzliche Symptome wie Treckingrad mit Rohloff und Ortliebs und höchste sportliche Ambition)
Deshalb disqualifiziert Dich alles was Du nach dem "aber" schreibst eindeutig für die Zugehörigkeit zu dieser Fraktion. :p
 
So ein Schmarren. Autofahrer haben kein Strava und bremsen nie. Vor Strava hatte ich es auch nur eilig. Jeder muss selbst wissen wie er am Leben hängt.
Und nochmal zur Fairness: Das ganze Leben ist mit Ungerechtigkeiten gepflastert, jede davon regeln zu wollen erzeugt wiederum neue.
So ein Schmarren ;) ca. 98 von 100 Autofahrern bremsen sehr wohl, die meisten fahren sogar rücksichtsvoll. Und ich bin mir ziemlich sicher, weil mir ein bis zweimal am Tag fast abgeschossen zu werden völlig ausreicht. Bei 12km Arbeitsweg einfach unter grösstmöglicher Umgehung des Autoverkehrs sind 100 Autofahrer durchaus realistisch. Und weil die o.g. Umgehung viele Seitenstrassen bedingt, bin ich sogar sicher, daß es mehr sind, die mich an Engstellen vorlassen, bzw. sich im Gegenzug für durchlassen bedanken, als solche die mich morden wollen.
 
Zurück
Oben Unten