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Sind Jedermannrennen überhaupt noch Fair?

Heute beim Training habe ich auch darüber nachgedacht, ob man nicht alle Startblöcke getrennt werten sollte. Ist doch eh quatsch, zusammen zu werten, was getrennt startet bei einem Radrennen. Und dann hätte man ab Block B wirklich ein niedriges Niveau.

Die waren noch nie fair.
Aber ich kann Dich beruhigen, außer Dir selbst registriert keiner Dein Ergebnis. :D

Frag mal Menschen nach Radsportlern von heute. Die sagen Jan Ulrich und Lance Armstrong. :rolleyes:
 
Klar, so eine Bushaltestellenverlegung für einen halben Tag erfordert den zweimonatigen Arbeitseinsatz einer Fachkraft.
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Ergo: ob etwas klappt oder auch nicht, liegt nicht an der Einnahmensumme von 3000 € (300 Fahrer à 10 €) oder 4500 € (300 Fahrer à 15 €), sondern an der Kooperativität jener Willkürbeamter und Stadtkämmerer, die an den Schaltstellen sitzen.


Würden Hobby- und Amateursportveranstaltungen als Touristik-Faktor begriffen und genutzt werden, dann könnte sich vielleicht auch in den Gemeinden und Rathäusern etwas zum Positiven wenden. Entscheidend ist bis dahin das Geschick und die Einsatzwilligkeit der Organisatoren. Diesen persönlich zu danken ist also unsere Hauptaufgabe. Die Startgelder sollten nur noch als Zustupf gewertet werden - denn mehr als ein Zustupf ist das bei Veranstaltungen mit attraktiven Kursen nicht! Vereine, die mit 15 €/Starter nur einen 1-km-Industriegeländekurs auf die Beine stellen können, haben entweder weniger Geschick oder besonders uneinsichtige Verhandlungspartner bei den Genehmigungsbehörden.


Mag alles sein, es gibt aber - nicht nur bei Rennen - 'ne offensichtliche Tendenz zu immer höheren Anforderungen seitens der Behörden. Bei Rund um Lüttringhausen waren es laut Hp des Vereins vor ein paar Jahren die Aufwände für Absperrgitter und Schilder die aus einer 7,5 km-Runde eine 2,5 km-Runde machte, Mittlerweile gibt es das Rennen gar nicht mehr soweit ich weiß, Bei der Odenwald-Rundfahrt sollen es die Kosten für Ampelschaltungen gewesen sein.

Ähnliche Tendenzen sind im Übrigen auch bei RTF und MTB-Veranstaltungen zu erkennen, da werden die Auflagen auch immer höher geschraubt, das Einholen der Genehmigungen immer schwieriger. Angeblich wurde in NRW schon die Forderung von Dixi-Klos für RTF-Kontrollstellen diskutiert. Es gibt eine ausgesprochene Tendenz in den Genehmigungsbehörden, bei vielen Veranstaltungen (längst nicht nur Radsport!), jedwedes Risiko ausschalten zu wollen - was die organisatorischen Aufwände nochmal vergrößert. Man macht sich was vor, wenn man glaubt, diese Tendenzen durch Sensibilisierung der örtlichen Behörden oder lokales Sponsorengeld regeln zu können. Das Ende dieser Entwicklung wird vielmehr sein, dass im Radsport genauso wie in anderen Bereichen auch kommerzielle Agenturen und Veranstalter ein wesentlich größeres Gewicht bekommen und die wollen weiteres Geld sehen.
 
Kenne eine Sportart, da kommen 650 Polizisten zum Lokalderby vorbei. Nicht damit die Sportler ihrem Ball hinterher rennen können, sondern um ein paar wenige Idioten von Entgleisungen abzuhalten. :rolleyes: Vielleicht brauchen wir ein paar gewaltbereite Fans, damit das mit den Absperrungen klappt. :D
 
Kenn ich auch. Bei uns sind unter Umständen aber noch mehr Beamte im Einsatz. Das witzige an dieser Sportart ist , dass eine Kostenübernahme durch die Vereine als ganz dolle Böse angesehen wird.

Mein Kontakt zur Behörde ist zum Glück äußerst positiv. Das Problem ist die politische Vorgabe durch Verordnungen etc. Wir dürfen z.B. nicht mehr selber gittern, sondern müssen gittern lassen. Das denkt sich aber nicht die Straßenbehörde aus, die muss das nur umsetzen. An höherer Stelle hats dann aber wieder höhere Interessen. Ich hör jetzt lieber auf zu plaudern, sonst rede ich mich heiß!

Außerdem ist das viel größere Problem, dass es kaum noch Freiwillige gibt, die bei der Durchführung helfen ... Am Sterben vieler Rennen ist die Radsportfamilie selber schuld.
 
Würden Hobby- und Amateursportveranstaltungen als Touristik-Faktor begriffen und genutzt werden, dann könnte sich vielleicht auch in den Gemeinden und Rathäusern etwas zum Positiven wenden. Entscheidend ist bis dahin das Geschick und die Einsatzwilligkeit der Organisatoren. Diesen persönlich zu danken ist also unsere Hauptaufgabe. Die Startgelder sollten nur noch als Zustupf gewertet werden - denn mehr als ein Zustupf ist das bei Veranstaltungen mit attraktiven Kursen nicht! Vereine, die mit 15 €/Starter nur einen 1-km-Industriegeländekurs auf die Beine stellen können, haben entweder weniger Geschick oder besonders uneinsichtige Verhandlungspartner bei den Genehmigungsbehörden.

Oftmals ist es halt auch einfach nur ein Problem (Mangel) an Helfern. Die Vereine bekommen von den Gemeinden entsprechende Auflagen das an jeder Popel-Kreuzung 1-2 Ordner stehen müssen um zu sperren. Ein Renntag dauert dann mit allen Rennklassen dann auch meist den kompletten Tag, d.h. man muss das ganze in 2-3 Schichten organisieren. Da ist man dann selbst bei einem 2-km-Kurs schnell bei 30-40 Ordner. Dann noch entsprechend Helfer für Wirtschaftsbetrieb, Auf- und Abbau usw. Je nach Verein hat man einfach ein Personalproblem. Und die Zeiten in denen das örtliche THW oder Feuerwehr für 3-4 Kisten Bier + Grillwürstchen ausgeholfen haben sind definitiv auch vorbei.

Nebenbei bemerkt gibt es auch von Verbandsseite eine Empfehlung die Rennkurse möglichst kurz zu halten "um die Aktzeptanz in der Bevölkerung zu erhöhen"!
 
Wenn Du dafür sorgst, dass diese "Fans" ein Milliardengeschäft gefährden, ist das ne gute Idee ...
Ich treibe rivalisierende Gruppen aufeinander, irgendwann ist dann auch der Fußball kaputt. :D
Oftmals ist es halt auch einfach nur ein Problem (Mangel) an Helfern. Die Vereine bekommen von den Gemeinden entsprechende Auflagen das an jeder Popel-Kreuzung 1-2 Ordner stehen müssen um zu sperren. Ein Renntag dauert dann mit allen Rennklassen dann auch meist den kompletten Tag, d.h. man muss das ganze in 2-3 Schichten organisieren. Da ist man dann selbst bei einem 2-km-Kurs schnell bei 30-40 Ordner. Dann noch entsprechend Helfer für Wirtschaftsbetrieb, Auf- und Abbau usw. Je nach Verein hat man einfach ein Personalproblem. Und die Zeiten in denen das örtliche THW oder Feuerwehr für 3-4 Kisten Bier + Grillwürstchen ausgeholfen haben sind definitiv auch vorbei.

Nebenbei bemerkt gibt es auch von Verbandsseite eine Empfehlung die Rennkurse möglichst kurz zu halten "um die Aktzeptanz in der Bevölkerung zu erhöhen"!

Tja, ich sags ja, beim Fußball kommen die unaufgefordert zum "helfen".
 
Die Hausfrauenlogik mit dem Startgeld geht so nicht ganz auf. Engagement und Sponsoren-Akquise ist relevanter als die Startgeld-Kalkulation. Auch die Wohlgesinntheit der Gemeinden oder Städte ist sehr relevant - und findet meist nicht auf Geld-Ebene, sondern durch persönliche Kontakte statt.

Nur so als Beispiel meine letzten 2 Renneinsätze:

a) Wernigeröder Radsporttag: Nenngeld: 10 € für ein Straßenrennen durch Harz-Vorland und Harz über 137 km; Preisgeldschemata 2 x V750/15 für Sen-2 und für B/C.

b) LVM im Einzelzeitfahren SAC/SAH: Nenngeld 15 € für einen hin-her-Kurs auf einem asphaltierten Wirtschaftsweg von 4,5 km Länge; abzusperren mit 5 Personen. Preisgelder: Fehlanzeige.

Noch Fragen?

In Wernigerode war ich auch am Start, wirklich sehr tolles Rennen und mittlerweile in der Form fast einzigartig in Deutschland. Man kann nur hoffen das es dort noch lange so weiter geht. Der Organisationsaufwand für eine solche Veranstaltung ist natürlich Riesig. Für einen normalen Verein fast nicht mehr zu stemmen. Im Fall der Harzrundfahrt steht mittlerweile auch der Landesverband unterstützend zur Seite.

Eins der größten Probleme für solche Rennen sind die immer höheren Auflagen, dadurch steigende Kosten, mehr benötigte Helfer etc. Wenn man dann noch Leute im Amt sitzen hat die sich quer stellen und solche Veranstaltungen nicht unterstützen ist es mit einer Rennveranstaltung schnell gelaufen. Auch bei kleinen Runden kann man da schnell in Probleme kommen.

Bestes Beispiel ist wohl gerade die "Tour de Berlin", dort wurde die letzte Etappe seitens der Behörden nur wenige Tage vor der Rundfahrt abgesagt..
http://www.rad-net.de/nachrichten/6...an-drei-tagen-5.-etappe-abgesagt;n_36025.html

Wenn man sich dann anguckt wie viele Straßenrennen es noch in den Niederlanden und Belgien gibt kann man echt nur noch mit dem Kopf schütteln. Die stellen dort mit Leichtigkeit super Rennen auf die Beine, dort kooperieren die Behörden aber auch wesentlich besser. Die Zahl der Sportler und Sponsoren ist auch höher.
 
Selbst schon mal auf die Idee gekommen bei den Arbeiten rund um ein Rennen oder als Streckenposten zu helfen?
 
Wir regeln uns in Deutschland kaputt.
Seit dem Duisburger Love-Parade-Unglück geistert in entsprechenden (Genehmigung-)Behörden die grosse Angst, sich gegen irgendwas nicht absichert zu haben.
 
Frage mich aber was bei "Teilnahme auf eigene Gefahr" denn so falsch verstanden werden kann?
Wer sich die Haxen bricht, weil er mit 65 die Kurve nicht bekommen hat.. Doof gelaufen.. Aber dafür kann und darf der Veranstalter nicht vors Loch geschoben werden. Leider grasiert die Angst in unserem Land.. Vor Terroristen, Cellulite oder Veranstaltungen bei denen vielleicht was passieren könnte.
Komischerweise versterben 40000 Leute in Krankhäusern aufgrund mangelnder Hygiene.. Das juckt bei den Behörden irgendwie niemanden?
 
Und gegen ne vergessliche Omi oder nen Ignoranten Choleriker der aus seiner Torfahrt einfach auf die Rennstrecke fährt, kann niemand was machen. Sicherheit kann man nicht kaufen.
 

Wenn der Veranstalter meint, dass das Rennen ohne GCC langsamer wird, gleichzeitig aber davon ausgeht, dass viele GCC-Fahrer trotzdem kommen, stimmt in der Argumentation offensichtlich logisch was nicht.

Über die vermeintliche "Professionalisierung" in den Jedermannrennen kann man durchaus geteilter Meinung sein, Fakt ist: Frankfurt ist ein mies organisiertes Rennen, es gab immer wieder erhebliche Probleme mit der Streckenführung, fehlgeleiteten Teilnehmern und der Sicherheit. Das ist völlig zu Recht von einigen GCC-Teams kritisiert worden. Man könnte auf die Idee kommen, der Veranstalter will sich unliebsamer weil kritischer Teilnehmer entledigen.
Auch hat das Rennen keine Atmosphäre, keine Vergleich mit Göttingen oder Münster. Ich finde in Frankfurt die anspruchvolle Strecke sehr attraktiv, der ganze Rest vermittelt den Eindruck, es geht in erster Linie darum, mit dem Jedermannrennen einen schnellen Euro zu machen, um das Profirennen damit zu finanzieren.
 
Diese Lücke in der Argumentationskette ist mir auch sofort ins Auge gesprungen. Das Frankfurt Probleme mit der Organisation hat, habe ich regelmäßig hier gelesen. Deshalb hat es mich auch nicht dorthin gezogen. Ob nun aus dem GCC gegangen oder gegangen worden, auf jeden Fall spricht der Veranstalter an, was viele Hobbyfahrer und Jedermänner an den Rennen mit den semiprofessionellen Teams nervt. Die machen mit gefühlten 15 Mann die Straße dicht bzw. holen jeden zurück. Wie rekrutieren die eigentlich Ihre Fahrer?
Da fahre ich lieber die kleinen Rennen, wo man noch so etwas wie familiäre Atmosphäre spürt. So fiel es mir dieses Jahr sehr leicht auf die Neuseenclassics zu verzichten und in Grimma zu starten. Obwohl es ja da einer geschafft hat, beide Rennen hintereinander zu fahren :) Respekt!!
 
Ich finde es gut, wenn bei solchen Rennen gute Leute starten. Wenn aber so ein Team wie Merkur mit Kohle dort die Puppen tanzen lässt und Rennen um die goldene Ananas kontrolliert, ist das schon irgendwie albern. Man könnte meinen, da möchte einer mit seiner Knete den Oleg spielen, aber die Portokasse ist leider nicht groß genug ....
 
Aber ganz am Ende interessiert es eigentlich doch keinen. Ich interessiere mich für Radsport und kann nicht mal mehr sagen wer die Tour dieses Jahr gewonnen hat.
Ich teile die Menschen ein in Leute die ich kenne oder nicht, die ich kenne, interessieren mich mehr oder auch mal nicht mehr, weil nämlich wichtig ist ob sie freundlich oder Arschgeigen sind. Am liebsten ist mir, wenn sie auch gern Radfahren, wobei ich einem freundlichen Nichtradler immer wohlgesonnener bin als dem Hinterteilinstrument, egal was er, sie, es gewonnen hat.
 
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