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Simoncini - MEGA PORN

Wo mir neulich signalgelbe Überzieher begegneten, schnell eine kleine Nachhilfe in sachen stilkunde - wenn es auch nur Socken sind.
Leuchtende Farben gehen schon, aber nicht im Tech-Style: http://www.wearetraffic.de/?fluxus_portfolio=nick

Hier ist auch ein stilfesteres Völkchen zugegen:

Zu lernen wäre hinsichtlich der Sockenfrage dabei folgendes:
schönes Outfit (die Socken...).jpg

Man würdige neben den Socken bitte auch den korrekten Sitz des Hipsterspoilers:
von hinten - der Hipsterspoiler sitzt korrekt.jpg


Abzüge in der Haltungsnote gibt es hingegen für die Kronjuweleninventur - derlei "jugendkulturelle Stilisierungen" harmonieren mit schönen Rädern einfach nicht. Oder drückt etwa das Sextanerbläschen vom Tragerlinhalt?
Kronjuweleninventur - oder drückt das Bier, perlt es gar.jpg





20130308_WAT_NICK_0003.jpg

Also, kein Grund zum verzweifeln.
Es gibt sie noch, die hübschen Dinge. Siehe Cilo mit außergewöhnlichem Farbkleid.

(Bild: Aus obigem Link zu "we are traffic")
 
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Wenn ihr was zur Stilkunde wissen oder auch was beitragen wollt (aber bitte nur ernstgemeinte Beiträge), dann guckt mal hier rein.
 
Für dort nichtige könnte man doch aber auch hier, oder?
 
Wenn ihr was zur Stilkunde wissen oder auch was beitragen wollt (aber bitte nur ernstgemeinte Beiträge), dann guckt mal hier rein.
...Danke für den link (auch den zur Radsportmode), viel wichtiger aber: die nicht ernst gemeinten Beiträge gerne weiter hier ! :D

....habe aber auch noch einen ernstgemeinten Beitrag:

Habe am WE ein Trek Madone oder so ausprobiert. Selbstverständlich aus Carbon, kostet 2k.
Hat mir sehr gut gefallen.
Alle würdigen Stahlrösser in Ehren, aber das ist nochmal ne andere Nummer. Bin schon am Grübeln ...
Schön ist anders, aber es fährt sich irre! ...

..glaube ich sofort, dass sich das irre fährt, gefällt mir aber trotzdem nicht. Ich will jetzt nicht in die Materialdiskussion einsteigen, dass man Stahlrahmen auch ziemlich leicht bauen kann oder das ich meine Performance viel mehr durch Training (und bessere Ernährung - weniger Flens usw.) verbessern könnte als durch leichteres/steiferes/elektronisch schaltendes Material; mir sind die Dinger schlicht unsympathisch (obwohl ich weiss, das sie technisch "besser" sind - leichter, steifer, weniger Schwungmasse usw.). "Unsympathisch" nicht aus dem Grund, weil sie mir zu teuer sind (die Fuchs-Trauben-Nummer), sondern weil mir (ACHTUNG Pathos) die Seele fehlt. Damit meine ich (Atheist) nichts Religiöses sondern mir fehlt, dass sich jemand persönlich darum bemüht hat, mit Erfahrung, Wissen und Wertschätzung/Respekt etwas zu erschaffen, wo er voll und ganz hintersteht. Das gilt nicht nur fürs Fahrrad. sondern für alles. Leider kann ich mir das nicht in allen Lebensbereichen leisten (gibt z.B. auch tolle Möbel oder auch Autos), umso wichtiger ist mir das dann aber mir das in ausgesuchten Bereichen ganz bewußt zu leisten. Ich sitze gerne an meinem IKEA-Küchentisch und putze alte Campa-Teile, kein Problem. Jetzt kann man natürlich sagen, in diesen neuen Dingern steckt noch viel mehr Erfahrung und Wissen, alles computeroptimiert, mit höchster Präzision gebacken usw. Das Argument kann ich auch nicht unbedingt widerlegen; das ist aber nicht die Art von Wertschätzung, die für mich wichtig ist. Die Räder, die ich besitze, sind von Hand gebaut worden, von Leuten, die das so gebaut haben, wie sie das für richtig hielten und darauf gehofft haben, dass es Käufer gibt, die sagen: Das will ich, das passt zu mir, das entspricht meiner Persönlichkeit (sowohl der "sportlichen", als auch der gesamten). Bei vielen modernen Artefakten (nicht nur bei Rädern) habe ich das Gefühl, das die Macher viel Aufwand darauf verwenden, dem zukünftigen Besitzer mangelnde Persönlichkeit zu ersetzen/zu verkaufen. Warum heisst das Ding "Madone" ?* Im teamdfl gab es früher jemanden, der hat sich jeden Berg raufgequält (MTB), wir haben aber alle oben gewartet; erstens weil das wohl selbstverständlich ist im team, zweitens weil wir uns auf dem Weg runter nicht von dem Vollirren überholen lassen wollten, der hatte zwar auch nicht mehr Fahrtechnik oder besseres Material als alle anderen, aber einfach keine Angst; wo wir gebremst haben, hat der gekurbelt. Der brauchte keine Mütze von "NoFear", der war "NoFear". Heute kaufst Du Dir ne Mütze und ein Rad, was aussieht wie ein Kampfroboter aus nem Videospiel und hälst Dich dann für den coolsten Biker der westlichen Hemissphäre... Beim Aufbau meines SOMEC hatte ich sehr netten Kontakt mit den Jungs da, die bauen auch Carbonrenner mit (ACHTUNG noch mal Pathos) Liebe. Wenn ich mal genug Geld habe, würde ich mir vielleicht tatsächlich auch einen kaufen.

...hab das jetzt grad alles nochmal gelesen, das Simoncini bekommt keine Neuteile ! PUNKT !

* @webbymax : ich wollte dir natürlich nicht unterstellen, das du du einer dieser Typen bist, die ein Madone brauchen würden, weil Ihnen Persönlichkeit fehlen würde...
 
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..zum Thema Mode mal ein Bild aus alten Zeiten:
teamDFL.jpg

...ich bin der mit der Dose in der Hand. Übrigens ziemlich fettes Material am Start: Breezer, DeKerf und DynamicsHardcore
Edit: das war keine Spazierfahrt, sondern das Foto ist nach einem (Nacht-)Rennen geschossen worden, der Gewinner musste vom gewinn immer Bier für alle Teilnehmer kaufen....
 
Genau das isses! Mir ist es auch zu blöd, mir mit einer bestimmten Klamotte oder Haar(Bart)schnitt in irgendeine Schublade hineinzuflutschen, die anderen rein optisch (und nur rein optisch) signalisiert, wass ich fürn irrer Hund bin.
Der bin ich auch so, da brauch ich keine Tätowierung oder Ringe im Gesicht. Nur sieht man das nicht gleich auf dne ersten Blick. Ich mach, was mir Spaß macht, fahre meinen alten Stahl mit Würde, aber nicht zimperlich, und gräme mich nicht, wenn ich am Berg überholt werde. Dafür überhole ich andere ja auch.
 
...Danke für den link (auch den zur Radsportmode), viel wichtiger aber: die nicht ernst gemeinten Beiträge gerne weiter hier ! :D
Ich fühl' mich irgendwie so wohl hier in diesem Thread, so gut aufgehoben sozusagen ... ;)

[...]"Unsympathisch" nicht aus dem Grund, weil sie mir zu teuer sind (die Fuchs-Trauben-Nummer), sondern weil mir (ACHTUNG Pathos) die Seele fehlt. Damit meine ich (Atheist) nichts Religiöses sondern mir fehlt, dass sich jemand persönlich darum bemüht hat, mit Erfahrung, Wissen und Wertschätzung/Respekt etwas zu erschaffen, wo er voll und ganz hintersteht. [...] Beim Aufbau meines SOMEC hatte ich sehr netten Kontakt mit den Jungs da, die bauen auch Carbonrenner mit (ACHTUNG noch mal Pathos) Liebe. Wenn ich mal genug Geld habe, würde ich mir vielleicht tatsächlich auch einen kaufen.
Ich glaube, ich verstehe sehr gut, was Du meinst, und es ist mir dies auch ein sehr sympathischer Standpunkt, aber ich muss sagen, dass ich aus verschiedenen Gründen durchaus auch ein Faible für gut gedachte und gut gemachte, aber industriell in beliebigen Massen (und damit qua Definition "seelenlosen") Gegenstände habe - die Stichworte "Werkbund" und "Bauhaus" reichen hier vielleicht schon als Hinweise.
In Bezug auf Fahrräder denke ich dabei natürlich (neben Peugeot) nicht zuletzt an Bridgestone, die in den 1980er Jahren mit außerordentlicher Sorgfalt, mit sehr viel klug angewandtem Ingenieurwissen und jahrzehntelanger Fahrradbau-Kompetenz an der Entwicklung von weitgehend automatisiert gelöteten Rahmen gearbeitet haben - natürlich in erster Linie, um möglichst kostensparend in großen Stückzahlen produzieren zu können, aber tatsächlich auch (und das habe ich in Bezug auf "die Japaner" wirklich erst spät gelernt bzw. begriffen/akzeptiert), um die Qualität der Rahmen besser und verläßlicher zu machen, was ihnen letztllich gelungen ist.
Und mit dieser Haltung kann ich schon etwas anfangen, auch wenn sie meinetwegen seelenlose Massenprodukte hervorbringt - hier haben sowohl der Produzent, als auch die Konsumenten letztlich Vorteile davon, und das Produkt ist im Ergebnis zwar vielleicht "durchschnittlich", aber durchschnittlich eben auch verläßlicher und besser als viele mit traditioneller Handwerkskunst in Kleinserie hergestellte "seelenvolle" Produkte.
Das soll jetzt hier natürlich keinesfalls in ein "Italiener-Bashing" ausarten, aber ich glaube, man muss insgesamt doch eben auch sagen, dass gerade die einfacheren Serienrahmen von kleineren italienischen Marken häufig qualitativ minderwertig waren (... und damit meine ich mal gar nicht den Lack oder den Chrom ... :cool:), einfach, weil da oft recht sorglos und "schnell-schnell" gearbeitet wurde, in vielen Fällen sicherlich auch eher "intuitiv" als fachlich kompetent (mir war das Thema bis zum vorigen Jahr gar nicht so recht bewußt, aber offenbar neigen auch an sich gute Rahmen namhafter italienischer Rahmenbauer oft zum Brechen, weil sie mit Messinglot, und daher dann oft auch mit zu hohen Temperaturen gelötet worden sind).
Und dann muss ich allerdings sagen: "Seele haben" ist natürlich immer schön :D , und die "Aura" bestimmter historischer Marken/Fahrradmodelle begeistert mich selbstverständlich auch, aber wenn das im Ergebnis heißt, dass mir das Ding unter'm Hintern wegbricht, ist mir damit nicht geholfen, und ich nehme jederzeit lieber den japanischen Rahmen aus seelenloser Massenproduktion (ich baue gerade ein Bridgestone RS 1500 auf, dessen Kauf ich seinerzeit trotz eines günstigen Preises eher bereut habe, weil er so heruntergerockt aussieht - aber die Details wie z. B. die "übergeschlagenen" Strebenspitzen mit 'Bridgestone'-Prägung gefallen mir doch zusehends besser, und die Qualität der Verarbeitung ist bis ins Detail über jeden Zweifel erhaben) als den seelenvollen, aber leider technisch bzw. handwerklich schlecht gemachten italienischen Rahmen (was natürlich nicht heißt, und auch nicht heißen soll, dass alle italienischen Rahmen schlecht seien).

Eine andere Massenmarke, deren "historische" Fahrräder mir immer wieder gut gefallen, und die ich auf Grund ihrer sinnvollen Geometrie oft schon von weitem schön finde, bevor ich den Herstellernamen lesen kann, ist übrigens Giant - ja, genau, der größte Fahrradhersteller der Welt aus Taiwan, der quasi sozusagen als der prototypische seelenlose Massenhersteller schlechthin gelten darf, da er sich ja auch früh (mindestens ab 1985) schon nicht gescheut hat, im Auftrag für andere Hersteller Rahmen und komplette Fahrräder herzustellen. Und trotzdem gefallen mir die alten Giants, und fallen mir heute im Alltag als "besonders" (und im Zweifelsfall auch als "besonders gut") auf.
Nach allem, was ich da bisher gesehen habe (und ich habe inzwischen zwei alte Giant-MTB-Rahmen von etwa 1993 in Gebrauch, schöne Geo und ungewöhnlich große Rahmenhöhe, was übrigens damals kein anderer Serienhersteller im Programm hatte ...), sind diese Rahmen mit besonderer Sorgfalt gelötet bzw. geschweißt, und auch die Lackierungen hatten eine hohe Qualität.
Insofern ist es wahrscheinlich kein Zufall, dass (bisher) das einzige moderne (Carbon-)Rad, das mir gefällt, eben auch ein Giant ist - das gefällt mir richtig gut, obwohl ich ansonsten mit Carbon nichts anfangen kann (und will), nicht zuletzt auch vom Design her, bei dem ich im Zweifelsfall ebenfalls eher an "Bauhaus" als an "Kirmesbude" denke (das sind natürlich stark vergröbernde Schlagworte, aber ich denke, im Rahmen dieses Threads dürften sie verständlich sein) - da haben sich definitiv Leute etwas gedacht, und es ging dabei nicht nur äußerstmögliche Grellheit und das Auffallen um jeden Preis:

2013-11-01 GIANT Propel Advanced.jpg


(via cyclingtips.com.au)

Und nein - ich würde mir dieses Rad auch dann nicht kaufen, wenn ich das Geld dafür übrig hätte ... Ich sehe das so ein bißchen wie "Porsche fahren": Die Erfahrung möchte ich durchaus mal machen (natürlich nur mit einem luftgekühlten Porsche ... :cool:), meinetwegen auch ein paar Tage lang, aber besitzen und täglich fahren müßte ich so ein Ding dann doch nicht (selbst, wenn die Kosten keine Rolle spielen würden) - letztlich ist meine Sehnsucht nach den Eigenschaften, die daran speziell sind, dann doch nicht so groß, dass ich die "Begleiterscheinungen" (also vor allem die in vielen Belangen eingeschränkte Alltagstauglichkeit, und (zumal beim Porsche) die Abhängigkeit von einer entsprechenden Fachwerkstatt) in Kauf nehmen wollte.
Da habe ich dann mit einem "selbstgebastelten" und auf meine Bedürfnisse hin "individualisierten" Rad auf jeden Fall mehr Spaß (... ein Brooks-Ledersattel sähe wohl auf dem Giant Propel irgendwie komisch aus, vermute ich mal stark ... ;) ).
 
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Ich fühl' mich irgendwie so wohl hier in diesem Thread, so gut aufgehoben sozusagen ... ;)

Ich glaube, ich verstehe sehr gut, was Du meinst, und es ist mir dies auch ein sehr sympathischer Standpunkt, aber ich muss sagen, dass ich aus verschiedenen Gründen durchaus auch ein Faible für gut gedachte und gut gemachte, aber industriell in beliebigen Massen (und damit qua Definition "seelenlosen") Gegenstände habe - die Stichworte "Werkbund" und "Bauhaus" reichen hier vielleicht schon als Hinweise.
In Bezug auf Fahrräder denke ich dabei natürlich (neben Peugeot) nicht zuletzt an Bridgestone, die in den 1980er Jahren mit außerordentlicher Sorgfalt, mit sehr viel klug angewandtem Ingenieurwissen und jahrzehntelanger Fahrradbau-Kompetenz an der Entwicklung von weitgehend automatisiert gelöteten Rahmen gearbeitet haben - natürlich in erster Linie, um möglichst kostensparend in großen Stückzahlen produzieren zu können, aber tatsächlich auch (und das habe ich in Bezug auf "die Japaner" wirklich erst spät gelernt bzw. begriffen/akzeptiert), um die Qualität der Rahmen besser und verläßlicher zu machen, was ihnen letztllich gelungen ist.
Und mit dieser Haltung kann ich schon etwas anfangen, auch wenn sie meinetwegen seelenlose Massenprodukte hervorbringt - hier haben sowohl der Produzent, als auch die Konsumenten letztlich Vorteile davon, und das Produkt ist im Ergebnis zwar vielleicht "durchschnittlich", aber durchschnittlich eben auch verläßlicher und besser als viele mit traditioneller Handwerkskunst in Kleinserie hergestellte "seelenvolle" Produkte.
Das soll jetzt hier natürlich keinesfalls in ein "Italiener-Bashing" ausarten, aber ich glaube, man muss insgesamt doch eben auch sagen, dass gerade die einfacheren Serienrahmen von kleineren italienischen Marken häufig qualitativ minderwertig waren (... und damit meine ich mal gar nicht den Lack oder den Chrom ... :cool:), einfach, weil da oft recht sorglos und "schnell-schnell" gearbeitet wurde, in vielen Fällen sicherlich auch eher "intuitiv" als fachlich kompetent (mir war das Thema bis zum vorigen Jahr gar nicht so recht bewußt, aber offenbar neigen auch an sich gute Rahmen namhafter italienischer Rahmenbauer oft zum Brechen, weil sie mit Messinglot, und daher dann oft auch mit zu hohen Temperaturen gelötet worden sind).
Und dann muss ich allerdings sagen: "Seele haben" ist natürlich immer schön :D , und die "Aura" bestimmter historischer Marken/Fahrradmodelle begeistert mich selbstverständlich auch, aber wenn das im Ergebnis heißt, dass mir das Ding unter'm Hintern wegbricht, ist mir damit nicht geholfen, und ich nehme jederzeit lieber den japanischen Rahmen aus seelenloser Massenproduktion (ich baue gerade ein Bridgestone RS 1500 auf, dessen Kauf ich seinerzeit trotz eines günstigen Preises eher bereut habe, weil er so heruntergerockt aussieht - aber die Details wie z. B. die "übergeschlagenen" Strebenspitzen mit 'Bridgestone'-Prägung gefallen mir doch zusehends besser, und die Qualität der Verarbeitung ist bis ins Detail über jeden Zweifel erhaben) als den seelenvollen, aber leider technisch bzw. handwerklich schlecht gemachten italienischen Rahmen (was natürlich nicht heißt, und auch nicht heißen soll, dass alle italienischen Rahmen schlecht seien).

Eine andere Massenmarke, deren "historische" Fahrräder mir immer wieder gut gefallen, und die ich auf Grund ihrer sinnvollen Geometrie oft schon von weitem schön finde, bevor ich den Herstellernamen lesen kann, ist übrigens Giant - ja, genau, der größte Fahrradhersteller der Welt aus Taiwan, der quasi sozusagen als der prototypische seelenlose Massenhersteller schlechthin gelten darf, da er sich ja auch früh (mindestens ab 1985) schon nicht gescheut hat, im Auftrag für andere Hersteller Rahmen und komplette Fahrräder herzustellen. Und trotzdem gefallen mir die alten Giants, und fallen mir heute im Alltag als "besonders" (und im Zweifelsfall auch als "besonders gut") auf.
Nach allem, was ich da bisher gesehen habe (und ich habe inzwischen zwei alte Giant-MTB-Rahmen von etwa 1993 in Gebrauch, schöne Geo und ungewöhnlich große Rahmenhöhe, was übrigens damals kein anderer Serienhersteller im Programm hatte ...), sind diese Rahmen mit besonderer Sorgfalt gelötet bzw. geschweißt, und auch die Lackierungen hatten eine hohe Qualität.
Insofern ist es wahrscheinlich kein Zufall, dass (bisher) das einzige moderne (Carbon-)Rad, das mir gefällt, eben auch ein Giant ist - das gefällt mir richtig gut, obwohl ich ansonsten mit Carbon nichts anfangen kann (und will), nicht zuletzt auch vom Design her, bei dem ich im Zweifelsfall ebenfalls eher an "Bauhaus" als an "Kirmesbude" denke (das sind natürlich stark vergröbernde Schlagworte, aber ich denke, im Rahmen dieses Threads dürften sie verständlich sein) - da haben sich definitiv Leute etwas gedacht, und es ging dabei nicht nur äußerstmögliche Grellheit und das Auffallen um jeden Preis:

Anhang anzeigen 127100

(via cyclingtips.com.au)

Und nein - ich würde mir dieses Rad auch dann nicht kaufen, wenn ich das Geld dafür übrig hätte ... Ich sehe das so ein bißchen wie "Porsche fahren": Die Erfahrung möchte ich durchaus mal machen (natürlich nur mit einem luftgekühlten Porsche ... :cool:), meinetwegen auch ein paar Tage lang, aber besitzen und täglich fahren müßte ich so ein Ding dann doch nicht (selbst, wenn die Kosten keine Rolle spielen würden) - letztlich ist meine Sehnsucht nach den Eigenschaften, die daran speziell sind, dann doch nicht so groß, dass ich die "Begleiterscheinungen" (also vor allem die in vielen Belangen eingeschränkte Alltagstauglichkeit, und (zumal beim Porsche) die Abhängigkeit von einer entsprechenden Fachwerkstatt) in Kauf nehmen wollte.
Da habe ich dann mit einem "selbstgebastelten" und auf meine Bedürfnisse hin "individualisierten" Rad auf jeden Fall mehr Spaß (... ein Brooks-Ledersattel sähe wohl auf dem Giant Propel irgendwie komisch aus, vermute ich mal stark ... ;) ).

..kann dir in vielen Punkten folgen/zustimmen (gegen das Bauhaus-Argument ist auch schlecht anzukommen;)); ist wahrscheinlich wie (fast) immer: extreme Standpunkte lassen sich rational begründet fast nie lange durchhalten... (bin ja selber mit einem GT-Massenprodukt jahrelang durch Innenstädte geheizt und war super zufrieden damit).

Vernunft - das ist so etwas wie ansteckende Gesundheit.
Alberto Moravia (1907-90), ital. Schriftsteller

...an dem Giant würde mich am meisten noch der Name stören; "Propel", damit kann man doch nicht rumfahren....
 
auch wenn das hier total ot ist mal eine frage in die runde. über stil und zeitgeist lässt sich ja bekanntlich gut streiten. hat denn eurer meinung ein kohlerenner, wenn er in mühevoller handarbeit und mit sinn und verstand fürs material hergestellt wird, mehr seele, als einer der in taiwan aus der presse kommt? (tiawan ist weder auf eine marke, noch das land an sich bezogen dort kommen aber die meisten carbonrahmen her).
 
@hilde: was keine seele hat, kann das nicht weg? das konzept der seele hat eine gewisse geschichte, die für normative grundhaltungen, die es hierzulande immer noch gibt, ganz entscheidend ist. das preiszugeben wäre insofern ein klar bezifferbarer gewinn, weil man sich von aufgelaufenen versorgungsansprüchen entledigen kann: euthanasie statt pension. [mal so als kleiner hallo-wach-tritt]
 
@Goderian: je mehr ich darüber nachdenke, ist es eine sehr subjektive ansicht. für mich hat ein perfekt auf meine bedürfnisse abgestimmtes rad einen anderen stellenwert als vorkonfektioniertes zeug. der haken an solchen polarisierungen ist jedoch auch, dass die "seelenlosen", d.h. prestigelosen versenderräder eben auch ne menge adaptionsmöglichkeiten bieten und ein fahrrad mindestens als rahmen ein minimaldesign darstellt. dem kann ich mit leichten rädern flügel verleihen oder mit bockschwerem zeug einen bleigürtel umbinden. was anderes ist, wenn ich die geo mibestimmen kann - so wird das dann schon sehr ausdruck meiner persönlichen geschmackswelt und somit habituellen prägung - sofern die nicht durch den markt abgedeckt wird. und dann wird es spannend. katalognachbauten erscheinen mir da sinnfrei, will ich mein wie ein maßgefertigter schuh oder anzug passendes spielzeug. aber das ist eben meine motivlage, andere leute machen da weniger zirkus um geos ("mädchenrad"/sloping-BÄÄÄH) und geben eben mehr um den sozialen effekt, also anerkennung wegen gewicht, label, wasweißich.

ich träum da mal ne nacht drüber.
 
@hilde: was keine seele hat, kann das nicht weg? das konzept der seele hat eine gewisse geschichte, die für normative grundhaltungen, die es hierzulande immer noch gibt, ganz entscheidend ist. das preiszugeben wäre insofern ein klar bezifferbarer gewinn, weil man sich von aufgelaufenen versorgungsansprüchen entledigen kann: euthanasie statt pension. [mal so als kleiner hallo-wach-tritt]
Ich glaube, du wolltest mich da absichtlich ein wenig missverstehen. Dass ich da den naturwissenschaftlichen Standpunkt einnehme, heißt nicht, dass meine Erziehung frei von der Vermittlung ethischer und sozialer Werte und Normen war, oder dass sie gar nichts gefruchtet hat.
Ach ja, ich liebe das ein oder andere Rennrad schon fast, das kann nicht weg. Und mein Vater hat mir beigebracht, dass ein Straßenrennrad sogar 4 Seelen hat, nämlich 2 für die Schaltung und 2 zum Bremsen. ;)

PS: Euthanasie im Sinne von selbst gewollteer Sterbehilfe unterstütze ich sehr!!!
 
Ich finde die modernen Möhren hässlich. Darum würde ich mir auch keine anschaffen. Je öfter ich aber den Diarroe-Rahmen sehe, desto besser gefällt er mir :).

Und solten meine Räder eine Seele haben, dann habe ich die beim Wiederaufbau selbst eingehaucht. Darum mag ich meine beiden Renner so sehr :idee:.
 
ich meinte mit seele, auch nichts religiöses sonder eher vom technischen standpunkt her, die energie des es braucht um etwas entstehen zu lassen, als nichts was sich in geld messen lässt und es hat auch nichts mit ästhetik zu tun. ot ende ;)
 
Religiöses musst Du von mir auch nicht erwarten. Ich sehe das ähnlich wie Du. :)
 
...oha, da habe ich ja eine Diskussion losgetreten :rolleyes:

...ich hab nochmal darüber nachgedacht; natürlich gibt es auch hervorragende industriell hergestellte Produkte (da stimme ich @Bridgestone RS 800 zu, mein Statemant war etwas zu radikal) und ich kann (da stimme ich @derMicha völlig zu) auch selber Dinge "beseelen", aber was mir wirklich völlig total auf die Eier geht (sorry, aber das muss so deutlich sein) sind Produkte die weniger für den tatsächlichen Nutzen konzipiert sind, sondern viel mehr ein Image transportieren sollen... das ist bei Bridgestone - denke ich - zum Beispiel nicht der Fall gewesen. Um die Frage von @Goderian zu beantworten: Ja, ich glaube es gibt auch Carbonrenner, die nicht nur fürs Image gebaut werden und die sind für mich ok bzw. ab diesem Punkt ist es einfach Geschmackssache...

...den bin ich noch schuldig...
AAAAAHHHHH.....den Lackiertrick muß ich mal testen. Feinkost Albrecht hat doch ab morgen Dekolack im Programm...
hier der von mir beseelte GT-Rahmen, man entschuldige das hintenimschuppenmithandy-Foto...
Foto 1.JPG

...sehr wichtig war damals auch der RockShox-Kleber auf der Starrgabel...
 
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