Liebe Freundinnen und Freunde,
so rar, wie ich mich mache, will ich mich eigentlich gar nicht machen, aber das Leben setzt andere Schwerpunkte. Und dann ist es einfach, wie es eben ist.
So habe ich mich hauptsächlich mit anderen Dingen als mit Radln zu beschäftigen und schaffe es einfach nicht mehr, mir noch ein wenig Zeit und damit auch ein wenig Muse für meine Freunde und die Dinge, die ich gerne habe, zu nehmen. Aber klagen ist Käse und gilt nicht. Sich rar zu machen, heißt ja nicht, daß man weg ist. Ein Auge ist quasi immer hier im Thread.
Ich hab' auch ein wenig nachgedacht, was ich hier nun zu Weihnachten und dem Jahreswechsel schreiben soll. Es fällt mir gar nicht so leicht, etwas zu schreiben, aber gestern habe ich etwas ... kann man sagen: erlebt? ... verspürt, das einer kurzen Erwähnung wert ist. Es war so:
Seit ein paar Tagen sind Pancho und ich alleine, weil Frau Panchon sich um ihre Familie zu kümmern hat. Normalerweise ist das Mittagsgassigehen vom Büro aus Judiths Job, aber gestern war ich eben trotzdem dran. Gleich neben dem Büro sind Acker und Spazierwege. Schaut man in den Süden, erblickt man die Berge und im Augenwinkel links oben das Kloster Andechs. Im Norden erkennt man den Pilsensee. Eine perfekte Umgebung also, aber gestern, es war übrigens sonniges, schönstes Radlwetter, da war's anders als sonst immer.
Etliche Firmen im Ort hatten bereits geschlossen, und bei uns ums Büro herum war absolut niemand unterwegs und nichts Geschäftiges hat sich gerührt. Eine unglaubliche und so ungewohnte Stille. So unglaublich, daß sie mehr als nur auffällig war. Und sie hat eine Stimmung verbreitet, eine angenehme Stimmung. So, als stünde die Zeit für ein paar Minuten still - fast jedenfalls. So, als würde die Zeit innehalten, was mir endlich einmal Zeit verschaffte, um mich zu schauen und all das Schöne um mich herum wahrzunehmen. Für die Dauer des Gassigehens hielt dieses Innehalten an. Ich hab es sehr genossen. Wie sehr, das kann ich gar nicht beschreiben.
Und euch und uns allen wünsche neben den schönen Feiertagen und dem guten Rutsch einige solche Momente zwischen den Jahren und danach. Spätestens dann weiß man, wie schön das Leben ist.
Herzliche Grüße (besonders an meine speziellen Freunde hier) und hoffentlich bis bald
Franz