Tag 3 und Etappe 2 der Burgenstraße. Nach den letzten beiden (für meinen augenblicklichen Trainingszustand) harten Tagen stand heute mit knapp 45km eine lockere Tour an. Angesichts der Temperaturen, die um 9 Uhr bereits bei 27 Grad lagen und im Verlauf des Tages auf über 36 klettern sollten, eine gute Idee.
Los ging es mit ein bisschen Verfahren in Mosbach, bis ich die Bundesstraße und den Radweg gefunden hatte. Weiter am Fluß entlang ging es dann nach Neckarzimmern, wo an der Staustufe mal wieder eine Querung anstand. Aus der Ferne gab es in sengenden Morgenlicht die Burg Hornberg zu bestaunen.
In Haßmersheim legte ich dann bei einer kleinen Bäckerei eine Frügstückspause ein, während der ich von der Bäckerin und einem dazu gekommenen Triathleten erfuhr, dass der Radweg Richtung Neckarmühlbach wegen Bauarbeiten nicht benutzbar war. Es gäbe aber eine Umleitung.
Guter Witz. Die Umleitung für das knapp 1km lange Stück führte über den Gipfel des Garnbergs, was 2km mit knapp 150hm bedeutete. Inklusive eines "Radfahrer absteigen!" Schilds vor der Abfahrt... Na Danke!
Wieder im Tal und endlich in Neckarmühlbach wurde der erschöpfte Radfahrer mit einem Blick auf die Burg Guttenberg belohnt. Weiter geht es am Neckar entlang, und nur ein paar Meter weiter wartet Burg Ehrenberg auf Bewunderung.
An dieser Stelle beschliß ich zum ersten Mal, dass ein Päuschen im Schatten angebracht wäre. Die Waldstücke machten sich heute nämlich sehr rar (ließ: waren nicht vorhanden) und in der prallen Sonne über Felder fühlt sich vermutlich ähnlich an wie Kopf-in-den-Backofen-halten.
Nachdem sich herausgestellt hatte, dass es nicht kühler werden würde während ich warte, ging es dann weiter nach Bad Wipfen, wo ich ursprünglich die Kaiserpfalz besichtigen wollte, weil die ja "direkt am Radweg" liegt. Meine Karte hatte versäumt zu erwähnen, dass zwischen Radweg und Pfalz etwa 200 senkrechte Höhenmeter liegen, was meinem Verlangen nach Kultur einen deutlichen Dämpfer versetzte.
Also lieber weiter, vorbei an der Salzstadt Bad Friedrichshall, wo ich mir sehr gern das Bergwerk angesehen hätte - leider war heute für Touristen geschlossen.
Dafür ging es dann über die Brücke nach Neckarsulm, wo ich im klimatisierten Zweirad- und NSU-Museum dann doch noch ein bisschen Kultur abbekam. Leider war die Fahrradabteilung etwas klein geraten und so kurios alte Motorräder auch aussehen mögen, mein Interesse an Zwei-, Vier-, Sechs- oder Drölfzigkolbenmotoren hält sich dann doch sehr in Grenzen.
Nach dem Museum dann Endspurt: nach wenigen Kilometern begrüßte den Radfahrer das eigens präparierte Ortsschild von Heilbronn und nach etwas mehr gestrampel war ich in der Stadtmitte angekommen. Lustigerweise zum dritten Jahrestag seit meinem Heilbronn-City-Triathlon-Finish 2013.
Ein kurzer Andachtsmoment an WZ, Laufstrecke und Schwimmstart (das war bevor man ins Parkhaus musste) und weiter gings zu am schlechtesten ausgeschilderten Jugendherberge ever. Natürlich immer schön bergauf.
Die JH selbst ist leider noch 'alte Schule' und dürfte auf der Renovierungsliste ganz oben stehen. Nach nur 2std warten (auf die Dame am Empfang) konnte ich endlich duschen und in die Stadt zum Pizza essen.
Für Morgen stehen etwa 60km auf dem Plan und es sind auch erste (geplante) Höhenmeter dabei - wir dürfen also gespannt sein. Ich hoffe, dass sich das Wetter wieder ein bisschen einkriegt, sonst schmelze ich noch vom Rad.