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"richtig" alte Räder bis 1945 - pre WWII

Seit Samstag steht dieser Oldie in meinem Fuhrpark:



Wie man sieht kein Rennrad sondern nur ein Hollandrad in für mich passender Rahmengröße: 65cm Mitte-Mitte. Weiter Bilder sind in meinem Album.

Mit der Bestimmung des Modells und der Datierung tue ich mich etwas schwer. Im Ganzen sieht es einem BSA MkV Armeefahrrad ähnlich. Die fehlende Vorderradbremse und das am Ende weiß gestrichene hintere Schutzblech deuten auf eine holländische Zivilversion hin. An der Sitzrohrmuffe ist die Nummer 29369 eingeschlagen, unter dem Tretlager findet sich zweimal eine erhabene 3906. Der vordere Scheinwerfer ist noch auf einem Halter für Karbidlampen montiert. Daraus schließe ich, dass das gute Stück noch vor dem Krieg das Werk in Birmingham verlassen hat.
Der Zustand ist für das Alter sehr gut und vor allem unverbastelt. Der Lack hat natürlich zahlreiche Kratzer, ist aber in großen Teilen gut erhalten. Vor allem gibt es keine größeren Rostschäden. Die Technik ist, soweit vorhanden, in ebenso ordentlichem Zustand: Das Tretlager ist spielfrei, die Keilkurbeln sitzen fest, die Naben haben kein Spiel, die Felgen sind zentriert. Ich musste nur die Gummis der Dunlopventile erneuern und den Speichenschutz entfernen, um es fahrbereit herzurichten. Jetzt steht erstmal putzen, entrosten, konservieren und polieren an. Nicht mehr zu retten sind vermutlich die Original-Griffgummis, der Speichenschutz und der Sattel. Ein Brooks dürfte damals auch lieferbar gewesen sein. Irgendwie muss ich dann noch eine Vorderradbremse ergänzen, damit das Fahrrad auch hier im hügeligen Gelände nutzbar ist.
 

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Re: "richtig" alte Räder bis 1945 - pre WWII
Postillon ist "fertig".


Nach dem Enlacken und Entrosten habe ich noch beide Laufräder neu eingespeicht, das Innenleben der Rücktrittnabe ist neu, ebenso die Bremsbeläge der vorderen Trommelbremse (bremst genauso gut (oder schlecht) wie bei meinem modernen Diamant Stadtrad).
Alle Lager natürlich gefettet und eingestellt.

Die Kurbeln sind ja bei Glockenlagern schier nicht runterzubekommen. Draufgepresst habe ich sie jetzt mal im Schraubstock, mal sehen, ob´s hält:


Die Tretlagerkonterung finde ich gut gelöst, da geht das Einstellen spielend leicht und ohne Gefummel, gibt´s heute leider so nicht mehr:


Ein nettes Detail ist auch der Gabelfeststeller, nicht das man sowas wirklich braucht:




Aber probiert das mal mit Euren Rädern:D:


Für´s erste reicht mir der Ausflug in die Vorkriegsära, aber da mein sonstiger Fuhrpark immer jünger wird, werd ich´s mal behalten




So und jetzt geht´s raus auf die Straße, Aufsehen erregen, wie @evisu so schön gesagt hat:D.

VG Ralf
 
Postillon ist "fertig".


Nach dem Enlacken und Entrosten habe ich noch beide Laufräder neu eingespeicht, das Innenleben der Rücktrittnabe ist neu, ebenso die Bremsbeläge der vorderen Trommelbremse (bremst genauso gut (oder schlecht) wie bei meinem modernen Diamant Stadtrad).
Alle Lager natürlich gefettet und eingestellt.

Die Kurbeln sind ja bei Glockenlagern schier nicht runterzubekommen. Draufgepresst habe ich sie jetzt mal im Schraubstock, mal sehen, ob´s hält:


Die Tretlagerkonterung finde ich gut gelöst, da geht das Einstellen spielend leicht und ohne Gefummel, gibt´s heute leider so nicht mehr:


Ein nettes Detail ist auch der Gabelfeststeller, nicht das man sowas wirklich braucht:




Aber probiert das mal mit Euren Rädern:D:


Für´s erste reicht mir der Ausflug in die Vorkriegsära, aber da mein sonstiger Fuhrpark immer jünger wird, werd ich´s mal behalten




So und jetzt geht´s raus auf die Straße, Aufsehen erregen, wie @evisu so schön gesagt hat:D.

VG Ralf
Fürs erste alte, schön geworden. Wie fährt es sich ? Einen optisch passenden Sattel hab ich noch da und in Garmisch werden hölzerne Griffe angeboten. Leider bist du zu der Ausfahrt ja nicht da.
MfG Jens

PS: sau mal die Kette richtig ein, dann sieht der olle Bock gleich noch mal so gut aus.
 
Mein erstes richtig altes Alteisen. Der Lenker ist zumindest Rennradtypisch und war mit Leinen umwickelt. Leider habe ich den Hersteller noch nicht rausgefunden. Ist aber wahrscheinlich Französisch und aus dem Zeitraum von 1920 -1930, oder? Das Rad wurde mal komplett mit roter Farbe überpinselt, war aber ein prima Rostschutz, da alles noch (außer Speichen und Reifen) sehr gut in Schuss ist und funktioniert. Vielleicht war das Rad auch später mal bei den sapeurs pompiers eingesetzt, da die die gleichen Farbe haben und auch am Oberrohr mal etwas befestigt war. Die Naben sind von Balto (kennt das jemand), der Zahnkranz des Herstellers? ''Veloce'' kann mittels Spezialwerkzeug geöffnet und geölt werden. Der Rohrhersteller ist auf dem Oberrohr eingeschlagen und nennt sich Tubor. Kennt jemad den Sattelhersteller?

Den Bremszughüllenersatz hab ich dank eurer Angaben bereits ausfindig machen können. Ein Pedal ist leider nicht original :(
Was sagt ihr zur Kurbel? Die hat so ne komische Farbe, so goldfarben. Ist dass ,,normales Eisen''?

Was sagt ihr dazu und wie würdet ihr weiter vorgehen? Alles Abschleifen und mit Owatrol oder versuchen, den roten Lack mit ´Verdünnung runterzubekommen?





 
Danke dir für deine Antwort! Allzu viele scheinen sich ja nicht für die ganz alten Räder zu interessieren, kam bisher ja noch nicht soooo viel Resonanz. Weißt du, wo man Spitzen für den Rahmen findet, um damit Pumpen zu befestigen? (nicht hierfür, aber du hast ja lauter ganz alte Räder und die braucht man da ja öfter)
 
Danke dir für deine Antwort! Allzu viele scheinen sich ja nicht für die ganz alten Räder zu interessieren, kam bisher ja noch nicht soooo viel Resonanz. Weißt du, wo man Spitzen für den Rahmen findet, um damit Pumpen zu befestigen? (nicht hierfür, aber du hast ja lauter ganz alte Räder und die braucht man da ja öfter)
Die Pumpenspitzen hat der Ivan vom deutschen Fahrradmuseum immer mit zum Flohmarkt.

MfG Jens
 
Was mich gewundert hat, ist, dass bisher alle Schrauben problemlos lösbar waren :)
Würdet ihr das Rad vielleicht sogar wieder schwarz streichen? (Ist der Orginalton?)

Ich bin ein Freund des vorsichtigen Entlackens, was zweifelsohne deutlich länger dauert. Aber vielleicht kannst du so noch auf irgendwas originales stoßen.

p.s. Ich bin neidisch auf den Lenker...sowas hätte ich gerne :(
 
nicht schleifen. erstmal mit verdünner ran und schauen, wie es drunter ausschaut..
 
Kann mir vielleicht jemand sagen um was für ein Baujahr es sich hier ungefähr handelt?
Die Firma "Meister Werke Bielefeld" ging wohl ,meines wissens ,1954 Pleite.
k-IMG_20140807_172708.jpg
 
Der Lohn für das Freiräumen des Kellers ist, dass ich wieder Platz zum Schrauben habe. :)
Seit Samstag steht dieser Oldie in meinem Fuhrpark:



Wie man sieht kein Rennrad sondern nur ein Hollandrad in für mich passender Rahmengröße: 65cm Mitte-Mitte. Weiter Bilder sind in meinem Album.

Mit der Bestimmung des Modells und der Datierung tue ich mich etwas schwer. Im Ganzen sieht es einem BSA MkV Armeefahrrad ähnlich. Die fehlende Vorderradbremse und das am Ende weiß gestrichene hintere Schutzblech deuten auf eine holländische Zivilversion hin. An der Sitzrohrmuffe ist die Nummer 29369 eingeschlagen, unter dem Tretlager findet sich zweimal eine erhabene 3906. Der vordere Scheinwerfer ist noch auf einem Halter für Karbidlampen montiert. Daraus schließe ich, dass das gute Stück noch vor dem Krieg das Werk in Birmingham verlassen hat.
Der Zustand ist für das Alter sehr gut und vor allem unverbastelt. Der Lack hat natürlich zahlreiche Kratzer, ist aber in großen Teilen gut erhalten. Vor allem gibt es keine größeren Rostschäden. Die Technik ist, soweit vorhanden, in ebenso ordentlichem Zustand: Das Tretlager ist spielfrei, die Keilkurbeln sitzen fest, die Naben haben kein Spiel, die Felgen sind zentriert. Ich musste nur die Gummis der Dunlopventile erneuern und den Speichenschutz entfernen, um es fahrbereit herzurichten. Jetzt steht erstmal putzen, entrosten, konservieren und polieren an. Nicht mehr zu retten sind vermutlich die Original-Griffgummis, der Speichenschutz und der Sattel. Ein Brooks dürfte damals auch lieferbar gewesen sein. Irgendwie muss ich dann noch eine Vorderradbremse ergänzen, damit das Fahrrad auch hier im hügeligen Gelände nutzbar ist.

Daher habe ich mit dem Aufbau des inzwischen zerlegten BSA-Hollandrades begonnen.
Erste Frage: besteht Interesse an einem eigenen Aufbauthread?
Zweite Frage: Kennt jemand diese englische Rücktrittnabe? Vom Aufbau her ähnelt ist sie eine über Rücktritt betätigte Trommelbremse, ganz anders als die bei uns weit verbreitete Torpedo. Bisher habe ich nur die Bremse demontiert und frage mich, ob ich Freilauf und Lagern auch eine Wartung spendiere oder besser die Finger davon lasse.

 
Zuletzt bearbeitet:
Vielleicht ein bißchen zu jung für diesen Thread, aber wohl nicht sehr viel - wenn ich das richtig sehe, könnte dieses Viscontea-Sportrad, neben dem ich heute zufällig "eingeparkt" habe, tatsächlich noch aus den (späten) 1940ern stammen.
Es ist vom Zustand her natürlich eher eine "lebende Leiche" ;) , aber die erhaltenen Details sind immer noch sehr reizvoll und deuten auf ein hochwertiges Rad hin. Über Viscontea habe ich (abgesehen vom aktuellen Hersteller unter diesem Namen in Cesena, bei dem - zumindest auf der Homepage - nicht zu erkennen ist, ob es sich dabei wirklich noch um den gleichen Hersteller handelt, oder doch nur um 'badge engineering'), einstweilen nur einen Eintrag auf Classic Rendezvous gefunden, dem zu Folge die Firma 1940 einen gewissen Herrn Masi nach Mailand geholt hat, um ihnen die Profi-Rennrahmen zu löten, weil sie seinerzeit im Rennsport recht erfolgreich waren, und ein Viscontea-Rennrad aus den 1950er- oder 1960er Jahren auf Bici da Corsa.
Ob der Firmenname wohl von der Fortezza Viscontea in Cassano d'Adda (etwa 20 Kilometer östlich von Mailand) abgeleitet wurde ?

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Vielleicht ein bißchen zu jung für diesen Thread, aber wohl nicht sehr viel - wenn ich das richtig sehe, könnte dieses Viscontea-Sportrad, neben dem ich heute zufällig "eingeparkt" habe, tatsächlich noch aus den (späten) 1940ern stammen.
Es ist vom Zustand her natürlich eher eine "lebende Leiche" ;) , aber die erhaltenen Details sind immer noch sehr reizvoll und deuten auf ein hochwertiges Rad hin. Über Viscontea habe ich (abgesehen vom aktuellen Hersteller unter diesem Namen in Cesena, bei dem - zumindest auf der Homepage - nicht zu erkennen ist, ob es sich dabei wirklich noch um den gleichen Hersteller handelt, oder doch nur um 'badge engineering'), einstweilen nur einen Eintrag auf Classic Rendezvous gefunden, dem zu Folge die Firma 1940 einen gewissen Herrn Masi nach Mailand geholt hat, um ihnen die Profi-Rennrahmen zu löten, weil sie seinerzeit im Rennsport recht erfolgreich waren, und ein Viscontea-Rennrad aus den 1950er- oder 1960er Jahren auf Bici da Corsa.
Ob der Firmenname wohl von der Fortezza Viscontea in Cassano d'Adda (etwa 20 Kilometer östlich von Mailand) abgeleitet wurde ?

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Da kann man doch was draus machen! Vielleicht einfach mal einen Zettel hinkleben und fragen!
 
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