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Rennrad und Lowcarb

Ich verstehe deinen Post leider nicht.

geh mal zu dem beitrag von cmus über eiweißverstoffwechselung
vielleicht klappts dann

oder einfach gesagt, zuviel ist eben zu viel ... selbst für katzen, die einen verdauungsapparat speziell ...

Das war meine Frage.
Dass Friel sich sehr detailliert mit der Ernaehrung auseinandersetzt kenn ich aus seinen anderen Buechern. Umsomehr wundert mich, dass er meint, so ein Bullshit Label wie Paleo zu benoetigen. Muss wohl doch mal die Langform lesen. Ich bekomm bloederweise bei diesen Modediaetvertriebsspezies allergischen Ausschlag.

P.S.: Dass Friel dann unter seinem Blog gleich auf thepaleodiet.com verlinkt disqualifiziert ihn fuer mein Gefuehl. Ich meine, von der Seite hätte ich auch die Zahlen oben gehabt.
Die komplette Steinzeit-Lifestyle-Droehnung. Don't eat: Processed Foods. Und oben im Shop gleich alles in Plastik. Saft, Riegel, und die Bodybuilder-Eimer.
Da ist echt jede Diskussion vergebens.
Und die Riesenmengen an Protein, wenn man sichs leisten kann alternativ ueber Webshop und longdistance transportierte aaaaber rein grasgefuetterte Filets. Das ganzenam besten fuer Leute, die Abends ihren oekologischen Footprint nachrechnen...
die emotionale Besetzung bestimmter Schluesselreize soll ja auch fuer die eine oder andere Nahrungsmittelunvertraeglichkeit verantwortlich sein, ich reagier halt so auf agressiv-haltloses Marketing.


wenn du dich an diesem komerziellen schattenboxen aufgeilen willst und wenn du processed food magst, ist das deine sache.
ich picke mir die intellektuellen/informativen rosinen raus und gut ist.
jeder hier sollte erwachsen genug dazu sein.
ansonsten geht mir sowas am a. vorbei, da gibts schlimmeres.

zur sache ist wohl alles gesagt und dem Frielschen beitrag oben kann man schwer widersprechen.
 
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Das hast Du falsch verstanden.Ich seh auch zu, das ich Sachen zu mir nehme, die "meine Oma als Nahrung erkannt hätte" ( was angesichts derer Versorgungslage nach dem Krieg natuerlich ein etwas frecher Spruch ist).
Ich bin bloss vorsichtig mit Rosinen in zweifelhafter Gesellschaft. Vor allem, wenns die auch ohne gibt.
Von Leuten, die evolutionaer erfolgreiche Mutationen nicht zur Kenntnis nehmen weils nicht ins Dogma passt, was ueber Ernaehrung lernen zu wollen finde ich verwegen. Und schlaue (durchaus richtige) Sprueche wie Don't eat processed food hoer ich mir lieber von meinem lokalen Biobauern an. Der ist da glaubwuerdiger und unaufgeregter. Und die Empfehlungen bzgl. Khs, Fett und Eiweißverhaeltnis gibt's komischerweise auch ohne Verweis auf angebliche Essgewohnheiten von vor 10.000 Jahren.
 
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oder zum glück ... die meisten katzen sterben sehr qualvoll an nierenversagen.

Ja, Nierenversagen ist typisch für Hauskatzen, aber das liegt an anderen Ursachen. Als Nachfahren der afrikanischen Wildkatze hat die heutige Katze Nieren, die auf Wasserknappheit ausgelegt sind und den Harn maximal konzentrieren. Modernes Trockenfutter für Katzen hat 20-40% Wasseranteil, die natürliche Beute der Katze hat aber 80% Wasser. Eine mit Trockenfutter gefütterte Katze leidet also chronisch an Wassermangel, weswegen die Nieren irgendwann draufgehen. Katzen, der Halter so klug sind, ihnen nur Nassfutter oder gleich Rohfutter zu geben, leiden nur selten an Nierenversagen.

kannst du hier mir mal eine quelle/eine tabelle reinstellen, die deine aussage belegt, so a la vergleich Japan, Thailand, Mittlerer Osten, Ostafrika mit mitteleuropa, südeuropa, skandinavien, usa, etc
würde mich wirklich interessieren: kalorien pro tag, zusammensetzung KH, prot, fette, bevorzugte nahrungsmittel etc, ob zum bsp auch sodas und weißbrot zu deren bevorzugten kh gehören oder ob es sich da mehr um pfanzliche, naturbelassene handelt ...
danke im voraus!

Google z.B. sowas wie "type 2 diabetes by country".
Die Wissenschaft ist aber nicht so scharf auf diese Daten, da neben der Ernährung noch andere Faktoren eine wichtige Rolle spielen, z.B. Genetik, Lifestyle, Umweltgifte, Wetter/Klima, etc. - Diabetes ist aber definitiv nicht durch zuviele Kohlenhydrate ausgelöst, soviel kann man mit Bestimmtheit sagen.

Ich fange mal mit dem zweiten Satz an. Der ist schlicht falsch. Will man abnehmen muss man weniger Energie zu sich nehmen als man verbraucht. Das ist davon unabhängig, was der Körper will UND ob die Energie aus KH, Fett oder Eiweiß kommt.

Eigentlich richtig, aber nur eigentlich. Eine Reduktion des Körpergewichts erfordert einen kcal-Mangel. Dabei ist aber nicht gesagt, aus welchem Gewebe der Masseverlust resultiert. Körperfett ist nur eins von mehreren Energiereservoirs des Körpers. Will man Körperfett reduzieren, dann muss man weniger Fett aufnehmen, als man verbrennt. Ganz unabhängig vom Kalorienbedarf, von Kohlenhydraten etc. Die Bilanz, auf die es beim Körperfett ankommt, ist die Energiebilanz der Fettzellen, nicht die des gesamten Körpers.

Bodybuilder beispielsweise reduzieren ihr Körperfett, während sie gleichzeitig an Körpergewicht in einem anderen Energiereservoir (Muskelmasse) zunehmen, sie ernähren sich also insgesamt mit einem Überschuss an Kalorien, der auf die magere Körpermasse isoliert ist, während ihre Fettreserve im isolierten Mangel ist. Die klassischen Bodybuilder aus Schwarzeneggers Zeiten sind gute Beispiele für Menschen, die 40-60kg "zugenommen" und gleichzeitig Fett verloren haben. Schwarzeneggers Entwicklung im Jugendlichenalter ist z.B. bestens auf Fotos dokumentiert, da sieht man den Vorgang gut. Da Fettzellen sich von Fett ernähren und Muskeln primär von Carbs und Protein, liegt eine high carb, medium protein, low fat Ernährung nahe. Erfolgreiche Ausdauersportler machen dasselbe, nur dass ihre Muskulatur mangels Kraftsport nicht wächst, sondern die Energie gleich verfeuert oder als direkte Nährstoffreserve speichert.

Was sind leere KH?

Ich glaube, er meint damit Nahrungsmittel, die weniger Vitamine enthalten, als ihre eigene Verstoffwechslung erfordert. Mehl und Zucker sind gute Beispiele. Ich brauche z.B. Vitamin B1, um Glucose abzubauen, oder Vitamin B6 für den Aminosäurenstoffwechsel. Außerdem brauche ich 14g Ballaststoffe pro 1000kcal. Ein "schlechtes" Nahrungsmittel ist demnach ein solches, das die Aufnahme anderer Nahrungsmittel erfordert, um seine eigene Verstoffwechslung zu ermöglichen. Weißbrot ist ein gutes Beispiel, weil es zu wenig B1, B6 und Ballaststoffe enthält. Nur von Wasser und Brot könnte man z.B. nicht langfristig leben. Ein gutes Nahrungsmittel wäre entsprechend eins, dass mehr Vitamine/Ballaststoffe/etc. enthält, als erforderlich, und deshalb schlechte Nahrungsmittel kompensieren kann. Die Bezeichnung "Vitalstoffräuber" ist garnicht mal falsch, da Weißbrot zwangsläufig Vitamine für seinen Stoffwechsel "verbraucht", aber selber weniger mitbringt, als es verbraucht.

Problem ist nur, dass es kein Nahrungsmittel gibt, das alle Vitamine etc. in außreichendm Maße enthält. Man muss immer kombinieren. Wenn man klug ist und die eigene Ernährung im Voraus mit einer computerisierten Nährstofftabelle plant, dann kombiniert man so, dass die Lebensmittel einander vervollständigen, so dass im langfristigen Durchschnitt keine Defizite entstehen. Das ist aber sauschwer! Selbst mit Tabelle ist es ein großer Aufwand. Gesunde Ernährung ist eben garnicht so trivial.

Umsomehr wundert mich, dass er meint, so ein Bullshit Label wie Paleo zu benoetigen.

Gut dass es noch Menschen auf dieser Welt gibt, die "Paleo" als Bullshitlabel durchschauen. Bei allem Hype denke ich manchmal, ich bin der einzige, der nicht drauf abfährt :(
 
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Google z.B. sowas wie "type 2 diabetes by country".
Die Wissenschaft ist aber nicht so scharf auf diese Daten, da neben der Ernährung noch andere Faktoren eine wichtige Rolle spielen, z.B. Genetik, Lifestyle, Umweltgifte, Wetter/Klima, etc. - Diabetes ist aber definitiv nicht durch zuviele Kohlenhydrate ausgelöst, soviel kann man mit Bestimmtheit sagen.
T2DM ist multifaktoriell und baut auf einem Nährstoffüberangebot auf. Die Rolle eines KH-Überangebots würde ich dabei lieber nicht "mit Bestimmtheit" ausschließen.

Will man Körperfett reduzieren, dann muss man weniger Fett aufnehmen, als man verbrennt. Ganz unabhängig vom Kalorienbedarf, von Kohlenhydraten etc. Die Bilanz, auf die es beim Körperfett ankommt, ist die Energiebilanz der Fettzellen, nicht die des gesamten Körpers.
Also hier verrennst Du Dich. Schau´ noch mal genauer nach, was der Körper unter KH-Überangebot treibt und an welchen Zelltypen Insulin die Glucoseaufnahme steigert bzw. was diese Zellen dann mit der Glucose anstellen.

Bodybuilder beispielsweise reduzieren ihr Körperfett, während sie gleichzeitig an Körpergewicht in einem anderen Energiereservoir (Muskelmasse) zunehmen, sie ernähren sich also insgesamt mit einem Überschuss an Kalorien, der auf die magere Körpermasse isoliert ist, während ihre Fettreserve im isolierten Mangel ist. Die klassischen Bodybuilder aus Schwarzeneggers Zeiten sind gute Beispiele für Menschen, die 40-60kg "zugenommen" und gleichzeitig Fett verloren haben. Schwarzeneggers Entwicklung im Jugendlichenalter ist z.B. bestens auf Fotos dokumentiert, da sieht man den Vorgang gut. Da Fettzellen sich von Fett ernähren und Muskeln primär von Carbs und Protein, liegt eine high carb, medium protein, low fat Ernährung nahe. Erfolgreiche Ausdauersportler machen dasselbe, nur dass ihre Muskulatur mangels Kraftsport nicht wächst, sondern die Energie gleich verfeuert oder als direkte Nährstoffreserve speichert.
Hmm, Du willst jetzt Ernährungsphysiologie mit Anabolikawirkung vermengen?

Klar kann ich durch ein saturierendes Proteinangebot mit eher limitierenden Fetten *und KH* bei entsprechend Hypertrophie-stimulierendem Training eine hohe Muskelmasse bei gleichzeitig geringem KFA aufbauen. Wie viel eine "hohe Muskelmasse" aber ist, kommt auf den genetisch angelegten Typus im Körperbau an. Diesen auszuhebeln, gelingt nur unter Medikamenteneinfluss.

Ich glaube, er meint damit Nahrungsmittel, die weniger Vitamine enthalten, als ihre eigene Verstoffwechslung erfordert. Mehl und Zucker sind gute Beispiele. Ich brauche z.B. Vitamin B1, um Glucose abzubauen, oder Vitamin B6 für den Aminosäurenstoffwechsel. Außerdem brauche ich 14g Ballaststoffe pro 1000kcal. Ein "schlechtes" Nahrungsmittel ist demnach ein solches, das die Aufnahme anderer Nahrungsmittel erfordert, um seine eigene Verstoffwechslung zu ermöglichen. Weißbrot ist ein gutes Beispiel, weil es zu wenig B1, B6 und Ballaststoffe enthält. Nur von Wasser und Brot könnte man z.B. nicht langfristig leben. Ein gutes Nahrungsmittel wäre entsprechend eins, dass mehr Vitamine/Ballaststoffe/etc. enthält, als erforderlich, und deshalb schlechte Nahrungsmittel kompensieren kann. Die Bezeichnung "Vitalstoffräuber" ist garnicht mal falsch, da Weißbrot zwangsläufig Vitamine für seinen Stoffwechsel "verbraucht", aber selber weniger mitbringt, als es verbraucht.
Wieder ein teilweise unfruchtbares Nebengleis. Die Vitalstofftheoretiker wären zwar begeistert, aber echte Mangelzustände sind so selten, dass man diese Strecke nicht extra bedienen sollte. Der Terminus "leere KH" ist ein Buzzword, auf das es sich herrlich mit Ideologie einsteigen lässt. Solche Wörter sind in aller Regel nicht besonders hilfreich und sollten besser aus dem Wortschatz getilgt werden.

Klar sind hoch raffinierte Produkte eher ungünstig. Mit den Ballaststoffen oder der sinnvollen Kombination triffst Du den Punkt aber besser. Wer viel Kalorik ohne entsprechendes Sättigungsgefühl zu sich nimmt, wird bei vergleichbarer körperlicher Aktivität eher zunehmen, als jemand, der eine Faser-reiche, gemischte Kost mit längerer Magenverweildauer bevorzugt. Wer aber über so wenig "guten Menschenverstand" verfügt, dass er alles mit "computerisierten Nährstofftabellen" planen muss, der tut mir ganz ehrlich leid.

Gesunde Ernährung ist dank unserer (Intermediär)Stoffwechselleistungen eigentlich mit einem breitem Toleranzbereich ausgestattet und somit sehr trivial - und dafür muss man beileibe nicht auf einen Paläo-Hype oder sonstige Dogmen aufspringen.
 
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Gut dass es noch Menschen auf dieser Welt gibt, die "Paleo" als Bullshitlabel durchschauen. Bei allem Hype denke ich manchmal, ich bin der einzige, der nicht drauf abfährt :(
Sorry, dafür kann ich nicht ;)...wie gesagt, ich hab über die Jahre 'ne Unverträglichkeit gegen solche Marketingstrategieen entwickelt. Mir wird da inzwischen genauso übel, wie wenn sich Eon als Spezialist für alternative Energien outet, oder Ergo mit leicht verständlichen Versicherungsbedingungen.
Da ist die Fruchtzwergewerbung, die ich aus meiner Jugend erinnere noch richtig putzig.

Btw.: da ich mich ja schon per Schattenboxen an diesem Hype abarbeite...;)
dem Frielschen beitrag oben kann man schwer widersprechen.
Das ist das Problem mit dem Rosinenpicken. Es kommt auf den Kontext an. Und mit 5 bewährten Hausrezepten wird mir Blödsinn nicht relevanter.
Sonst müsste ich auch rtdeutsch für eine wichtige Quelle halten, oder argumentieren, daß das Pegida"Programm" viele Statements enthält, denen "man schwer widersprechen" kann.
 
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T2DM ist multifaktoriell und baut auf einem Nährstoffüberangebot auf. Die Rolle eines KH-Überangebots würde ich dabei lieber nicht "mit Bestimmtheit" ausschließen.

Sorry, hab wieder zu schnell geschrieben und falsch formuliert. Wollte sagen, dass es keinen Anteil vonk KH am ausgeglichenen Energieumsatz gibt, der per se Diabetes auslöst. Bei einem Überangebot sieht es natürlich anders aus.

Also hier verrennst Du Dich. Schau´ noch mal genauer nach, was der Körper unter KH-Überangebot treibt und an welchen Zelltypen Insulin die Glucoseaufnahme steigert bzw. was diese Zellen dann mit der Glucose anstellen.

Du spielst auf de-novo Fettsäuresynthese aus KH an. Das klassische Lehrbuchwissen dazu basiert allerdings auf Studien an Nagetieren, die sehr bereitwillig Fettsäuresynthese betreiben. Such mal Publikationen von "Hellerstein MK", der zu diesem Thema viel am Menschen experimentiert hat. Siehe z.B. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/10365981 (Hellerstein hat ein paar Publikationen, deren Volltexte schwer zu finden sind, aber ich hab ein paar davon aufgetrieben und irgendwo gespeichert. Heut Abend such ich mal, wenn du willst).

Quintessenz ist, dass die beiden Schlüsselenzyme der Fettsäuresynthese beim Menschen auf Transkriptionsebene reprimiert sind, während Nagetiere konstitutiv Fettsäuresynthese betreiben (ebenso wie Katzen konstitutiv Gluconeogenese betreiben). Beim Menschen findet eine signifikante Fettsäuresynthese in Leber- und weißen Fettzellen nur statt, wenn die Expression der Schlüsselenzyme durch chronische KH-Mast induziert wird. Im Hypothalamus und der weiblichen Brustdrüse ist die Fettsäuresynthese interessanterweise anders reguliert, falls dich der Vergleich interessiert.

Insulin erhöht übrigens die Glucoseaufnahme in Fettzellen nur theoretisch, praktisch aber kaum. Der GLUT4 ist auf einen Konzentrationsgradienten angewiesen, da er passive Diffusion ermöglicht. Die Fettzelle hat aber kaum Cytoplasma, sie ist zu 90% belegt mit Triacylglycerinen, der Rest mit Zellkern, Organellen etc. Eine Muskelzelle baut Glucose sofort zu Glucose-6-phosphat um, wodurch die Konzentration der Glucose im Muskel immer fast Null ist und ein Konzentrationsgradient praktisch immer besteht. Die Fettzelle hingegen hat einen gering ausgeprägten Glucosemetabolismus und kann keine hohen Durchsatzraten durch die Glycolyse bewerkstelligen. Fettsäuresynthese ist wie gesagt per Standard reprimiert, Glycogensynthese macht die Fettzelle kaum, Pentosephosphatweg ebenso. Wohin geht dann die Glucose in der Fettzelle? Das minimale Cytoplasma enthält sofort die Blutglucosekonzentration und eine weitere Aufnahme ist damit unmöglich.

Ich habe gelesen, dass der Anteil des Fettgewebes am Glucoseumsatz ca. 2% ist. Das ändert sich wie gesagt bei chronischer KH-Mast, laut Hellerstein et al. also wenn die KH-Aufnahme größer ist als der Gesamtenergieumsatz. Wenn du mich darauf festnagelst, finde ich dir sogar eine zitierfähige Quelle für die 2% ;)

Wie du siehst bin ich jemand, dem solche Diskussionen einfach Spaß machen und der sich auch gerne mal aufs Nebengleis verirrt. Ich vertrete Standpunkte übigens nicht, um Recht zu behalten, sondern um mein Wissen zu durch Argument und Gegenargument zu verbessern/verfeinern oder alternativ zu verwerfen, wenn ich widerlegt werde. Insofern sehe ich uns beide und alle anderen Diskussionsteilnehmer als Komplizen im quest for knowledge, nicht als antagonstische Streitpartner, und hoffe, ihr alle seht das genauso :)

Wieder ein teilweise unfruchtbares Nebengleis. Die Vitalstofftheoretiker wären zwar begeistert, aber echte Mangelzustände sind so selten, dass man diese Strecke nicht extra bedienen sollte.

Ich bin ja kein Vitalstofftheoretiker, also möchte ich nicht direkt widersprechen, ich finde das Thema nur rein wissenschaftlich interessant. Also wie misst man echte Mangelzustände? Der Arzt macht das für gewöhnlich via Blutuntersuchung (über ausgefeilte Surrogatparameter lass uns lieber garnicht erst diskutieren). Der hypothetische Mangel ist aber intrazellulär, teilweise intramitochondrial, eine Messung im Blut unterstellt ein Gleichgewicht zwischen Blut- und Cytoplasma, das biochemisch fragwürdig ist. Der intrazelluläre Umsatz jedes einzelnen Nährstoffs ist ja ein steady state Gleichgewicht zw. Aufnahme und Elimination. Ist die Aufnahme gering, sinkt die Elimination, bis ein Gleichgewicht auf niedrigerer Ebene eingestellt ist. So kann eine Zelle biochemisch auch mit mangelhafter Aufnahme ihr Überleben sichern. Aber ob das funktional optimal ist, ist eine ganz andere Frage. Bei hoher Macronährstoffaufnahme ist eine geringe Micronährstoffaufnahme mit dem Leben ohne weiteres vereinbar, aber biochemisch ist das ein fundamental anderer Zustand.

Ich bin persönlich ein großer Verfechter einer hohen Micronährstoffdichte relativ zur kcal-Aufnahme, einfach weil ich im Selbstversuch einen deutlichen Unterschied spüre. Die Auswahl an Nahrungsmitteln, die ich dafür benötige, ist etwas seltsam, da hilft eine computerisierte Tabelle.

Wer aber über so wenig "guten Menschenverstand" verfügt, dass er alles mit "computerisierten Nährstofftabellen" planen muss, der tut mir ganz ehrlich leid.

Tja, ich persönlich kann meine Ernährung nicht spontan/intuitiv regulieren, das reicht bei mir durchaus in den Bereich der Essstörung. Insofern hast du mit dem leidtun durchaus Recht. Aber ich bin beiweitem nicht der einzige, der etwas Planung gut gebrauchen kann. Ich schreibe meist vom Laptop oder via Tapatalk, später werde ich aber meine Nährstofftabelle und ein Vorher-Nachher-Bild vom Computer uploaden. Vielleicht hilft es ja jemandem. In jedem Fall macht es aber Spaß und ist sehr aufschlussreich, mal damit rumzuspielen und diverse Ernährungsszenarien auf Nährstoffdefizite zu untersuchen. Gerade bei Ballaststoffen ist es fast unmöglich, die IOM-Empfehlung zu erreichen.
 
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Eure Ausführungen in allen Ehren, aber als Halblaie ist es schwer das zu lesen und 2. noch etwas davon zu verstehen.:(
 
Die klassischen Bodybuilder aus Schwarzeneggers Zeiten sind gute Beispiele für Menschen, die 40-60kg "zugenommen" und gleichzeitig Fett verloren haben. Schwarzeneggers Entwicklung im Jugendlichenalter ist z.B. bestens auf Fotos dokumentiert, da sieht man den Vorgang gut.
Ich würde gewisse Zweifel anmelden, ob die "klassischen Bodybuilder aus Schwarzeneggers Zeiten" wirklich gute Beispiele für Ernährungseffekte sind...inwieweit diese Entwicklungen auf die Ernährung und inwieweit auf das Zufüttern anaboler Steroide zurückzuführen sind, ist aus heutiger Sicht doch wenigstens schwer nachvollziehbar.;)

@Marathonquaeler
einfach ist es nicht, aber wenn Du Dich durchbeißt, ist es höchst interessant. Interessanter jedenfalls als 50ste Wiederholungen halbverdauter Pauschalwahrheiten :D Von letzterem haben wir hier schon genug, lass sie toben, da ist wenigstens...na, vielleicht nicht neues aber selten zu lesendes dabei.
 
"Die klassischen Bodybuilder aus Schwarzeneggers Zeiten sind gute Beispiele für Menschen, die 40-60kg "zugenommen" und gleichzeitig Fett verloren haben. Schwarzeneggers Entwicklung im Jugendlichenalter ist z.B. bestens auf Fotos dokumentiert, da sieht man den Vorgang gut."

Ist der schöne Effekt von Steroiden die 10kg Muskelzuwachs im Jahr bringen und Sachen wie Ephedrin und Insulin die schön wieder beim runtertrimmen helfen in der Defiphase. Das hat NICHTS mit Natürlichkeit und gesunder Ernährung zu tun, gar nichts.
 
Mal zum Thema Bodybuilding: Ich habe seinerzeit mal 5 Monate vor einem Mr. Olympia Ende der 70iger Jahre das Vergnügen gehabt A. Schwarzenegger so zu sehen "wie Gott ihn schuf". Damals hätte ich keinen Pfifferling auf ihn gesetzt, so fett war er da, aber den Mr. Olympia hat
er damals gewonnen. Ob gesund oder nicht gesund, er wollte damals gewinnen egal wie.
 
Du spielst auf de-novo Fettsäuresynthese aus KH an. ...
Beim Menschen findet eine signifikante Fettsäuresynthese in Leber- und weißen Fettzellen nur statt, wenn die Expression der Schlüsselenzyme durch chronische KH-Mast induziert wird.
Dazu gibt es durchaus divergierende Ansichten: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/9174472/
bzw. auf zellulärer Ebene: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3151688/#bib4

Das mag meinethalben unter chronischer KH-Mast noch drastischer ausfallen, sehr anschaulich bei Diabetes-Patienten, bei denen eine gute Diabeteseinstellung ohne Ernährungsumstellung quasi regelhaft zur Gewichtszunahme führt.

Anderer Gedanke: auch wenn wir mehrfach und kräftig KH futtern, bekommen gesunde Menschen immer noch keine Hyperglykämie. Das Glucose-Angebot wird nach dem Sport sicherlich primär genutzt, um die KH-Speicher in Muskel und Leber wieder zu befüllen. Wohin aber mit all der Glucose, wenn die Glycogenspeicher noch bzw. schon wieder voll befüllt sind? Insulin treibt die Glucose weiterhin in die Zellen, Gluco- bzw. Hexokinase sorgen dafür, dass sie dem Diffusionsgleichgewicht des Transporters entzogen wird und in der Zelle bleibt. Nur was dann? Klar wird eine Muskelzelle nun auch direkt Glucose verfeuern können, die Leber oder die weißen Adipozyten aber können das nicht in diesem Umfang. Spätestens jetzt beginnt die de-novo-Lipiderzeugung.

Dritter Gedanke, alleine die Insulin-vermittelte Hemmung der Lipolyse reicht aus, um in der Balance aus Lipid-Aufbau und Lipidabbau den Aufbau zu begünstigen. Glucose kann also die Fetteinlagerung auch dann begünstigen, wenn sie nicht selber chemisch in Glycerol bzw. Fettsäuren umgewandelt wird.

Ich habe gelesen, dass der Anteil des Fettgewebes am Glucoseumsatz ca. 2% ist. Das ändert sich wie gesagt bei chronischer KH-Mast, laut Hellerstein et al. also wenn die KH-Aufnahme größer ist als der Gesamtenergieumsatz. Wenn du mich darauf festnagelst, finde ich dir sogar eine zitierfähige Quelle für die 2% ;)
Das dürfte extrem stark von den Rahmenbedingungen abhängen. Bei vorheriger körperlicher Aktivität und nicht überschießender Kalorienzufuhr gäbe es keinen Grund, das Fettgewebe wesentlich stärker am Glucoseumsatz zu beteiligen.

Klar ist Streit in der Wissenschaft eine Kultur und nicht Zeichen einer Geringschätzung! Der feine Unterschied ist daran zu erkennen, dass eine persönliche Herabwürdigung unterbleibt.

Daher noch ein Satz zu dem "... der tut mir leid.": Wer durch Elternhaus, Fremdanschauung oder meinethalben auch durch Literatur gelernt hat, was eine "ausgewogenene Kost" kennzeichnet, der benötigt die Rechentools nicht mehr. Meine Holde fragt(e) mich gelegentlich, ob ich nicht vor oder nach dem Sport irgendwie eine besondere Kost benötige. Ich habe daraufhin gelegentlich leichte Variationen gemacht - entsprechend der Lehrbuchtexte vor der Belastung KH-reich und etwas Faser-ärmer, nach der Belastung eher Protein-lastig, ...
Ergebnis war: keines! Weder bei gefühlter oder gemessener Leistung noch in Rennresultaten gab es einen erkennbaren Zusammenhang mit der Kost des Vortages. Inzwischen mache ich mir gar keinen Kopf mehr um solche Dinge, sondern genieße den Umstand, dass es mit Normalität am Esstisch ganz genauso geht.
 
Da muss ich jetzt aber nochmal nachhaken:
Insofern sehe ich uns beide und alle anderen Diskussionsteilnehmer als Komplizen im quest for knowledge, nicht als antagonstische Streitpartner, und hoffe, ihr alle seht das genauso :)
Wie? Keiner verliert? Laaaaaangweilig!!!
Ironie aus, genauso muss das sein.:D
 
Was ist denn die Meinung der hier anwesenden Mediziner zu Dr Neal Barnards?
http://pcrm.org/shop/byNealBarnard/dr-barnards-program-for-reversing-diabetes
Alter Wein in neuen Schläuchen. Aber alter Wein muss ja nicht schlecht sein, wenn es also funktioniert - perfekt!

Das Problem sind nicht die Diät-willigen, die sich übrigens in jeder Diätform positiv entwickeln (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2677007/), sondern jene Mehrzahl von Patienten, die ihren T2DM aufgrund eines nicht (mehr) umkehrbaren Esstriebs entwickelt haben.

Dass T2DM oder allgemeiner die Zivilisationserkrankung "Metabolisches Syndrom" über eine Umstellung der Lebensweise therapieren lässt, ist ein altbekannter Umstand. Würde es gelingen, bei den Patienten Belohnungsreize abseits des Gaumens zu entwickeln, die es ihnen ermöglichen, die Ernährungsgewohnheiten fundamental umzustellen, dann wären jährlich tonnenweise Medikamente entbehrlich. Für dieses Ziel reden sich tagtäglich tausende von Allgemeinärzten, Diabetologen, Ernährungsberatern den Mund fusselig - mit oft nur bescheidenem Erfolg.
 
WW

ich habe in deinen text reingeschrieben

Ich bin bloss vorsichtig mit Rosinen in zweifelhafter Gesellschaft. Vor allem, wenns die auch ohne gibt.

trotzdem bleibens die gut verwertbaren rosinen.

Von Leuten, die evolutionaer erfolgreiche Mutationen nicht zur Kenntnis nehmen weils nicht ins Dogma passt,
was ueber Ernaehrung lernen zu wollen finde ich verwegen.

du hast doch das buch nicht gelesen.

Und schlaue (durchaus richtige) Sprueche wie Don't eat processed food hoer ich mir lieber von meinem lokalen Biobauern an. Der ist da glaubwuerdiger und unaufgeregter.

das ändert nichts an der richtigkeit der aussage.

Und die Empfehlungen bzgl. Khs, Fett und Eiweißverhaeltnis gibt's komischerweise auch ohne Verweis auf angebliche Essgewohnheiten von vor 10.000 Jahren.

richtig.
alles wirst du auch irgendwoanders finden können.
natürlich schreibt Friel vieles, was andere bereits vor ihm geschrieben haben.
ich habe die anderen auch gelesen.
von stegemann angefangen, über Konopka, der nach fast 40 jahren immer noch super aktuell ist und
(fast) all die anderen, die danach kamen. keiner hat es so zusammengefasst wie Friel.
bitte kommt mir nicht schon wieder mit Paleo, "eurer domatischen ich schlag alles tot keule".
hier gehts nicht um paleo.
bei den von mir reinkopierten Frielschen seiten muss man es sich nicht mosaikartig zusammensuchen wie aus aufgeblähten buchern, die aus "simpler" ernährung rocketscience machen wollen.
und genau diese kompaktheit gefällt mir.
hier bekommst du es zusammengefasst:
Khs, Fett und Eiweißverhaeltnis, nährstoffzusammensetzung, timing, wann fiberlastig, wann nicht, G-Index usw.


und absolut undogmatisch.

woher kommt diese dogmenparanoia? die einzigen die dogmatisch an die sache rangehen sind die antidogmenkreuzritter hier.

Daher noch ein Satz zu dem "... der tut mir leid.": Wer durch Elternhaus, Fremdanschauung oder meinethalben auch durch Literatur gelernt hat, was eine "ausgewogenene Kost" kennzeichnet, der benötigt die Rechentools nicht mehr. Meine Holde fragt(e) mich gelegentlich, ob ich nicht vor oder nach dem Sport irgendwie eine besondere Kost benötige. Ich habe daraufhin gelegentlich leichte Variationen gemacht - entsprechend der Lehrbuchtexte vor der Belastung KH-reich und etwas Faser-ärmer, nach der Belastung eher Protein-lastig, ...
Ergebnis war: keines! Weder bei gefühlter oder gemessener Leistung noch in Rennresultaten gab es einen erkennbaren Zusammenhang mit der Kost des Vortages. Inzwischen mache ich mir gar keinen Kopf mehr um solche Dinge, sondern genieße den Umstand, dass es mit Normalität am Esstisch ganz genauso geht.



offensichtlich bin ich ernährungstechnisch ähnlich aufgewachsen wie du?
jeden tag auf dem nachhauseweg wurde frisch eingekauft.
gemüse, salat, fleisch, geflügel, mindestens einmal die woche fisch, kh aus kartoffeln oder brot.
ungespritztes obst, beeren, sogar (hasel- und wal-) nüsse, die kartoffeln und das gemüse aus dem eigenen schrebergarten.
jahre später habe ich die "alten elternhäuslichen" mahlzeiten mal analysiert. natürlich hatte ich nicht die konkreten zahlen, ein educated guess half aus. ergebnis: meine ernährung war schon immer etwas Protein-lastig (gib dem jungen das große stück fleisch, der macht sport, der ist im wachstum) und fettarm.

(hört sich irgenwie wie der Frielsche text weiter oben an)


unsere, deine und meine, "normalität am esstisch" war schon damals nicht jedermanns normalität am esstisch
und sie ist es heute schon gar nicht.

und was erwartest du von gelegentlich leichten Variationen, wenn man sich eh schon (sehr) gut ernährt (was aber heutzutage kaum einer tut)
 
Zuletzt bearbeitet:
unsere "normaltät am esstisch" war schon damals nicht jedermanns normalität am esstisch
und ist es heute schon gar nicht.
Das ist leider schon seit Jahrzehnten so. Ich erinnere eine Schulfreundin meines Bruders, die irritiert zusah, wie meine Mutter Eintopf kochte. Die kannte nur das Rezept: "Dose Erbsen, Dose Möhren, Brühwürfel und 'ne Dose Würstchen". Und das war in den 70ern.
Heute ist das ja schon "HighEnd", wenn die TK-Tüte Suppengemüse aufgemacht wird.
Ich hätte ehrlich gesagt, auch nicht den Nerv, wie von cmus beschrieben, jede Mahlzeit durch ein excel laufen zu lassen.
Eigentlich ist es hierzulande auch gar nicht so fürchterlich schwierig, sich ausgewogen zu ernähren, wenn man Abwechslung nicht nur träumt, sondern durchzieht. Wer das Kleingedruckte auf den Convenience Food Tüten liest fängt eh über kurz oder lang an Einzelteile zu kaufen.
Dazu muss Ernährung aber auch was mit Genuss zu tun haben, und nicht nur Brennstoff nachfüllen heißen. Schwierig wird es, finde ich, es immer dann, wenn man auf bestimmte Nahrungsmittel verzichten muss.
Daß man sich dann freiwillig irgendwelchen diesbezüglichen Dogmen unterwirft hat für mich schon was masochistisches (Vegetarier und Veganer fühlen sich bitte explizit ausgenommen;)).

Warum ich bei Rosinenlieferanten pienzig bin hatte ich ja schon erläutert;)
 
Zuletzt bearbeitet:
und was erwartest du von gelegentlich leichten Variationen, wenn man sich eh schon (sehr) gut ernährt (was aber heutzutage kaum einer tut)
Vor den hohen Belastungen mehr KH - könnte doch hilfreich sein. Nach den Belastungen mehr Eiweiß - könnte doch zur Realisierung eines Trainingseffekts beitragen ...

Wenn es Effekte gab, dann gingen die im Grundrauschen ("Tagesform") unter. Nur die letzten 2-3 Stunden vor Intensivbelastungen gestalte ich immer noch bewusster (vorwiegend durch nicht-Essen ;) ).
 

Danke für die Studien. Die erste ist ziemlich krass, die Probanden bekamen 250% ihres Gesamtumsatzes zu essen. Dass die Upregulation der Fettsäuresynthese unter diesen extremen Bedingungen so schnell stattfinden kann, überrascht mich. In anderen Publikationen dauert es etwa eine Woche, bis der lipogene Pathway vollständig dereguliert ist, da war die Überernährung allerdings nicht so extrem.

Die in vitro Studie ist auch interessant. Die Adipocyten hatten keine exogenen Fettsäuren zur Verfügung. Die Fettsäuresynthese wird bekanntlich durch Fettsäuren reprimiert, je länger und je ungesättigter, desto stärker. Es überrascht mich durchaus, dass diese Zellen sich scheinbar normal differenzieren, und dass Glucose weniger als 50% der C-Atome zur Fettsäuresynthese beiträgt. Andererseits ist auch diese Studie ein Extremfall, ganz ohne exogene Triacylglycerine gehts im Menschen ja nicht.

Anderer Gedanke: auch wenn wir mehrfach und kräftig KH futtern, bekommen gesunde Menschen immer noch keine Hyperglykämie. Das Glucose-Angebot wird nach dem Sport sicherlich primär genutzt, um die KH-Speicher in Muskel und Leber wieder zu befüllen. Wohin aber mit all der Glucose, wenn die Glycogenspeicher noch bzw. schon wieder voll befüllt sind? Insulin treibt die Glucose weiterhin in die Zellen, Gluco- bzw. Hexokinase sorgen dafür, dass sie dem Diffusionsgleichgewicht des Transporters entzogen wird und in der Zelle bleibt. Nur was dann? Klar wird eine Muskelzelle nun auch direkt Glucose verfeuern können, die Leber oder die weißen Adipozyten aber können das nicht in diesem Umfang. Spätestens jetzt beginnt die de-novo-Lipiderzeugung.

Tja, das ist die Frage, die auch Prof. Hellerstein interessiert hat. Wo geht die Energie des Glucoseüberschusses hin, wenn die Fettsäuresynthese vorerst reprimiert ist? Erstens dauert es in seinen in vivo Studien zuverlässig mehrere Tage, bis die Fettsäuresynthese (langsam!) anlief. Die Fettsäuresynthase ist ja ein gigantischer Multienzymkomplex, dessen Transkription ewig dauert, der außerdem komplexe posttranslationale Modifikationen braucht und zu allem Überfluss noch durch komplexe Vorgänge am Cytoskelett entlang transportiert werden muss, da das Riesenbaby nicht frei diffundieren kann. Ab Beginn einer deregulierten Fettsäuresynthese werden aber konstitutiv Fettsäuren aus Glucose gebildet. Bis zu diesem Zeitpunkt wurden alle Glycogenspeicher gefüllt und diverse Leerlaufzyklen aktiviert. Mehr als 50% des Energieüberschusses wurde in einer in vitro Studie (Zitat aus dem Gedächtnis) von der Na/K-ATPase im Leerlauf absorbiert, also durch zirkuläre Ionenflüsse an der Membran verfeuert, ein weiterer erheblicher Teil der Energie wurde durch Entkopplung der Atmungskette verschwendet. Ab dem Zeitpunkt, an dem signifikante Mengen Glucose in die Fettsäuresynthese kanalisiert werden, gehen die Leerlaufzyklen zurück. Allerdings ist selbst bei völlig disinhibierter Fettsäuresynthese die Umwandlung von Glucose in Fettsäuren nicht effizient. Leider ist mir keine Studie bekannt, die lange genug lief, um den Zustand einer kompensierten Adaptation abzubilden. Alle Studien bilden lediglich den Anfang der Anpassungsvorgänge ab, an dem die Überernährung zunächst dekompensiert ist und die Zelle quasi Verzweiflungstaten ausführt, um sich der überschüssigen Energie zu entledigen.

Wie? Keiner verliert? Laaaaaangweilig!!!

Alle gewinnen! :)

Mal zum Thema Bodybuilding: Ich habe seinerzeit mal 5 Monate vor einem Mr. Olympia Ende der 70iger Jahre das Vergnügen gehabt A. Schwarzenegger so zu sehen "wie Gott ihn schuf". Damals hätte ich keinen Pfifferling auf ihn gesetzt, so fett war er da, aber den Mr. Olympia hat
er damals gewonnen. Ob gesund oder nicht gesund, er wollte damals gewinnen egal wie.

D.h. du hast Schwarzenegger in der Vorbereitung zum Mr. Olympia 1980 gesehen? Davor hatte er sich ja aus dem Bodybuilding verabschiedet, insofern ist es verständlich, dass er außer Form war. Wäre wirklich megatoll, wenn du mehr erzählen könntest, wenn du willst auch per PM!

Schwarzenegger hat übrigens 1962 mit dem Bodybuilding begonnen. Damals gab es nicht viele Steroide. Das, was man heute unter Doping versteht, haben er und seine Bodybuilderkollegen damals sicherlich nicht betrieben. Vermutlich eher klassisches Doping mit Kokain, Amphetamin und Schmerzmiteln, um extrem trainieren zu können. Was allerdings wirklich gelaufen ist, bleibt wohl für immer ein Geheimnis, ein Zauberer verrät niemals seine Tricks.

Das mag meinethalben unter chronischer KH-Mast noch drastischer ausfallen, sehr anschaulich bei Diabetes-Patienten, bei denen eine gute Diabeteseinstellung ohne Ernährungsumstellung quasi regelhaft zur Gewichtszunahme führt.

Bei Diabetikern ist es ja verständlich, allerdings haben die auch eine etwas andere Stoffwechselsituation. Wenn Diabetiker übrigens exogenes Insulin spritzen, wirkt das anders als endogenes Insulin. Endogenes Insulin wird via Pfortader zunächst in die Leber geschossen, wo es größtenteils absorbiert wird. Nur ein geringer Teil des Insulins kommt in den großen Blutkreislauf. So funktioniert die Leber beim Gesunden als primäre Steuereinheit des Metabolismus. Exogenes Insulin kommt direkt in den großen Blutkreislauf unter Umgehung des Pfortaderkreislaufs und der Leber, so dass insulinpflichtige Diabetiker nicht mit gesunden Probanden vergleichbar sind. Diesen Umstand macht man sich übrigens auch beim Insulindoping zunutze.

Eure Ausführungen in allen Ehren, aber als Halblaie ist es schwer das zu lesen und 2. noch etwas davon zu verstehen.:(

Das tut mir leid, wir quasseln hier leider notwendigerweise am nicht eingeweihten Leser vorbei :(
Wenn du aber eine spezifische Frage stellst, können wir dir mit Sicherheit weiterhelfen.
 
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