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Rennrad und Lowcarb

daxor

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15 März 2015
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Hallo zusammen,
bin neu hier, ich stell mich kurz vor :)
Mein Name ist Florian und ich komme aus dem schönen Kölner Süden. Momentan habe ich noch kein RR, die Anschaffung ist für nach dem Urlaub (Mai) geplant. Bis dahin versuche ich mit meinem MTB etwas Sport auf der Straße zu treiben.
Nun zu meiner Frage:
Da ich meine Ernährung auf Low Carb umgestellt habe, frage ich mich ob das mit dem Ausdauersport überhaupt klappt, da hier ja KH der Energiespender Nr. 1 ist.

Ich ernähre mich nach dem Low Carb - High Fat Prinzip. Bedeutet, ich esse sehr wenig KH (20-30g pro Tag), dafür aber sehr viel Fett (120-130g) und viel Eiweiß für den Muskelaufbau. Die Idee dahinter ist, den Körper in "Ketose" zu bringen und dadurch die Fettverbrennung anzukurbeln.
Gibt es hier noch jemanden, der sich nach dem Prinzip ernährt und keine Probleme hat? Habe leider keinen Thread zu dem Thema gefunden, der Vegetarier Thread ist zwar ähnlich, für mich sind aber auch Kartoffeln oder Reis absolut Tabu..
 
Hallo zusammen,
bin neu hier, ich stell mich kurz vor :)
Mein Name ist Florian und ich komme aus dem schönen Kölner Süden. Momentan habe ich noch kein RR, die Anschaffung ist für nach dem Urlaub (Mai) geplant. Bis dahin versuche ich mit meinem MTB etwas Sport auf der Straße zu treiben.
Nun zu meiner Frage:
Da ich meine Ernährung auf Low Carb umgestellt habe, frage ich mich ob das mit dem Ausdauersport überhaupt klappt, da hier ja KH der Energiespender Nr. 1 ist.

Ich ernähre mich nach dem Low Carb - High Fat Prinzip. Bedeutet, ich esse sehr wenig KH (20-30g pro Tag), dafür aber sehr viel Fett (120-130g) und viel Eiweiß für den Muskelaufbau. Die Idee dahinter ist, den Körper in "Ketose" zu bringen und dadurch die Fettverbrennung anzukurbeln.
Gibt es hier noch jemanden, der sich nach dem Prinzip ernährt und keine Probleme hat? Habe leider keinen Thread zu dem Thema gefunden, der Vegetarier Thread ist zwar ähnlich, für mich sind aber auch Kartoffeln oder Reis absolut Tabu..
Die Antwort lautet: Ja, Du kannst auch auf der Grundlage einer Low-Carb-Ernährung Ausdauersport betreiben. Low-Carb bedeutet schließlich nicht, dass Du Deinen Körper zu einem leistungsunfähigen, kohlenhydratleeren Fleischsarg verkommen lässt. Welche Leistungen Du bei dieser Ernährungsweise tatsächlich aus Deinem Körper herausquetschen kannst, wirst Du im Zuge regelmäßiger Ausfahrten feststellen.

Gut, dass Du nicht danach gefragt hast, ob Du mit einer Umstellung auf Low-Carb eine Steigerung Deiner Ausdauerleistung erreichen kannst. Denn dann wären wir schnell im Bereich erbitterter Glaubenskämpfe und mythologischer Verklärungen. :D
 
Erstmal willkommen im Rennradsport, Bruder!

Low-Carb ist keine gesunde Ernährung, soviel ist schonmal Fakt. Die Empfehlung des nordamerikanischen Institute of Medicine (siehe Dietary Reference Intake) lautet: 20-35% der Gesamt-kcal aus Fetten, 45-65% aus Carbs. Daran würde ich mich halten. Alle anderen offiziellen Empfehlungen, z.B. der deutschen Gesellschaft für Ernährung, enthalten sehr ähnliche Zahlen.

Sport ohne Kohlenhydrate funktioniert nur, wenn man ihn mit geringer Intensität ausführt. Kohlenhydrate sind schnelle Energieträger, die hohe Energieflussraten aufrechterhalten können. Energieflussrate heißt ATP-Umsatz pro Sekunde. Fette bzw. Ketonkörper können nur geringe Energieflussraten erzeugen, dafür über sehr lange Zeiträume. Es ist ein Axiom der Sportphysiologie, dass man die höchsten Energieflussraten nur mit gleichzeitiger Beanspruchung von Fetten und Kohlenhydraten erreicht.

Das bedeutet, du kannst ohne Carbs durchaus einen Ultra-Marathon laufen, oder 300km auf dem Rad fahren, dafür aber sehr langsam. Sprinten, schnelles rennradfahren, andere intensive Sportarten gehen nicht. Du kannst es versuchen, aber gut kannst du darin nicht werden. Rennradfahren hat üblicherweise wechselnde Intensitätsniveaus, mit Leistungsspitzen am Berg oder im Sprint. Wenn du unbedingt willst, schaffst du übliche Touren ohne Carbs - aber warum will man sich sowas antun?

Du schreibst auch, dass du an Muskelaufbau interessiert bist. Sehr befürwortenswert! Aber Muskeln baut man vor allem aus Glucose auf - eine wenig bekannte Tatsache, Erklärung siehe ein paar Absätze weiter unten. Außerdem kann man viele wichtige Wachstumsfaktoren wie IGF-1 aus der Leber und muskelspezifische Wachstumsfaktoren wie IGF-1, MGF, HGF, FGF nur aufbauen, wenn genug Insulin vorhanden ist.

Hier ist ein etwas längerer Text von mir, den ich aus einer privaten Unterhaltung kopiere. Ich hoffe, es kommen nicht zu viele Fachbegriffe vor, aber wenn doch stehe ich für Fragen immer bereit:

Lass uns als Gedankenexperiment annehmen, eine Muskelzelle hat keine Glucose zur Verfügung, nur Fett- und Aminosäuren. Der Knackpunkt bei Fettsäuren ist, dass sie reine Elektronenspeicher sind. Die Energie aus Fettsäuren und Kohlenhydraten stammt nämlich aus Elektronen, also ganz ähnlich wie die Energie aus der Steckdose. Das können sie gut, Fettsäuren speichern viele Elektronen in sehr wenig Masse. Die Kohlenstoffstruktur der Fettsäuren kann allerdings fast nur zur Energiegewinnung abgebaut werden, also diese C-Atomen können kaum in biosynthetische Prozesse eingebracht werden. Das ist bei Glucose und Aminosäuren anders, d.h. diese Nährstoffe sind Energieträger, aber auch strukturelles Baumaterial für den Körper. Eine Ernährung, die nur aus Fettsäuren besteht, wäre daher mit dem (menschlichen) Leben nicht vereinbar.

Okay, also Fettsäuren sind einfach lange Ketten von C-Atomen, die in der beta-Oxidation in Kurze Moleküle aus 2 C-Atomen gespalten werden (namentlich Acetyl-CoA), welche dann in den Citratzyklus wandern. Dort werden sie ein bisschen umgebaut, Details sind nicht so wichtig, und ultimativ werden die Elektronen, die Ursprünglich in den Fettsäuren dicht gespeichert waren, in die Atmungskette der Mitochondrien gebracht, wo ihre Energie zum Aufbau einer Spannung genutzt wird, die letztendlich die ultimative Energiequelle für die Synthese von ATP und damit für alle Lebensprozesse darstellt.

Hier ist ein Überblick über den Citratzyklus aus der Wikipedia:

800px-Citratcyclus-Ueberblick.svg.png


Der Citratzyklus kriegt pro Runde 2 C-Atome aus den Fettsäuren und 2 C-Atome werden an späterer Stelle entfernt und letztendlich zusammen mit dem eingeatmeten Sauerstoff als CO2 abgeatmet. Die Bilanz der C-Atome ist daher Null, weswegen man mathematisch gesehen auch garnichts aus Fettsäuren aufbauen kann. Beim Abbau von Glucose oder Aminosäuren entsteht unter Umständen ein Überschuss an C-Atomen, aus dem man viele lebenswichtige Moleküle aufbauen kann.

Hier ist das Problem: Die Kohlenstoff-Bilanz ist beim Fettsäureabbau Null, aber hin und wieder muss der Citratzyklus aus diversen Gründen C-Atome für andere Reaktionen abgeben. Diesen Verlust an C-Atomen nennt man "kataplerotische Reaktionen", übersetzt entleerende Reaktionen. Wenn man nur Fettsäuren zur Verfügung hat, wird der Citratzyklus nach und nach entleert und er kommt zum erliegen. Dann wars das auch mit der Energiegewinnung aus Fettsäuren und die Zelle stirbt.

Das Gegenteil der kataplerotischen Reaktionen sind die anaplerotischen Reaktionen, also auffüllende Reaktionen. Die wichtigste ist die Verwendung von Glucose, bzw. seinem Abbauprodukt Pyruvat. In unserem Gedankenexperiment haben wir ja keine Glucose und ich denke, du erkennst langsam das Problem, nicht wahr?

Man kann auch Aminosäuren zur Anaplerose verwenden, aber das ist rein mengenmäßig viel weniger ausschlaggebend als die Anaplerose aus Glucose, und wenn ich mich recht erinnere geht das nur aus Aspartat und Glutamat (die im Muskel größtenteils aus Glucose aufgebaut werden). Außerdem muss man, um Aminosäuren für die Anaplerose zu bekommen, Proteine abbauen. Proteinabbau benötigt Energie, ebenso der Transport der Aminosäuren von den Orten des Proteinabbaus ins Mitochondrium, wo der Citratzyklus ist. Wenn die Zelle ohnehin stark unter Energiemangel leidet (beim Sport), kommt bald auch der Proteinabbau zum erliegen und die freien Aminosäuren gehen zur Neige.

Das ist also das Problem, ohne Glucose kommt der Citratzyklus zum erliegen und das wars, ganz egal wieviele Fettsäuren zur Verfügung stehen. Es gibt als Zusammenfassung für dieses Konzept den Spruch "Fette verbrennen im Feuer der Kohlenhydrate". Ich mag ihn nicht, er ist nichtssagend und irreführend, aber es ist wahr, dass man Fettsäuren ausschließlich dann zur Energiegewinnung verwenden kann, wenn man parallel auch Glucose abbaut. Aus der Leistungsphysiologie ist bekannt, dass man hohe Energieflussraten und somit hohe Leistungen nur dann aufrechterhalten kann, wenn man gleichzeitig Glucose und Fettsäuren im richtigen Verhältnis abbaut. Dabei ist Glucose immer im Mangel, d.h. man muss während der Belastung ständig Glucose nachtanken, damit die Leistung nicht sinkt.

Der unter Rennradfahrern gefürchtete Hungerast ist kein Mangel an Fettsäuren, sondern ein Mangel an Glucose und Aminosäuren, wodurch der Citratzyklus entleert wird und der Fettsäureabbau nicht mehr funktioniert, ganz egal wieviele Fettsäuren man zur Verfügung hat. Durch verbesserte Fähigkeit, Fettsäuren zu mobilisieren und abzubauen kann man einen Hungerast demnach auch nicht vermeiden oder hinauszögern.

Noch ein anderer Punkt: Wie gesagt kann man aus Fettsäuren mengenmäßig kaum anabolen Biosynthesen betreiben, aber aus Glucose und Aminosäuren schon. Glucose ist nicht nur eine Energiequelle, sondern auch unser wichtigstes strukturelles Substrat. Wir bestehen aus Glucose, das ist keine Übertreibung. Möchte man langfristig unter Glucosemangel trainieren, muss man logischerweise auch weniger Glucose essen, als man für die optimale Funktion des Organismus benötigt. Darin sehe ich ein ziemliches Problem, denn Sportler sind stark angewiesen auf Glucose als strukturelles Substrat. Aus Glucose macht man z.B. die Ribose, aus der die DNA und RNA bestehen - das "Ribo" in (Desoxy-)Ribonucleinsäure steht für Ribose. Für jedes Molekül der Nucleinsäuren braucht man also ein Molekül Glucose. Viele andere C-Atome in den Nucleinsäuren kommen ebenfalls aus Glucose, bzw. aus Aminosäuren, deren Kohlenstoffgerüst man vorher aus Glucose aufgebaut hat. Sportler haben einen hohen Umsatz an Nucleinsäuren, die sie für Zellwachstum, Regeneration, Zellteilung (und Muskelaufbau!) usw. brauchen. Auch ATP ist ein Derivat einer Nucleinsäure, jedes Molekül ATP enthält ein Molekül Ribose, entsprechenden 1 Molekül Glucose plus viele weitere C-Atome, die ursprünglich aus Glucose stammen. Etliche Co-Faktoren, u.a. das überall vorkommende Coenzym A, enthalten Ribose. Gleiches gilt für Hämoglobin und im Prinzip alle Moleküle, aus denen wir bestehen. Nur wenige haben nicht irgendwo irgendwie Glucose als Ursprungsmaterial für einige ihrer Kohlenstoffatome. Aus Glucose baut man sich außerdem 11 der 20 proteinogenen Aminosäuren. Unter Glucosemangel steigt der Proteinbedarf extrem an (auf etwa das drei- bis vierfache).

Zusammenfassend: Würde man für ein Experiment nur Glucose essen, die aus radioaktiv markierten Kohlenstoffatomen besteht, und später nachschauen, wo sich markierte C-Atome finden lassen, dann würde der gesamte Körper aufleuchten wie eine einzige, große Glühbirne.

Es gibt auch den interessanten Spezialfall des sog. Tumor-Metaboloms. Das ist ein Stoffwechselzustand, der nicht nur auf Tumorzellen zutrifft, sondern auf alle schnell wachsenden und sich schnell teilenden Zellen, z.B. Stammzellen, die es in der Muskulatur (Satellitenzellen) und im Bindegewebe des Bewegungsapparates zuhauf gibt. Diese Zellen nehmen besonders viel Glucose auf und bauen sie atemberaubend schnell ab, aber sie machen daraus keine Energie, sondern benutzen sie ausschließlich für Biosynthesen anderer Moleküle. Die Energie machen sie aus der Aminosäure Glutamin. Je mehr Wert eine Zelle auf Wachstum, Teilung und auch Regeneration legt, desto eher benutzt sie dafür Glucose, weil es schneller geht und der Mechanismus weniger Komplex ist, als alternative Quellen für die benötigten Kohlenstoffatome. Die Bedeutung der Glucose als strukturelles Substrat kann man nicht genug betonen!

Um sich also überhaupt in die Lage zu versetzen, unter Glucosemangel zu leben, nimmt man zwangsläufig eine gewisse Fehlernährung in Kauf, die den strukturellen Aufbau des gesamten Körpers betrifft. Das ist in meinen Augen eine extrem schädliche Strategie, gesundheitlich und für die sportliche Leistung.

Auf den Fettabbau bezogen ist Low-Carb übrigens weder nötig noch hilfreich. Insulin ist unterm Strich sogar hilfreich für den Fettabbau.
 
Zuletzt bearbeitet:
Irgendwann Anfang des Jahrtausends war ich an der Westküste, da annocierte Mäckes Burger und BigMac "LowCarb". Sah dann so aus:

5821c345ba1fc61a7f8768d1eb1ee50b.jpg


In der Eisdiele gabs den Jumbo Becher "LowCarb" (ohne Waffel) und auch alles andere war egal Hauptsache "LowCarb".
Was soll ich sagen, wir haben alle sehr gelacht.

Atkins hat den Blödsinn in den 70ern geschrieben, seit dem kommts etwa alle 10 Jahre wieder.
 
Irgendwo in den Tiefen diese Forums hab ich mal einen Thread gelesen, wo eine Studie angefuehrt wurde, die zeigte wie sich der Stoffwechsel auf immer mehr Energiebereitstellung aus Fetten umstellt, wenn man low carb isst. Ich finde ihn leider nicht mehr.
 
Da ich meine Ernährung auf Low Carb umgestellt habe, frage ich mich ob das mit dem Ausdauersport überhaupt klappt, da hier ja KH der Energiespender Nr. 1 ist.

Low Carb ist eine Abnehmmethode, die ich derzeit selbst gerade praktiziere - dauerhaft ist das, wie jedes andere Extrem auch, einfach nur schädlich.
Lasse Fertigprodukte weg, nasche bewusst aber wenig und genieße das Leben.
 
Low Carb ist eine Abnehmmethode, die ich derzeit selbst gerade praktiziere - dauerhaft ist das, wie jedes andere Extrem auch, einfach nur schädlich.
Lasse Fertigprodukte weg, nasche bewusst aber wenig und genieße das Leben.

Wieso soll LowCarb eine Abnehmmethode sein? Jede Ernährung kann eine Abnehmmethode sein die Frage ist immer wie viel man verbraucht und wie viel man zu sich nimmt...
Ich ernähre mich selbst seit 2 Monaten lowcarb. Ich wiege zwischen 61-62Kg und bin 180cm groß, abnehmen ist also nicht. Zur Sicherheit wiege ich mich fast jeden Tag um sicher zu stellen nicht abzunehmen.
So schön der lange Text mit dem vielen Fachvokabular auch sein mag, kann ich die Aussage des ganzen Definitiv nicht bestätigen. Seitdem ich mich lowCarb ernähre sind meine Leistungswerte enorm angestiegen. Des Weiteren regeneriert mein Körper extrem gut.
Im Training nehme ich meist keine oder nur sehr wenig Kohlenhydrate zu mir (auf langen harten Einheiten max. 15gr/h) und meine Fettverbrennung scheint sehr gut zu funktionieren. Ich bin gespannt wie das ganze im Wettkampf funktioniert (trainiere für Extremmarathons und 24h Rennen).
Generell kann ich das Buch von Dr. Friel Die F-AS-T Formel nur sehr empfehlen.
 
Vielen Dank für eure Antworten! Ich habe mich mit dem Thema auch sehr auseinandergesetzt, ich verstehe auch glaube ich den langen Fachtext, kann das aber so nicht glauben.
Unsere Vor-vor-Vorfahren (die in den Höhlen) haben sich so gut wie garnicht von Kohelhydraten ernährt. Das kam erst viel später, als die Menschheit sesshaft wurde und Getreide angebaut wurde. Und die sind täglich mehrere Kilometer gelaufen, haben Tiere gejagt und das alles ohne KH (bzw. nur sehr wenig aus Beeren, Wurzeln, usw).
Wie gesagt ist der Zustand den man mit LC erreichen will die Ketose, also ein Stoffwechsel, der Energie fast ausschließlich aus Fett bezieht.
Ich wollte mir das nur bestätigen lassen, dass es beim RR fahren auch so klappt.

Und Low Carb ist KEINE Diät, sondern eine Ernährungsumstellung. Mein Ziel ist, dauerhaft auf KH weitestgehend zu verzichten. Ich fühle mich besser, Fitter und hab dieses extreme Völlegfühl nicht, obwohl ich Pappsatt bin
 
Vegetarier - Thread? Du meinst vermutlich den Veganer-Thread und dazu kann ich Dir sagen, dass du bei den Veganern vermutlich eher High-Carb - Anhänger findest.

Und nur mal so: Google sagt, eine Banane mit 100 g hat 89 Kalorien und mit ihr allein nimmst du bereits 23g Kohlenhydrate auf. Wenn du also tatsächlich mit 20 bis 30 Gramm Kohlenhydraten zurechtkommst, wärst du mit der Banane durch für den Tag. Was ist mit Gemüse? Wie kommst du an die wichtigen erholungsfördernden Nährstoffe ? Über Nahrungsergänzungsmittel?

Die Paleo-Diät (von Friel) ist übrigens zumindest rund ums Training (vor - während - danach) auch nicht auf LowCarb ausgerichtet. Nach Friel darf es z.B. vorm morgendlichen Training auch gerne mal ein Gel geben.
 
Ja, Bananen haben viele KH in Form von Fruchzucker. Vitamine etc. nehme ich meist aus Salat oder KH Armem Ost und Gemüse zu mir (Avocado, Beeren, Samen, etc.). Nahrungsergänzung nehme ich höchstens mal Magnesium um Muskelkater vorzubeugen.

Edith: Ja genau, der Veganer Thread war gemeint, ähnlich ist der nur, weil es um Ernährung geht aber für lC halt nicht zu gebrauchen ;-)
 
@daxor, dieser Paleobloedsinn, dass unsere Urahnen jeden Tag schick mageres Mammutfilet auf dem Tisch gehabt haetten hat mit der Realitaet soviel zu tun, wie dass die ganzen Mittelalterfans immer Koenig Artus oder wenigstens Lanzelot sein wollen. Die haben schlicht gefreten, was zu haben, nicht giftig und irgendwie brennwerthaltig war. Wenns keine Kohlehydrate gegeben haette, woher kommt dann der Reflex alles was suess ist, erstmal auf Vorat zu spachteln? Und warum ist die Menscheit nicht ausgestorben, als der Ackerbau erfunden wurde und damit radikal auf Kohlehydrate umgestellt wurde?
Optimal war beides nicht, aber der Erfolg des Menschen hat mehr damit zu tun, auch suboptimal versorgt halbwegs ueber die Runden zu kommen. Ich wuerde mir mal zur Abwechslung Infos von Anthropologen besorgen, statt von Hipsterernaehrungsberatern, die ein neues Kochbuch verkloppen wollen.
Aber was red ich, Ernaehrungsweise ist ja die neue Religion.
Btw. Es geht Dir besser, was hast Du vorher in Dich reingestopft? Von der ueblichen Conveniencefooddiaet ist jede halbegs bewusste Auseinandersetzung mit der eigenen Ernaehrung ein Schritt in die richtige Richtung.

P.S. Der "Erfolg" kohlehydratarmer Diaete liegt wahrscheinlich daran, dass Proteine einfach staerker saettigen als Kohlehydrahte. Wuerdest Du die KHs nur mit Fett ersetzen, statt mit Proteinen haettest Du staendig Hunger obwohl Du fütterst bist die Hose reisst.
 
Zuletzt bearbeitet:
@whitewater LC ist kein Paleo! LC hat den Sinn in einen bestimmten Stoffwechsel zu kommen um die Fettverbrennung anzukurbeln! Hör jetzt bloß auf von Hipstern zu sprechen. Die ersten dokumentierten LC Ernährungen gehen auf das 19. JH zurück, nur mal zu Info, das ist also nichts Neues um irgendwelche Bücher zu vermarkten.

Und ja, ich habe ab und zu mal eine Pizza gegessen oder "Fertigfraß" aus der Mikrowelle. Aber die anderen 29 Tage im Monat habe ich normale Nahrung gegessen, also auch Nudeln, Kartoffeln, etc.
Und sich alles in den Mund zu stopfen was süß ist, hat auch mit der heutigen Ernährung zu tun, denn KH machen süchtig (laut einer Untersuchung der Uni Harvard in Bisteon, Quelle: http://phytokompass.de/suechtig-nach-kohlenhydraten)
Ich will hier weiß Gott niemanden zu LC überreden, aber lasse mich auch nicht als Hipster oder Modeernährer betiteln. Ich hä mich lange schlau gemacht was LC mit meinem Körper macht und FÜR MICH als gute Art zu essen angesehen.. Und bisher läuft das echt gut
 
ich verstehe auch glaube ich den langen Fachtext, kann das aber so nicht glauben.

Woran liegts?
Wenn du den Tatsachenbehauptungen zustimmst, solltest du auch der Schlussfolgerung zustimmen. Das beißt sich aber mit deiner bisherigen Überzeugung, nehme ich an.

Ich bin früher, so ums Jahr 2002 rum, selber auf die ketogene Diät reingefallen. Damals war das der letzte Schrei in den Kraftsportforen. Ketogene Diät und HIT (High Intensity Training - nicht zu verwechseln mit HIIT). Sowohl Keto als auch HIT ist wissenschaftlich felsenfest widerlegt, aber trotzdem bin ich über ein halbes Jahr lang mit der profunden Überzeugung rumgelaufen, dass ich gesünder bin, mich besser fühle und massiv Muskelmasse auf- und Fettmasse abgebaut habe. Bis ich mir nach nem halben Jahr doch eingestehen musste, dass meine Trainingsgewichte runtergehen. Irgendwann hab ich ein altes Foto von mir gefunden und mit Schrecken gemerkt, dass ich damal schlanker und muskulöser war. Der letzte Sargnagel für Keto/HIT war eine Blutuntersuchung, bei der meine Blutfettwerte katastrophal waren. Gesamtcholesterin war über 350mg/dl. Dieser Wert war bei mir immer um die 160mg/dl vor der Ketoscheiße. Seitdem bin ich geheilt. Ein paar Monate später, nachdem ich wieder "normal" gegessen habe, war mein Cholesterin wieder da, wo es sein sollte.

Unsere Vor-vor-Vorfahren (die in den Höhlen) haben sich so gut wie garnicht von Kohelhydraten ernährt. Das kam erst viel später, als die Menschheit sesshaft wurde und Getreide angebaut wurde. Und die sind täglich mehrere Kilometer gelaufen, haben Tiere gejagt und das alles ohne KH (bzw. nur sehr wenig aus Beeren, Wurzeln, usw).

Das stimmt nicht. Die Ernährung von Naturvölkern, die von der Zivilisation noch unberührt sind, wird auch im Macronutrient Report des Institute of Medicine (oben verlinkt) untersucht. Es gibt Völker, die sich nahezu ketogen ernähren, es gibt als Gegenpol auch Völker, die sich zu 80% aus Kohlenhydraten ernähren. Es kommt lediglich darauf an, wo (geographisch) diese Menschen leben und welche Nahrungsmittel dort verfügbar sind.

Bei unseren Vorfahren muss die Ernährung im Durchschnitt sehr kohlenhydrathaltig gewesen sein, denn daran sind wir biochemisch angepasst. Jeder, der sich mit Biochemie auskennt, muss das zugeben. Auch unsere Anatomie ist auf pflanzliche Nahrung ausgelegt. Das sieht man z.B. an den Zähnen und am Darm, v.a. an seiner Länge, sehr deutlich. Als vergleich betrachte mal die gemein Hauskatze, die 100% Fleischfresser ist. Die Zähne sind komplett anders. Katzen haben spitze Reißzähne, aber nichts, womit sie Nahrung zermahlen können. Ihr Darm ist extrem kurz, damit könnten sie pflanzliche Nahrung nie verdauen, aber andererseits können sie Bakterien aus toter Beute schnell ausscheiden, bevor sie erkranken. Der moderne Mensch ist eindeutig Allesfresser, aber mit Tendenz zu Pflanzen. Schau dir auch unsere nächsten Verwandten, die Menschenaffen an. Die sind vegetarier. Orang Utans sind extreme Obstliebhaber und essen größtenteils kurzkettige Zucker aus Früchten. Lediglich Chimpansen und Bonobos essen selten auch Ameisen, Käfer, manchmal tote Kleintiere.

Man kann sich übrigens auch ohne Getreide sehr Carb-lastig ernähren. Ich hab eine selbsgemachte Kalorientabelle in OpenOffice. Ich werde nachher mal damit rumspielen und ein paar Beispiel-Szenarios zeigen, inkl. den Nährstoffdefiziten, die bei Low Carb zwangsweise auftreten.
 
@daxor Paleo war doch Dein Argument:)
@cmus Du formulierst gerade erheblich besser, als ich, und durchaus auch fundierter:daumen: auch wenn ich auf die beschriebene Erfahrung gern verzichte.
P.S. Bzgl kh ohne Getreide, schick den Kollegen bloss nicht auf den Glutenfreitrip, das ist ja auch en vogue. Ich weiss aus familiaere Erfahrung, wie schwierig z.b. die Eisenversorgung wird, wenn Vollkornbrot tabu ist.

P.P.S: noch ein wenig grundsaetzliche Amateurwissenschaftskritik,
alle diese Ansaetze, man koenne seinen Organismus mit irgendeiner einseitigen Diaet zu irgendwas zwingen, sind Ausdruck eines laienhaften mechanistischen Verstaendnisses.
Die vielzitierten Studien betrachten immer einen/wenige Eingangsparameter und einen/wenige Ausgangsparameter. Das ist fuer einen langfristig funktionierenden Koerper aber zu duenn, der ist ein hochkomplexes Gebilde in mehr oder weniger stabilen Gleichgewichten. Wenn ich jetzt den Begriff ganzheitlich reinbraechte wuerde ich mich in eine obskur esotherische Ecke stellen, das ist es aber nicht. Als Ingeneiur bekommt man aber ein Gefuehl dafuer, wie sinnvoll es ist, in solche Systeme stark regelnd eingreifen zu wollen, wenn man nicht alle Schrauben in der Hand hat.
Bankern scheint dieses Gefuehl uebrigens zu fehlen, oder Hr. Draghi ist pathologischer Zocker;)
 
Zuletzt bearbeitet:
@whitewater , Paleo habe ich nicht erwähnt, ich habe das Beispiel unser Vorfahren nur gegeben, um darzulegen, dass es auch mit wenig KH und viel Bewegung geht. Bei Paleo sind auch so Sachen wie Milch oder "stark verarbeitete pflanzliche Fette" verboten, diese sind aber für LC meist ein großer Baustein aufgrund des hohen Fettanteils.
@cmus natürlich kommt es auf den Standort an, es geht aber nicht um sesshafte Naturvölker, sondern um die Vorstufe des Menschen.

Ich bin wie gesagt kein Verfechter von LC und bin momentan selbst in der Erprobungsphase. Was ich allerdings an meinem Körper merke ist bisher nur positiv
 
Nahrungsergänzung nehme ich höchstens mal Magnesium um Muskelkater vorzubeugen.

... was schon mal nicht gesund ist, denn zusätzliches Magnesium sollte man nur nehmen, wenn man schon beginnende Krämpfe hat. Vorsorgliche Magnesiumgaben verhindern eine Regeneration und führen schlimmstenfalls zu Durchfall und somit zu gefährlichem Flüssigkeitsverlust.
 
Sorry, war keine Absicht :) das Argument mit den Zähnen und Darm leuchtet mir ein, von Biochemie habe ich keine Ahnung ;-)
Ich bin wie gesagt noch am Anfang von LC und Ausdauersportler, mir sind Erfahrungen wichtig, wie @To.Wa. Geschildert hat um für mich das Richtige zu finden (zu viele Diäten haben versagt und die LC Umstellung klingt langfristig logisch für einen Laien wie mich)

@whitewater deine Bedenken bzgl. zu großem Eingriff in das ganze System kann ich gut nachvollziehen (ITler ;-) ). Ich achte seit der Diät sehr stark auf meinen Körper und die Anzeichen einer falschen Ernährung. Ich esse ja auch KH, allerdings stark reduziert. Wenn ich merke, dass es schlecht für mich ist, werde ich meinen Körper nicht weiter schänden, nur weil es LC so vorschreibt :)
Im Moment fühle ich mich aber noch pudelwohl in meiner Haut, vielleicht ändert sich das in 2-3 Monaten wieder und ich esse morgens ganz normal Schwarzbrot o.ä.

@Bremen1971 das war mir neu o_O danke für den Hinweis, Durchfall hatte ich zwar nich keinen aber dann lasse ich das Magnesium Weg :)
 
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