Moin,
Du musst bzw. kannst ruhig eine andere Meinung vertreten, Unfug ist es deshalb noch lange nicht.....
sehe ich anders, Helme im Skibereich boomen auch seit Althaus und Schumacher die Unfälle hatten. Letztendlich ist die Begründung freier Wille und Eigenverantwortung auch genau dass, was an anderer Stelle zu Problemen führt.....
Komischerweise treten aber viele Eltern dafür ein, dass ihre Kinder nur mit
Helm fahren.....egal ob Ski (gibt in Östereich für Kinder auch eine Pflicht), Fahrrad, Inliner, etc.....
Wozu gibt es Unfallverhütungsvorschriften in fast jedem Arbeitsbereich....da werden auch Arbeitnehmer gezwungen Schutzkleidung zu tragen obwohl sie nicht wollen und oft gegen verstoßen....wieso? ...eventuell, weil der (Folge-)Schaden für die Gesellschaft zu teuer wird?....nur in der Freizeit ist das alles blöd?
Aufgrund des demografischen Wandels wird sich die Gesellschaft verändern (müssen) hin zu mehr Eigenverantwortlichkeit und mehr Gemeinsam statt Individualismus. Da ich mich ausgiebig beruflich mit gesellschaftlicher Veränderung, demografischen Wandel, Staat und Ehrenamt auseinandersetze, denke ich, kann ich mir tatsächlich eine Meinung dazu zu erlauben. Wohlgemerkt eine Meinung die nicht jeder teilen muss.
Nur so, warum fahren inzwischen Profis mit
Helm?...einfach überbezahlte Weicheier? ...und mehr Werbefläche?
Interessanterweise zeigen z.B. Unfalluntersuchungen, dass Unfälle zwischen Radlern/Radlern und Zwischen Radlern/Fußgänger sogar bei niedriger Geschwindigkeit häufig die schwerwiegendsten Folgen für die Beteiligten haben. Kraftfahrzeuge werden inzwischen so gebaut, dass sie möglichst viel Sicherheit diesen Verkehrsteilnehmern gegenüber bieten....(z.B. Kotflügel aus Kunststoff).
Interessanterweise gehen inzwischen die Krankenkassen und Versicherer ihren eigenen Weg. Teilweise verweigern diese ihre Leistung im Schadensfall bzw. haben Rückforderungen, wenn der Geschädigte nicht vorher alles getan hat sich zu sichern......Arbeitsunfall ohne ausreichende Schutzkleidung, nicht angeschnallte Insassen im KFZ, Smartphonebedienung während der Fahrt.....
Du hast übrigens völlig argumentfrei deine Meinung geäußert......da komme ich eher auf Unfug! was genau ist deiner Meinung Unfug?
unser Sozialsystem oder wie es funktioniert?....oder welcher Teil genau? Kannst gerne zu den einzelnen teilen was schreiben......
Dann suche mal den ganzen thread durch. Von daher kann Deine Einschätzung, ich würde "argumentfrei" meine Meinung äußern, nur darauf beruhen, dass Du Dich sehr spät beteiligt hast, ohne den Faden durchzulesen.
Zunächst: Es gab noch nie, wirklich noch nie eine irgendwie geartete besondere Häufung von Unfällen von Radfahrern, mit schweren Kopfverletzungen. Etwas, was die verschiedenen Untersuchungen tatsächlich belegen. In der Helmdebatte mußten von der Seite der
Helm-Befürworter in letzter Zeit so einiges wieder revidiert werden.
Die Überzeugung, dass Radfahren überhaupt etwas gefährliches ist ist eine Sichtweise, die einer "Verkehrs-Kultur" entspricht, die die Dominanz des motorisierten Verkehres als gegeben ansieht und auch den Rest des Verkehrswesens quasi durch deren "Brille" betrachtet.
Aber nicht alles, was den selben ( Verkehrs-) Raum nutzt, funktioniert gleich.
Nebenbei: das ist ja ganz toll, dass Kraftfahrzeuge jetzt so gebaut werden, dass sie "möglichst viel Sicherheit" gegenüber Radfahrern und Fußgängern bieten, wenn sie umgelatzt werden.
Nicht dass es schädlich wäre "weiche" Kotflügel zu haben, aber merkst Du nicht selber, dass an diesem Gedanken etwas nicht so ganz stimmen kann?
Prüfe mal, ob Deine verwendeten Begriffe wirklich zutreffen, auch was deren Zusammenhänge betrifft: Individualität und Gemeinsinn sind kein zwangsläufiger Gegensatz, Eigenverantwortlichkeit kann diametral gegen Gemeinsinn stehen und wird / wurde auch oft genug so verwendet.
Das hat immer noch nichts mit dem Tragen oder Nicht-Tragen eines Helmes beim Rad fahren zu tun.
"Profis" fahren mit
Helm, weil ihnen das schlicht und ergreifend aufgenötigt wurde. Es gab für die Einführung der Helmpflicht nicht einmal eine echte rationale Grundlage. Irgendeinem Funktionär ist mal eingefallen, das Radfahren, besonders "schnelles" Radfahren ja irgendwie gefährlich sein muß. Es gab zwar mehr Schlüsselbein-Frakturen, echte gesundheitliche Probleme durch diverse Doping-Methoden statt ernsthafter Kopfverletzungen, aber nun ja.
Womöglich war es die Aufregung um Carsatellis Unfall, der an seinen schweren Gesichts-Frakturen gestorben ist, im zusammenhang mit dem Vorwürfen aus der Fahrer-Vereinigung, die die Verantwortung bei den Organisatoren suchten, - Streckenführung etc. waren gemeint - , die zu überhasteten Entschlüssen seitens der Verbände führten, damit gezeigt werden konnte: "Wir tun doch etwas".
Und dass es durchgesetzt werden konte, lag letztlich auch mehr am Machtgefälle im organisierten Sport, als an der Einsicht der Fahrer. Zwischen UCI oder Landesverbänden und Fahrervereinigungen werden seit Jahr und Tag diese Macht-Spielchen ausgetragen. Zuletzt ging es um das Thema Scheibenbremsen, deren Erlaubnis Hersteller und Verbände durchsetzen wollen, der Fahrerverband aber eben das Gegenteil.
EDIT: Auch wenn es eher traurig ist, aber kein europäischer Radsportverband, bzw. kein Mitglied, keiner der Funktionäre haben eine wirkliche Affinität zum Fahrrad als Verkehrsmittel.
Ja klar, Versicherungen ( Krankenkassen nicht, die haben da weniger Freiheiten, was die Beurteilung wirklicher oder vermeintlicher Risiken betrifft) sind überraschenderweise bestrebt die Latte für Leistungen möglichs hoch zu legen. Da ist alles recht.
Die sind nun wirklich nicht ernst zu nehmen und glänzten noch nie bei diesem Thema durch besondere Kompetenz.
Der "Ruf nach dem
Helm", bzw. der "
Helm-Pflicht" ist schlicht nur ein Popanz für die Fraktion, die möglichst nichts an der Verkehrskultur, wie sie eben hier existiert, zu ändern wünschen, ungeachtet der vom motorisierten Individualverkehr verursachten Kosten, der Unfälle ( die eben in der Hauptsache auf deren Konto gehen und meistens zwischen ihnen selbst oder alleine), der Umweltbelastung und so weiter.
Auch wenn die Beispiele Niederlande und Kopenhagen immer wieder bemüht werden: Aber dort gibt es eine offensichtlich entspanntere Verkehrskultur, mit deutlich weniger Unfällen und über eine "Helmpflicht" wird auch nicht ernsthaft diskutiert.