• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

Gibts bald nur noch Rennräder mit Scheibenbremsen?

Man kann es auch so ausdrücken: Bei manchen funktionieren die Marketingstrategien hervorragend. ;)

Aber ernsthaft: Ich handle mit dem Zeug. Man verkauft mir was und ich verkaufe. Zwangsläufig muß ich mich mit allem Möglichen beschäftigen, was so auf den Markt gelangt. Und in der Tat gibt es eine Menge Zeug, was es nur gibt, um neue Kaufanreize zu schaffen. Das ist und war schon immer so. Und es ist nicht weiter schlimm. Auch nicht neu ist das Gelabere drum herum. Je mehr Text, und um so mehr die Gefühlsebene angesprochen wird, umso wahrscheinlicher ist es, dass Dir was verkauft wird, von dem Du vorher nicht wußtest, dass es Dir schon immer gefehlt hat.

Die Scheibenbremse am Rennrad gehört durchaus mit dazu: Es gab kein Problem, was ein anderes Bremssystem erforderlich machen würde, nicht mal da, wo sie zuerst aufschlug: beim Querferldein. Die waren über Jahrzehnte mit Cantis "glücklich" obwohl die angeblich nicht gut funktionieren. Die waren auch mit Scheiben glücklich, obwohl vollhydraulische Systeme noch nicht am Markt waren und die ersten "Gehversuche" mit mechanischen Bremsen eher, sagen wir mal, "wenig perfekt" waren. Offenkundig ist im Quer-Sport Bremsen nicht so wichtig, Verzögern reicht völlig.

Und obwohl die Technik an sich nicht neu war, hat das ganze Geraffel im Rennradbereich erstmal einen Haufen Probleme (und nicht zuletzt auch Kosten) verursacht. Klar, es hat funktioniert, wenn der Sattel penibel eingestellt war, der Druckpunkt penibel eingestellt war usw. Gehalten hat das nur nicht lange.
Aber zum "Glück" kommen ja vermehrt vollhydraulische System auf den Markt und so ganz laaangsam auch in den mittleren Preiskategorien - im MTB Bereich gibt es für relativ wenig Geld gut funktionierende vollhydraulische Bremsen, nur nebenbei - , die diese Probleme eben nicht haben.

Und nein: das hat nun nichts mit einer bestimmten Strategie seitens der Hersteller zu tun ( So langfristig denken die nicht). Aber trotzdem ist hier eine Technik in den Markt gedrückt worden ( und das ziemlich unreflektiert), die Probleme lösen soll, die es gar nicht gab, dafür neue Probleme aufwirft, die man eben mit weiteren Entwicklungen aber erfolgreich beheben kann.

Glücklicher Konsument.......

Und nein: ich habe überhaupt nichts gegen technische Entwicklung, denn zu einem guten Teil lebe ich ja auch davon, dass es eben was Neues gibt. Aber ein wenig kritische Distanz sollte man sich bewahren. Und vor allem nicht alles ungefiltert glauben, was einem die Hersteller und erst recht nicht angebliche "Fachblätter" so von sich geben....
 
Die Scheibenbremse am Rennrad gehört durchaus mit dazu: Es gab kein Problem, was ein anderes Bremssystem erforderlich machen würde, nicht mal da, wo sie zuerst aufschlug: beim Querferldein. Die waren über Jahrzehnte mit Cantis "glücklich" obwohl die angeblich nicht gut funktionieren. Die waren auch mit Scheiben glücklich, obwohl vollhydraulische Systeme noch nicht am Markt waren und die ersten "Gehversuche" mit mechanischen Bremsen eher, sagen wir mal, "wenig perfekt" waren. Offenkundig ist im Quer-Sport Bremsen nicht so wichtig, Verzögern reicht völlig.
Das sehe ich anders. Ich denke schon, dass die Scheibenbremse auch Vorteile bringt, auch Querfeldein (wurde auch alles schon angesprochen hier). Jahrzehntelang sind Rennradler auch mit Rahmenschaltung glücklich gewesen und keiner brauchte STI oder son Zeug.

Und nein: ich habe überhaupt nichts gegen technische Entwicklung, denn zu einem guten Teil lebe ich ja auch davon, dass es eben was Neues gibt. Aber ein wenig kritische Distanz sollte man sich bewahren. Und vor allem nicht alles ungefiltert glauben, was einem die Hersteller und erst recht nicht angebliche "Fachblätter" so von sich geben....
Das sehe ich auch so. Ich habs halt ausprobiert weil ich auch an anderen Fahrradtypen schon gute Erfahrungen mit hydraulischen Scheibenbremsen gemacht habe und für mich funktionierts hervorragend.
Mechanische Scheibenbremsen (die habe ich am Crosser ), würde ich aber nicht mehr kaufen. Da ist der Unterschied zu Felgenbremsen (für meinen Einsatzbereich) nur sehr gering. Beim crossen können die aber dennoch Vorteile haben, wenn man mal an Dreck und Feuchtigkeit denkt.
 
Mein alter VW Scirocco hat an der HR-Achse seilzugbetätigte Trommelbremsen.
Nach dem hier Gelesenen werde ich jetzt auch die Bremse an der VR-Achse "downgraden" und auf Seilzug umbauen.
Wo heute ein kleiner Druck aufs Pedal reicht, um die Fuhre zum Stehen zu bringen, gab es früher noch echtes Abenteuer:
Wer wußte denn schon, ob die Tiefgaragenabfahrt lang genug sein würde ? Ist das elektrische Garagentor wirklich schon geöffnet, wenn ich unten ankomme ? Sind meine Hand- und Fußkräfte ausreichend ?
Mit Seilzugbremsen waren früher ja alle so glücklich... .
Warum nicht heute ?
Man muß kein Radfahrer sein, um zu verstehen:
Scheibenbremsen sind überflüssiges Gelumpe, erdacht von geldgierigen Marketing-Strategen.... .
Danke für die vielen brauchbaren Infos in diesem fred !
Ich habe es immer geahnt:
Scheibenbremsen sind für Langweiler !:D
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Das sehe ich anders. Ich denke schon, dass die Scheibenbremse auch Vorteile bringt, auch Querfeldein (wurde auch alles schon angesprochen hier). Jahrzehntelang sind Rennradler auch mit Rahmenschaltung glücklich gewesen und keiner brauchte STI oder son Zeug.
Da habe ich mich wohl undeutlich ausgedrückt: Im Querrennen ist eine außerordentliche Bremsleistung nicht wirklich erforderlich. Das war gemeint.

Die Rückmeldungen, die ich von Kunden bekomme sind da durchaus auch durchwachsen: Wer vorwiegend wirklich Cross fährt, dem sind auch auftretende Micklichkeiten eher egal. Wer im Alltag bei "Stop and Go" fährt, hat ganz andere Anforderungen, wer Lange Touren fährt noch mal anders. Und da ist die Spanne von "toll" bis "geht gar nicht, völliger Mist" recht breit gefächert. Letzteres kommt nicht so oft, kommt aber vor: Eine Kundin hat ihr Winterrad mit ( mech. ) Scheibe wieder verkauft. Die ist Kurierin und kann es eben nicht gebrauchen, an dem Ding dauernd rumfummeln zu müssen. Und die Bremse stellt ab einem bestimmten Punkt schlicht die Funktion ein..... nicht gut im Straßenverkehr.

Es ist übrigens von der reinen Bremsleistung her ziemlich egal, ob Felgenbremse, Scheibenbremse, mechanisch oder hydraulisch. Vom Prinzip her sind die sich zu ähnlich, als dass es da große Unterschiede geben kann. ( eine Trommelbremse ist ein wirklich anderes Prinzip zum Beispiel.)

Die Hydraulik hat den Vorteil, dass es ( nahezu) keine Reibung gibt und vollhydraulische Systeme haben nicht das Problem, der mech. ( Renn-) Scheibenbremsen, dass die Übersetzungen von Hebel und Bremskörper nicht zusammenpassen. Das "fühlt" sich auch anders an, die Leistung ist aber nicht per se höher.

Der Unterschied zwischen einer schlecht gewarteten Seilzug-Felgenbremse mit alten Zügen, hoher Reibung und harten Belägen und einer gut geewarteten Bremse ist größer, als der Unterschied zwischen Disc- und Felgenbremse.

Unter dem Strich bleibe ich bei meiner Einschätzung: Für die Disc spricht lediglich die weitgehende Witterungsunabhängigkeit und eben, aber das interessiert den Verbraucher eher weniger, die Unabhängigkeit von Felgenbremsmaßen.

Dagegen spricht: nervendes Schleifen, häufiges Nachstellen bei den meisten mechanischen ( Renn-) Bremsen, hohe Belastung von Gabel und Speichen.

Für die Felgenbremse: Einfaches Prinzip, leicht einzustellen, geringe Belastung von Gabel und Laufräder. Dagegen: Felgenverschleiß

Für die Hydraulik spricht eben die Reibungsfreiheit, je nach Medium selten zu warten. Nur wenn, dann wird es vielen etwas zu komplex.


"Entwickelt" wird das meiste Material auch nicht wirklich für den aktiven Sport, sondern vielmehr für den "Endkonsumenten", der es bezahlt. "Echter technischer Fortschritt" im Fahrradbereich hat man auch nicht jedes Modelljahr, sondern muß schon ein wenig suchen.
 
@lagaffe ich habe da komplett andere Erfahrungen. Aber nicht jeder Mensch ist gleich. Ich habe größenbedingt viel Masse zu bewegen und bin von Beruf Mausschubser. Ein kleiner, leichter Handwerker, der mir beim Händeschütteln die Finger brechen kann, mag da andere Erfahrungen sammeln. Das bezweifle ich nicht. Gilt halt nicht für alle Radler.

Mit mechanischen Felgenbremsen, egal ob am Trekking- oder Rennrad, war ich noch nie zufrieden. Ich habe mit verschiedenen Bremsbelägen, Felgen, Zughüllen, bis hin zu teflonbeschichteten Zügen experimentiert, die Bremsen ausgerichtet. Man kann da viel optimieren. Die Bremsleistung bleibt trotzdem nur passabel. Reicht für viele bestimmt aus, für mich nicht.

Meine ersten guten Bremsen waren hydraulische Felgenbremsen von Magura, die 16 Jahre bei mir klaglos ihren Dienst verrichtet haben. Nur bei Nässe hatten sie - wie alle Felgenbremsen - Probleme. Die Magura hatte ich am Trekkingrad, am Rennrad gab's das bis vor kurzem nicht.

Meine ersten mechanischen Scheibenbremsen (Avid BB7) waren ähnlich gut, nachdem ich die umständliche Zugführung optimiert und bessere Züge verwendet hatte. Nur schleifanfällig waren sie. Dafür keine Nässeprobleme. Aber ich gebe dir Recht, mechanische Discs sind nicht der Weisheit letzter Schluss.

Eine Offenbarung waren meine ersten hydraulischen Discs am MTB. Kraftvoll, locker mit 2 Fingern zu bedienen. Jedes Mal wenn ich vom MTB zum Rennrad wechselte, dachte ich, meine Bremsen sind kaputt. Gut, man gewöhnt sich wieder dran mit der ganzen Hand voll reingreifen zu müssen. Dann kommt man schon zum Stehen. Dafür musste ich beim Wechsel vom Rennrad aufs MTB aufpassen keinen Überschlag zu produzieren, sondern wieder sanft mit 2 Fingern zu bremsen. Da liegen ganz einfach Welten dazwischen. Egal was manche hier behaupten.
Einziger Kritikpunkt waren auch hier Probleme mit Schleifgeräuschen, Nach jedem Laufradausbau muss ich die Bremssättel neu ausrichten, was lästig ist.

Dieses letzte Problem ist mit Steckachsen auch Geschichte. An meinem Randonneur (was ich hauptsächlich als Pendlerrad nutze) musste ich seit 4500km nie die Bremssättel nachstellen, trotz einiger Laufradwechsel. Endlich habe ich ein (Fast-)Rennrad mit gescheiten Bremsen bei jeden Wetter (was für mich als Ganzjahresradler wichtig ist). Ohne einen erkennbaren Nachteil wie Schleifen.

Ab und zu fahre ich noch mit meinem alten Rennrad, dessen Ultegra-Felgenbremsen ich IMHO ziemlich gut optimiert habe. Und jedes Mal bekomme ich die Bestätigung, dass die hydraulischen 105er-Discs um Längen besser sind, ohne dass ich da irgendwas optimieren musste. Ist ja auch einfacher. Dank Hydraulik kann man bei der Leitungsverlegung nicht viel verkehrt machen, solange das System dicht ist. Dank Bremsbelägen und Scheiben aus einem Haus passt das auch besser zusammen als manche Kombination von Felge und Bremsbelag. Das sehe ich als klaren Vorteil ggü Rennrad-Felgenbremsen, bei denen ich viel Zeit mit der optimalen Einstellung und dem Finden der optimalen Kombination aus Felge und Belag verbringen musste.
 
Was mich jetzt bei der Diskussion interessiert,- wer von euch hat wirklich ein Rennrad mit Scheibenbremsen?
Ich habe jetzt mit meinen Hardtail über 2000km in 2 Monaten zurück gelegt davon gut 28000 Höhenmeter.
Die Bremsen sind nahezu Perfekt.
Kein Quietschen, Schleifen oder sonst was!
Jetzt stell ich mir die Frage, warum ist das bei den Rennrädern anders?
Ich komme aus der Nähe von Salzburg u. mein Hausberg ist der Dürnberg bzw. Rossfeld.
Wer es kennt weiß das es da ordentlich rauf geht bzw auch runter, doch die Scheibenbremsen sind runter ein Traum.
Ich denke schon das sie auf der Ebene zum Vernachlässigen sind, aber hier in den Bergen?
Da ist guter Rat teuer!
LG
Rupert
 
Mein alter VW Scirocco hat an der HR-Achse seilzugbetätigte Trommelbremsen.(...)
Das ist falsch.
Der Scirocco hatte nie seizugbetätigte Bremsen, weder vorne noch hinten.
Das Einzige was seizugbetätigt ist, ist die Feststellbremse, die sich über eine Hebelmechanik der Trommelbremse an der Hinterachse bedient.
Ansonsten wird die Bremse auch hinten bei deinem Scirocco hydraulisch bedient.
 
Mehr steht da nicht, aber mich stimmt die Meldung optimistisch, dass die Hersteller den bisherigen Gewichtsunterschied in den Griff bekommen werden. :daumen:
Das Venge VIAS ist so ziemlich das schwerste Top-Rennrad, das sich finden lässt. Marcel Kittels Dienstrad wiegt fast 8kg! (mit Dura Ace Di2 und Schlauchreifenlaufrädern). Die Bremsen sind V-Brakes mit Armen, die eine aerodynamische Verkleidung bilden und somit vermutlich deutlich schwerer als Standard DA Bremsen (die wiederum deutlich schwerer als z.B. SRAM Red Bremsen sind). Die Gabelscheiden sind aerodynamisch geformt und benötigen daher wohl keine Anpassung für Scheibenbremsen. Die Gewichtsdifferenz ist an diesem Rad nicht repräsentativ.
 
Nimm es bitte nicht allzu persönlich, wenn ich Deinen Beitrag ein wenig auseinander nehme. Aber die Geschichte kommt mir doch irgendwie bekannt vor, in dem Sinne, dass ich manches Problem durchaus wieder erkenne.

@lagaffe ich habe da komplett andere Erfahrungen. Aber nicht jeder Mensch ist gleich. Ich habe größenbedingt viel Masse zu bewegen und bin von Beruf Mausschubser. Ein kleiner, leichter Handwerker, der mir beim Händeschütteln die Finger brechen kann, mag da andere Erfahrungen sammeln. Das bezweifle ich nicht. Gilt halt nicht für alle Radler.

Nur soviel "persönliches": Ich kann auch keine rohen Kartoffeln zerquetschen, aber bei jeder Bremsart benötige ich maximal zwei Finger um zuverlässig zum Stehen zu kommen. Einzige Ausnahme: alte, wabblige Eingelenker mit "Steinen" als Bremsgummis. Ich bewege allerdings auch nur zwischen 73 und 80kg Systemgewicht. Aber selbst mit Kinderanhänger am Rennrad, voll besetzt, kenne ich keine ernsthaften Bremsprobleme.
Natürlich, je mehr Gewicht, desto länger der Bremsweg. Das ist simple Physik.

Aber ich habe ja nicht nur meine persönlichen "Erfahrungen", sondern kann auf eine ganze Reihe von "Fremd-Erlebnissen" zurückgreifen.

Und da habe ich alles Mögliche schon erlebt, gesehen und hatte das manchmal zweifelhafte Vergnügen, das Eine oder andere zu richten: Wenn nicht wirklich ein schwerwiegendes technisches Problem vorliegt, dann sitzt das eigentliche Problem in der Regel auf dem Rad. Das mag nicht gerade nett klingen, ist aber oft so.
Und bitte: das sind jetzt reale Beispiele, die auf Dich gar nicht zutreffen müssen:

Da gibt es einerseits die durchaus nicht gerade federleichten, die einen ziemlichen Fuhrpark mit allen möglichen Bremsen haben und die echten oder vermeintlichen Unterschiede lediglich mit einem Achselzucken quittieren - egal, passt schon.

Dann,im krassen Gegensatz, den einen oder anderen, die, warum auch immer, nicht im Ansatz einen Begriff von der negativen Beschleunigung haben und es dann auf die Technik schieben, dass, wenn sie mit Karacho auf den Zebrastreifen zusteuern, die letzten 2m doch nicht ausreichen um zum Stillstand zu kommen. Aber die sind ein Extrem und eher selten in dieser Form - das Unterschätzen von Bremswegen ist indes stärker verbreitet.

Häufiger ist der notorische Hinterrad-Bremser: Selbst bei "Panik-Bremsungen", bremst der nur auf der Hinterhand, bzw. nur sehr zaghaft vorne. Wie man das schafft, kann ich auch nicht nachvollziehen, aber offensichtlich geht das. Die Spuren sind überdeutlich.
Hinterradbremser sind m.E. wirklich diejenigen, die am schnellsten das Material in Verdacht haben.

Das Material ist aber in den seltensten Fällen wirklich die Ursache, solange die Bremsanlage leidlich intakt ist.

Mit mechanischen Felgenbremsen, egal ob am Trekking- oder Rennrad, war ich noch nie zufrieden. Ich habe mit verschiedenen Bremsbelägen, Felgen, Zughüllen, bis hin zu teflonbeschichteten Zügen experimentiert, die Bremsen ausgerichtet. Man kann da viel optimieren. Die Bremsleistung bleibt trotzdem nur passabel. Reicht für viele bestimmt aus, für mich nicht.

Nein, es gibt nicht wirklich viel zu optimieren. Die eine oder andere Gummi-Mischung mag suboptimal sein, oder das Zeug über die Verschleißgrenze hinaus benutzen, was zu Funktionseinbußen führt, aber eigentlich kann man eine Bremse nur falsch installlieren, damit sie nicht das tut, was sie soll.

Das "Optimierungspotenzial" ist eher gering und beruht oft nur auf "Glauben".

Dafür durfte ich schon die Eine oder andere Bremse richten, die quasi "zu Tode optimiert" wurde.

Meine ersten guten Bremsen waren hydraulische Felgenbremsen von Magura, die 16 Jahre bei mir klaglos ihren Dienst verrichtet haben. Nur bei Nässe hatten sie - wie alle Felgenbremsen - Probleme. Die Magura hatte ich am Trekkingrad, am Rennrad gab's das bis vor kurzem nicht.

Meine ersten mechanischen Scheibenbremsen (Avid BB7) waren ähnlich gut, nachdem ich die umständliche Zugführung optimiert und bessere Züge verwendet hatte. Nur schleifanfällig waren sie. Dafür keine Nässeprobleme. Aber ich gebe dir Recht, mechanische Discs sind nicht der Weisheit letzter Schluss.

Die Magura hat nicht zu Unrecht einen guten Ruf. Aber es ist nicht ihre Bremskraft, denn die ist nicht größer als bei mechanischen Pendants, sondrn eben die Hydraulik, die dem einen oder anderen mehr entgegenkommt. Und sie verändert sich über die Zeit kaum, im Gegensatz zu Seilzug-Bremsen, deren Züge eben Verschleiß unterliegen.

Von MAgura gab es übrigens recht früh auch eine Bremse für Rennräder, die sich aber nicht durchsetzen konnte, nicht zuletzt, weil die Bremsschalthebel zeitgleich auf dem Vormarsch waren.

Die BB7 hat nun keine besonders komplizierte Zugführung ?!?! Die ist doch recht simpel. Und die Schleifanfälligkeit hat sie unter anderem wegn des fest stehenden Belages. Die Scheibe neigt dazu immer mal wieder verbogen zu werden.

Eine Offenbarung waren meine ersten hydraulischen Discs am MTB. Kraftvoll, locker mit 2 Fingern zu bedienen. Jedes Mal wenn ich vom MTB zum Rennrad wechselte, dachte ich, meine Bremsen sind kaputt. Gut, man gewöhnt sich wieder dran mit der ganzen Hand voll reingreifen zu müssen. Dann kommt man schon zum Stehen. Dafür musste ich beim Wechsel vom Rennrad aufs MTB aufpassen keinen Überschlag zu produzieren, sondern wieder sanft mit 2 Fingern zu bremsen. Da liegen ganz einfach Welten dazwischen. Egal was manche hier behaupten.
Einziger Kritikpunkt waren auch hier Probleme mit Schleifgeräuschen, Nach jedem Laufradausbau muss ich die Bremssättel neu ausrichten, was lästig ist.

Na ja, auch "andere" berichten aus ihren Erfahrungen. Und allein zwischen zwei "Bremsgewohnheiten" kann ein größerer Unterschied bestehen, als zwischen zwei Bremssystemen.

Na ja eigentlich sollten die Beläge sich mehr oder minder alleine nachstellen, was sie nicht immer tun. Man muß aber nicht immer den Bremssattel neu ausrichten.............

Dieses letzte Problem ist mit Steckachsen auch Geschichte. An meinem Randonneur (was ich hauptsächlich als Pendlerrad nutze) musste ich seit 4500km nie die Bremssättel nachstellen, trotz einiger Laufradwechsel. Endlich habe ich ein (Fast-)Rennrad mit gescheiten Bremsen bei jeden Wetter (was für mich als Ganzjahresradler wichtig ist). Ohne einen erkennbaren Nachteil wie Schleifen.

............. denn oft reicht es, die Nabenachse einfach eine Vierteldrehung weiter zu drehen und das Rad erneut in die Ausfallenden zu hängen. Es liegt zu einem guten Teil an den Toleranzen in den ( auch hochwertigen ) Naben, dass die Scheibe sich scheinbar wie durch Zauberhand zur Seite bewegt zu haben scheint. Es hat nichts mit der Befestigung der Nabe zu tun.

Ab und zu fahre ich noch mit meinem alten Rennrad, dessen Ultegra-Felgenbremsen ich IMHO ziemlich gut optimiert habe. Und jedes Mal bekomme ich die Bestätigung, dass die hydraulischen 105er-Discs um Längen besser sind, ohne dass ich da irgendwas optimieren musste. Ist ja auch einfacher. Dank Hydraulik kann man bei der Leitungsverlegung nicht viel verkehrt machen, solange das System dicht ist. Dank Bremsbelägen und Scheiben aus einem Haus passt das auch besser zusammen als manche Kombination von Felge und Bremsbelag. Das sehe ich als klaren Vorteil ggü Rennrad-Felgenbremsen, bei denen ich viel Zeit mit der optimalen Einstellung und dem Finden der optimalen Kombination aus Felge und Belag verbringen musste.

Da vermutest Du zwischen den Paarungen von Belägen und Bremsfläche mehr Varianten, als eigentlich da sind. Das gehört auch eher in die Kategorie Stammtisch-Plauderei. Da ist nicht allzu viel dran.

Aber zum Schluß: Meinethalben sollst Du Deine persönliche, optimale Bremse gefunden haben, die am besten zu Dir passt. Und dafür gibt es schließlich die Auswahl.
Nur kannst Du daraus nichts generalisierbares stricken, denn davor ist die eben die schnöde Physik, die das einfach nicht hergibt.

Wie gesagt, ich habe mich eher allgemein an Deiner Geschichte entlang gehangelt.....
 
Da habe ich mich wohl undeutlich ausgedrückt: Im Querrennen ist eine außerordentliche Bremsleistung nicht wirklich erforderlich. Das war gemeint.
Ne is schon klar. Aber keine/kaum Bremsleistung, z.B. aufgrund von verschlammten Cantis (soll ja hin und wieder mal vorkommen), ist wohl auch nicht erwünscht, besonders wenn einem ein Baum entgegen kommt :D
 
(...) jetzt bekenn dich endlich zur schweinebremse!
Habe ich weiter oben schon getan.
Ich fahre Scheibenbremsen mit vollster Überzeugung.
Wenn ich mit einem meiner felgengebremsten Räder fahre trinke ich vorher ein/zwei Schnäpse, dann merke ich keinen Unterschied zur Scheibenbremse....
 
Ich sehe den Einsatz der Scheibe am Rennrad noch etwas skeptisch.
Betonung liegt auf noch.
Der Durchmesser der Scheibe gaukelt einem Sicherheit vor die bei 140 mm bergab ( auch mal 1200 Hm oder mehr ) nicht gewährleistet ist.
Diverse Test in der Tour oä. belegen dies.
So habe ich bei der M312 eine Scheibe hinten direkt neben mir explodieren sehen und hören dürfen.
Grade für ängstliche Bergab Fahrer finde ich ist diese Kombi sehr gefährlich.
Haben in der Gruppe auch einen der den ganzen Schnitt bergab wieder zu Nichte macht.

Aber auch da werden die Entwicklung und die Erkenntnisse sich weiter entwickeln
 
Der Durchmesser der Scheibe gaukelt einem Sicherheit vor die bei 140 mm bergab ( auch mal 1200 Hm oder mehr ) nicht gewährleistet ist.
Also 140er Scheiben gaukeln mir in keiner Weise Sicherheit vor! Bei meinem (unserem ;) ) Kampfgewicht sind 160er obligatorisch, zumindest im bergigen Terrain.
War sogar schon am überlegen vorne mal ne 180er zu testen. Die funkelt auch noch schöner im Sonnenlicht :D
 
Ich schalte mich nochmal ein in diese lebhafte Diskussion...

Was ist alternativ zur Scheibenbremse mit reinen Carbonflanken und herkömmlichen Bremsen? Wie seht ihr das? Ist das verschleissarm oder intensiv? Carbonflanken könnte man runderneuern und Bremsbeläge können durchaus aus Kork oder sogar Naturkautschuk hergestellt werden.

Also aus einer nachhaltigen Sicht heraus. Scheiben haben den Vorteil, dass sie Laufräder schonen. Allerdings überlege ich jetzt bzgl der Carbonflanken, vielleicht ist das sogar noch besser bzw. sehr materialschonend.
 
Scheiben schonen die Flanke aber sicher nicht das Laufrad, denn die Einspeichung wird durch die Disc in erheblich größerem Maße beansprucht als bei Felgenkneifern. Damit das Disc-Laufrad dauerhaft hält, braucht man mehr und dickere Speichen mit möglichst hohem Kreuzungsfaktor.

Ich hab in 10 Jahren auf dem RR noch keine Felge durchgebremst, der Nutzfaktor dir Flanke zu schützen erschliesst sichmit nicht im RR-NBetrieb bei weitest gehend trockenem Wetter. Sobald Geländebetrieb mit Dreck und Allwettereinsatz zu Buche stehen mag das sicher anders aussehen. Aber mal ehrlich selbst bei trockenem Winterwetter sehe ich nur noch 10% der RR-Fahrer die man im Sommer so fahren sieht.
 
Scheiben schonen die Flanke aber sicher nicht das Laufrad, denn die Einspeichung wird durch die Disc in erheblich größerem Maße beansprucht als bei Felgenkneifern. Damit das Disc-Laufrad dauerhaft hält, braucht man mehr und dickere Speichen mit möglichst hohem Kreuzungsfaktor.
War nicht präzis formuliert, klar ist die Flanke des Laufrades gemeint. Das wäre der einzige schlüssige Grund, die Systeme zu wechseln. Das scheint also nicht klar, dass dadurch ein Vorteil entstehen könnte.
 
Zurück
Oben Unten