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gekränkter Stolz

Ja und, was sollts. Wenn einer schneller ist - gut für ihn und ich werd' mich sicher nicht in den roten Bereich treiben lassen.
Das schöne beim Radfahren ist immer noch, daß für die Geschwindigkeit der jeweilige Biomotor entscheidend ist. Der Einfluß des benutzten Fahrzeugs wird gerne grandios überschätzt.
 
Ich kann von zwei lustigen Situationen berichten, die die Sache vielleicht ganz gut treffen und die tatsächlich so vorgefallen sind (zufälligerweise beide jeweils an meinem "Hausberg", eine recht gleichmäßige Steigung von ca. 5 bis 6 % mit einigen Kurven drin):
1. Situation: Da ich die Tage zuvor recht hart und lang gefahren bin, befand ich mich auf einer wirklich sehr gemütlichen Runde, d.h. ich fuhr die besagte Steigung so ca. 10 bis max. 15 km/h schnell. Plötzlich schiesst mit geschätzten 35 km/h ein Rennradler an mir vorbei. Nach ein paar Minuten seh ich ihn vor mir, habe sogar aufgeschlossen und ihn dann mit meinen 14 km/h langsam überholt. Fazit: Der Kollege fuhr am Berg 60 sec Intervalle im Spitzenbereich mit anschließender kompletter Erholung (hat er mir erzählt, als ich mich mit ihm unterhalten habe, nachdem das "Spielchen" sich zweimal wiederholt hat)
2. Situation: Ich fahre den besagten Berg mit (für meine Verhältnisse) ordentlichem Tempo, so 20 km/h. Da überholt mich doch tatsächlich ein Mann (ca. 50 Jahre) auf einem alten, gewöhnlichen 15 kg Trekkingrad. Neben mir verlangsamt er, grüßt höflich und fängt in aller seelenruhe eine Unterhaltung an. Sorry, mein Puls war schon in den Bereichen, wo ich während eines längeren Satzes schonmal tief nach Luft schnappen musste und der fährt neben mir, als ging er Spazieren. Es hat sich rausgestellt, dass er Frührentner ist und mit seinem Rad jedes Jahr 30000 km abspult...die meisten davon im Hochgebirge ;-)

Fazit: Ich fahre trotzdem immer noch gerne Rad ;-) Wobei ich zugeben muss, dass mich die Sache mit dem Trekkingradfahrer schon ein wenig nachdenklich gestimmt hat ;-)
 
Wobei ich zugeben muss, dass mich die Sache mit dem Trekkingradfahrer schon ein wenig nachdenklich gestimmt hat
Ich sag immer: "Nehmt Euch vor Trekkingradfahrern mit fest montierten Satteltaschen, Anhängerkupplung, Birkenstock-sandalen und Hosenklammer in acht! Die sind gefährlicher als alle Colnancirellos zusammen."
 
Mir ist das so etwas von egal ,ob oder wer mich überholt...:p
Ich fahre um Spass zu haben und einigermaßen fit zu bleiben.
Jeder so gut/schnell er kann/will.
Erinnert mich wieder an "Meiner ist..."
Viel Spass beim überholen,denkt an die Ausreden,solltet Ihr überholt werden.(GA1 scheint gut zu kommen...---):cool:
Walter
 
Ich bin da zwiegespalten. Am Anfang meiner Touren bin ich relativ schnell, da bin ich immer derjenige, der überholt, und nur selten überholt mich jemand. Wenn da einer mit nem MTB oder so schneller ist, empfinde ich nur Anerkennung, jedenfalls nichts negatives wie gekränkten Stolz.

Am Ende meiner Touren bin ich relativ langsam. Da werde ich oft überholt und selten bietet sich jemand an, der überholt werden will (kann). Dann bilde ich mir beim überholtwerden immer hämisches, diabolisches Gelächter ein und denke, das wäre niemals passiert, wenn ich frische Haxen hätte ;)

Außer Konkurenz ist aber ein Rennradfahrer, der immer alle überholt, selbst die paar Hardcore-Timetrial-Profis, die hier mit ihren 10.000-Euro-Rädern die Schallmauer durchbrechen. Er ist locker über 70, fährt einen uralten Stahlrenner, nie mit Helm und seine weiße Albert-Einstein-Mähne weht glorreich im Wind wie die amerikanische Flagge bei der ersten Mondlandung (OK, die weht nicht mangels Atmosphäre aufm Mond, aber ihr versteht die Analogie des Triumphes, ne?). Ich sehe ihn bei jeder Fahrt. Wenn er mich überholt, versuche ich immer, ihn so gut es geht zu jagen, aber der Guteste muss wohl erst noch 25 Jahre altern, bis ich ne Chance gegen ihn habe. Ich fantasiere manchmal, dass er früher TdF-Profi war und wir uns eines Tages bei nem Bierchen im Biergarten über die guten alten Zeiten (seine, nicht meine) unterhalten...
 
Da überholt mich doch tatsächlich ein Mann (ca. 50 Jahre) auf einem alten, gewöhnlichen 15 kg Trekkingrad. .... Es hat sich rausgestellt, dass er Frührentner ist und mit seinem Rad jedes Jahr 30000 km abspult...die meisten davon im Hochgebirge ;-)

:D:D:D

Wie geil! Das pedalierende Pendant zu dem Käfer mit Porschemotor in den 70'ern. Ich bin mir sehr sicher, der hat viel Spaß auf seinen Ausfahrten!
 
So ähnlich: Auf meiner Trainingsrunde, die den Dortmunder Flughafen umrundet, war ein Inline-Skater vor mir auf dem Rad-/Fußweg. Kein Problem - dacht ich erst. Habe satt treten müssen, um heran zu kommen, der hatte konstante 25 km/h drauf. Respekt!

Das ist mir vor Jahren in Berlin schon auf dem Kronprinzessinnenweg passiert: Ich will mit dem Alltagsrad zum See und lass es ein wenig fliegen, bei 38-40 km/h kommt ein Inline Skater vorbei, fährt für einen Moment neben mir und fragt mich wie schnell wir denn sind, bedankt sich für die Info und zieht ab... die richtigen Marthon-Skater sind auf der Geraden furchtbar schnell.
 
:) das ist mir so ähnlich auf der Krone auch mal passiert....Inline Skater "kämpft " sich an mein Tempo ran ( war wohl so +/- 40 km/h in dem Dreh..?) und fragt freundlich, ob er sich bei dem Tempo mal in den Windschatten hängen kann.....klar, fand ich gut. Er war dann auch bis Ende dran ( sind ja nur wenige km) und hat mich dann zum Schluss vor Havelchaussee überholt, was ich ihm auch einfach gerne und mit Absicht gelassen habe......liegt wohl am meinem Alter :)
 
Ist schon lustig wie fast allen das doch sooooo "EGAL" zu sein scheint, wenn ein MTBer (oder der Gleichen) sie überholt...und meist wird das "Egale" mit so Begründungen wie " hatte ein Meistertrikot an, ein echtes (demnach also der deutsche Meister)....oder, war halt schon 5h unterwegs....war mehr in Ga0 als Ga1 unterwegs....oder, danach bin ich halt ganz locker mit 40 weiter gefahren.....die haben vielleicht Augen gemacht als wir mit dem Tandem noch hinter ihnen waren.....usw., usw" zementiert werden, getreu dem Motto von Herrn Hoffman:" Im Grunde war mir das auch ganz egal....ABER....."
Dagegen sag ich ganz unverblümt:" Nein, scheiße ist mir nicht egal und ich fühle mich in meinen männlichen Ego so was von gekränkt, das geht nicht, neeeeeeein das geht gaaaaaaar nicht, ich muß den wieder kriegen und verblasen!!!! ;)
 
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Dagegen sag ich ganz unverblümt:" Nein, scheiße ist mir nicht egal und ich fühle mich in meinen männlichen Ego so was von gekränkt, das geht nicht, neeeeeeein das geht gaaaaaaar nicht, ich muß den wieder kriegen und verblasen!!!! ;)
Nur beim ersten Mal, glaub mir irgendwann gewöhnst du dich dran, daß andere schneller sind. Ich schaff 40km/h+ auf der Geraden nicht lange und wer dann so schnell an mir vorbei zieht wie einige hier fahren, dann hat ers auch verdient. Da hab ich keine Chance.
 
So ähnlich: Auf meiner Trainingsrunde, die den Dortmunder Flughafen umrundet, war ein Inline-Skater vor mir auf dem Rad-/Fußweg. Kein Problem - dacht ich erst. Habe satt treten müssen, um heran zu kommen, der hatte konstante 25 km/h drauf. Respekt!

Dann solltest Du mal zu uns nach Wien kommen. Ich versäge auf meinen Speedskates rollend auf der Donauinsel dauernd Rennradler, denn keiner rechnet damit, daß ich mit den Dingern über 50km/h schnell sein kann. :)
 
Ist schon lustig wie fast allen das doch sooooo "EGAL" zu sein scheint, wenn ein MTBer (oder der Gleichen) sie überholt...
Ist es ja auch. Heute. Hätteste mich das vor 15 Jahren gefragt, als ich mich mit Mitte 20 kurz vor dem wahren TdF-Sieg sah, war das anders. Da bin nich bis an die Kotzgrenze gefahren, wenn mich einer überholt hat. Egal wer.
Aber zu irgendwas muss das Altern doch gut sein, wenn schon nicht zum Schnellerwerden...
 
Ich bin mir nicht so sicher das ein Senior , der noch so schnell ist , richtig "Spaß" hat , der muss hart und verbissen arbeiten um so zu glänzen , Spaß ist glaube ich anders ...
 
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