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Essen oder nicht essen, das ist die Frage...

B

berlin79

Hallo,

nun liest man ganz aktuell in der "Rennrad", dass man mit nüchternem Magen trainieren soll, da der Insulinspiegel da am niedrigsten ist und man am besten Fett verbrennen soll.

Die Anderen sagen, mit nüchternem Magen ist ganz schlecht zum trainieren.

Ich fahre oft und regelmäßig mit dem Rad ins Büro. 34km einfach, halb 6 geht es los. Mit dem MTB im Winter brauch ich so 80 bis 90 Minuten. Mit dem Rennrad im Sommer so 70 bis 80 Minuten.

Die Strecke ist ganz leicht profiliert, ich fahr so mit mittlerer Hf von 130 bis 135. Die ein oder andere Steigung treibt den Puls gern mal auf 170, je nachdem, wie kräftig ich reintrete.

Nun die Frage, vorher frühstücken oder lieber nüchtern...??? Ich bin echt ratlos - zum Thema Ernährung kann man eigentlich nur alles falsch machen, oder!?!? :rolleyes:
 

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Re: Essen oder nicht essen, das ist die Frage...
Zwischen Nahrungsaufnahme und Beginn der sportlichen Betätigung sollten idealerweise mindestens 30min liegen. Brot oder Banane reinstopfen und dann aufs Rad schwingen ist also nicht so doll.

Die Idee hinter dem nüchternen trainieren ist die, dass Kohlenhydrate nur begrenzt verfügbar sind und der Körper somit die Fettreserven stärker anzapft. Das gleiche Prinzip steckt hinter den ganzen LowCarb Diäten.

Ich hab im Sommer immer 60min Sport vor dem Frühstück gemacht, mir ging es damit wunderbar. Ich kenne andere, die damit nicht klarkommen, da macht der Körper dann ganz schnell dicht und die Leistung bricht ein.

Da du das anscheinden schon länger machst weißt du ja wie dein Körper auf die Standartvariante bei dir reagiert. Probier es doch einfach mal aufs Frühstück zu verzichten und schau wie es ausgeht...
 
Da du das anscheinden schon länger machst weißt du ja wie dein Körper auf die Standartvariante bei dir reagiert. Probier es doch einfach mal aufs Frühstück zu verzichten und schau wie es ausgeht...

Ich fahre bereits nüchtern los und esse erst im Büro ne Schüssel (so 150g) Müsli. Eigentlich geht es mir ganz gut dabei. An manchen Tagen, wenn es doch arg kalt ist und der Puls öfter mal höher ging, dann komme ich mit leicht roten Augen an, was wohl ein Zeichen von Unterzuckerung sein soll. Fühle mich dann ein wenig müde, aber das legt sich irgendwann. Hab jedenfalls keine Probleme die gleiche Tour wieder nach Hause zu fahren, am späten Nachmittag... An warmen Tagen stört mich das ganze überhaupt nicht.

Also frei nach dem Motto: Wenn es Dir gut geht dabei, dann passt alles?!?!
 
Ich kann morgens problemlos eine gute Stunde nüchtern meinen Körper sportlich fordern, wenn das Essen am Abend vorher reichhaltig war auch 90min... die Theorie des morgens nüchtern trainieren ist ja, dass der Fettstoffwechsel durch die lange Nachtruhe bereits "läuft" und daher besonders effizient sein soll... Ob das Sinn macht? Wer weiss - für meinen Weg zur Arbeit (15km) reicht es allemal... auf langen Touren muss ich nach einer gewissen Zeit regelmässig nachfuttern, sonst geht das nicht, da ich aber nach einer Mahlzeit mindestens 1h, lieber 1.5h mit dem Sport zuwarte, kommt bei mir eigentlich nur ein nüchterner Start in Frage :)
 
Ja, frei nach dem Motto: Wenn es dir gut geht dabei, dann passt das.

Ich bin letztes Jahr regelmäßig 100km+ bei 35°C+ nüchtern gefahren. Da tickt jeder anders; gibt sicher viele, die das nicht machen würden/könnten. Dafür habe ich dann den Rest des Tages umso mehr gegessen, die Summe bleibt also letztlich sowieso gleich.

E: ich fuhr aber nicht wegen einer Diät oÄ nüchtern, sondern einfach weil ich nichts brauchte (bevor die ersten mir irre Diäten oder so vorwerfen :))
 
In der Leber werden ja auch Kohlenhydrate bzw deren Energie im WErt von ca 1600kcal gespeichert, die dann angezapft werden.

Vielleicht ein Wasser-Apfelsaft gemisch während der Fahrt trinken. Der Zucker steht recht schnell als Energielieferant zur Verfügung.
Aber wenn sonst alles ok ist...weiter machen und für Notfälle eben einen Müsliriegel dabei haben, wenn man auf dem Weg den Mann mit dem Hammer treffen sollte.
 
Ess ne Kleinigkeit, Obst/Durchgeweichtes Müsli/Scheibe Brot mit Marmelade...
Aber...iss es vorher.
35km zur Arbeit um halb 6 ist Stress genug fürn Körper.
Trainieren kannst du aufm Heimweg. 25er oder 28er Schnitt macht je nach Ampelschalte auch nur 5-10Minuten länger aus.
Lieber morgens mit gutem Mass an Komfort, dafür abends ausgeruhte Muskulatur zur Verfügung und volle Speicher beim Trainieren. :bier:
 
Die Idee, dass man durch Nüchtern-Training den Fettstoffwechsel optimiert wabbert nach wie vor immer noch durch Foren und Gazetten, ob das funktioniert ist aber doch fraglich. Nur allein aus der Tatsache, dass bei Nüchtern-Training mehr Fett verstoffwechselt wird als wenn man vorher KH zugeführt hat, sagt noch nicht, dass dadurch der Fettstoffwechsel per se verbessert wird. Man weiß, dass der Fettstoffwechsel auf verschiedene Weise manipuliert werden kann, z.B. auch dadurch, dass der Anteil der verstoffwechselten Fette durch eine fettreiche Ernährung erhöht werden kann. Auf die Wettkampfleistung wirkt sich eine solche fettreiche Diät aber trotzdem nicht positiv aus, weil sie negative Auswirkungen auf hochintensive Leistungen hat.

Ob und wie der Fettstoffwechsel direkt trainiert werden kann (durch Nüchtern-Training oder auch durch sogn. Fettstoffwechsel-Fahrten mit sehr niedriger Intensität) ist nach wie vor – entgegen dem was in vielen Büchern steht – nicht eindeutig beantwortet. Bekannt ist, dass hoher Umfang den Fettstoffwechsel fördert und das außerdem gilt: Je höher die Schwellenleistung (FTP, LT etc. wie auch immer gemessen) eines Sportlers ist, desto höher ist der Anteil von Fett der bei einer gegebenen absoluten Leistungen unter der Schwelle verstoffwechselt wird. D.h., bei einer Leistung von 200 Watt, wird derjenige mit einer FTP von 300 Watt mehr Fett verstoffwechseln, als jemand mit einer FTP von 250 Watt. Daher lässt sich der Fettstoffwechsel durch alles verbessern, was die Schwellenleistung erhöht – auch intensive Intervalle.

Die Optimierung des Fettstoffwechsels scheint mir insoweit keine valide Begründung für Nüchtern-Training (allerdings gibt es womöglich noch andere Wirkungen auf Enzyme etc. die es sinnvoll erscheinen lassen, nüchtern zu fahren.) 1,5h nüchtern zu fahren vor der Arbeit ist aber auch nicht schädlich, wenn Du anschließend KH zuführst. Nur wenn Du einen Satz harte Intervalle fahren wolltest, würde ich vorher was essen, sonst leidet der Trainingserfolg.
 
Ein sehr kontroverses Thema, was sich nach meiner Erfahrung nicht nur auf den Fettstoffwechsel beschränkt. Dieses "Ziel" ist bei mir quasi Nebeneffekt.
Hauptaugenmerk ist bei mir die Senkung der VLamax.
http://www.staps-online.com/staps20...&view=article&id=54&tmpl=component;&Itemid=13
Dabei wird nicht nur auf Grundlageneinheiten gesetzt sondern G2 mit EB kombiniert.
Dass ich das problemlos über 3-4 h absolvieren kann ist sicher von Vorteil.
Wenn mein Plan an sich nur kh freies Training fordert, lasse ich den Streber raushängen.
Wie bei vielen umstrittenen Methoden hat der Recht, bei dem es funktioniert.:daumen:
 
Am wichtigsten ist wohl der Hinweis das Nüchtern-Training bedeutet nicht vor dem Training zu essen. Trinken muss man ausreichend vor, wärend und nach dem Training. Sonst ist das Training kontraproduktiv.
Bei einem kurzen Trainig, speziell am Morgen fragt sich was für den Radsport einen besseren Reiz setzt.

Beispiel 1: Eine Stunde leichtes fahren am Morgen mit ausreichender Flüssigkeitsaufnahme.
Hier könnte es sein das der Körper mehr Fett (vs. Kohlenhydrate) ohne vorherige Nahrungsaufnahme verbrennt. Dies sollte ok sein, im Radsport ist ja eine effektive Fettverbrennung sehr wichtig.

Beispiel 2: Eine Stunde intensives Interval Training.
Interval Training ist ein starker Reiz und es ist z.B. fraglich ob Anfänger überhaupt dies machen sollten, hier ist Training ohne ausreichende Reserve an Kohlenhydraten bestimmt gefährlich.

Bei über 60 Minuten würde ich wenigstens einen Riegel essen (wärend der Fahrt, alternativ etwas Kohlenhydrate im Drink). 100%ige Fettverbrennung geht sowieso nicht und die Reserven an Kohlenhydraten sind öfters nach einer Stunde ziemlich aufgebraucht.

Nach dem Training sollte man natürlich Proteine essen damit der Körper sich regenerieren kann, und Kohlenhydrate für die Energie-Reserven.

Ständig nüchtern 90 Min um halb sechs und dann wahrscheinlich überhastetes Frühstück in der Arbeit hört sich nicht nach guter Regeneration an. Dann doch lieber wie eightball schreibt..
 
Hallo,

bei einem langen Grundlagentraining unter der VT1 also im Fettstoffwechsel mit dem rad länger als 2,5 Std. im Lauf länger als 90 Min., ist es unterstützend sehr sinnvoll Nüchtern im Bezug auf Kohlenhydrate zu fahren. Eiweiß und Fett ist aber kein Problem, es geht um Kohlenhydrate. Damit das funktioniert und man im richtigen Bereich fährt. Ist es wichtig zu wissen. In welchem HF oder Leistungsbereich der Stoffwechsel tatsächlich überwiegend im Fettstoffwechsel läuft. Das geht nur über einen zeitnahen Test. Also bei "long and low intensity" keine KH! Und im Fettstoffwechsel trainieren. Je nach Sportler ist der extrem unterschiedlich. Von so gut wie nicht vorhanden bis hin zu einem sehr breiten Leistungsbereich.
 
In der Leber werden ja auch Kohlenhydrate bzw deren Energie im WErt von ca 1600kcal gespeichert, die dann angezapft werden.
Im ganzen Körper, also Muskeln und Leber können bis zu 1600kcal KH gespeichert werden. Die Leber speichert maximal ein Drittel. Ich würde von den offiziell angegebenen 150g Glykose ausgehen, die fürdie Leber angegeben werden, das wären dann theoretisch 600kcal. Da die KH aber das vierfache an Wasser binden, ist die Energieausbeute weniger.

Vielleicht ein Wasser-Apfelsaft gemisch während der Fahrt trinken. Der Zucker steht recht schnell als Energielieferant zur Verfügung.
Aber wenn sonst alles ok ist...weiter machen und für Notfälle eben einen Müsliriegel dabei haben, wenn man auf dem Weg den Mann mit dem Hammer treffen sollte.

Entweder Du fährst nüchtern, damit sich der Körper anpaßt oder Du machst so halbe Sachen, wie süße Sachen unterwegs trinken. Dann ist der Effekt wesentlich geringer. Als Notfallmittel ist Apfelschorle und Riegelzeux ok.
 
In welchem HF oder Leistungsbereich der Stoffwechsel tatsächlich überwiegend im Fettstoffwechsel läuft. Das geht nur über einen zeitnahen Test. Also bei "long and low intensity" keine KH! Und im Fettstoffwechsel trainieren.
In welchen Intesitätsbereich ist den der absolute FAXmax ? Und werden bei dieser Intensität keine KH's benötigt ? Falls doch, was bedeutet ein KH-Mangel in Bezug auf den FATmax ?
Und wie sieht wohl steil oder flach ist wohl der Kurvenverlauf im Bereich absoluten Fettverbrennung, ?
Du hast doch sicher eine Beispielgrafik zu Hand die mal posten kannst !
 
Das ist von Sportler zu Sportler sehr unterschiedlich. Ein guter Marathonläufer kann beispielsweise noch bei 14 km/h Energie überwiegend aus Fett generieren, ein Ballsportler hat eventuell überhaupt keinen Bereich in dem er Mehr Fette als KH zur Energiegewinnung verwendet. Man kann sich die Fettverbrennung gut abtrainieren :). Es geht weniger darum keine KH zu verwenden, sondern darum das Verhältnis zu verbessern. Umso mehr Energie aus Fett bei hoher Intensität desto mehr Reserve in den begrenzten KH Tank. Der Kurvenverlauf ist immer sehr zackig, hoch und runter. Es gibt auch nicht einen Peak der den optimalen Punkt darstellt sondern ein Plateau. Also einen Bereich.
 
Aber es heißt doch auch so schön:

" Fett verbrennt im Feuer der Kohlenhydrate ", was für mich bedeutet man sollte KH zuführen oder nicht?
Ja, wenn Du in den Unterzucker kommst schon. Aber Du hast ja bei der langsamen Grundlageneinheit KH Speicher mit Energie, die reichen bei guter Fettverbrennung ziemlich lange.
 
Nochmal: Der Effekt von Nüchtern-Fahrten als Fettstoffwechseltraining ist wissenschaftlich nach meinem Kenntnisstand nicht belegt. Diejenigen, die das empfehlen, mögen doch bitte mal Quellen angeben, die zeigen, dass diese Form von Training den Fettstoffwechsel tatsächlich verbessert und zwar
1. so verbessert, dass auch bei nicht nüchternen Fahrten der Anteil von Fett am Stoffwechsel bei gegebener Leistung verbessert
und
2. sich die Verbesserung des Fettstoffwechsel vorteilhaft auf physiologische Marker wie die Schwellenleistung etc. auswirkt, Auswirkungen also tatsächlich auch Leistungsrelevant sind, man also dadurch schneller wird.
Die Quellen-Lage scheint mir da doch sehr dürftig zu sein.
Ansonsten empfehle ich auch die Lektüre dieses Posts und der verlinkten Summary:
http://www.rennrad-news.de/forum/threads/natürliche-leistungssteigerung.35529/page-5#post-692526

Wer unbedingt viel Fett verbrennen will, sollte btw. Laufen gehen :idee::
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12800102
 
darstellt sondern ein Plateau. Also einen Bereich.
aha:
Hier mal idealisiert:
Figure-2.png


oder vielleicht noch interessanter. Substratnutzung in Abhängigkeit von der Intensität.


Figure-1.png


Konkret, der Bereich der der Maximalen Fettnutzung ist sehr breit. Deshalb ist es gar nicht so wichtig den Fatmax zugenau zu treffen. Hängt ja auch stark vom Wettkampf an den man bestreiten möchte.
Zumal selbst bei einem (Lauf)Marathon nur ein Bruchteil der Energie über den Fettstoffwechsel bereitgestellt wird. Ein gut trainierter KH-Stoffwechel ist hier nämlich mindestens genauso wichtig.

Oder parktisch, wer in dern Lage ist ein paar Stunden durchzufahren ohne rumzudödelnm brauch sind um den Fettstoffwechsel keinen Kopf zu machen. das passt schon.
 
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