fjohrd
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Das Rad des Gewinners hier z.B. hat 2 Blaetter vorn, fuer Matsch eher unguenstige Mittelzuegler und eine fuer das Tragen des Rades unguenstige Verlegung des Zuges unter dem Oberrohr. Da bin ich mir ziemlich sicher, dass er (wie viele andere) dieses Rad nicht extra zum alleinigen Zwecke des Crossfahrens hat bauen lassen. Aber gewonnen hat er trotzdem
Der Fahrer links hat doch die Bremszüge am OR seitlich (leicht unten) an der Antriebsseite. Jedenfalls verläuft der Zug nicht mittig unterm OR. Wenn er das Rad nichtantriebsseitig schultert, sollte das doch ohne Problem gehen, selbst wenn das Oberrohr sich ein Wenig in die Schulter "eingräbt". Oder stehe ich auffm Schlauch.
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Aus den 50ern kann dazu nicht wirklich etwas beitragen. Meine einzigen Mafac-Cantis pre 1950 waren an einem Randonneur mit dieser Nummernschildplakette - der war aber übersät mit Anlötteilen für einen fernreisegerechten Aufbau.
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Ich habe ein Rickert aus den früheren 60ern hier, dessen Rahmen mit CLB Cantisockeln ausgestattet ist. Auf Anfrage des VB hier im Forum, wurde ein Crosser ausgeschlossen, wegen der unter dem OR angebrachten Luftpumpe. Flotte, leichte durchdachte Reiserennräder gabs hier in Deutschland allerdings auch nicht so wirklich, war der Einwand.
Derartige Rahmen mit Cantis, durchbohrtem Bremssteg und Pumpe, aus der Zeit aus dem Hause Rickert habe ich nun bereits ein paar mal gesehen. Vielleicht ist es auch möglich, dass man da noch nicht berücksichtigt hatte, dass die Pumpe samt Spitze unterm OR suboptimal fürn Crosseinsatz ist und die vorgebohrten Stege/Gabelkronen lagen schon vorkonfektiniert bereit...
Habs für meine Legendenbildung daher nun als unikaten multispezifischen Spezialeinsatzzweck-Versuchprototypen abgetan:
Wochentachs auf Maloche unter Tage, das Rad beim Pförtner am Werkstor angeschlossen, Sonnabendmorgens mit nötigem Leichtgepäck und Beleuchtung ab ins reiche Münsterland zum Rennen, vor Ort alles Unnötige runter, gegen die heimischen Leetzenritter siegreich sein und nach dem obligatorischen Stelldichein mit der Tochter des Landvoigts wurd das fröhlich quiekende Gewinnerschwein ab aufs Oberrohr, flugs um die Pumpe herum gebunden, somit gegen unbeabsichtigtes Verdrehen gesichert und ab ging es zurück in die Heimat: Dem, dank grober Feinstaubbelastung, warm leuchtenden abendroten Celeste des Kohlenpott entgegen... Wo die Pinte anner Ecke immer schon göffnet war...
Niemand kann an dieser Geschichte zweifeln. Daher ist die Sache für mich eindeutig mehrdeutig: Ich werd wohl irgendwann irgendsoeinen französisch inspirierten Kurztour-Cross-Renner draus bauen.
Hier an ähnliches Rad vom Hartmut, wohl im recht original belassenen Aufbau - nur ohne die Pumpenhalterung oben, dafür mit Lichtanlage.
Gut, aber hier sind wir ja 10-20 Jahre später als das Payan und in Deutschland - da hatten die Franzosen bekanntlich die in den 90ern aufkommende feine Molekularküche wieder eingemottet, wärend wir immernoch versuchten mit Keulen auf längst ausgestorbene Mammuts zu hauen.
Aber es haben Menschen Geld für derartige (Maß-)Räder aus hochwertigem Geröhr beim Rahmenbauer gelassen. Es sind keine schwereren Sporträder, die gabs auch, sind aber wesentlich einfacher gemacht:
...wollte halt auch mal was geschrieben haben...
Wird schon ein schickes Rad, das Payan.
edit: achso: ich habe ein überlackiertes Rad vom Sprühdosenlack mittels Nitro-verdünnung gut befreien können. Nur an den Linierungen + Decals war da Vorsicht geboten. Stinkt und dauert etwas, aber ging.
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