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Alltags-Rennrad-Ernährung

Wanshurst

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Moin moin,

da ich mir momentan eh ein paar Gedanken rund um die Ernährung mache (jetzt nicht nur aufs Radfahren bezogen) habe ich dazu mal Kollege Googel befragt und bin schnell zu der Erkenntnis gekommen, dass es hier zu gefühlt 23 Bereichen etwa 59 Meinungen gibt.
Mal wird zu mehr KH geraten, dann wieder überhaupt nicht, mal mehr Fette usw... Wahrscheinlich liegt das daran, dass ich das genaue System dahinter (noch) nicht verstanden habe - aber eigentlich möchte ich das auch nicht studieren sondern lediglich mal rudimentär verinnerlichen, so dass ich es im Alltag nutzen kann.

Kurz zu mir: Ich bin 50 Jahre alt, habe mit dem Rennradeln erst vor 3 Jahren begonnen und komme pro Jahr so auf 5.000 bis 8.000km. Ich wiege so Anfang 70kg und mein bester FTP Wert lag Ende letzter Saison bei ca. 3,6W/kg bei 71kg Masse. Ich fahre keine Wettbewerbe, mache aber 1 x im Jahr eine grössere Aktion. Letztes Jahr war das eine Alpenüberquerung, dieses Jahr möchte ich gerne vom tiefsten Punkt der Republik bis zum höchstgelegenen Pass fahren.

Ich war bisher immer auf der Kohlehydrate-Schiene unterwegs. Frei nach dem Motto "viel hilft viel". Fett in Form von fettigem Anbraten oder Wurst und so Zeug meide ich. Weniger der Sache wegen - ich mag es einfach nicht.

Nun würde ich gerne etwas mehr auf meine Ernährung hinsichtlich des Radelns achten: Mir geht es dabei hauptsächlich um Ausdauerleistung. Mir sind 180 Watt auf 5 Stunden lieber 280 Watt auf 20 Minuten FTP-Test.

Ich pendle unter der Woche viel mit dem Rad. Morgens 12km ziemlich hügeliges Terrain, bin ich bisher meistens immer nahe am Anschlag gefahren. Abends zurück, ca. 35km - kann ich flach fahren. Da rolle ich dann gerne mal gemütlich heim, oder baue da HIIT Intervalle ein.

Was ich mir bisher über den neuesten Stand der Erleuchtung zusammengelesen habe (man möge mich korrigieren):

- "Low" Fahrten mit low carbs fahren. Also mit leeren Speichern starten und auch danach nicht viele KHs konsumieren.

Korrekt?

- Bei "High" Fahrten, also bspw. wenn Intervalle angesagt sind, vorher Kohlehydratreich essen? Und nach dem Training? Auch nur Proteinreich bzw. Eiweiss per Shake zuführen?

Wie ich KHs weglassen kann ist mir eigentlich klar. Was mir nicht so klar ist, ist wie wie das mit dem "fettreich" funktioniert.


Wie handhabt ihr das denn so?


Grüssle aus dem Süden
Hans
 

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Re: Alltags-Rennrad-Ernährung
Hilfreichster Beitrag geschrieben von Hansruedeli

Hilfreich
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Jeder hat da so sein eigenes Rezept und muss für sich gucken, was am besten passt. Ich esse sowohl bei GA1 Fahrten als auch bei High-Fahrten immer KH davor. Nur die Menge variiert halt. Und bei langen Ausfahrten von 4-5h fülle ich die KH wieder mit Nudeln/Reis nach. Eiweißshake nehme ich gar nicht.
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von Hansruedeli

Hilfreich
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Ich denke du hast es sehr gut auf den Punkt gebracht.
Besonders das "Low" solltest du aber mMn nicht zu sehr auf die Palme treiben - wichtiger wäre hier eben so viel Kraftstoff in Form von KH zu geben, so dass du die Leistung auch über mehrere Stunden aufrecht erhalten kannst.
Kannst natürlich auch mal mit Low Carb experimentieren, bspw. mit Ham&Eggs eine längere Ausdauereinheit fahren und dabei Leistung/Gefühl ins Auge fassen, wenn du dann spürst dass die Kraft nachlässt langsam mit langkettigen KH den Blutzucker zumindest halbwegs oben behalten.

Bei High Fahrten einfach darauf achten, dass die KH-Zufuhr nicht dein Leistungslimitierender Faktor ist, wenn´s dann mal länger als 1h wird mit dem Training gerne auch flüssig noch zusätzlich KH zu dir nehmen.

KH und besonders Flüssigkeit nach dem Training ist erstmal wichtig direkt danach zu dir zu nehmen damit die Regeneration nicht leidet.
Etwas später kannst du dann auch ein wenig mehr auf deine Eiweißzufuhr achten - aber direkt danach sollten gleich mal KH kommen ansonsten holt sich diese der Körper anderwertig (in Form von Hungerattacken :) )
 
habe ich dazu mal Kollege Googel befragt und bin schnell zu der Erkenntnis gekommen, dass es hier zu gefühlt 23 Bereichen etwa 59 Meinungen gibt.
Und nun holst Du dir weitere 49 Meinungen ein ;-)

Ich empfehle immer Learning by Doing. Auf den Körper hören und beobachten.
 
Ernährung und Sport ist eine Wissenschaft für sich.

Wie bei allem gibt es auch hier viele Studien und Meinungen, die nicht immer alle wirklich hilfreich sind, denn das Interesse dahinter und auch der Sponsor sind verschieden und jeder will den Unwissenden so lenken, dass es zum Vorteil anderer führt.

Bei jeder Ernährungsanpassung stellt sich immer die Frage was damit erreicht werden soll.
Genauso ist es auch beim Training.

Will ich Muskulatur aufbauen, dann sollte ich die Stoffe zuführen, die der Körper zum Aufbau braucht.
Will ich Schnellkraft trainieren, dann sollte ich nicht müde mit leeren Speichern ins Training starten.
Will ich bei einer Ausdauereinheit meinen Körper bei leeren Speichern kennenlernen und die optimale Verstoffwechslung trainieren, dann sollte ich nicht zuviele schnellverfügbare Kohlenhydrate zuführen und so weiter.
 
Hallo Wanshurst

Ich gratuliere dir schon mal zu deinem super Körpergewicht, das passt sicher nicht schlecht als Rennradfahrer.

hier mal meine Erfahrungen zum Thema:

- Strecken über 100km / Kohlenhydratspeicher alle geleert -> wenn ich am darauf folgenden Tag noch irgend wie eine Leistung bringen soll, dann muss ich alles reinstopfen an Kohlenhydraten, was grad kommt. Vorzugsweise Vollkorn, aber auch mal eine Schachtel Kekse, wenn am folgenden Tag 100km+ anstehen...

- Kurzes Training am Abend ca. 50km -> ganz normale Ernährung

- auf / während einer Radfahrt ab 2h Dauer -> alles was Kohlenhydrate hat: Zucker, Brot, usw. (im Winter noch mehr, oder wenn ich einen Tag vorher schon am gefahren bin)

- direkt nach der Fahrt ->Milch / Eiweissshake / Quark für die Regeneration. Viel trinken, beim Radfahren verdunstet der Schweiss grösstenteils direkt!

- Low Carb -> da habe ich bei grossen Trainingsumfängen schlechte Erfahrung damit gemacht, keine Power, keine Lust zum Rad fahren. Im Winter oder am Abend kann Low Carb auch sinnvoll sein. Achtung: der Körper speichert mit den Kohlenhydraten viel Wasser. Bei Low Carb wird dieses Wasser ausgeschieden und die Waage macht einen Sprung nach unten.

- vor einer Radfahrt Carbs auffüllen bringt meiner Meinung nach nichts. Aber Proteine und Fett belasten nur den Magen.

Ich denke du machst eigentlich schon jetzt alles richtig. Die meisten Süssigkeiten und Patisserie sind meiner Meinung nach nur für Radfahrer gemacht, schnell verfügbarer Zucker, geht sofort ins Blut, das enthaltene Fett verlangsamt den Prozess ein wenig. Ich fahr mit einem Mars-Riegel auf einen Alpenpass :)
 
@Hansruedeli Danke für den Beitrag, mir geht´s auf ganzer Länge genauso. Wenn ich mir den Kram von anderen so durchlese und teilweise auch mein Umfeld beobachte, denk ich mir manchmal, dass ich damit allein stehe.
Gut zu lesen, dass es nicht so ist. 👍🏼🥸
 
Also dass das Zeug grundsätzlich nur Junkfood ist, da sind wir uns schon einig, denke ich. 🤔
Aber ab 1.000 Höhenmeter aufwärts ist mir das dann scheißegal, dann müssen irgendwie Kalorien rein und der Blutzuckerspiegel wieder hoch…
 
Also dass das Zeug grundsätzlich nur Junkfood ist, da sind wir uns schon einig, denke ich. 🤔
Aber ab 1.000 Höhenmeter aufwärts ist mir das dann scheißegal, dann müssen irgendwie Kalorien rein und der Blutzuckerspiegel wieder hoch…
Schon klar. Aber ob ich mir dann an der Tanke nen Snickers fur 1,50 kauf oder ein zwei Beutel Gel im Gepäck habe macht dann auch keinen großen Unterschied. Ich hab mir mal so ne Packung Mertens Gels gegönnt. Nächste Woche kann ich dann mehr dazu sagen ;)
 
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