Mal ein paar Tipps von mir:
1. Mache einen Führerschein und fahr selbst Auto. Besser lernt man nicht, wo Autofahrer "versagen" und wie sie ticken. Nachdem man selbst als Autofahrer ein paar Radler übersehen hat, versteht man auch besser wo man auf dem Rad in Alarmberitschaft gehen sollte.
2. Halte dich wann immer es geht an die Verkehrsregelen. Du bist kein minderwertiger Verkehrsteilnehmer, aber ganz sicher auch nicht Besseres. Wenn du dich an die Verkehrsregeln hälst, bist du berechenbar. Man weiss was du tun wirst und das bringt Dir und dem Autofahrer Sicherheit.
3. Verzichte auf zweifelhafte Rechte, oder rechne zumindest damit, dass Autofahrer sich nicht so verhalten, wie es "im Handbuch" steht. Wenn du selbst wie in Punkt 1 Auto fährst, weisst du auch, dass nur wenige Autofahrer beim Rechtsabbiegen einen Schulterblick machen. In 999 von 1000 Fällen ist das auch gar nicht nötig, weil man nicht mit Überholenden von rechts rechnet. Daher kann ich nur davon abraten von dem Recht gebrauch zu machen, rechts an wartenden Autos auf eine rote Ampel zu zu fahren. Wenn man das macht, sollte man das letzte Auto hinter einem, dass einen mit hoher Wahrscheinlichkeit gesehen hat, überholen lassen. Auch auf den Blinker des neben einem stehenden Autos sollte man nicht vertrauen.
Davon ab ist das ständige Überholen des immer gleichen Radlers auch nervig und gefährlich. Ich sehe keinen Grund, nicht einfach hinter dem letzten Auto zu warten, wie es alle anderen Verkehrsteilnehmer auch machen. Wenn einen ein Autofahrer zum 3ten mal überholen muss, macht ihn das nicht freundlicher, verständnissvoller und der Abstand beim Überholen wird auch nicht grösser.
4. Radfahrer werden vor allem da gar nicht wahrgenommen, wo es "hecktisch" ist und schnell gehen soll. Also z.B. in Kreisverkehren. Als Autofahrer wird man da "Wahrnehmungsblind", oder "Wahrnehmungsfokusiert" auf Autos.
5. Wenn Dich ein Autofahrer ohne ersichtlichen Grund bedrängt, kannst du dich bei den Trotteln bedanken, die sich auf dem Rad für was Besseres mit Opfer-Abo halten. Für die keine Regeln gelten und die von anderen Verkehrsteilnehmern verlangen, sich dem Training des Rennradlers unterzuordnen.
Das lässt der Autofahrer nämlich dann gerne am nächsten Radler aus, der ihm begegnet.
6. Kenne die Grenzen des Rads. Vor allem der
Bremsen. Bei Nässe ist die Bremsleistung eines Rennrad so bescheiden, dass es im überregulierten Deutschland eigentlich verboten werden müsste. Man sollte schon innerhalb der Sichtweite
Bremsen können. Wenigstens meistens.
Ich persönlich fahre auch viel und gerne auf Radwegen. Hier im Ruhrgebiet sind die trotz Wurzel-Erhebungen nicht schlechter als viele Strassen. An einem Tag wie gestern, d.h. Wochenende und das erste mal warm im neuen Jahr, ist da natürlich kein "Training" möglich. Dafür ist das viel zu voll. Aber in der Woche, Vormittags sind das die besten Strecken. Noch leer, kaum Autos, keine Ampeln.