Rennrad-News

Lupine SL Nano AF im Test
Kleines Licht, große Wirkung!

Die Lupine SL Nano AF im Test ist der kompakteste StVZO-Fahrradscheinwerfer mit Fernlicht, den wir kennen. Wir haben die „kleine“ 1100-Lumen-Lampe von Lupine am Gravel Bike und Rennrad für unsere Artikelserie “Ausprobiert” praktisch erprobt. Dort findet ihr regelmäßig kurze Vorstellungen von spannenden Produkten, die wir einem ersten Check unterzogen haben.

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Lupine SL Nano AF kurz und knapp

Die Lupine SL Nano AF ist sozusagen die Mini-Version der Lupine SL AF (hier zum Lupine SL AF Test) mit StVZO-Zulassung. Dennoch bietet der 52 g leichte Scheinwerfer Fernlicht auf Knopfdruck mit 1100 Lumen – und damit eine annähernd so hohe Lichtleistung wie der große. Auch sonst genießt man alle Vorteile des Lupine-Lichtsystems. Das sind zum Beispiel die Fernbedienung per Funktaster, 2 verschiedene Smart-Core-Akkus zur Wahl und die bekannt solide Verarbeitung, die das Set wasser- und staubdicht nach IP68 und schlagfest nach IK09 macht. Die wichtigsten Daten:

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# Wieviel Licht bringt die Lupine SL Nano AF? - Das haben wir euch in der Praxis getestet – spannend, weil es sich um den günstigsten Einstieg in die Welt der StVZO-konformen Scheinwerfer mit Fernlicht handelt.

Auspacken

Die Lupine SL Nano AF kommt in einem weißen Karton ohne Kunststoff-Einsatz bei der Verpackung – schön und umweltfreundlich. Innen liegt obenauf der Scheinwerfer samt Schnellspann-Klemme. Letztere ist in unserem Fall für runde Lenker mit 31,8 mm Durchmesser gemacht. Beim Kauf hat man außerdem die Wahl zu einer Schelle für 25,4-mm- und 35-mm-Lenker. Wer flache Aero-Lenker nutzt oder Platz sparen will, kann den Scheinwerfer auch über den optionalen GoPro-Mount vor dem Lenker positionieren – moderne Aero-Lenker haben häufig einen entsprechenden eigenen Halter für GPS-Geräte im Zubehör, der unten um eine GoPro-Halterung ergänzt werden kann.

Zudem sind in der Box das solide Akku-Paket (hier mit 35 Wh) mit zwei verschiedenen langen Befestigungsriemen sowie der Taster für die Fernbedienung nebst Gummi-Spannriemen und das Ladegerät namens „Wiesel“. Wichtig: Der Akku kann nur mit dem Lupine-Lader „nachgetankt“ werden, nicht per USB. Das Ladegerät muss also immer mit. Das Laden geht dafür schnell: In unter 2 Stunden ist der Energiespeicher wieder voll. Ähnlich wie bei kluger Smartphone-Ladelogik dauern die letzten 10 % etwas länger.

Übrigens, auch interessant: Wer schon einen Lupine-Akku besitzt, kann einen SL Nano AF-Lampenkopf einzeln kaufen. Er kostet mit um die 220 € rund 160 € weniger als der der größeren Lupine SL AF.

# Aufgeräumt und ressourcenschonend - so kommt die Lupine SL Nano AF an.
# Und das ist im Paket - der kompakte Lampenkopf mit Schelle, der 35-Wh-Akku mit 2 (sehr guten) Spannbändern, der Funktaster mit ebenfalls 2 Befestigungsbändern und Ersatz-Distanzstücke zur sicheren Klemmung des Lampenkopfs.
# Wenn Produkte so solide in der Hand wirken, machen sie einfach mehr Spaß.
# Bescheinigt die StVZO-Zulassung - die K-Nummer mit Wellenlinie am top verarbeiteten Gehäuse.
# Der Akku sitzt in einem schlagfesten, dichten Gehäuse - die zuverlässige Akkustandsanzeige gibt es hier auf Knopfdruck.
# Die Klemmeschelle mit Spanner sieht filigran aus - sie lässt sich dadurch aber gut neben dem Vorbau platzieren und lieferte perfekten Halt.
# Wichtige Option für Aero-Lenker - ein GoPro Mount-Adapter – er muss separat erworben werden.

Montage

Wie einfach der Lupine SL Nano AF ans Bike kommt, macht Spaß. Für die schmale
Klemmschelle ließ sich an allen runden Lenkern im Testfuhrpark ein Platz finden. Die nötige Vorspannung stellt man über Drehen des Spannhebels ein. Das kann etwas knifflig sein, wenn viele Züge vor dem Lenker liegen. Es muss aber in der Regel nur 1 x gemacht werden. So angebracht, duckt sich der Kleine kompakt und zentral vor den Vorbau und fügt sich schön ins Gesamtbild ein.

Zum Akku: Eine passende Stelle für das separate Gehäuse zu finden, ist mit etwas Probieren verbunden. Ich nahm je nach Rad mal den Vorbau, mal das Oberrohr, je nachdem, wie sich die Kabel ordentlich ohne weitere Mittel aus dem Weg räumen ließen. Tipp: Mit kleinen Klettbändern statt Kabelbindern schafft man flexibel Ordnung am Cockpit und holt ggf. Leitungsschlaufen aus der Knie-Kreisbahn.

Jetzt noch ein Plätzchen für den Fernlicht-Taster finden. Nah an der hauptsächlichen Griffposition, rät Lupine. Ich zögere, will die Bremsschaltgriffe nicht „verbasteln“, finde dann aber doch eine Stelle, an der das kleine Kästchen nicht stört und schnell erreicht ist (siehe Foto). Der Gummiriemen genügt auf dem Lenkerband vollkommen zur sicheren Fixierung.

# Am Rennrad - der Lampenkopf sitzt dicht vor dem Vorbau.
# Einmal ausgerichtet hält er unter allen Bedingungen sicher die Position.
# Die Schelle lässt sich dicht am Vorbau platzieren.
# Beim Akku entschied ich mich für eine Vorbaumontage ...
# ... so kann das Kabel mit unter das Klettband wandern.
# Den Funktaster für das Fernlicht und die Lichtmodi positionierte ich hier am linken Schalthebel - so störte er in keiner Griffposition und war am besten zu erreichen.
# Das Gummi-Befestigungsband auf der anderen Seite - es trägt kaum auf und stört ebenfalls nicht.

Lupine SL Nano AF: Leuchtdauer und Lichtbild

Die technischen Daten des Herstellers für das Licht und die Leuchtdauer des Lupine SL Nano AF im Vergleich zu anderen Lupine-Lichtern lesen sich angesichts des kompakten Gehäuses schon einnehmend. Nur 200 Lumen weniger erzeugt die kleine Lupine laut Hersteller als die größere SL AF.

Insgesamt fünf Leuchtmodi stehen zur Wahl. Dabei können Lupine-Nutzer*innen zunächst grundsätzlich entscheiden, ob sie im Eco-Modus oder im Normalmodus unterwegs sein wollen. Das Einschalten der Eco-Variante läuft per langem Druck auf den kleinen Taster. Hier die Leistunsgwerte für die einzelnen Modi mit Leuchtzeit für den 35-Wattstunden-Akku.

Wir haben die Lupine SL Nano AF im Abblendlicht-Modus so lange leuchten lassen, bis das Licht ausging und das per Zeitraffer dokumentiert. Bei 3 Grad Außentemperatur lag die Leuchtzeit mit dem 35-Wh-Akku bei 285 Minuten, also 4:45 Stunden und damit ein wenig über der Lupine-Angabe für diesen Modus, aber dennoch beachtlich lange – länger als die meisten Winter Nightrides dauern werden. Danach deutete Blinken das Ende der Laufzeit an. Ohne aktives Umschalten in den Reserve-Modus per Tastendruck brannte die Leuchte weitere 40 Minuten.

Und wie sieht das Lichtbild aus? Das haben wir auf einem circa 2,5 m breiten Gravel-Weg im Normal-Modus für euch ausprobiert. Für die Bilder haben wir die Kamera auf dem Stativ hinter dem Rad positioniert, damit der Bereich unmittelbar vor dem Vorderrad noch zu sehen ist. In 30 m Entfernung steht rechts am Bildrand der rote Foto-Rucksack. In 50 m Distanz liegt ein kleiner Stock in der Mitte der Fahrbahn, den man im vergrößerten Bild ausmachen kann. Und bei Fernlicht tauchen in 100 m Entfernung auch der Schilderpfosten und die Bank dahinter aus dem Dunkel auf. In rund 250 m Entfernung sind die roten Reflektoren und Umrisse einer Wegsperre zu sehen.

Unterm Strich fällt zunächst schon beim Abblendlicht die hervorragende Gleichmäßigkeit des Lichtbildes auf – dass es, so wie auf dem Bild eingestellt, nicht blendet, konnten wir übrigens auch daran erfahren, dass sich Fußgänger*innen nicht geblendet fühlten. Der gleichmäßige Lichtteppich ohne Verfärbungen und Schatten ist ein großes Plus der kleinen Lupine SL Nano AF. Er ist die Voraussetzung dafür, dass sich auch Schlaglöcher oder kleine Unebenheiten wie Asphaltflicken gut abheben, die sonst für Überraschungsmomente beim Rennradfahren sorgen können. Dennoch setzt die von der StvZO geforderte klare Hell-Dunkel-Grenze einen deutlichen Schlussstrich bei der Leuchtweite. Das macht klar, warum Fernlicht für blendfreie StVZO-Scheinwerfer ein ausgesprochen nützliches Sicherheitsplus ist.

Im Fernlicht dagegen reicht der immer noch hervorragend homogene Lichtkegel nicht nur deutlich weiter. Er wird auch breiter, so breit, dass auch die Gegebenheiten am Straßenrand deutlich in den Blick rücken, ein Muss, wenn Spaziergänger*innen frühzeitig erkannt werden sollen oder sich der Gravel-Pfad durch den Wald schlängelt.

Lupine SL Nano AF: Test auf dem Kurs

Wie übersetzt sich das auf die Straße oder den Gravel-Weg? Ein kleiner Vorgriff: Nachts auf dem Bike lässt sich sogar das Tagfahrlicht gut einsetzen.

Doch der Reihe nach: Im Nebel und der Dämmerung ist das Tagfahrlicht des Lupine SL Nano AF ein großes Sicherheitsplus. Wenn der Akku es hergibt, lasse ich das Licht auch am helllichten Tag ständig leuchten (und helle Tage gibt es bei der aktuellen Wetterlage ja eigentlich überhaupt nicht). Der Effekt auf andere Verkehrsteilnehmende ist eigentlich immer spürbar. Und der Akku der Lupine SL Nano AF gibt das auch für Tagestouren her. Mini Kritikpunkt: Um vom Abblendlicht in das Tagfahrlicht zu schalten, muss man den kleinen Taster der Fernbedienung lange drücken. Das geht nicht so einfach wie das Umschalten zwischen Abblend- und Fernlicht.

Stichwort Abblend- und Fernlicht. So sieht das nächtliche Nutzungsverhalten in der Praxis auf dem Rennrad aus: Bei Trainingstempo auf der Geraden ist das Abblendlicht völlig ausreichend, haushoch überlegen ist die Lampe anderen Fahrradscheinwerfern mit StVZO ohne diese Lumenleistung. Je nach Einstellung ist alles klar und deutlich erkennbar bis 50 m vor dem Rad, auch mit Auto-Gegenverkehr und das ist der entscheidende Unterschied etwa zu 100-Euro-Scheinwerfern mit StVZO.

# Auf der Straße ebenso wie auf gut ausgebauten Gravel-Wegen muss man sich mit der Lupine SL Nano AF kein Tempolimit auferlegen.

Aber: Auf längeren Abfahrten mit Verkehr wünscht man sich dennoch mehr Licht, vor allem um weit sehen zu können. Ein Griff zum Fernlichttaster und der Wunsch geht in Erfüllung auf eine Weise, die nichts zu wünschen übrig lässt. Fahren in normalem Abfahrtstempo ist kein Problem. Ein gutes Gefühl ist es auch, dass entgegenkommende Autofahrende frühzeitig ihr eigenes Fernlicht ausschalten, weil sie mich früher wahrnehmen. Und dass ich, genauso wie sie, das blendende Licht rechtzeitig abschalten kann. In der Praxis führt das auf Landstraßen dann doch recht häufig zum Griff an den Bluetooth-Schalter. In der gewählten Montageposition erfordert es aber nur geringes Verschieben der Bremsgriffhaltung. Im Wald auf dem Gravel Bike bleibt das Fernlicht in der Regel an, wenn schneller gefahren werden soll. Hier muss man also eher mit kürzeren Leucht- und Fahrzeiten kalkulieren.

Stichwort Gravel Bike: Der Lampenkopf lässt sich vorbildlich ausrichten und justieren. Er blieb auch auf groben Rüttelpisten immer genau so, wie einmal eingestellt. Dennoch lässt er sich mit der Hand schnell neu ausrichten, was nützlich ist, wenn man zwar etwas weiter sehen will, aber nicht unbedingt mehr Licht braucht und dadurch Energie spart.

Und wie war das mit dem Tagfahrlicht in der Nacht? Tatsächlich eignet sich der gleichmäßige, stark gedimmte, aber doch ziemlich weitreichende Schein hervorragend für längere Anstiege. Beim ruhigen Klettern rückt die Landschaft drumherum wegen des geringeren Helligkeitsunterschiedes wieder in die Wahrnehmung. Nightride-Genießerlicht sozusagen.

# Mehr Licht braucht man am Rennrad nicht.

Fazit von Rennrad-News.de

Kleine Leuchte, große Wirkung. Die Lupine SL Nano AF holt bei maximaler Stärke mehr Licht aus ihrem kompakten Körper, als auf der Straße gebraucht wird, darüber waren sich alle Tester einig. Eco-Modus reicht für Road und die Leuchtzeit ist dann im Mischbetrieb für fast jeden Nightride ausreichend. Verarbeitung und Handhabung sind so, wie man es von einem High-End-Scheinwerfer erwartet. Der Zugriff auf das Lupine-Lichtsystem mit verschiedenen Akkus ist ebenfalls ein Plus. Über die Bluetooth-Fernbedienung kann man verschiedener Meinung sein, Stichwort „abhängig von Funkverbindung“, für uns eher Vorteil als Nachteil. Unterm Strich: die günstigste Möglichkeit, StVZO-konformes Licht auf beinahe KfZ-Niveau am Rennrad und am Gravel Bike zu fahren.

Pro / Contra

Pro

  • Gleichmäßigkeit des Lichtbilds
  • Weite und Form des Lichtbilds
  • Leuchtdauer
  • 1A Verarbeitung
  • Handhabung
  • Akkustandsanzeige

Contra

  • Proprietäres Ladegerät nicht optimal bei Mehrtagestouren
  • Schellenmontage nur für runde Lenker

Habt ihr auch Erfahrungen mit der Lupine SL Nano AF? Schreibt sie hier in die Kommentare!


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Text/Fotos: Jan Gathmann
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