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Wie habe die Helden der Vergangenheit das gemacht?

Onni

Inaktives Glied
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Wenn ich eine Tour mit 170 Km fahre, bin ich recht erschöpft danach. Ich frage mich dann immer, wie es die RR Fahrer Anfang des letzten Jahrhunderts geschafft haben, epische Etappen von 400 Km zu fahren. Das Material war bescheiden, die Ernährung nicht sportspezifisch, Trainingspläne gab es bestimmt auch nicht.
Kann es sein, daß die Fähigkeit, solche Leistungen zu erbringen, im Kopf erreicht wird?
Klar, einige Helferlein hatten sie damals auch (ich meine nicht die Eisenbahn, sondern medizinische Produkte), aber die alleine können nicht den Ausschlag für die Leistung gegeben haben. Was war ihr Geheimnis, hat jemand eine Idee?
Vieleicht kann man ja nochwas lernen...
 
Ich denke das ist zu einem Gutteil Kopfsache. Wenn ich mir vornehme, 120 km zu fahren, fühle ich mich nach 100 km so, dass ich denke, gut dass es bald zu Ende ist, will ich 240 km fahren, denke ich nach 120 km über das Ende erst gar nicht nach.
Für die epischen 400 km+ Etappen wie sie früher bei Profis üblich waren kommt hinzu, dass damit Geld verdient wurde. Man muss sich dabei vergegenwärtigen, dass die Alternative zu diesen Rennen und dem damit verdienten Geld vielfach ein schlecht bezahlter Job in irgendeiner Fabrik etc., Armut und Not etc waren. Sowas steigert die Bereitschaft, solche Strapazen auf sich zu nehmen. Wenn Hobbyradler solche Distanzen auf sich nehmen, z.B. bei Brevets ist Geld natürlich keine Motivation, aber vielleicht der Wunsch, sich aus der Masse der Sportler herauszuheben.
 
Es gibt kein Geheimnis, und die Leute fahren seit 1891 bis heute von Paris zum Atlantik und zurück. Früher als Profirennen, jetzt als Amateuerveranstaltung. Das Material und die besseren Straßen machen es leichter, aber man kann ja z.B. bei RAAM noch ein Schüppchen drauf legen.
 
Die Leute die das damals gemacht haben, waren vermutlich die mit Talent, wärend das heute jeder Hobbiest mit der richtigen Menge Malto, Ibu und Epo schaffen kann. Ausserdem hat man sich früher grundsätzlich mehr bewegt und hatte noch keine Angst vor Fleisch und Fett, was vieleicht schon für die Grundlage besser war.
Vermutlich haben die auch nicht den ganzen Tag rumgesessen und im Internet nach Poser-Zubhör mit Stylingpolizei-Freigabe geguckt, sondern sind Radgefahren oder haben körperlich gearbeitet. Alles gut für die Grundlage ;) Und sie haben vermtlich auch nicht immer sofort geheult und sind zur Maniküre gelaufen, wenn sie sich denn Fingernagel eingerissen haben, weil der metrosexuelle, beinrasierte Mann noch nicht erfunden war :D
 
1. Langsamer fahren, nicht auf andere Radler achten, sein eigenes Tempo durchziehen - Grundvorraussetzung für Brevets
2. Pausen machen ;)
3. Nie ans Ende denken sondern immer nur kleine Schritte.
4.
alles längere ist dann Kopfsache und etwas mehr Training als üblich :)
 
Es gibt kein Geheimnis, und die Leute fahren seit 1891 bis heute von Paris zum Atlantik und zurück. Früher als Profirennen, jetzt als Amateuerveranstaltung. Das Material und die besseren Straßen machen es leichter, aber man kann ja z.B. bei RAAM noch ein Schüppchen drauf legen.
Gut, aber wie schaffen es die Leute heute? Ich kann nicht verstehen, wie es möglich ist, 300, 400 Km oder mehr zu fahren.
@pjotr
Was du schrobst, kenn` ich auch, ist ja eigentlich ein guter Beweis für die Mental-Theorie...
 
Bei genauer Überlegung fällt mir ein, daß ich vor Jahrzehnten einem Kollegen nicht geglaubt habe, daß er 90 Km mit dem Rad gefahren ist, es war für mich unglaublich. Die Grenzen verschieben sich, aber die 200 stehen wie eine unüberwindbare Mauer vor mir...
 
Gut, aber wie schaffen es die Leute heute? Ich kann nicht verstehen, wie es möglich ist, 300, 400 Km oder mehr zu fahren.
Selbst wenn ich mir viel Zeit lasse, dann habe ich die 300km in 12 Stunden, da sind dann aber ettliche Pausen und oftmals nur ein 25er Schnitt. 50km in die eine Richtung, 50km zurück, das paar mal wiederholen, so hat man nicht nur Gegenwind. Das Problem ist dann eher wenn man zuhause ist um Trinkflaschen aufzufüllen sich zu überwinden und nochmal zu fahren :)
 
200 bin ich schon gefahren...mit dem Mountainbike.

Aber momentan kann ich mir auch maximal 200 vorstellen...mit dem Crosser/Rennrad.

300 erscheinen mir evtl. machbar, allerdings erst am Ende der Saison.

400 oder 600 oder noch mehr ist für mich absolut utopisch. Respekt vor jedem, der sich das antut.
 
Selbst wenn ich mir viel Zeit lasse, dann habe ich die 300km in 12 Stunden, da sind dann aber ettliche Pausen und oftmals nur ein 25er Schnitt. 50km in die eine Richtung, 50km zurück, das paar mal wiederholen, so hat man nicht nur Gegenwind. Das Problem ist dann eher wenn man zuhause ist um Trinkflaschen aufzufüllen sich zu überwinden und nochmal zu fahren :)
Oh je, ich kenne mich. Ich hätte 1000 gute Gründe, nicht nochmal loszufahren.
 
Wenn du Samstags um 6 Uhr losfährst bist du um 10 Uhr wieder zuhause, den Rest vom Tag faul rumhocken ? :D Everesting hat mir dabei gut geholfen, 1km den Berg hoch und wieder runter, Pause und wieder hoch. Mit der Zeit ist einem alles Wurst.
 
Gut, aber wie schaffen es die Leute heute? Ich kann nicht verstehen, wie es möglich ist, 300, 400 Km oder mehr zu fahren.

Ich für meinen Teil setze mich auf das Rad und fahre. Den ersten 100er habe ich mit 6 Jahren von Puttgarden bis Kiel gefahren (mit kräftigem Rückenwind), und altersgemäß ohne mir viel Gedanken zu machen. Dafür war mein Vater zuständig.

Bis zum ersten 200er hat es dann etwas gedauert:). Bei den Brevets gibt es ja eine Mindestgeschwindigkeit (15 km/h inklusive aller Pausen). Die habe ich auch fast gebraucht und war trotzdem vollkommen fertig. Nach drei Jahren 200er habe ich mich zum ersten Mal an den 300er gewagt, und habe 30 km vor dem Ziel den Heimweg (waren von dort nur noch 8 km) angetreten. Den 400er habe ich zu Ende gefahren, aber auf den letzten 100 das Zeitlimit voll augeschöpft, und hier liegt wohl auch der Unterschied zum RR-fahren: Man muss immer so viel Reserve haben, das man ins Ziel kommt. Wenn man sich vorher zu sehr auspowert, fehlt es am Ende, und wie viel zu viel ist, ist Erfahrung (die eigene, nicht die anderer Leute).

Inzwischen fahre ich die 300er auf dem bequemen Trecker mit einem 20er Schnitt (ohne Pausen). Die, die es eiliger haben, fahren 25 inklusive Pausen.
 
50km in die eine Richtung, 50km zurück, das paar mal wiederholen
So etwas ätzendes kann auch nur ein Rollentrainerfahrer machen.;) Für mich besteht ein Großteil der Motivation für lange Fahrten darin, auch an weiter entfernte Orte zu gelangen und Strecken außerhalb meines normalen Reviers zu erkunden.
 
für einen Berufsradfahrer stellt sich nicht die Frage ob er 400km am Tag schafft oder nicht. Die Frage für ihn ist in welcher Zeit er das schafft.
Über die reine Distanz von 400km wird auch 1900 der Profi schon müde gelächelt haben.

Leistung = Arbeit / Zeit
 
So etwas ätzendes kann auch nur ein Rollentrainerfahrer machen.;) Für mich besteht ein Großteil der Motivation für lange Fahrten darin, auch an weiter entfernte Orte zu gelangen und Strecken außerhalb meines normalen Reviers zu erkunden.

Das eine ist Training, das andere Fun. Landschaft angucken hat nichts im Training verloren :D
 
Die Grenzen verschieben sich, aber die 200 stehen wie eine unüberwindbare Mauer vor mir...
Das ist alles Kopfsache...aber das wurde ja schon mehrfach gepostet.
Ich kann dir aber ein Event empfehlen. Wobei du da erst denkst wirst...der teaman hat einen Schuss aber....:Dhat er nicht
Der http://www.pace-makers.de/index.php/strecke-teilnehmer.html ist eine Runde über 340km.
Hier kannst du dann Erfahrung sammeln
Vorteile:
 
Das ist alles Kopfsache...aber das wurde ja schon mehrfach gepostet.
Ich kann dir aber ein Event empfehlen. Wobei du da erst denkst wirst...der teaman hat einen Schuss aber....:Dhat er nicht
Der http://www.pace-makers.de/index.php/strecke-teilnehmer.html ist eine Runde über 340km.
Hier kannst du dann Erfahrung sammeln
Vorteile:
Der spinnt, der Teaman...:eek:;) Tolle Sache, toller Bericht. Aber zu früh, ich denke, die 200 sollte man vorher schon geschafft haben:(
 
ja die sollte man einmal gefahren sein...
ist ja aber auch noch Zeit bis zum August :cool::cool:
 
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