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Was für Kleidung schützt bei trockener Kälte?

Maltodextrino

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Ich glaub zwar nicht, dass ich in Sibirien, Kasachstan und der Mongolei viel zum Radfahren kommen werde... Aber da ich die Erfahrung gemacht habe, dass sich hier eher als anderswo Leute rumtreiben, die auf solche Fragen Antworten, oder Ideen haben:

Wie schütze ich mich vor trockener Kälte? Wie schütze ich mich, im Extremfall, vor -30 Grad, bei 0% Luftfeuchtigkeit?

Nachdem ich jahrelang, eigentlich jahrzehntelang mit meiner Kleidungs-strategie im feuchten norddeutschen Schmuddelwinter grandios gescheitert bin, und mit tollen atmungsaktiven Sachen gefroren hab ohne Ende, und immer mehr dicke Sachen anzog bis ich unterm Gewicht gleichzeitig fror und schwitzte, und nun einfach bei fast jedem Wetter nicht-atmungsaktive Radregenjacke und wasserdichte Handschuhe usw. anziehe und nie mehr friere sobald ich mich bewege, interessiert mich ob dort (bei trockener Kälte) diese Vorgehensweise auch erfolgreich ist oder ob dann der Schweiß unter der Regenjacke sofort gefriert und ich erstarre.

Durch welche Kleidung (egal ob beim Sport oder Rumspazieren) schützt man sich also vor solch extremer, aber extrem trockener Kälte? Kann es sein, dass dort die ganzen "atmungsaktiven" Sachen funktionieren? Oder kann es auch dort funktionieren mit Regenjacke oder "Neoprenanzug" als äußerer Schicht rumzulaufen, scheißegal, dass man drunter schwitzt, hauptsache warm, dann eben feucht warm?

Ich will mir jetzt ja nicht in Deutschand irgendeinen Kram kaufen, irgendwelche High-Tech Jacken, um dort dann zu merken, dass das gar nicht funktioniert. Aber was funktioniert in solchen Gegenden denn? Was müsste funktionieren? Wie gesagt: gestrickte Fahrradhandschuhe mit 100% Atmungsaktivität und 100% Luftdurchlässigkeit sollten laut Hersteller trotzdem noch bei 12 Grad funktionieren, in der Praxis funktionieren sie bei mir nicht mal bei 19 Grad, zumindest bei norddeutschen 19 Grad. Was aber wenn man sowas bei trockener Kälte versucht?
 
Kann deine Nöte im norddeutschen Winter nicht nachvollziehen. Longsleeve Unterhemd und Winterjacke (evtl. noch windweste bei <-1°) haben für mich mmer ausgereicht

Bzgl. -30°
Was man eigentlich immer sieht bei Fahrberichten zu Siberien, Kanada,Yukon sind Bar Mitts und was man halt sonst auch erwarten würde Winterjacken, dickere Hose, winterstiefel
 
Nach sechs sibirischen Wintern in RU und KAZ: Solange du wirklich Sport machst, zieh dich nicht zu warm an. Bis -25°C reichen eine normale Winterhose und obenrum drei Lagen: Langes Unterhemd, Fleece und Softshell. Dazu einfache Windstopper-Handschuhe und eine warme Mütze. Zumindest zum Langlaufen wirst du damit noch ordentlich schwitzen. Fahrrad wirst du draußen eher nicht fahren können, da die Straßen nicht schwarzgeräumt werden können. Salz funktioniert bei diesen Temperaturen nicht mehr und beim Schneeeinsammeln bleiben immer Reste und Eisplatten liegen.
Im Alltag ist es am besten, die wärmste Daunenjacke zu kaufen, die du findest. Achte darauf, dass sie über den Po geht. Da ALLE Innenräume auf gute 28°C geheizt sind, bist du gut beraten, wenn du lange Unterwäsche im Alltag weglässt, da du sie sie nicht ausziehen kannst, wenn du ins Kino oder eine Bar gehst. Am besten ist die Kombi Skihose über die Jeans und Daunenjacke. Das kannst du überall an der Garderobe abgeben.

Wohin genau gehst du denn?

Viel Spaß, genieße es!
Benjamin
 
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Wohin genau gehst du denn?

Viel Spaß, genieße es!
Benjamin

Ohne hier zu viel zu verraten... Also halt auf jeden Fall Mongolei, aber bin mir noch nicht sicher ob ich mit der Eisenbahn vorher zum Baikalsee... Noch nicht fest, wird auf jeden Fall extrem kalt und extrem trocken. Ja das mit dem Zwiebelprinzip, hab ich mir auch schon gedacht, dass das im Alltag kompliziert werden kann mit langer Unterhose im Restaurant usw... War halt vor allem verwirrt weil ich bisher so Theorien gelesen hab, das "trockene Kälte kälter wirkt weil sie dem Körper Feuchtigkeit entzieht", und jetzt Leute die da waren eher das Gegenteil berichten^^.
 
Kann deine Nöte im norddeutschen Winter nicht nachvollziehen. Longsleeve Unterhemd und Winterjacke (evtl. noch windweste bei <-1°) haben für mich mmer ausgereicht

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Keine Ahnung, vielleicht liegts daran, dass ich im Ruhezustand nen so niedrigen Blutdruck hab bei dem Normalbürger gar nicht mehr aufstehen würde... nicht abgehörtet genug, keine Ahnung, Auf jeden Fall, alles was wasserdicht und nicht atmungsaktiv ist, hält mich auch warm. Meine sündhaft teure Rad-Winterjacke, laut Hersteller 100% winddicht und sehr atmungsaktiv funktioniert bei mir nur wenn ich mit ner dünnen Regenjacke die Atmungsaktivität wegmache. ^^ Wie gesagt, frag mich halt nur ob meine bisherigen Strategien auch da funktionieren wo es zwar kälter, aber trockener ist...
 
Ohne hier zu viel zu verraten... Also halt auf jeden Fall Mongolei, aber bin mir noch nicht sicher ob ich mit der Eisenbahn vorher zum Baikalsee... Noch nicht fest, wird auf jeden Fall extrem kalt und extrem trocken. Ja das mit dem Zwiebelprinzip, hab ich mir auch schon gedacht, dass das im Alltag kompliziert werden kann mit langer Unterhose im Restaurant usw... War halt vor allem verwirrt weil ich bisher so Theorien gelesen hab, das "trockene Kälte kälter wirkt weil sie dem Körper Feuchtigkeit entzieht", und jetzt Leute die da waren eher das Gegenteil berichten^^.
Daunen und Primaloft, wie @FAVORITplus erwähnte, ist schon die richtige Richtung. @BenjaminOP nannte auch ganz richtig Skihose.
Die trockene Kälte geht nicht so in die Glieder wie die feuchte. Ein paar langarm-Polos aus Merino oder Merinoanteil sind ganz praktisch.
 
War halt vor allem verwirrt weil ich bisher so Theorien gelesen hab, das "trockene Kälte kälter wirkt weil sie dem Körper Feuchtigkeit entzieht",
Das ist in der Tat Quatsch. -20°C in trocken sind deutlich angenehmer als das aktuelle deutsche Wetter. Trocken zieht es dir viel weniger die Wärme aus dem Körper. Wenn man sich erst mal dran gewöhnt hat, dass es im Gesicht etwas zwickt, kann man damit gut umgehen.
 
Vielleicht sagt das schonmal was zu der Toleranz verschiedener Klimen aus: ich bin ein in Deutschland geborener Portugiese, der vor 11 Jahren nach Estland gezogen ist und hatte bisher keine Probleme hier schonmal -32Grad zu überstehen. Allerdings solltest Du wissen, dass ab einer gewissen Kältegrenze Sport an der frischen Luft einfach nicht mehr möglich ist.
Im Gegensatz dazu; vorletztes Jahr habe ich meine Eltern in Portugal auch zu Weihnachten besucht und mir bei gut Plusgraden einen abgefroren...
 
Allerdings solltest Du wissen, dass ab einer gewissen Kältegrenze Sport an der frischen Luft einfach nicht mehr möglich ist.

Wie @FAVORITplus schon schrieb, Primaloft taugt in der Kälte sehr gut, favorisiere ich auch bei nicht ganz so arg tiefen Temperaturen hier in den Bergen. Sehr angenehm auch auf dem Rad finde ich kurze, an der Front gefütterte Hosen, gibt es z.B. Von Odlo... Alles mit Membran (also auch Softshell) funktioniert für mich bei tiefen Temperaturen gar nicht - meiner Meinung nach sollte der Schweiss so schnell wie möglich weg vom Körper, da ist mir ein bisschen zug lieber als jede noch so atmungsaktive Membran...
Auskühlen würde ich jedoch nicht als Hauptproblem betrachten, sondern die Bronchien: bei mir ist z.B. ab -18 grad Schluss mit Langlauf: die trockene, kalte Luft reizt dann einfach zu sehr...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kann nur mit Nordschweden (Kiruna) dienen: Im kalten Alltag wird im Winter über die normalen Klamotten einfach eine richtig dichte Überhose (evtl. gefüttert) mit Reißverschlüssen über die gesamte Seite und eine lange Überjacke gezogen. Ist häufig so eine Art Teflon-Material: nicht sehr dick, nicht schön, aber praktisch.
Wichtig sind ordentliche Stiefel, Wollsocken. Als Funktionsunterwäsche schwöre ich im Winter grundsätzlich auf Merino, weil es auch nicht so schnell müffelt.
Wie weit richtig Sport möglich ist, musst du testen. Bei mir ist/war bei ca. -15 °C Schluss, da fang ich an zu husten.
 
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