Alex de Large
Forza!
Auch wenns einige nicht mehr hören können (wollen):
Dopingarzt Fuentes soll wieder aktiv sein
"An Dreistigkeit nicht zu überbieten"
Von Michael Ostermann
Es war der Präsident des Radsport-Weltverbandes UCI, Pat McQuaid, höchstselbst, der aus dem Gerücht eine Nachricht machte. Demnach hat der spanische Gynäkologe Eufemiano Fuentes, Auslöser des größten Dopingskandals in der an Skandalen reichen Geschichte des Radsports, seine illegale Tätigkeit wieder aufgenommen. McQuaid berief sich dabei auf Mitteilungen aus mehreren Profi-Teams.
Hinweise aus den Teams: UCI-Präsident Pat McQuaid
Das Verfahren gegen den Madrider Arzt, zu dessen Kunden unter anderem Jan Ullrich und Ivan Basso gehört haben sollen, wurde kürzlich eingestellt, weil die spanischen Behörden keine rechtliche Grundlage für eine Verurteilung sahen. Dass Fuentes nun sein Dopinghandwerk wieder aufgenommen haben könnte, dieses Gerücht kursiert seitdem in der Szene. Auch Rolf Aldag, Sportdirektor bei T-Mobile, und der Chef des Teams Gerolsteiner Hans-Michael Holczer ist das längst zu Ohren gekommen. Mit McQuaids Aussage bekommt das Ganze nun allerdings ein ganz anderes Gewicht.
Fuerteventura im Mittelpunkt?
"Wenn der Präsident der UCI das jetzt so sagt, dann wird es Anhaltspunkte dafür geben", glaubt Aldag. "Das ist sehr alarmierend." Holczer lobt den UCI-Präsidenten derweil dafür, direkt die Öffentlichkeit informiert zu haben. "Das ist der richtige, der glaubhafte Weg", findet er. Doch sollte Fuentes tatsächlich wieder tätig sein, wäre das ein verheerendes Signal für den internationalen Radsport. Der viel gepriesene Neuanfang im Anti-Doping-Kampf wäre zumindest teilweise als Mogelpackung entlarvt.
Am Rande der Baskenland-Rundfahrt, die am Samstag (14.04.07) zu Ende gegangen war, verdichteten sich im Peloton die Hinweise darauf, dass Fuentes wieder aktiv sein könnte. Demnach soll das spanische Intercontinental Team Fuerteventura-Canarias mit dem verdächtigten Arzt zusammenarbeiten. Fuentes, heißt es, wohne auf der kanarischen Insel, die dem Team als Sponsor dient, und habe inzwischen ein Alternativ-Mittel zum Blut-Doping-Medikament EPO, das nicht nachweisbar sei. Die Blutwerte der Radler seien auffällig, wird gemunkelt.
Aldag fordert erneut DNA-Abgleich
Wieder aktiv? Eufemiano Fuentes
Von den 14 Fahrern der zweitklassigen Mannschaft stehen mit Vicente Ballester, David Bernabeu, José Bonilla, Javier Cherro, Manuel Lloret und David Munoz sechs Profis auch auf jener Liste von 51 Profis, die die spanischen Ermittler als Kunden von Fuentes ermittelt haben wollen. Im Hintergrund der Fuerteventura-Mannschaft soll auch Manolo Saiz die Fäden ziehen. Die Verhaftung des ehemaligen Chefs des inzwischen aufgelösten Teams Liberty Seguros im Mai 2006 hatte die "Operacion Puerto" der Guardia Civil öffentlich gemacht und den Skandal ins Rollen gebracht.
"Wenn das alles stimmt, dann ist das an Dreistigkeit und Gewissenlosigkeit nicht mehr zu überbieten", meint Gerolsteiner-Chef Holczer. "Dann muss man unterstellen, das dem Radsport bewusst Schaden zugefügt werden soll." Für T-Mobile-Sportdirektor Aldag sind die Hinweise auf eine neuerliche Tätigkeit Fuentes' ein weiteres Argument dafür flächendeckende DNA-Abgleich einzuführen. "Alle Fahrer, die an den großen Rennen teilnehmen wollen, müssen einem solchen Abgleich zustimmen, sonst fahren sie nirgendwo hin" fordert Aldag. "Wir müssen in dieser Frage eine Gemeinschaft der Mannschaften und Veranstalter herstellen, aber so weit sind wir noch nicht." Am kommenden Samstag (21.04.07) treffen sich die Vertreter der Pro-Tour-Teams zu einer Sitzung. Das Thema Fuentes und die Folgen dürfte wieder einmal auf der Tagesordnung stehen.
(Quelle sport.ard.de)
Dopingarzt Fuentes soll wieder aktiv sein
"An Dreistigkeit nicht zu überbieten"
Von Michael Ostermann
Es war der Präsident des Radsport-Weltverbandes UCI, Pat McQuaid, höchstselbst, der aus dem Gerücht eine Nachricht machte. Demnach hat der spanische Gynäkologe Eufemiano Fuentes, Auslöser des größten Dopingskandals in der an Skandalen reichen Geschichte des Radsports, seine illegale Tätigkeit wieder aufgenommen. McQuaid berief sich dabei auf Mitteilungen aus mehreren Profi-Teams.
Hinweise aus den Teams: UCI-Präsident Pat McQuaid
Das Verfahren gegen den Madrider Arzt, zu dessen Kunden unter anderem Jan Ullrich und Ivan Basso gehört haben sollen, wurde kürzlich eingestellt, weil die spanischen Behörden keine rechtliche Grundlage für eine Verurteilung sahen. Dass Fuentes nun sein Dopinghandwerk wieder aufgenommen haben könnte, dieses Gerücht kursiert seitdem in der Szene. Auch Rolf Aldag, Sportdirektor bei T-Mobile, und der Chef des Teams Gerolsteiner Hans-Michael Holczer ist das längst zu Ohren gekommen. Mit McQuaids Aussage bekommt das Ganze nun allerdings ein ganz anderes Gewicht.
Fuerteventura im Mittelpunkt?
"Wenn der Präsident der UCI das jetzt so sagt, dann wird es Anhaltspunkte dafür geben", glaubt Aldag. "Das ist sehr alarmierend." Holczer lobt den UCI-Präsidenten derweil dafür, direkt die Öffentlichkeit informiert zu haben. "Das ist der richtige, der glaubhafte Weg", findet er. Doch sollte Fuentes tatsächlich wieder tätig sein, wäre das ein verheerendes Signal für den internationalen Radsport. Der viel gepriesene Neuanfang im Anti-Doping-Kampf wäre zumindest teilweise als Mogelpackung entlarvt.
Am Rande der Baskenland-Rundfahrt, die am Samstag (14.04.07) zu Ende gegangen war, verdichteten sich im Peloton die Hinweise darauf, dass Fuentes wieder aktiv sein könnte. Demnach soll das spanische Intercontinental Team Fuerteventura-Canarias mit dem verdächtigten Arzt zusammenarbeiten. Fuentes, heißt es, wohne auf der kanarischen Insel, die dem Team als Sponsor dient, und habe inzwischen ein Alternativ-Mittel zum Blut-Doping-Medikament EPO, das nicht nachweisbar sei. Die Blutwerte der Radler seien auffällig, wird gemunkelt.
Aldag fordert erneut DNA-Abgleich
Wieder aktiv? Eufemiano Fuentes
Von den 14 Fahrern der zweitklassigen Mannschaft stehen mit Vicente Ballester, David Bernabeu, José Bonilla, Javier Cherro, Manuel Lloret und David Munoz sechs Profis auch auf jener Liste von 51 Profis, die die spanischen Ermittler als Kunden von Fuentes ermittelt haben wollen. Im Hintergrund der Fuerteventura-Mannschaft soll auch Manolo Saiz die Fäden ziehen. Die Verhaftung des ehemaligen Chefs des inzwischen aufgelösten Teams Liberty Seguros im Mai 2006 hatte die "Operacion Puerto" der Guardia Civil öffentlich gemacht und den Skandal ins Rollen gebracht.
"Wenn das alles stimmt, dann ist das an Dreistigkeit und Gewissenlosigkeit nicht mehr zu überbieten", meint Gerolsteiner-Chef Holczer. "Dann muss man unterstellen, das dem Radsport bewusst Schaden zugefügt werden soll." Für T-Mobile-Sportdirektor Aldag sind die Hinweise auf eine neuerliche Tätigkeit Fuentes' ein weiteres Argument dafür flächendeckende DNA-Abgleich einzuführen. "Alle Fahrer, die an den großen Rennen teilnehmen wollen, müssen einem solchen Abgleich zustimmen, sonst fahren sie nirgendwo hin" fordert Aldag. "Wir müssen in dieser Frage eine Gemeinschaft der Mannschaften und Veranstalter herstellen, aber so weit sind wir noch nicht." Am kommenden Samstag (21.04.07) treffen sich die Vertreter der Pro-Tour-Teams zu einer Sitzung. Das Thema Fuentes und die Folgen dürfte wieder einmal auf der Tagesordnung stehen.
(Quelle sport.ard.de)