Hallo Peter,
danke für den Tip mit der Tour über den Passo del Vestito, die ich bei meinem Urlaub in der Gegend Ende Juni in einer leicht abgewandelten Form fahren "durfte".

Ich bin Sonntag morgens um 7.00 (bei bereits knap 30°) in der Gegend San Martino in Freddana aufgebrochen um habe mich erst mal in Richtung Camaiore ordentlich "warmgefahren". Dann immer schön flach, mal schön mal weniger schön Richtung Massa. Die eine Hälfte der Einwohner war mit dem mähen von Grundstücken beschäftigt, die andere Hälfte schien auf dem Rennrad zu sitzen.

Ab Massa gings dann "aufwärts". Kaum Autos, viele Rennradler, meist guter Asphalt! Der Anstieg war teilweise zäh (bei mittlerweile über 30°), aber trotzem recht kurzweilig, bedingt durch die ständig wechselne Aussicht. Gerade noch auf Meereshöhe, dann "plötzlich" mitten in den Bergen, in fast schon Alpinem Gelände. Auf den Scheiteltunnel hätte ich verzichten können. Zwar hatte ich Licht dabei, aber das wurde von der Dunkelheit im Tunnel regelrecht verschluckt. Naja, wenigstens haben mich die unbeleuchteten Radler, die mir entgegenkamen, gesehen. In leicht gesteigerter Schrittgeschwindigkeit bin in durch den Tunnel gerollt. Schlaglöcher haben immer wieder für leichte Spannung gesorgt. Danach ging es gleich in eine herrliche Abfahrt. Kaum Autos, guter Asphalt, spassige Streckenführung!

Der Gegenanstieg Richtung Stazzema kam leider recht schnell, war aber sehr angenehm zu fahren. Die Passage des Cipollaiotunnels war deutlich angehmer, da perfekt beleuchtet. Nun gings es endgültig in die lange Abfahrt. Einfach genial! Nicht superschnell, immer schön kurvig (mal eng, mal langgezogen) bis runter ans Meer. Leider ging es dort dann deutlich hektischer zu als am Morgen, aber der Windschatten einer äußerst flotten Truppe hat mich im Nu wieder in Richtung Pietrasanta gebracht. Eigentlich wollte ich dann noch nach St.Anna hochfahren, aber die 38° auf dem Tachodisplay waren Grund genug, den Versuch nach wenigen 100 Metern abzubrechen. So bin ich dann mehr oder weniger gemütlich Richtung Massarosa über Monte Pitoro und dem Gefühl, in einem Umluftbackofen zu sitzen, zurück ins Freddanatal gefahren.
120km/1800hm, Prädikat wertvoll!
Weitere Touren gingen flach duch die Umgebung Luccas oder durch das hügelige aber durchaus anspruchsvole Umland. Unter anderem über den Passo Luccese mit seiner tollen Auffahrt auf der Westseite. Dafür ist die Abfahrt auf der Ostseite um so anspruchsvoller und für eine Abfahrt ganz schön langsam.
Die Gegend ist schlicht perfekt! Was man auch an der enormen Anzahl an Rennradfahrern unterwegs sieht.
Wichtiger Tipp: es gibt zumindest in dieser Gegend in eigentlich jedem Dorf einen Wasserhahn (meist in der Ortsmitte), an dem man die Flaschen wieder auffüllen kann. So ließ sich die Hitze prima bewältigen.