AW: T-Mobile erwägt Ausstieg aus dem Radsport!!
Liebes T-Mobile-Team, bevor darüber nachgedacht wird ob das Team komplett zugemacht wird, könntet ihr zumindest schon mal den unsympathen Frommert abschießen!!!
hier ein Interview aus der SZ:
http://www.sueddeutsche.de/sport/weitere/artikel/279/124101/
Christian Frommert, 40, gelernter Zeitungsredakteur, ist Kommunikationschef bei der Telekom, die seit 16 Jahren einen Profiradrennstall - jetzt T-Mobile Team - sponsert.
SZ: Herr Frommert, wird ihr Arbeitgeber nach dem Dopingfall Sinkewitz’ und der Reaktion des Fernsehens aus der Tour und dem Radsport aussteigen?
Christian Frommert: Das wird jetzt nicht stante pede, also per Schnellschuss, entschieden. Wir werden uns nach der Tour zusammensetzen, dann sind alle aus Frankreich zurück - und dann gibt es sicher auch eine B-Probe von Patrik Sinkewitz und die Fakten zur weiteren Vorgehensweise von ARD und ZDF. Wir werden aber sicherlich abwägen müssen, was wir mit unserem neuen Antidoping-Kurs und der Unterstützung der Nada über den Radsport hinaus erreicht haben - und was eben nicht.
SZ: Aber ein Dopingfall ermöglicht der Telekom einen sofortigen Ausstieg?
Christian Frommert: Klauseln spielen in diesem Fall keine Rolle, wir hätten doch schon vor einem Jahr aussteigen können - wir immer gesagt, dass ein Ausstieg ständig eine Option ist. Fest steht jedenfalls, dass wir nicht zum ersten Mal eine ganz klare Linie fahren werden: Wenn wir weiter machen, dann mit allen Konsequenzen - und wenn nicht, ebenfalls konsequent.
SZ: Wird die Entscheidung vom Tour-Votum der TV-Sender abhängen?
Christian Frommert: Nein, das glaube ich nicht, wir treffen so eine Entscheidung auf Grundlage von Fakten und Dingen, die uns angehen. Ich respektiere die Entscheidung von ARD und ZDF, allerdings ist das auch ein Präzedenzfall, an dem sich die Sender messen lassen müssen, auch in anderen Sportarten.
SZ: Sie meinen, das Fernsehen müsste etwa auch nach Positivfällen bei den Spielen 2008 in Peking konsequent sein?
Christian Frommert: Es steht mir nicht zu, Ratschläge zu geben. Aber fest steht doch, dass Doping kein Inselproblem des Radsports ist, insofern müsste sich so ein Präzedenzfall dann generell auf die Live-Berichterstattung des Sports auswirken.
SZ: Im Einzelfall T-Mobile Team wird nun die Treue zum früher dopenden Teamchef Aldag oder zu einem Problemfall wie Sinkewitz kritisiert. Zu Recht?
Christian Frommert: Dass uns das jetzt alles um die Ohren fliegt - ja, das stimmt. Aber ich finde, Aldag hat deutlich klar gemacht, wofür er steht. Und er ist, das müssen Sie mir glauben, wie wir alle schockiert, weil er sich selbstverständlich verantwortlich fühlt. Und dass wir jemanden wie Sinkewitz wegen Verdächtigungen wegschicken, das löst das Problem des Radsports überhaupt nicht - denn dann dopt er womöglich woanders! Das wäre eine Doppelmoral, denn wir wollen nirgends im gesamten Sport Doping. Und niemand wird doch leugnen, dass wir mit unserem Kontrollsystem schon wirklich sehr weit gekommen sind. Ich finde: Wenn man einen solch aufwändigen Weg geht - dann darf man auch nicht gleich ,Aua’ schreien, wenn mal einer hängen bleibt wie jetzt. So wie das Gelbe Trikot von Linus Gerdemann nicht der Sieg im Antidoping-Kampf war - so ist der Positivbefund bei Patrik Sinkewitz jetzt nicht das Ende aller Anstrengungen.
SZ: Das hört sich an wie: ,Augen zu und durch, wir versuchen es weiter’.
Christian Frommert: Wenn schon, würde ich sagen: ,Augen auf und durch’. Aber wie schon gesagt, so weit sind wir noch nicht. Bis zur Klärung des Falles wollen und müssen wir uns Zeit lassen. Das ist ein herber Rückschlag für uns, das ist doch klar, und er schadet unserem klaren Programm enorm. Aber wir haben jetzt ein Jahr so viel ausgehalten und unternommen - da können wir nicht hier in Frankreich binnen fünf Stunden aufgeben. Wenn wir jetzt aufhören, wäre vieles, was wir getan haben, umsonst gewesen.
SZ: Heißt zumindest: T-Mobile Team wird definitiv diese Tour beenden?
Christian Frommert: Ja.