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Schneller durch andere Satteleinstellung?

Dr.RichardSchneider

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Hallo,

kurz zu mir vorab: Vor circa 2 Jahren hat mich ein Bekannter zum Rennradfahren überredet. Zuvor bin ich als Jugendlicher relativ viel geschwommen, auch Meisterschaften. Allerdings bin ich damals zum Studieren in eine andere Stadt gezogen, weshalb es relativ umständlich war, das liebgewonnene Hobby aufrecht zu erhalten, da das Schwimmbad am anderen Ende der Stadt lag und die Fahrtzeit relativ lange andauerte. Aus diesem Grunde hatte mich damals schon ein guter Freund zum Laufsport animiert, da wir am Stadtrand wohnten und das Feld nahe war. Somit bin ich also vom Schwimmsport zum Laufsport gekommen und habe dort Fuß fassen können. Eigentlich habe ich keine wirkliche Läuferfigur. Dazu bin ich einfach vom Knochenbau her schon recht schwer. Trotzdem mochte ich an diesem Hobby die wetterunabhänigige Möglichkeit, sich zu betätigen und auch, dass man wenig Technik und Zeit benötigte. Nach und während dem Studium hatte ich zwar auch ein Stadtrad aber das hab ich natürlich nicht sportlich genutzt.
Als Ausgleich hat mich nach dem Studium ein Arbeitskollege - um zum Thema zu kommen - zum Radrennsport animiert und ich bin durch ihn auch zum Rennrad gekommen. Gekauft habe ich exakt das gleiche Modell, das er hatte, da ich auf seinem Rad von Cube gut zurecht kam. Das Rad bzw. der Rahmen hat sogar die gleiche Größe und gefällt mir nebenbei von der Farbe her auch ganz gut. Ans Umlackieren hatte ich trotz diverser Abplatzer noch nicht gedacht.
Mit meinem Bekannten fahre ich regelmäßig, im Winter nur am Wochenende und im Sommer 2x unter der Woche und am Wochenende auch relativ regelmäßig, je nach Auftragslage. Ich bin im Bereich Controlling tätig und arbeite in einer Behörde. Dort habe ich die Möglichkeit, flexibel zu arbeiten und mal früher anzufangen und aufzuhören, so dass ich bereits um 15 Uhr auf dem Rad sitzen kann. Abgesehen davon bin ich nur 30min per Bus zum Arbeitsplatz entfernt. Das Radfahren zur Arbeit hin ist mir zu umständlich, da ich mich dort nicht umziehen kann und mit Anzug fahr ich nicht so gern auf dem RR. Allenfalls mit dem Stadtrad fahre ich manchmal zum Bahnhof.

Nun trainiere ich schon ein Weilchen, möchte ich mal behaupten. Bisher hatte ich also immer - wie erwähnt - das Problem mit dem Sattel, stelle ich ihn exakt so ein, nach der Formel Schrittlänge x 0,885 von Tretlagermitte bis Sattelhöhe, kommt es mir zu niedrig vor, ok - aufgrund des Pedals und Cleats kommen sicher 1-1,5cm dazu. Nur wenn ich ihn tatsächlich so stelle, fühlt es sich ok an.

Subjektiv könnte ich nach einer Weile den Sattel noch gut 1-2 cm höher stellen, um noch mehr Druck auf die Pedale nach vorn zu bekommen. Knieprobleme hab ich ebenso zum Glück keine, wie Rückenbeschwerden. Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich auch Rückenübungen mache. Manchmal morgens, manchmal abends, allerdings achte ich durchaus regelmäßig drauf, sie mindestens 3-4x die Woche zu machen, um die Rückenmuskulatur halbwegs aufrecht zu erhalten. Ich gehe nicht ins Fitnessstudio, höchstens mal daheim Hanteln etc.

Auf der Runde haute von 90km hab ich auf gut der Hälfte den Sattel einfach mal höher gestellt, hab zuvor recht lange nachgedacht, ob ich das wirklich tun sollte, ob ich die Sattelposition wieder finde, die ich vorher eingestellt hatte und so weiter - halt so Gedanken, never touch a running System. Allerdings hatte ich zuvor mit einem Stift markiert, wo die Stütze exakt war.

Mit dem Schnellspanner war das relativ schnell erledigt. Den hatte ich mir ausdrücklich vom Händler damals montieren lassen, um nicht ständig den Innensechskant rausholen zu müssen. Das nervte mich anfangs, als ich die richtige oder sagen wir halbwegs richtige Position finden wollte für den Sattel.

Nach besagter Halbzeit hab ich also den Sattel höher gestellt und siehe da, das Treten speziell in höheren Gängen deutlich angenehmer. Hohe Trittfrequenzen dagen waren nicht mehr so nett zu fahren, allerdings hatte ich das Gefühl, insgesamt knieschonender zu fahren.

Wie also ist dieser Richtwert von x 0,885 zu verstehen, den man nutzen sollte, um den Sattel korrekt einzustellen?
 
AW: Schneller durch andere Satteleinstellung?

Wie gesagt,das ist ein Richtwert,aber er ist einigermassen genau. Am besten findest Du Deine Sitzhöhe,indem Du ein Pedal in 6 Uhr Stellung bringst,und die Ferse (in Rennschuhen) aufs Pedal setzt. Jetzt sollte das Bein fast ganz durchgetreckt sein. Wenn Du in dieser Position ein paar Meter rollst,darf das Becken nicht zu Seite weckippen,Du musst gerade auf dem Rad sitzen. Am besten bittest Du Jemanden ein paar Meter hinter Dir herzufahren,um Deine Sitzposition zu überprüfen. Eine zu hohe Sitzhöhe ist keineswegs Knieschonend,da das Knie dadurch überstreckt wird. Ausserdem wird der Tritt dadurch eckig,Du tritst nicht mehr rund.
 
AW: Schneller durch andere Satteleinstellung?

Ich würde es auch als Richtwert sehen. Das kann individuell unterschiedlich sein, aber sei vorsichtig. Ich z.B. bekomme Knieprobleme, wenn der Sattel 1 cm höher ist als in meiner individuellen "Normalposition". Andere bekommen bei zu niedrigem Sattel Knieprobleme.
 
AW: Schneller durch andere Satteleinstellung?

Noch was. Du solltest auch den Sattel mit einer Wasserwaage ins Lot bringen.
 
AW: Schneller durch andere Satteleinstellung?

Wie gesagt,das ist ein Richtwert,aber er ist einigermassen genau. Am besten findest Du Deine Sitzhöhe,indem Du ein Pedal in 6 Uhr Stellung bringst,und die Ferse (in Rennschuhen) aufs Pedal setzt. Jetzt sollte das Bein fast ganz durchgetreckt sein. Wenn Du in dieser Position ein paar Meter rollst,darf das Becken nicht zu Seite weckippen,Du musst gerade auf dem Rad sitzen. Am besten bittest Du Jemanden ein paar Meter hinter Dir herzufahren,um Deine Sitzposition zu überprüfen. Eine zu hohe Sitzhöhe ist keineswegs Knieschonend,da das Knie dadurch überstreckt wird. Ausserdem wird der Tritt dadurch eckig,Du tritst nicht mehr rund.

Diese Methode ist stark von den Schuhen abhängig. Ich habe Shimano-Schuhe, die flacher sind als meine Diadora-Schuhe, bei denen der Absatz gut einen Zentimeter mehr ist...

Die x0,885 Methode ist gut zum Anfangen, aber besser ist man klickt ein und achtet auf den Kniewinkel. Der soll zwischen 25 und 35° sein (wenn man den Winkel im Knie ankuckt: 145-155°). Dergenaue Wert kommt drauf an wie gross man ist und welche Rahmenhöhe man fährt, wie weit vorne man sitzt, wieviel Überhöhung (Drehung ums Tretlager herum), mit welcher Fußstellung man pedaliert, welche Kurbellänge man fährt, usw. usf.

Man kann mit der Sattelhöhe gut experimentieren, sollte aber nur in kleinen Schritten verändern.

Und versucht ruhig mal euch nicht an die Knielotregel zu halten, das ist neumodische biometrisch völlig unbewiesene Bullenscheisse (siehe z.B. Liegerad). Die Sattellänge wird eingestellt, indem man sich im Sitzen nach vorne beugt und solange verschiebt, bis man nicht mehr das Gefühl hat nach vorne zu fallen und man die Arme nicht mehr zum Abstützen braucht. Idealerweise wird die Position vom Rücken gehalten, die Arme liegen nur leicht auf. Und dann wird die Sattelhöhe feingetunt.
 
AW: Schneller durch andere Satteleinstellung?

Diese Methode ist stark von den Schuhen abhängig. Ich habe Shimano-Schuhe, die flacher sind als meine Diadora-Schuhe, bei denen der Absatz gut einen Zentimeter mehr ist...

Die x0,885 Methode ist gut zum Anfangen, aber besser ist man klickt ein und achtet auf den Kniewinkel. Der soll zwischen 25 und 35° sein (wenn man den Winkel im Knie ankuckt: 145-155°). Dergenaue Wert kommt drauf an wie gross man ist und welche Rahmenhöhe man fährt, wie weit vorne man sitzt, wieviel Überhöhung (Drehung ums Tretlager herum), mit welcher Fußstellung man pedaliert, welche Kurbellänge man fährt, usw. usf.

Man kann mit der Sattelhöhe gut experimentieren, sollte aber nur in kleinen Schritten verändern.

Und versucht ruhig mal euch nicht an die Knielotregel zu halten, das ist neumodische biometrisch völlig unbewiesene Bullenscheisse (siehe z.B. Liegerad). Die Sattellänge wird eingestellt, indem man sich im Sitzen nach vorne beugt und solange verschiebt, bis man nicht mehr das Gefühl hat nach vorne zu fallen und man die Arme nicht mehr zum Abstützen braucht. Idealerweise wird die Position vom Rücken gehalten, die Arme liegen nur leicht auf. Und dann wird die Sattelhöhe feingetunt.

Wer kann denn nach diesen ganzen Kriterien die Sitzposition einstellen. Ich kenne jedenfalls keinen Händler der so was kann. Mein Händler hat auch nur auf den Winkel geguckt. Das Ergebniss war,dass ich Knieschmerzen bekommen habe,und den Sattel 1Zentimeter tiefer gestellt habe.
 
AW: Schneller durch andere Satteleinstellung?

Wer kann denn nach diesen ganzen Kriterien die Sitzposition einstellen. Ich kenne jedenfalls keinen Händler der so was kann. Mein Händler hat auch nur auf den Winkel geguckt. Das Ergebniss war,dass ich Knieschmerzen bekommen habe,und den Sattel 1Zentimeter tiefer gestellt habe.

Es gibt schon Leute, die sich mit Bikefitting auskennen. Meistens sind das ältere Händler, die selber fahren und viel Erfahrung mitbringen. Computerprogramme sind übrigens nicht unbedingt ein Ersatz oder eine Verbesserung. Die alten Bikefitting Hasen benutzen so etwas nicht. Und für alle, die keinen solchen Mann greifbar haben, haben wir ja das Forum, damit wir so etwas mal diskutieren können. :)

Leider gibt es keinen konkreten One-Size-Fits-All-Wert für den Kniewinkel. Und deshalb kann mam auch schonmal Schmerzen bekommen, das Ziel sollte allerdings sein, ohne Schmerzen und hoher Ermüdung fahren zu können.
 
AW: Schneller durch andere Satteleinstellung?

So fein, wie die Rückmeldungen vom eigenen Körper sind, kann eh keiner von aussen schauen.
Zu hoch sieht man recht gut von aussen am kippenden Becken, ich hab da meine eigene Rückmeldung: zu hoch Rückenschmerzen, zu tief Knieschmerzen. Keine Schmerzen, alles richtig.
Längsverschiebung mach ich nach Gefühl, bin deutlich vor dem Knielot, aber immer dran denken, nach Längsverschiebung muss die Höhe meist mitkorrigiert werden.
Das mit der Wasserwaage ist genauso ein Startwert, wie das Knielot.
 
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