In dem Internet - Artikel, den übrigens nicht ich im "Froome positiv" thread gepostet habe, sondern [ich habe keine Lust danach zu suchen, dauert zu lange. Du kannst den Artikel daran erkennen, dass auf der ersten Seite ein atrophierter Oberarm zu sehen ist]...
Dort steht, dass Sportärzte "vermuten". Und ja, es wurden hobbymäßige Untersuchungen an den eigenen Patienten (Hobbysportlern) durchgeführt.
Die empirische Basis solcher Behauptungen ist doch mehr als fragwürdig, von Repräsentativität kann da keine Rede sein - allein schon deshalb nicht, weil die Mehrzahl der Hobbyfahrer gar keine Sportärzte aufsucht. Zudem erscheint es ziemlich unwahrscheinlich, dass ein paar Sportärzte eine aufwändige Doping-Analytik die ansonsten in akkreditierten Labors durchgeführt wird, nachstellen können. Jedem der nur ein bisschen darüber nachdenkt sollte klar sein, dass man nicht eben im eigenen Labor nach vielen relevanten Doping-Substanzen suchen kann. Übrigens wäre auch eine "versteckte" Doping-Analytik, wie gut sie auch immer sein mag, an Sportlern, die in die Praxis eines Sportarztes kommen illegal, denn sie verletzt das Recht auf körperliche Unversehrtheit und informationelle Selbstbestimmung.
Bei Hobbysportlern kommt noch hinzu, dass es überhaupt keine Verfahren für TUEs gibt und einzelne Ärzte sicher auch nicht die medizinische Rechtfertigung für von anderen Ärzten verordnete Medikamente kennen - die allein schon deswegen nicht, weil der Info-Austausch zwischen einzelnen Ärzten zur Medikation von Patienten heute, jedenfalls in Deutschland, wenn überhaupt nur in seltenen Einzelfällen funktioniert (sonst gäbe es auch nicht soviele unerwünschte Neben- bzw. Wechselwirkungen bis hin zu Todesfällen durch nicht abgestimmte Medikationen).
Ob jemand einen erhöhten Testosteron-Wert hat, weil er sich illegal beschaffte Präparate einwirft, oder vom Urologen eines verordnet bekommen hat, ist für deinen Dritten in der Regel nicht ohne Weiteres zu überprüfen. Das Gleiche lässt sich für Athmasprays sagen (um mal den Bogen zum Fall Froome zu schlagen. )
Davon abgesehen kennt auch die Doping-Rate bei Profis niemand genau, denn es gibt auch da eine Dunkelziffer.
Irgendwelchen Behauptungen über die Verbreitung von Doping bei Hobbyfahrern insb. im Vergleich zu den Profis sind daher völliger Nonsens. Fraglos wird auch im Hobbysport eingeworfen, was und durch wieviele lässt sich aber nicht sicher sagen. Man kann höchstens plausibel vermuten, dass der Anteil „geladener“ Sportler in bestimmten leistungsorientierten Milieus größer ist als in anderen, d.h. im Cycling-Clup wird man wohl eher fündig werden, als bei einer RTF. Anteile von gedopten Sportlern lassen sich aber nicht mal auch nur halbwegs seriös vermuten, es gibt nur Anekdoten.
Wer behauptet, er kenne die Anteile, könne gar Vergleiche ziehen, hat keine Ahnung vom Thema oder möchte vielleicht auch nur eigene sportliche Unzulänglichkeiten kaschieren.
Bei dem Thema gilt für viele Beiträge, dass – wieder einmal – die „Erotik eines Bekenntnisses“ über die „Mühsal der Erkenntis“ siegt ….