Eigentlich ist das alles andere, als ein "neuer" Trend. Einiges von dem, was Ihr gepostet habt, will wohl eher noch was abfischen, solange der seit wenigstens 10 Jahren laufende "Trend" noch was hergibt.
Und diese eher seltsame Mode, alte Namen aufzukaufen und irgendwelche Replicas auf den Markt zu schmeißen: Irgendwie "fremdel" ich damit. Zum Teil gleicht das dann doch mehr einer Art "Leichenschändung" als allem anderen.
Nichts gegen Rahmen aus Taiwan - die werden heute teilweise um Längen sauberer gemacht, als manche viel besungene Italiener. Aber als Mogelpackung muß das nicht sein.
Das Wilier ist wenigstens ganz hübsch. Es wirkt aber etwas aufgesetzt auf das eigentliche Programm. Ähnlich wie der verbliebene Stahlrahmen bei Basso ( es gibt noch ein Reiserad-Modell) oder das Guerciotti Record RE-11.
Battaglin baut auch wieder Stahlrahmen auf Zuruf und einige andere haben auch die alten Werkzeuge wieder ausgepackt.
GIOS ist ein Fall für sich: eine Taiwan-Linie mit reichlich Modellen un jetzt zwei in Italien. Eigentlich war Gios dafür bekannt, dass es ein Modell gab und das war es.
Andere haben nie damit aufgehört: Das Cinelli Supercorsa ist nie so richtig verschwunden das gibt, dem Modellnamen nach seit den 50ern durchgehend. Zullo baut mit dem Tour 91 mehr oder weniger ein und das selbe Modell, im Zweifel mit der hübsch-hässlichen Lackierung von damals durchgehend eben seit dem. Tommasini, Milani, Grandis, Faggin u.a. gibt es ebenfalls durchgehend. De Rosa und Colnago hatten auch immer ein repräsentatives Stahlmodell im Programm.
Bei RIH in den Niederlanden kann man sich immer noch oder wieder Rahmen bauen lassen.
Und da gibt es wohl auch Rahmenbauer, die es wohl bereuen, irgendwann ihren Namen verkauft zu haben: Pelizolli - der vor ein paar Jahren zu sehr gehyped wurde, mit Folgen - oder sogar Ben Serotta, der unter einem anderen Namen wieder tätig ist.
Die Preise sind eben, wie sie sind. Ein Preis zwischen 2000 und 3000,00 Euro für einen Rahmen aus Columbus SL Rohren oder vergleichbar, ist nicht ungewöhnlich. Mal gerechtfertigt, mal eben nur etwas für amerikanische Touristen.
Unterm Strich gibt es aber genug Rahmenbauer, die jenseits der Moden interessante und gute Sachen machen. Alteingesessen oder eher neu.
Das macht die "aufgebackenen Brötchen" meist gleich noch unattraktiver.