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Lackschäden ausbessern

radjog62

Genussradler
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Kirchheim unter Teck
Hallo,

Lackschäden sind auf die Dauer bei einem RR wohl unausweichlich. Und man muss damit leben, denn Ausbessern ist nach meiner Erfahrung (mindestens mit meinen Möglichkeiten) ein optisches Verschlimmbessern.

Aber ... ich habe ein Colnago Master Olympic Decor und das hat eine so dicke Lackschicht, dass die abgeplatzten Teile richtige Krater hinterlassen haben.

Meine Frage an die Fachleute im Forum (die in den Lackierwerkstätten habe ich vergeblich kontaktiert):

- Muss man das auch hinnehmen oder könnte man da nicht doch die Krater (mit was, Spachtelmasse?) ausfüllen, so dass wenigstens die Unebenheit und die Krateransicht behoben wäre? Ob man mit Austupfen dann weitermacht, ist eine andere Frage.

- Oder kann man die (relativ scharfen) Kraterränder anders minimieren (z.B. beischleifen, polieren o.ä.), obwohl das mit weiterem Farbverlust verbunden wäre?

Ich hatte mal ein Pinarello, das an verschiedenen Stellen bis auf den Chrom blankgescheuert war, das hat mich weiters nicht gestört. Aber die Kraterstruktur der Lackschäden - nicht so sehr der Zeichungsverlust - am Colnago stört mich doch immer noch und immer mehr.

Ich hoffe halt, dass ein gelernter oder erfahrener Farbexperte mir was sagen kann.
 
Ich habe ein paar Lackfläschchen von meinem Rahmen bekommen als ich diesen bestellt habe. Biem ausbessern gehe ich wie folgt vor:

Den Lack etwas mit Verdünner versehen und mit feinem Pinsel die Lackstelle auffüllen. Den Übergang kann man mit feinem Schleifpapier nass begradigen > von 800er bis 2000er Papier udn dann abschliessend das ganze mit Politurpaste wieder polieren. Bei kleinsten Steinschlägen reicht es mir die Stelle mit Lack aufzufüllen, da machen ich den Aufriss nicht.

Wenn Dein Lack sehr dick ist und noch Farbe da ist kannst Du auch versuchen mit Klarlack aufzufüllen. Ich würde das an einer nicht so gut einsehbaren Schadstelle testen.
 
Lackfläschchen mischen übrigens viele Auto-Lackierer für lediglich ein paar Euro.
Wenn du auch noch die RAL Nummer der Farbe hast, optimal.
 
Vielen Dank für die Antworten.

Den Lack zu bekommen, ist eine nicht ganz einfache Angelegenheit. Habe ich mehrmals (mit unterschiedlichen Erfolgen gemacht).
Mir ging es eher um die Krater, die bei der dicken Lackschicht nicht nur optisch, sondern auch haptisch ein Problem sind. Und da leuchtet mir die Methode, die Pedalierer beschrieben hat ein. Allerdings will ich durch das Schleifen nicht verschlimmbessern, bzw. die Problemzone vergrössern. Das wird das Problem sein.

Was die Farbe angeht: Es ist eine Colnago-Decor Lackierung, 1995, Rahmen / das Rad gebraucht gekauft - also habe ich keine Farbfläschchen. Und wenn ich so etwas hätte, da gehen die Farben so ineinander über, das kann man kaum gut ausbessern. Das lasse ich weiss (am wenigsten auffällig) und beseitige (so gut wie möglich) die "Kraterlandschaft".
 
Wenn das so ein Colnago-Dekor ist mit Airbrush und Farbverläufen dann kann man das mit dem Ausbessern der Farbe eigentlich abhaken. Wenn noch genug Farblack da ist, würde ich die Klarlackvariante testen. Ein nachträgliches überschleifen und polieren ist aber obligatorisch wenn man wieder eine glatte einheitliche Oberfläche haben will. Es gibt einige Videos im Netzt wie man solche Smart Repairs anstellt.
 
Moin,

zum Auffüllen der "Kraterlandschaft" eignet sich 5-Minuten-Epoxy sehr gut. Lack sackt zu sehr ein, um als "Füllstoff" sinnvoll zu wirken.

Gruß, SR
 
Zwischenstand:

gestern habe ich im Farbenfachgeschäft für einen anderen Fall (Eddy Merckx Hinterradstreben) Grundierung/Primer, Perlmuttlack und farblos Lack geholt - ganz schön teuer das Zeug!
In diesem Fall schaut der Chrom punktuell schon raus und die Macken sind unangenehm mit dunklen Rändern "verziert".
Im Laden sagte man mir, zuerst anschleifen, dann mehrmals grundieren und schleifen (600er Papier), wenn dann noch Krater da sind, spachteln und schleifen, dann Lack sprühen und 1 Stunde später Farblos. Soweit ist alles ja im Prinzip bekannt.
Ich kann nur hoffen, dass das Zeug auf Chrom hält.Notausgang wäre freilegen des Chromuntergrunds durch abbeizen.

NB Merkwürdig: Früher hat man ohne Aufhebens auf Chrom lackiert - heute halten das die Fachleute nicht nur für suboptimal, sondern schlicht für unmöglich und zucken mit den Schultern, wenn ich ihnen von Kotter, Colnago und den anderen unterverchromten italienischen Rahmen erzähle. Ob das an den weniger aggressiven Primern oder dem Wasserlacken liegt?

Was das Colnago mit seiner airbrush-Lackierung angeht, sagte man mir: da kann man allenfalls nach sorgfältiger Farbtonauswahl kleinflächig austupfen. Aber auch da zuerst an den Stellen Primer, wo die Grundierung fehlt, sonst schlägt der Chrom immer wieder durch, dann evtl. Spachteln, verschleifen und dann Farbe lackieren (bei größeren Stellen und wo kein airbrush ist und der evtl. Farbtonunterschied nicht so sehr ins Auge springt, mit Schablone sprühen) / austupfen und dann Farblos drüber. Der Farbloslack kann ja etwas überlappend gesprüht werden, das würde die durchs Schleifen in Mitleidenschaft gezogene Gebiete wieder glänzend lassen.

Ich werde das mal an einer unauffälligen Stelle (Tretlagerbereich) testen. Mehr und Erhellenderes kann ich leider (noch) nicht berichten.
 
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