Die Kurbellänge ist primär abhängig von der Innenbeinlänge, sicher auch vom Verhältnis Ober- und Unterschenkel.
Gängige Formeln zur Bestimmung der Kurbellänge sind:
Customcranks: Schrittlänge x 0,205
Bicycle Forest: Schrittlänge x 0,21
und eine weitere Formel, deren Herkunft mir entfallen ist und in etwa dazwischen liegt: Schrittlänge x 0,208
Der Hebel wird recht oft genannt, ist aber zu vernachlässigen. Mit einer deutlich zu langen Kurbel, kann der theoretische Hebel gar nicht mehr umgesetzt werden, weil die Kniebeugung viel zu spitz ist, oder auf der anderen Seite man Ballerinen-gleich mit der Zehenspitze auf dem Pedal tänzelt.
Gerade bei kleinen Fahrern ist solches gerne zu beobachten. Ich selber habe diese Erfahrung auch gemacht. 172,5 ist mir viel zu lang. Das hat sich sogar negativ auf die Sitzposition ausgewirkt. Mit 165mm bis 167,5mm komme ich viel besser klar ( bei 800mm Schrittlänge). 170mm nur noch für die Stadt.
Eine Bekannte, die mit 1,62m ebenfalls erst eine 172,5 Kurbel gefahren ist, und dann auf 155mm umgestiegen ist, hat mir berichtet, dass sie nun auch bei niedrigeren Trittfrequenzen ( um die 80) deutlich mehr Kraft über die Pedale übertragen kann, als vorher. Sie fährt sonst eher hohe Frequenzen und hat auch deswegen die etwas kürzere Kurbel genaommen ( errechneter Wert: 155-knapp 160mm je nach Formel).
Wie genau man sich an die Formeln halten muß, sei jedem selbst überlassen. Endgültig geklärt ist das ja nicht, kommt meiner Meinung aber der Realität recht nahe.
Wenn die "Wohlfühllänge" deutich von den errechneten Werten abweicht, sollte man m.E. dem auch nachgeben.
User Max.Cady hat mit seiner recht stattlichen Größe und auch Innenbeinlänge Kurbeln mit 200mm. Er sagte, er hätte das Gefühl nun mehr, bisher ungenutzte Muskelgruppen anzusprechen. Fährt aber bei hohen Trittfrequenzen lieber eine 185er Kurbel.
Generell spürt man zu kurze Kurbeln wohl weniger als negativ, als zu lange....................