ne ne auf keinen fall selbst "pflücken"! das amt machts. und so wichtig ist mir das jetzt nicht. falls es klappt hab ich in 6 monaten ein rel. leicht aufzubauendes rad, falls nicht hab ich auch nicht weniger als vorher.
Und euer Ordnungsamt fährt sofort los, macht einen Umhänger mit Abholfrist dran und holt es nach Ablauf der Frist ab? Vielleicht.
Spätestens wenn der Umhänger dran ist, kommt einen Abend vor Ablauf der Frist jemand mit einem zweiarmigen Fahrradschlüssel und ist schneller als jedes Amt es ist. Ein Diebstahl wird das Ganze auch erst, wenn der vorherige Besitzer eine Anzeige erstattet.
Du gehst also los, knackst das Schloss. Dabei wirst du erwischt. Jetzt versuchst du ( nach eigenen Angaben) jemanden ( Gericht, StA) zu überzeugen, dass du nicht vorhattest, jemand sein Eigentum zu entwenden.
Zudem stellst du es als eine Bagatelle hin (Es geht LEDIGLICH darum...)
Jetzt bin ich gespannt, auf die Überzeugungskraft und warum das Amt nich informiert worden ist...
Erwischt werde ich schonmal garnicht. Warum sollte ich das machen? Wäre ja ziemlich blöd von mir. Aber jetzt mal zur Illustration:
Ein Stahltrekkingrad eines namenhaften frz. Herstellers aus den 80er Jahren steht seit 2 Jahren (solange habe ich es beobachtet) vor sich hinrostend an einem Laternenpfahl. Ein Kumpel, der sauer war, dass ich schneller war, meinte, das stand da schon seit drei Jahren. Der Rahmen, zerkratzte Decals, hat bereits diverse, auch witterungsbedingte Lackabplatzer, stellenweise schon Rostansätze. Kette ist ein steifes Composit aus Stahl, Rost und Moos. Kettenblatt von einer gleichmäßigen Flugrostschicht überzogen. Kassette unter Schmutz, Schmierfett und Rost nicht mehr zu erkennen. Plastikteile des Umwerfers haben sich unter der Einwirkung von UV-Licht nicht nur verzogen, sondern bereits teilweise aufgelöst, ähnlich verhält es sich mit Schaltgriffen und Griffen. Lenker in Folge eines Unfalls stark deformiert.
Am hellichten Tag wurde es mit dem Firmenwagen abgeholt, natürlich mit der großen Schlüsselschere. Zeugen fuhren mit dem PKW vorbei und aus dem öffentlichen Gebäude gegenüber wurden sicher auch einige neugierige und dankbar bewundernde Blicke geworfen. Da bis heute keine Kripo vor der Tür stand, war's wohl kein Diebstahl. Hätte sie, hätte ich den Beamten das Rad gezeigt, und hätte mir als Zeugen den Hausmeister des Gebäudes gegenüber geholt, der wohl dankbar bestätigt hätte, dass der Gaul dort seit 3 Jahren vor sich hinrostete. Vielleicht hätte ich einem Staatsanwalt erklären müssen, warum ich das Ordnungsamt nicht verständigt habe. Wahrscheinlich aber eher dem ermittelnden Kripobeamten, der entscheidet, ob er das Ganze dem Staatsanwalt vorlegt, der sicherlich nichts besseres zu tun hat, als wegen eines vergammelten Fahrrades ein Ermittlungsverfahren einzuleiten, zumal es offensichtlich ist, dass es sich um "aufgegebenes Eigentum" handeln muss.
Da passiert garnichts. Meinst Du, das jemand, der sein Rad dermaßen vergammeln lässt, noch eine Kaufquittung bzw. eine Rahmennummer hat, die ihn überhaupt als rechtmäßigen Besitzer des Vehikels ausweisen? Wohl kaum. Und ich habe sie auch nicht, denn den Beamten und dem "bestimmt" ermittelnden Staatsanwalt hätte ich erklärt, dass es mein Rad sei, dass ich dort seit Jahren nach einem Unfall abgestellt habe und es bis heute nicht geschafft habe, es wieder abzuholen. Tut mir natürlich leid, dass das die ganze Zeit da rumstand. Natürlich habe ich den Schlüssel für das Schloss nicht mehr und nach drei Jahren Witterungseinflüssen würde der wohl auch kaum noch funktionieren. Da nun niemals jemand eine Diebstahlsanzeige erstatten wird, gehört das Rad wohl mir. Oder hat Dich die Polizei schonmal angehalten, Deine Rahmennummer kontrolliert, Dein Fahrrad konfisziert und Dich aufgefordert, alsbald mit der Kaufquittung auf der Wache zu erscheinen um es wieder auszulösen?
Liebe Grüße
