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KDM / Klassiker des Monats November 2021

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Seblog

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Renner der Woche
Willkommen zum Klassiker des Monats November 2021
Alle sind herzlich willkommen ihre Räder vorzustellen.
Die Regeln zur Erinnerung:
  • Jeder darf mitmachen, aber nur mit einem Rad aus eigenem Besitz (Haushalt).
  • Räder dürfen ab sofort bis zum 20. November um 23:59 Uhr eingestellt werden
  • Abgestimmt wird ab dem 21. bis zum 30. November 23:59 Uhr
  • Punkte werden nach dem Muster 5-4-3-2-1 verteilt
  • Ausgezählt wird dann von mir (mitzählen und auf eventuelle Fehler hinweisen ist natürlich willkommen, von Zwischenergebnissen vor dem offiziellen Wahlende bitte ich abzusehen).
  • Der Gewinner wird den KdM im Dezember 2021 moderieren.
  • Bitte nur die Räder bewerten und die Punkte nicht nach Eigner-Sympathien verteilen!
  • Das Rad des Gewinners nimmt automatisch am "Klassiker des Jahres 2021" teil.

1.) Gemini / Henri Depierre (1976) von @grumpy0ldman



2.) Colnago Master von @Axxl70



3.) LOOK KG 171 WM-1994-Replica von @gridno27



4.) Paletti „Meteor“ von @Puddingbeine



5.) Rauler Spezial von @tomdminor



6.) Gios Professional (1986) von @Anma1975



7.) Hans Mittendorf von @Velo-Koma



8.) Peugeot PX10 DU von @Hexer



9.) Centurion Semi Professional von @freemind1



10.) Basso Viper (1994) von @Michael67

 
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Okay, legen wir los. Gemini / Henri Depierre 1976

Ich hatte vor geraumer Zeit in Frankreich einen Gemini / Henri Depierre Rahmen in meiner Größe gekauft. Leider ohne Originallack, dafür mit entlackten Muffen, also der blanke Stahl und rot bepinseltem Rohr. Darunter schien der Rahmen mal irgendein Gelbton gehabt zu haben.
Um mich zu inspierieren was das mal werden soll hat mir der Gemini-Faden sehr geholfen. Und bei meiner Suche nach Vorbildern, kann dieser kleine Rahmen bei LeBonCoin in mein Suchfeld. Handgemalte Beschriftung. Leuchtendes Orange. Den musste ich schon aus beruflichem Interesse haben. Der Haken, der VK in Paris verschickt nicht, nimmt nur Bargeld, wiedereinmal. Gut das lies sich regeln, eine große Hilfe war mir dabei mein Freund Nicolas von Miracles Cycles in Paris.

Eigentlich wollte ich den Rahmen nur an die Wand hängen, das Innenlager, das dabei war herausnehmen und verkaufen. Dann kam der Rahmen und er zeigte einige Besonderheiten, die für ein Gemini und für einen Franzosen überhaupt sehr ungewöhnlich waren. Shimano EF Ausfaller, Shimano Schalthebelanlötsockel. Das Innenlager, natürlich Schimano Dura Ace 1.Gen. Franz Gewinde, drehte wie neu. Warum also nicht aufbauen mit 1.Gen Dura Ace. Testweise, vielleicht als Vorbild für den Großen?

Hab ich dann auch gemacht. Weil ich mich farblich erstmal nicht entscheiden konnte hab ich mir Black und Plain Dura Ace Teile besorgt. Die blanken sind inzwischen wieder im Umlauf. Besonders stolz bin ich auf die Bremsgriffe mit originalen Hoods mit wunderbarer Patina ohne dabei zureissen oder zu zerbröseln.



 
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Das fertige Rad










Der Rahmen hat mich von Anfang an überzeugt, es war mir wichtig am Rahmen selbst ausser den Dreck abzuputzen, absolut nichts zu verändern. Meine Ausgangsvermutung war, das Depierre, der eigentlich ein konsequenter Campa-Mann war von Shimano ein Set Teile samt Anlöter und Ausfaller bekommen hat und dann für den Sport-Club in Neuilly ein oder ein paar Räder gebaut hat. Darunter dieses (52cm Mitte-Mitte). Desshalb waren alle zur Gruppe der 1.Gen DA gehörenden Teile gesetzt. Blieben noch das Cockpit (BF, Belleri France), Sattel und Stütze (Ideale 80 Duralmin und Titan Alu 27.2) sowie die Pedale. Die sind gänzlich unfranzösisch (Barelli - Made in England, Haken Verma aus Deutschland, Riemen alte Binda). Lediglich mit dem Lenkerband bin ich nur bedingt zufrieden, als Benottowickler, war das noch keine Glanzleistung das dünne VeloxTextilzeug abzurollen. Kette Sedis Sport Or passend zum güldenen DA Zahnkranz. Der LRS ist komplett von 1977, also zeitnah.
 
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Eine kleine Ikone des Radsports. Ich meine, kein Radmodell wurde länger gebaut als das Colnago Master. Hier die Variante 2 mit innenverlegten Zügen und in makellosem Erhaltungszustand.

Dieses Rad wurde von seinem 80-jährigen Vor-und Erstbesitzer mehr als 10.000km bewegt (der Tacho hing noch dran) und gepflegt, bevor es nach einer technischen Renovierung - wohl ca Mitte der 90er von C-Record auf Dura Ace 7400 - im vergangenen Jahr durch ein E-Bike ersetzt wurde. Ich muss gestehen, ich habe noch nie ein Fahrrad mit der Laufleistung in einem derart perfekten Zustand erwerben dürfen.

Das Rad wurde von mir wieder in die alte Zeit zurück versetzt. Wichtig war mit dabei:

  • Schöne Komponenten - im Sinne des Zustandes passend und optisch ansprechend,
  • eine Rennoptik unter Vermeidung von Klischees (also keine weissen Züge, keinen weissen Sattel oder Lenkerband).
  • Kleine feine Details, die den Rahmen würdigen, ohne ihm die Schau zu stehlen.
  • und nicht zuletzt: die Kosten im Rahmen zu halten (also keine reine C-Record-und Panto-Orgie, sondern vernünftige und optisch ansprechende Komponenten, siehe Punkt 1)
Ich hoffe, das Ergebnis gefällt. Leider habe ich keine wirklich guten Fotos zur Hand. Ich hoffe, man erkennt trotzdem das eine oder andere Detail...
 
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Eine kleine Ikone des Radsports. Ich meine, kein Radmodell wurde länger gebaut als das Colnago Master.
Lieber Axel, toller Aufbau, aber bei zwei Sachen muss ich dochmal kurz Widersprechen.
Das Cinelli Super Corsa gilt nach meinem Kenntnisstand als das am längsten gebaute Modell, kein Colnago.
edit: meines Wissens wird das SC noch gebaut und kam deutlich früher auf den Markt. Aber vielleicht irre ich mich da auch.
Und weißes Lenkerband, galt in den 70er und 80er Jahren als Inbegriff und äussers Zeichen des Profirades. Kein Hobbyfahrer hat sich das angetan. Aber Du hast natürlich recht, dass hier schwarzes LB viel besser paßt.
 
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Danke, und danke für die Korrektur hinsichtlich der Historie des Modells. Daher schrieb ich ja: "ich meine..." nicht: "ich weiss..." ;-)

Ich schrieb auch: "eine Rennoptik unter Vermeidung von Klischees (also keine weissen Züge, keinen weissen Sattel oder Lenkerband)."
 
Sänk iu! ;-)
 
...aber warum steht das in der Wohnung ohne Schlüppchen (Reifen)
 
Ich mag noch den NOS Turbo Juniores Sattel erwähnen, der rar ist und viel stimmiger zu dem Rad aussieht als die große Variante.
 
Ich mag noch den NOS Turbo Juniores Sattel erwähnen, der rar ist und viel stimmiger zu dem Rad aussieht als die große Variante.
der Turbo wirkt meist immer etwas globig wo wir uns an Flite und SLR gewöhnt haben, deshalb verbaue ich Ihn auch nur ...

... wenn's sein muss um möglichst authentisch beim Aufbau zu sein - wie z.B. hier an meiner 1994er Festina / WM-Replika, dem Rad von Luc Leblanc nachempfunden als er (und auch seiner junger Festina - Teamkollege Richard Virenque) 1994 der versammelte italiensche Elite in Agrigento auf Sizilien das Nachsehen gab. Viel tragischer damals war nicht das ein Franzose gewann für die Italiener sondern auch noch auf einem französischen Rad aus damals fortschrittlichen Material ...und das auf geheiligtem italienischem Boden - wo die Iraliener grade wieder die gelöteten Stahlrahmen im Profipeleton etabliert hatten der liebe Gott musste sich von Ihnen abgewendet haben



Das Rad, das ist eine schöne Rahmen-Sattelstützenkombi aus dem Hause LOOK mit zuverlässiger Technik von Shimano mamens DURA ACE 74er -Serie einschl. der ST-7400 in der letzten Version. Das Cockpit kommt vom italienischen Hersteller Italmanubri kurz ITM genauso wie Reifen von Vittoria, die auf französischen MAVIC GL 330 Felgen aufgezogen sind
Abgeschlossen das ganze von den damals bei den Profis üblichen roten LOOK PP286 ARC Pedalen

Der Gewinn des WM-Titels auf einem LDS KG 171, das damals pünktlich zur TdF 1994 der Öffentlichkeit preäsentiert wurde und an die Jungs von Festina ausgeliefert wurde, welches bis dahin immer von den klassischen italienischen Rahmenbauer belächelt wurde stellt damit eigentlich so richtig den Beginn der Erfolgsgeschichte LOOK im Rahmenbau dar. Die dann ab 1995 mit den berühmten gelben Räder des ONCE Teams seine Fortführung fand.

Obwohl wohl nicht der erste WM-Titel für Carbon, den schaffte Lemond bereits 1989 in Chambery auf seinem TVT92 resp. wäre Bauer Steve Bauer 1988 in Belgien nicht im Finale gestürzt... für mich ein Meilenstein des Rahmenbaus speziell des französischen

Jetzt aber ein paar Fotos vom Aufbau - ich versprech' auch ich versuch bis Nennschluss ein paar Bilder auf heimatlicher und herbstlicher Freier Wildbahn zu machen

so im Kellerverließ wirkt die dunkelblaue Metallicfarbe, welches das damals fortschrittliche Material zunehmens verdeckte nicht wie unter freiem Himmel

aber nun Bilder - erst mal die Schokoladenseite


 
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