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Kann man falsch schalten? Wiederholt Schaltzug gebrochen

Die Außenhülle ist ja super kurz, muss das so?

Der Zug ist auf dem Bild bereits ausgehängt und die Hülle nach vorne geschoben.

Er verläuft auch nicht etwa durch die Öffnung oberhalb der Achse, sondern wird unterhalb der Kettenstrebe entlang geführt um hinter dem Tretlager in den Rahmen geführt zu werden.
 
Ähm er meinte wohl, dass in diesem Fall hier eben ein Ermüdungsbruch und kein "reißen" aufgrund der zu großen Spannung vorliegt. Durch den engen Radius im Schaltgriff durch welchen der Zug hindurchgeführt wird und dem er immer wieder folgen muss, kommt es an dieser Stelle zu einer Ermüdung des Materials (einfach erklärt, micro Risse die sich bei jedem Mal bewegen weiter ausbreiten) was schließlich zum Bruch des Materials führt.
Immer noch NEIN!
Der Bowdenzug ist aus mehreren Einzellitzen gewickelt. Bei engen Radien kommt es an den außenliegenden Litzen zu hohen Zugspannungen, die inneren werden gestaucht. Da Stahl einer Stauchung wesentlich besser widerstehen kann als einer zu hohen Zugbelastung, handelt es sich ganz klar um ein REISSEN! Auch wenn es wie ein Ermüdungsbruch aussieht, die Litzen petzen einer nach der anderen weg.
Das Problem sind die zu engen Radien, sowohl im Schalthebel wie auch am Lenker oder am Rahmen. Ich habe mittlerweile den Eindruck, das nur noch für E-Schaltung entwickelt wird, da muss der Designer nix mehr können! Eine Hydraulikleitung verzeiht viel mehr Unfug als ein Zug mit Seele! Aber auch da macht es irgendwann KNICK.
 
Die alten Shimano, wo der Zug oben an der Innenseite anstatt unter dem Lenkerband raus kamen waren bisher die besten Schalter die ich hatte. Schade dass es die nicht mehr gibt. Da konnte man noch selber die Züge wechseln mittlerweile bekomme ich nicht mal mehr die Schaltung selber richtig eingestellt. :cool:
 
schneeslicks hat recht: Auch mir kann das ganze Gelumpe das in den letzten 10 Jahren in den Markt gedrückt wurde sowas von hinten vorbeigehen...Ich hab` mich mit ausreichend Teilen eingedeckt und kann mich entspannt zurücklehnen. Rahmen mit TL-Gewinden,runden Sattelstützen und Rahmenrohren für Schellenumwerfer,ohne Integrationsgeraffel an Lenker/Vorbau und sonstwo- Kinder,das waren noch Zeiten...
 
...
Ist es vielleicht mit anderen Zügen (also keine Shimano) besser?
Die Ultegra Züge mit der Polymerbeschichtung wahren bei mir nach kurzer Zeit so schwergängig das ich sie austauschen musste. Die Beschichtung hat sich gelöst und alles verstopft. Habe dann auf Shimano Optislick gewechselt. Funktioniert wesentlich besser und mit weniger Handkraft.
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Immer noch NEIN!
Der Bowdenzug ist aus mehreren Einzellitzen gewickelt. Bei engen Radien kommt es an den außenliegenden Litzen zu hohen Zugspannungen, die inneren werden gestaucht. Da Stahl einer Stauchung wesentlich besser widerstehen kann als einer zu hohen Zugbelastung, handelt es sich ganz klar um ein REISSEN! Auch wenn es wie ein Ermüdungsbruch aussieht, die Litzen petzen einer nach der anderen weg.
Das Problem sind die zu engen Radien, sowohl im Schalthebel wie auch am Lenker oder am Rahmen. Ich habe mittlerweile den Eindruck, das nur noch für E-Schaltung entwickelt wird, da muss der Designer nix mehr können! Eine Hydraulikleitung verzeiht viel mehr Unfug als ein Zug mit Seele! Aber auch da macht es irgendwann KNICK.

Leider falsch, ein "Reißen" gibt es Werkstofftechnisch betrachtet einfach nicht ab einer bestimmten Spannung innerhalb des Materials kommt es zu einem Bruch an dieser Stelle daher kommt auch der Begriff Bruchdehnung! Des weiteren, bedeutet die Tatsache dass der Bruch nicht sofort bei der Montage und dem Einstellen der Schaltung auftritt sondern nach X Schaltvorgängen, dass eben über die Zeit und wiederkehrende Verformung des Materials ein Ermüdungsbruch aufgetreten ist, dass hierbei die äußeren Litzen zuerst brechen liegt daran, dass diese stärker belastet sind. In der Werkstoffkunde gibt es einfach kein "reißen" dass was viele unter "reißen" verstehen, ist einfach ein Bruch des Materials aufgrund zu hoher Zugspannung. Aber jedes Materialversagen durch Brechen wird durch eine zu hohe Zugspannung hervorgerufen. Auch bei einer massiven Stahlplatte sind, wenn man sie biegt, außen am Biegeradius die Zugspannungen höher und das material versagt. deshalb ist die Platte dennoch am Ende zerbrochen, auch wenn das Versagen durch lokal zu hohe Zugspannungen ausgelöst wurde! Auch bei einem Zugversuch spricht man bei dem Punkt an dem das Material endgültig in zwei hälften ist von der Bruchdehnung und nicht von der Reißdehnung!

Soviel dazu, jetzt weiter mit dem eigentlichen Problem das wenig mit den Begrifflichkeiten und deren korrekter Anwendung zu tun hat.
 
Da hat aber jetzt einer in seinen alten Vorlesungsunterlagen nachgesehen ;)
Das es Bruchdehnung heißt, ändern nichts daran, dass wir es mit Zugspannungen zu tun haben. Ob die jetzt durch linearen Zug oder zu engen Radius auftreten, spielt hier keine Rolle.
Ich benutze den Begriff Bruch deswegen nicht gerne, weil jeder direkt einen Stab vor Augen hat, der von einer Kraft im 90 Grad Winkel beaufschlagt wird. Bei den Fasern eines Bowdenzuges ist das halt etwas anders, hier sind die Vektoren etwas mühsamer zu zerlegen. Betrachtet man den Zug als ganzes, sind wir auf jeden Fall näher beim Bruch als bei einer einzelnen Faser.
In der Praxis sieht das so aus, dass immer die selben Fasern unter hoher Spannung stehen (der Weg ist halt nicht so groß). Ich kenne jetzt den Werkstoff nicht genau, aber ich vermute, dass hier Streckgrenze und Zugfestigkeit nicht so weit auseinanderliegen, da hier keine grosse Vorankündigung auftritt.

Nochmal: das es in der Werkstofftechnik Bruch heisst, will ich gar nicht bestreiten.

Das beste Schalten brachten die alten STI mit Wäscheleinen!
 
Naja, mit 28 Jahren sind die Unterlagen noch nicht so alt 😉😅 aber ja, habe sowohl vom Studium als auch vom Beruf mit der Materie zu tun und da hängt manchmal die Krankheit daran, dass man es mit den Begrifflichkeiten genau nimmt. 🙈
Aber letztlich sind wir uns auch einig, dass der Zug nicht zufällig an dieser Stelle gebrochen ist, sondern es durch den wiederholt eng zu durchlaufenden Biegeradius am Schalthebel/Griff zum Brunch des Zuges an dieser Stelle kam.
 
Naja, mit 28 Jahren sind die Unterlagen noch nicht so alt 😉😅 aber ja, habe sowohl vom Studium als auch vom Beruf mit der Materie zu tun und da hängt manchmal die Krankheit daran, dass man es mit den Begrifflichkeiten genau nimmt. 🙈
Aber letztlich sind wir uns auch einig, dass der Zug nicht zufällig an dieser Stelle gebrochen ist, sondern es durch den wiederholt eng zu durchlaufenden Biegeradius am Schalthebel/Griff zum Brunch des Zuges an dieser Stelle kam.
Mein Studium ist erst 17 Jahre her - aber stimmt, wir sind uns einig ;)

Ich weiß nicht, inwieweit die 11-fach STI einen engeren Radius durchlaufen als die 10-fach (4700/5700/6700/7700), weiß ich nicht, da ich bei 10-fach mit dem Fortschritt aufgehört habe. Aber eben jene x700er waren/sind um Welten schlechter als ihre Vorgänger mit Wäscheleinen. Das kann man mit hochwertigen Zügen und Zughüllen noch teilweise kompensieren, mehr aber auch nicht.
Musste deswegen vor Jahren an einem Mares CX von 5700er 105 auf SRAM Rival umstellen, da hier die Gesamtreibung deutlich geringer war.
Was u.U. helfen kann: Lenker mit mehr Reach und Drop, da laufen die Radien weicher.
 
Ich denke man sollte sich hier wirklich ein Intervall schaffen, das einen prophylaktischen Wechsel steuert.
Vermutlich machen das eh schon viele erfahrene Radler.
Z.B. nach jeder durchfahrenen Wintersaison Züge u. Außenhüllen ersetzen.

Die Kosten für den Selbstschrauber liegen unter dem einer neuen Kette (CN-HG601).
 
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