Ich mach mal ein Brainstorming aus Tips in freier Reihenfolge:
- Viele wollen das nicht hören, aber Disziplin und Planung sind wichtig. Von selbst wirst du fett, aber sicher nicht schlank. Eine Kalorientabelle, eine Küchenwaage und ein paar Minuten Zeit pro Tag sind deine Werkzeuge. Stell dir einen Ernährungsplan für den nächsten Tag zusammen, und wieg dir dann vor dem essen alles ab, was in den Mund kommt. Iss dann genau das und nichts anderes.
Manche können vielleicht abnehmen, indem sie einfach nach Gefühl essen, aber seien wir mal ehrlich... die meisten wurden gerade wegen diesem Gefühl übergewichtig.
Diese Art der Planung muss man nicht als unangenehm ansehen. Ich persönlich bevorzuge es, meine Ernährungsplanung als meditative Handlung zu sehen, die eine gesunde, effktive und effiziente Ernährung garantiert.
- Abnehmen ohne Hunger ist meiner Meinung nach nicht möglich. Das ist wieder ein unpopulärer Hinweis, aber er ist wahr. Zum abnehmen brauchst du eine deutlich negative Kalorienbilanz, also weniger Kalorien eingenommen als verbraucht. Der Körper reagiert darauf mit Hunger. Das ist einfach so. Lern damit zu leben. Versuch nicht, satt zu sein! Lern den Hunger als Zeichen des Erfolgs zu sehen, nicht als quälendes Monster, das du bekämpfen musst.
- Das folgende ist eine ungewöhnliche Denkweise, aber ich garantiere dir, dass sie sehr effektiv ist:
Lass deine Nahrung miete zahlen! Damit meine ich folgendes: jedes Lebensmittel "verbraucht" körpereigene Ressourcen, nämlich Vitamine, Mineralstoffe, etc., für seine Verdauung und seinen Stoffwechsel. Die B-Vitamine brauchst du z.B. unter anderem, um Kohlenhydrate und Aminosäuren abzubauen und in Energie oder körpereigenes Gewebe umzuwandeln. Ballaststoffe brauchst du für viele wichtige Funktionen, deren Ausführung hier zu weit führt. Vitamin C und Zink brauchst du vor allem in der Diät, um Bindegewebe auf- und umzubauen, sonst hängt die Haut am Ende.
Die meisten Nahrungsmittel bringen viele Kalorien, aber nicht genug Vitamine, Mineralstoffe, Ballaststoffe, etc. Lass letztere die Miete sein, die dein Essen bezahlen muss, sonst darf es nicht in deiner Wohnung sein! Wenn du Nahrungsmittel auswählst, die in der Summe genug Miete mitbringen, um ihren eigenen Stoffwechsel zu unterhalten, dann hast du auch automatisch eine gesunde, abwechslungsreiche und relativ kalorienarme Diät zusammengestellt.
Ich persönlich halte es so, dass ich eine komplexe Kalorientabelle habe, die mir diverse Vitamine in Relation zu den Kalorien eines Nahrungsmittels anzeigt. Wenn etwas einfach nicht genug Miete zahlt, also z.B. zu wenig Vitamin B1, B6, B12 hat, um seinen eigenen Stoffwechsel zu ermöglichen, dann kauf ich davon nichts mehr. Ausnahmen sind z.B. gesunde Sachen wie Milch, die Null Ballaststoffe und fast Null Vitamin C haben, die müssen dann halt mit anderen Nahrungsmitteln ausgeglichen werden, die übermäßig viel Ballaststoffe und Vitamin C haben (z.B. alle Arten der Beeren, vor allem die blauen).
- Normalerweise isst man das, was man im Haus hat. Also sorg dafür, dass du ausschließlich Nahrungsmittel vorrätig hälst, die für deine Ziele förderlich sind. Der Erfolg des Abnehmens entscheidet sich also zum großen Teil beim Einkaufen im Supermarkt. Geh nie hungrig irgendwo hin, wo man Essen kaufen kann. Immer erst eine große Mahlzeit und dann schnell einkaufen gehen. Das schützt dich vor hungergeteiebenen Impulskäufen. Und scheu dich nicht, schlechte Nahrungsmittel wegzuwerfen. Das ist immernoch besser als sie zu essen...
- Die Einteilung von Nahrungsmitteln in gut und schlecht bzw. erlaubt und verboten ist inzwischen auch unpopulär, aber das meiste, was im Supermarkt rumsteht lässt sich nunmal eindeutig in eine dieser Kategorien einteilen. Nutella, Wurstwaren, Pizza, Bier: schlecht. Milch, Eier, Fisch, Obst, Gemüse, Nüsse, Getreide: gut. Das ist die Ordnung des Universums, der du dich nicht entziehen kannst.
Es ist leider nicht wahr, dass man nur maßvoll und bewusst essen muss, dann muss man auf nichts verzichten. Maßvoller Konsum schlechter Lebensmittel ergibt in der Summe leider immernoch eine Ernährung, die deinem Stoffwechsel nicht angemessen ist.
- Kalorienreduzierte Ernährung ist unangenehm. Selbst wenn du moderat vorgehst wirst du vermutlich merken, dass du oft Hunger hast, oft an Essen denkst, Konzentrationsprobleme hast und eine schlechte Laune entwickelst. Deswegen würde ich persönlich so schnell wie möglich abnehmen, um es einfach hinter mich zu bringen. 1,5 kg im Monat ist moderat, aber vielleicht sind 3 kg besser. Das kannst nur du selber rausfinden.
- Was machst du beruflich? Meiner Meinung nach ist eine konstant sitzende Tätigkeit für 8-14 Stunden pro Tag eines der größten Hindernisse beim Abnehmen. Versuch Strategien zu finden, um auch in der Arbeit mehr Energie zu verbrennen. Ich z.B. hab meinen Desktop-Computer verkauft und arbeite nur noch stehend am Laptop, der auf diversen Gegenständen in passender Höhe positioniert ist (Fensterbrett ist schön, viel Licht und schöner Hintergrund).
Ich hoffe, du kannst aus meinen Tips ein paar nützliche Anregungen ableiten. Viel Erfolg! Und denk dran, nichts schmeckt so gut wie sich Schlanksein anfühlt
Ich begleite dich übrigens. Ich möchte in den nächsten 20 Wochen 15kg abnehmen. Leider mach ich das nicht zum ersten mal. Ich habe schonmal von etwa 120kg auf 72kg abgenommen (auf 177cm Größe). Im letzten halben Jahr gings mir stimmungsmäßig so schlecht, dass ich fast schon selbstzerstörerisch gegessen habe und heute genau 90kg auf die Waage bringe

Ich werde Fotos posten, um meine Fortschritte zu dokumentieren.