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Höher, Weiter, Schneller?

Hitachi

Sommer-Benzin-Verweigerer
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In (fast) jeder Sportart heißt es ja im laufe der Jahre immer "höher, weiter, schneller"...

Beim Motorsport (F1, o.ä.) werden die Rundenzeiten, High-Speed immer höher... beim Alpinski-Sport (Abfahrt, o.ä.) geht immer schneller gen Tal... Leichtathleten übertrumpfen sich regelmäßig mit immer neuen Rekordzeiten... usw. usf. .... Allerdings bewegt man sich hier auf "immer gleichen" Strecken, wodurch diese Zeiten-Entwicklung leicht erkennbar ist.

Wie sieht das nun im Strassen-Radrennsport aus?
Kann man hier auch die laufende Entwicklung in Zeiten angeben?

Und: Wie groß ist hierbei der Anteil von Technik und Mensch?
 
hi,

klar ist das auch im radsport so. wieso sollte es hier anderst sein. die entwicklung und sensationslust der gesellschaft ist höher, dadurch auch die ansprüche und ergebnisse.

grüße coffee
 
Hitachi schrieb:
In (fast) jeder Sportart heißt es ja im laufe der Jahre immer "höher, weiter, schneller"...

Beim Motorsport (F1, o.ä.) werden die Rundenzeiten, High-Speed immer höher... beim Alpinski-Sport (Abfahrt, o.ä.) geht immer schneller gen Tal... Leichtathleten übertrumpfen sich regelmäßig mit immer neuen Rekordzeiten... usw. usf. .... Allerdings bewegt man sich hier auf "immer gleichen" Strecken, wodurch diese Zeiten-Entwicklung leicht erkennbar ist.

Wie sieht das nun im Strassen-Radrennsport aus?
Kann man hier auch die laufende Entwicklung in Zeiten angeben?

Und: Wie groß ist hierbei der Anteil von Technik und Mensch?

Ich denke mal der Mensch ist der wichtigste Faktor im Radsport. Oder hast Du schon einmal von einem gedopten Rennrad gehört :D
Es muß ja einen Grund geben, warum sich die Leute leistungssteigernde Mittel spritzen lassen. Die Rennmachinen sind denke ich alle auf fast dem selben Stand der Technik. Ich weiß zwar nicht, ob ein Rad von vor 3 Jahren noch ganz vorne mitfahren könnte. Wahrscheinlich nicht unter den Top 10, weil die Fahrer fast alle das gleiche Leistungspotenzial haben und die Maschine dann die 10 Watt mehr schluckt als die neuen.

Clever
 
Das Beispiel, das mir als erstes einfällt: die Stundenweltrekorde.
Als Zweites: Tour de France- Durchschnittsgeschwindigkeiten - 98 war Pantani als Erster mit mehr als 39 km/h im Schnitt unterwegs, Armstrong 2000 als erster Mensch mit >40 km/h.
Die Evolution des Materias ist sicher nicht so gigantisch wie im Motorsport, aber dennoch: Stahl-Alu-carbon-Rahmen mit immer geringerem Gewicht. Kettenschaltung; Verbesserte Aerodynamik. Aerolenker, Scheibenräder; die inzwischen wieder verbotenen besonderen Rahmenformen (Boardman-Rad). Pedalhaken- Klickpedale.
Sicher dokumentieren auch die Trainigsmethoden und -pläne den sportlichen Fortschritt.

Nur ich - ich bin immer noch eine lahme Ente.
 
Zum Thema Material:

OlmAbikL.jpg


nzeffiro.jpg


Na wenn das kein Riesenfortschritt ist.

Am einfachsten lässt sich die Leistungssteigerung übrigens auf der Bahn verfolgen.

1972 München 4000m Verfolgung 4:45.74 Knud Knudsen
2004 Athen 3:56,61 Bradley Wiggins

Diese Leistungssteigerung lässt sich natürlich auch auf die Straße übertragen und kommt zustande durch:
Spezialisierung auf die Art der Rennen (Klassiker, Rundfahrten ...)
Reduzierung der Renntage von ca 120 p.a. (ca. 1980) auf 60 - 80 p.a.
Effizientere Trainingsmethodik
Materialentwicklung im technischen und im Bekleidungsbereich
... :D
bessere medizinische Betreuung (hahaaaaaaa .... nur ein kleiner Scherz)

Gruß Frank
 
schwergewicht schrieb:
Zum Thema Material:

OlmAbikL.jpg


nzeffiro.jpg


Na wenn das kein Riesenfortschritt ist.

Am einfachsten lässt sich die Leistungssteigerung übrigens auf der Bahn verfolgen.

1972 München 4000m Verfolgung 4:45.74 Knud Knudsen
2004 Athen 3:56,61 Bradley Wiggins

Diese Leistungssteigerung lässt sich natürlich auch auf die Straße übertragen und kommt zustande durch:
Spezialisierung auf die Art der Rennen (Klassiker, Rundfahrten ...)
Reduzierung der Renntage von ca 120 p.a. (ca. 1980) auf 60 - 80 p.a.
Effizientere Trainingsmethodik
Materialentwicklung im technischen und im Bekleidungsbereich
... :D
bessere medizinische Betreuung (hahaaaaaaa .... nur ein kleiner Scherz)

Gruß Frank


Nun ich sehe nur, dass man früher (Bild 1 so um 1970 denke ich, noch mit Tasche und Punpe gefahren ist :D :D :D
Wenn man das Rad auf Bild 1 neu lackieren würde und Olmo auf den Rahmen schreiben würde, fällt das gar nicht auf ;)
Aber da liegen halt schon ein paar Jahre dazuischen.

Aber wenn ich ein Rad aus 2003 mit einem 2005 vergleiche, dann ist das nicht der mega Unterschied.

Und die 54 Sekunden innerhalb von 32 Jahren ist zwar nicht schlecht. Das bedeutet im Schnitt nicht einmal 2 Sekunden pro Jahr. Aber das ist sicherlich nicht nur Material :D :D

Medizin, Trainig und das Profitum. Was hat Knudsen 1972 Hauptberuflich gemacht :D und was Wiggins 2004 ;)

Gruß

Clever
 
Oben steht schon OLMO drauf :D Ich denke Knudsen war de facto damals auch schon Profi, genau wie Wiggins jetzt.

"Nur" 2 Sekunden pro Jahr, naja, das ist insgesamt immerhin eine Steigerung des Stundenmittels von 50,7 auf 60,8!!!! So hört sich das schon mächtiger an.

Einen Megaunterschied von 2003 zu 2005, materialseitig, kann ich natürlich auch nicht ausmachen, was aber auch daran liegt, daß die Entwicklungsmöglichkeiten seitens der UCI stark eingeschränkt wurden. Immerhin sind wir bei der Entwicklung schon soweit, daß mit "Ballast" gearbeitet werden muß um das von der UCI festgelegte Mindesgewicht zu erreichen.
Eddy Merckx hat neulich in einem Interview mal gesagt, daß er 5 - 10% schneller gefahren wäre, hätte er die aktuelle Pedaltechnik(!!) gehabt.

Geschätzt, würde ich sagen, gehen 10% auf das Materialkonto, 10% auf Training usw.

Gruß Frank
 
schwergewicht schrieb:
Oben steht schon OLMO drauf :D Ich denke Knudsen war de facto damals auch schon Profi, genau wie Wiggins jetzt.

"Nur" 2 Sekunden pro Jahr, naja, das ist insgesamt immerhin eine Steigerung des Stundenmittels von 50,7 auf 60,8!!!! So hört sich das schon mächtiger an.

Einen Megaunterschied von 2003 zu 2005, materialseitig, kann ich natürlich auch nicht ausmachen, was aber auch daran liegt, daß die Entwicklungsmöglichkeiten seitens der UCI stark eingeschränkt wurden. Immerhin sind wir bei der Entwicklung schon soweit, daß mit "Ballast" gearbeitet werden muß um das von der UCI festgelegte Mindesgewicht zu erreichen.
Eddy Merckx hat neulich in einem Interview mal gesagt, daß er 5 - 10% schneller gefahren wäre, hätte er die aktuelle Pedaltechnik(!!) gehabt.

Geschätzt, würde ich sagen, gehen 10% auf das Materialkonto, 10% auf Training usw.

Gruß Frank


Ich weiß natürlich, dass alles schneller geworden ist.
Aber die Technik die wir heute haben unterscheidet sich nicht großartig von der innerhalb der letzten 3-4 Jahre.

Und gerde wenn es um die Bahnfahrer geht, dann spielen da ja 100 Faktoren eine Rolle. Klar sind 10 Km/h richtig viel. Aber auf 30 Jahre gesehen, völlig o.k.
Ich bin gespannt ob wir in den nächsten 30 Jahren noch einmal 10 Km/h drauflegen können ;) Das glaube ich nicht, ein bisschen schneller wirds sicher, aber nicht mehr in diesen Dimensionen.

Der Mensch wird immer das "schwächste" Glied in dieser Kette sein.

Gruß

Clever
 
Stimmt, der Mensch ist in dieser Reihe mit Sicherheit das schwächste Glied.

Die 100 Faktoren auf der Bahn sehe ich weniger als auf der Straße, deshalb habe ich für diesen Vergleich auch die Bahn herangezogen, weil da die Bedingungen erheblich besser zu vergleichen sind.

Keiner hats gemerkt, ich natürlich auch nicht: meine Quelle hat anstatt der 4000 m Einer-Zeit die Viererzeit ausgespuckt.... 4:15,16 ist richtig! Sorry

Von 1968 bis 1988 wurde die Zeit von 4:37,54 auf 4:32,00 verbessert, also nur um 5 Sekunden.

Dann kam das:

1992 Chris Boardman, 4:24,49 Ø 54,5, mit dem ersten voll aerodynamischen Rad (mal abgesehen von älteren Aerodynamischen Versuchsträgern die nicht wirklich zuende entwickelt waren) macht einen Sprung von 8 Sekunden.

_858255_bboard300.jpg


und
1996 4:19,65 Andrea Collinelli Ø 55,17, von weiteren 4. Auf einem ähnlichen Stand ist die Radentwicklung "eingefroren".



Diese Verbesserungen sind m.E. hauptsächlich auf das eingesetzte Material zurückzuführen.

Alles was danach noch an Verbesserungen kam geht m.E. auf das Konto Training, Methodik, Analytik ...

Gruß Frank
 
Hi Frank,

danke für die Berichtigung!

Ich denke aber das selbst die Bahnen besser geworden sind.

Also müssen wir jetzt nur noch Beine züchten :D
Mehr braucht ja ein Bahnfahrer nicht ;)

Aber ein Bahnfahrer sieht doch auf der Straße recht schlecht aus, oder?
Ganz anderer Muskelaufbau, Kraft und keine Ausdauer.

Gruß

Clever
 
schwergewicht schrieb:
Stimmt, der Mensch ist in dieser Reihe mit Sicherheit das schwächste Glied.

Die 100 Faktoren auf der Bahn sehe ich weniger als auf der Straße, deshalb habe ich für diesen Vergleich auch die Bahn herangezogen, weil da die Bedingungen erheblich besser zu vergleichen sind.

Keiner hats gemerkt, ich natürlich auch nicht: meine Quelle hat anstatt der 4000 m Einer-Zeit die Viererzeit ausgespuckt.... 4:15,16 ist richtig! Sorry

Von 1968 bis 1988 wurde die Zeit von 4:37,54 auf 4:32,00 verbessert, also nur um 5 Sekunden.

Dann kam das:

1992 Chris Boardman, 4:24,49 Ø 54,5, mit dem ersten voll aerodynamischen Rad (mal abgesehen von älteren Aerodynamischen Versuchsträgern die nicht wirklich zuende entwickelt waren) macht einen Sprung von 8 Sekunden.

_858255_bboard300.jpg


und
1996 4:19,65 Andrea Collinelli Ø 55,17, von weiteren 4. Auf einem ähnlichen Stand ist die Radentwicklung "eingefroren".



Diese Verbesserungen sind m.E. hauptsächlich auf das eingesetzte Material zurückzuführen.

Alles was danach noch an Verbesserungen kam geht m.E. auf das Konto Training, Methodik, Analytik ...

Gruß Frank
zu denn letzten beiden bildern, im radsport sind diese lenkerstellungen verboten "Die Superman Stellung" sonst sehen die räder ungefähr heute noch so aus.

Quelle war mal eine reprotage
 
clever_smart schrieb:
Hi Frank,

danke für die Berichtigung!

Ich denke aber das selbst die Bahnen besser geworden sind.

Also müssen wir jetzt nur noch Beine züchten :D
Mehr braucht ja ein Bahnfahrer nicht ;)

Aber ein Bahnfahrer sieht doch auf der Straße recht schlecht aus, oder?
Ganz anderer Muskelaufbau, Kraft und keine Ausdauer.

Gruß

Clever
Die Bahnen selbst haben sich die letzten Jahre (zumindest bei Olympia seit 84) kaum verbessert.
Bahnfahrer die jetzt auf der Straße fahren/fuhren:
Ekimov
McGee
McEwan
Rujano Guillen
O'Grady
Gölz
Braun
...

Aus denen wird mit Sicherheit kein Rundfahrer (McGee und Guillen vielleicht mal ausgenommen) aber für Klassiker und Zeitfahren sind die allemal gut.


Gruß Frank
 
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