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Gravelklassiker in der Kritik: Dirty Kanza überlegt Namensänderung

Gravelklassiker in der Kritik: Dirty Kanza überlegt Namensänderung

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"Dirty Kanza" machte Gravelrennen populär. Aber der Name des Gravelrides über 200 Meilen im US-Bundesstaat Kansas ist diskriminierend. Eine neue Petition fordert die Umbenennung. Die Organisatoren lenken ein.

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Gravelklassiker in der Kritik: Dirty Kanza überlegt Namensänderung
 
Na ja: Man sollte vielleicht festhalten, dass es sich hierbei nicht um verordnete Regulierungen handelt, sondern um die eigenverantwortlichen Entscheidungen von Film-Verleihen, Rundfunksendern, Streaming-Plattformen, Verlagen, also von "normalen" ( Mit-) Bürgern.
Zum Teil.
Natürlich ist es das gute Recht eines Senders, Filmverleihs, etc. wenn er ein bestimmtes Produkt nicht (mehr) anbieten will. Im vorliegenden Fall dürfte es aber zu einem nicht unerheblichen Teil auf, nennen wir es "Vorrauseilenden Gehorsam" zurück gehen.

Das ganze Thema ist eigentlich sehr komplex und ich gebe dir Recht, das es gut ist wenn sich da was bewegt.
Aber, wie ich schon weiter oben erwähnt hatte, bin ich kein Freund davon wenn jetzt haufenweise Alte Werke "entsorgt" werden, bloß weil sie nach heutiger Meinung nicht mehr vertretbare Standpunkte vertreten. Zumal das (zumindest bei mir) unschöne historische Assoziationen weckt.
Wo fängt man da an? Und viel wichtiger noch: Wo hört man auf?

Das Problem sitzt doch eigentlich viel tiefer, und das Problem des Rassismus wird man nicht dadurch beheben in dem man alte Fernsehserien oder Filme aus dem Programm nimmt. Das ist letztlich doch eher Aktionismus.

Wie tief das ganze eigentlich geht, wird klar wenn man sich mal in die aktuelle Debatte um die Werke von Immanuel Kant vertieft. Aber das nur am Rande
 

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Re: Gravelklassiker in der Kritik: Dirty Kanza überlegt Namensänderung
Das ganze Thema ist eigentlich sehr komplex und ich gebe dir Recht, das es gut ist wenn sich da was bewegt.
Aber, wie ich schon weiter oben erwähnt hatte, bin ich kein Freund davon wenn jetzt haufenweise Alte Werke "entsorgt" werden, bloß weil sie nach heutiger Meinung nicht mehr vertretbare Standpunkte vertreten.
Nur mal so am Rande: Man sieht es ja auch bei der Klimadebatte (FFF&Co).
Wenn man sich da die empörten Meinungen und Ansichten der Jungen anhört, die die Alten für dieses Dilemma Katastrophe, Desaster, Versagen etc "verantwortlich" machen. (Was habe ihr getan bzw warum habt ihr nichts getan, unternommen usw).

Andere Zeiten, andere Umstände, andere Länder-andere Sitten.

Das zu begreifen, fällt halt einigen recht schwer.
 
Das Problem sitzt doch eigentlich viel tiefer, und das Problem des Rassismus wird man nicht dadurch beheben in dem man alte Fernsehserien oder Filme aus dem Programm nimmt. Das ist letztlich doch eher Aktionismus.

es wird so getan als ob Rassismus eine Modeerscheinung ist, stattdessen ist Rassismus wahrscheinlich so alt wie die Menschheit. Das Fremde erzeugt Angst und wurde schon immer ganz besonders kritisch beäugt und das überall auf der Welt. So etwas lässt sich nicht von heut auf morgen einfach abstellen. Wenn dann passiert es ganz natürlich, erzwingen lässt es sich nicht.

Im real existierenden Sozialismus gab es sowas offiziell auch nicht, die Realität sah völlig anders aus.
 
es wird so getan als ob Rassismus eine Modeerscheinung ist, stattdessen ist Rassismus wahrscheinlich so alt wie die Menschheit. Das Fremde erzeugt Angst und wurde schon immer ganz besonders kritisch beäugt und das überall auf der Welt.
Du verwechselst da was.
Argwohn oder Angst vor etwas oder jemand Fremden ist kein Rassismus. Das kann zu Rassismus führen, muss es aber nicht.
 
Alles zu seiner Zeit.
Wenn, dann müßte man bei den Quellen ansetzen.
Wer hat das Buch "Vom Winde verweht" geschrieben?
Wer war der oder die Autoren von Fawlty Towers oder Little Britain?
Von diversen Western?
Von Pipi Langstrumpf (Negerkönig)?
Von Räuber Hotzenplotz?
Und? Willst du die ( zum Teil bereits verblichenen) Autoren zum Umschreiben bewegen? Ottfried Preußler hat wohl sogar seinen Segen zur Bearbeitung gegeben.
Die Verlage, die Verleihfirmen, die Recheinhaber vertreiben diese Werke ja nur. Sie sind aber nicht die Urheber.

Und, wie weit geht man zurück? Wie weit soll man zurück gehen?
In das Mittelalter? Oder die Texte vor, nach Christus Geburt?

Soll man diese Texte, Werke etc, die zur damaligen Zeit die Geschichte, Einstellung und Meinung widergespiegelt haben, nun umändern? Wörter streichen?

Das ist eine Möglichkeit.
Es gehört grundsätzlich zur Aufgabe von eben diesen, und zwar vollkommen unabhängig von diesem Thema, Texte, Filme und was sonst noch so vertrieben wird, sei es Kunst oder Kitsch, lektorieren. Vor dem Erschienen sowieso, aber eben auch später. Das meiste bekommst Du gar nicht mit.

Nichts desto trotz sollten ältere Werke, Filme, Texte, Schriften, Musik etc im Original bestehen bleiben. Wenn HBO meint, "Vom Winde verweht" mit einem Begleittext, Warnung, Trigger Warning, Begleitdokumentation versehen zu müssen, bitte.
Aber der Originalfilm (das Original) sollte nicht verändert werden.
Abgesehen davon, werden gerade Filme ohnehin alle paar Jahrzehnte neu verfilmt. Und dann demensprechend politisch angepasst bzw korrekt dargestellt (heute: eine Schwarze, eine Farbige, eine Indigene, eine Behinderte, eine schwule Frau, ein Hochbegabter, eine Rollstuhlfahrerin, eine Diverse, eine Transsexuelle, eine mit 3 Geschlecht, eine mit Tattoos, eine mit Bart, ein guter Deutscher, ein böser Schweizer).
Schreib es auf Deine Wunschliste an den Weihnachtsmann.

Wenn man in der Schule Geschichte lernt, so ist sicher auch die Problematik der Kolonialisation, der Sklaven und der Kriege enthalten. Und wohl auch der Umgang bzw Vertreibung der Ureinwohner, wie zB den Maori, den Aborigines und Indianer.
Dazu kommt noch das Elternhaus, die Gesellschaft usw, die einen bildet. Mit diesem Wissen und als aufgeklärter verständnisvoller vernunftbegabter gebildeter Bürger, sollte es zu schaffen sein, dass man Filme wie "Vom Winde verweht", "Fawlty Towers" oder "Little Britain" entsprechend bewerten bzw verstehen kann.
Du bist das Beispiel dafür, dass es offensichtlich nicht immer gelingt.

Tja, das ist offensichtlich und vor allem, ein Alters Problem.
Ich weiß ja nicht wie alt du bist, aber wenn Personen mittleren Alters (40-50) mit ihren Eltern reden, da kommen noch ganz andere Meinungen und Ansichten zu Tage. Trotzdem glaube ich nicht, dass diese Rassisten sind.

Eigentlich nicht. Ich bin selber alt. Nur etwas weniger im kognitiven Delirium als manch andere, die sich schon frühzeitig verabschiedet haben, manche bereits mit Mitte zwanzig :D, aber das ist ein anderes Thema.

Im Ernst: Du hast das ganze Thema noch nicht verstanden. Das ist so ziemlich sicher.


Wie dem auch sei. Die Welt ändert sich. Es kommen junge Menschen auf die Welt, die ein ganz anderes Weltbild haben. Die aber auch in einer Welt aufwachsen, die so ganz anders ist, als die ihrer Großeltern.
Somit wird sich das Thema, was durfte ein Film, Serie, Musik, Text damals alles, eh bald erledigt haben.
Denn wer von den Jungen würde heute noch Fawlty Towers, Little Britain, die älteren Folgen von The Simpsons etc noch schauen? Oder alte Kabarett-/Comedysendungen? Ein paar Serienenthusiasten vielleicht.
Ansonsten läuft sich das Ganze ohnehin bald tot.
Warum auch? Es gibt genug aktuelles. Und jede Menge wirklich sehenswertes.

Aber dieses wehleidig, beleidigt, sich verletzt fühlen, die dauer Empörten, die Schneeflocken Generation, hat halt (sehr viel) weniger Abwehrkräfte. Was halt der Natur widerspricht. Und letztendlich müssen wir dann als Gesellschaft für diese "Behebung" aufkommen (ausgebrannt sein als Jugendlicher, Burn out, Perspektivlosigkeit, Zukunftsängste usw usf). Und das finde ich nicht gut.

Das wiederholst Du nun zum x-sten Male. Und es ist immer noch nur ein etwas dümmliches, diffamierendes, dabei vollkommen haltloses Geschwafel eines alten Sackes, der herum heult, dass sich die Welt ändert.

Du scheinst ein riesen Problem damit zu haben, nicht mehr unkommentiert so frankund Frei Deinen offenkundig vorhandenen Rassismus oder Sexismus oder was sonst so i der Vergangenheit opportun erschien vor Dich hin ausleben kannst.
Du fühlst Dich doch nur getriggert, dass Deine "schöne heile Welt" auf den Kopf gestellt wird. - Was im Übrigen gar kein Vorwurf wäre, denn das gehört zur Entwicklung und zu einem Diskurs zwangsläufig dazu. Es muß manchmal ein wenig weh tun.
Also, wer ist denn da wehleidig und jammert seit einigen Seiten herum, was ihm angeblich so alles genommen wird?
Was ja nicht einmal stimmt.
 
Zum Teil.
Natürlich ist es das gute Recht eines Senders, Filmverleihs, etc. wenn er ein bestimmtes Produkt nicht (mehr) anbieten will. Im vorliegenden Fall dürfte es aber zu einem nicht unerheblichen Teil auf, nennen wir es "Vorrauseilenden Gehorsam" zurück gehen.

Das ganze Thema ist eigentlich sehr komplex und ich gebe dir Recht, das es gut ist wenn sich da was bewegt.
Aber, wie ich schon weiter oben erwähnt hatte, bin ich kein Freund davon wenn jetzt haufenweise Alte Werke "entsorgt" werden, bloß weil sie nach heutiger Meinung nicht mehr vertretbare Standpunkte vertreten. Zumal das (zumindest bei mir) unschöne historische Assoziationen weckt.
Wo fängt man da an? Und viel wichtiger noch: Wo hört man auf?

Das Problem sitzt doch eigentlich viel tiefer, und das Problem des Rassismus wird man nicht dadurch beheben in dem man alte Fernsehserien oder Filme aus dem Programm nimmt. Das ist letztlich doch eher Aktionismus.

Wie tief das ganze eigentlich geht, wird klar wenn man sich mal in die aktuelle Debatte um die Werke von Immanuel Kant vertieft. Aber das nur am Rande
Zum Teil? Nein, eigentlich zu 100%.
Das ist aber Spekulation und das kannst Du nicht wissen. Es spielt im Grunde auch keine Rolle.
ES werden ja keine "alten Werke entsorgt". Es ist alles noch vorhanden und wird es auch weiter geben.

Du verwechselst da etwas: ES geht mitnichten um "Standpunkte" oder Meinungen, die irgendwo vertreten werden und nicht mehr gefragt sind.
Es geht um strukturelle Diskriminierung. Darum, dass deren Kontinuität, deren dauerhaft, sich selbst bestätigende Struktur unterbrochen wird. Und da gibt es reichlich Ansätze. Und mit Sicherheit auch schon mal ein paar "Fehlschüsse" auf Ziele, die eigentlich keine sind.

Letzteres ist durchaus interessant: Aber niemand stellt das philosophische Werk Kants als Ganzes in Frage, nicht mal seine Person. Allerdings seine Rassentheorie.
Er ist letztlich auch nur Kind seiner Zeit. Und was der einschlägig von sich gegeben hat, ist aus heutiger Sicht unter aller Kajüte.
Nur nebenbei: ( nicht nur) die Klassiker der Philosophie wollen grundsätzlich kritisch gelesen sein. Es gibt keinen einzigen sakrosankten Text darunter. Das wäre in der Tat widersinnig. Schon in der Wortbedeutung vonPhilosophie.
 
Schreib es auf Deine Wunschliste an den Weihnachtsmann.

Du bist das Beispiel dafür, dass es offensichtlich nicht immer gelingt.

Eigentlich nicht. Ich bin selber alt. Nur etwas weniger im kognitiven Delirium als manch andere, die sich schon frühzeitig verabschiedet haben, manche bereits mit Mitte zwanzig :D, aber das ist ein anderes Thema.

Im Ernst: Du hast das ganze Thema noch nicht verstanden. Das ist so ziemlich sicher.

Das wiederholst Du nun zum x-sten Male. Und es ist immer noch nur ein etwas dümmliches, diffamierendes, dabei vollkommen haltloses Geschwafel eines alten Sackes, der herum heult, dass sich die Welt ändert.

Du scheinst ein riesen Problem damit zu haben, nicht mehr unkommentiert so frankund Frei Deinen offenkundig vorhandenen Rassismus oder Sexismus oder was sonst so i der Vergangenheit opportun erschien vor Dich hin ausleben kannst.
Du fühlst Dich doch nur getriggert, dass Deine "schöne heile Welt" auf den Kopf gestellt wird. - Was im Übrigen gar kein Vorwurf wäre, denn das gehört zur Entwicklung und zu einem Diskurs zwangsläufig dazu. Es muß manchmal ein wenig weh tun.
Also, wer ist denn da wehleidig und jammert seit einigen Seiten herum, was ihm angeblich so alles genommen wird?
Was ja nicht einmal stimmt.
Muss das sein?

Es scheint so, dass bei solchen Diskussionen, eine Seite (für mich, eine bestimmte Seite bzw Geisteshaltung), sehr wenig bis gar nichts vom Anderen hält. Und dies versteckt oder wie hier, ganz offensichtlich, zum Ausdruck bringt.
An einer kritischen oder offenen Auseinandersetzung ist man nicht interessiert, sondern nur auf verächtlich machen und abwerten.

Bis es dann persönlich wird. Es ist dann nicht mehr weit zum AfD "Vorwurf", Rechtsradikalismus und der Nazi Keule. Godwin's Law läßt grüßen.

Aber, du hast mich überzeugt. Nachdem ich so wehleidig bin, mimimi, werde ich das Melden.
 
Zum Teil? Nein, eigentlich zu 100%.
Das ist aber Spekulation und das kannst Du nicht wissen. Es spielt im Grunde auch keine Rolle.
ES werden ja keine "alten Werke entsorgt". Es ist alles noch vorhanden und wird es auch weiter geben.
Natürlich ist das Spekulation. Der Verdacht liegt aber in meinen Augen nahe.

Belassen wir es einfach dabei, dass ich persönlich nicht viel von derartigen Maßnahmen halte da es meine Meinung ist, dass damit mittel- bis langfristig niemandem geholfen ist, den Opfern von Rassismus am allerwenigsten.
Mag sein dass ich anders darüber denken würde wenn ich zum Beispiel in der Leitung eines solchen Sender sitzen würde, aber das steht hier nicht zur Debatte.

Letzteres ist durchaus interessant: Aber niemand stellt das philosophische Werk Kants als Ganzes in Frage, nicht mal seine Person. Allerdings seine Rassentheorie.
Er ist letztlich auch nur Kind seiner Zeit. Und was der einschlägig von sich gegeben hat, ist aus heutiger Sicht unter aller Kajüte.
Das seine Rassentheorie aus heutiger Sicht nicht zu rechtfertigen ist, bestreiten nicht mal seine Beführworter. Diese ist aber nach heutigem Wissen schlicht als widerlegt anzusehen. Kant selbst soll diese Theorie auch "nur" als Beitrag zum wissenschaftlichen Diskurs verstanden haben wollen. Und gerade in seinem Spätwerk zweifelt er seine eigene Rassentheorie auch mehr und mehr an. Wobei Teile seiner Rassentheorie ja aus heutiger Sicht nicht mal falsch sind. Die Einschätzung z.B. das gewissen körperliche Merkmale (z.B. die Hautfarbe) auf Umweltbedingungen zurückgehen ist nach heutigem Wissen durchaus korrekt. Und auch die Frage ob es verschiedene Menschenrassen gibt ist aus wissenschaftlicher Sicht erstmal legitim. Heute wissen wir das es keine verschiedenen Menschenrassen gibt, aber damals eben noch nicht. Die Wissenschaften aus denen dieses Wissen stammt gab es zu der Zeit teilweise noch nicht einmal.
Problematisch wird seine Rassenlehre besonders dann, wenn er verschiedenen "Rassen" chrakterliche Eigenschaften zuweist und eine Hierarchie der Rassen erstellt.
Es gab hier jedoch durchaus Stimmen die einen "Denkmalsturz" Kants forderten. Das ging durch bis hinzu Zweifeln an Kants gesamtem Werk und ich meine mich auch an Forderungen nach der "Entfernung von Kants Werken" zu erinnern.
Das man Kants kritisch lesen soll. Absolut! Das hat schon Kant selbst getan. Aber es lassen sich momentan Trends hinzu etwas beobachten, was mit dem Begriff "Cancel Culture" bezeichnet wird. Und so sinnvoll es im Einzelfall sein mag gewissen Werke zu verbannen, kann eine größer angelegte Cancel Culture hochgefährlich sein. Und darum geht's mir in erster Linie!

Zur einordnung Kant hätte ich hier noch ein sehenswertes Video:
 
Es gab hier jedoch durchaus Stimmen die einen "Denkmalsturz" Kants forderten. Das ging durch bis hinzu Zweifeln an Kants gesamtem Werk und ich meine mich auch an Forderungen nach der "Entfernung von Kants Werken" zu erinnern.

Das man Kants kritisch lesen soll. Absolut! Das hat schon Kant selbst getan. Aber es lassen sich momentan Trends hinzu etwas beobachten, was mit dem Begriff "Cancel Culture" bezeichnet wird. Und so sinnvoll es im Einzelfall sein mag gewissen Werke zu verbannen, kann eine größer angelegte Cancel Culture hochgefährlich sein.
Sehe ich genau so.
Wobei, wirklich Sinn ergibt es ja ohnehin nur dann, wenn man sich mit dem Thema im Ganzen beschäftigt.

Kant selbst soll diese Theorie auch "nur" als Beitrag zum wissenschaftlichen Diskurs verstanden haben wollen. Und gerade in seinem Spätwerk
Bei vielen habe ich den Eindruck, dass sie nur Rosinen picken betreiben. Sich also nur auf das eine Wort, den einen Satz, den Absatz oder eben aus dem Kontext gerissen, kaprizieren. Teils aus Unwissenheit, teils aus übertriebenen Ehrgeiz etwas beitragen bzw ändern zu wollen (Popolismus, auf der ... Welle mitschwimmen, etc).

Über zweifelhafte Themen, Ansichten etc kann und soll man diskutieren, keine Frage. Und egal welche Hautfarbe, Nationalität und Zeitepoche.

Aber wirklich ändern sollten das aber nur diejenigen, die sich mit der Materie ausführlich beschäftigt haben und sich dementsprechend auskennen. Ansonsten artet dieser Kulturwandel wieder in Polemik, Populismus und Anfeindungen aus.
 
Muss das sein?

Es scheint so, dass bei solchen Diskussionen, eine Seite (für mich, eine bestimmte Seite bzw Geisteshaltung), sehr wenig bis gar nichts vom Anderen hält. Und dies versteckt oder wie hier, ganz offensichtlich, zum Ausdruck bringt.
An einer kritischen oder offenen Auseinandersetzung ist man nicht interessiert, sondern nur auf verächtlich machen und abwerten.

Bis es dann persönlich wird. Es ist dann nicht mehr weit zum AfD "Vorwurf", Rechtsradikalismus und der Nazi Keule. Godwin's Law läßt grüßen.

Aber, du hast mich überzeugt. Nachdem ich so wehleidig bin, mimimi, werde ich das Melden.

Na ja, Du arbeitest seit ein paar Seiten daran. Ich habe mich schon gefragt, ob Du hier nicht so eine Art "selbsterfüllende Prophezeiung" inszenierst.
Reflektierst Du eigentlich, was Du hier so von Dir gibst? Seit Deinem ersten Beitrag, beinhaltet jeder einzelne mindestens eine Beleidigung oder Diffamierung. Gegen fast niemanden persönlich hier im Faden, aber es ist auffällig genug.

Ich erinnere Dich gerne daran, dass Du Dich selber als "alten, weißen Rassisten" bezeichnet hast. Und der Rest Deiner Äußerungen lassen kaum vermuten, dass Du das irgendwie ironisch gemeint hattest.

Wenn Du, wie du es zu suggerieren versuchst, an einer Diskussion interessiert wärst, würdest Du ja Argumente vorbringen und Dich mit den Dir entgegengebrachten Argumenten auseinander setzen. Das fehlt aber.
 
Natürlich ist das Spekulation. Der Verdacht liegt aber in meinen Augen nahe.

Belassen wir es einfach dabei, dass ich persönlich nicht viel von derartigen Maßnahmen halte da es meine Meinung ist, dass damit mittel- bis langfristig niemandem geholfen ist, den Opfern von Rassismus am allerwenigsten.
Mag sein dass ich anders darüber denken würde wenn ich zum Beispiel in der Leitung eines solchen Sender sitzen würde, aber das steht hier nicht zur Debatte.


Das seine Rassentheorie aus heutiger Sicht nicht zu rechtfertigen ist, bestreiten nicht mal seine Beführworter. Diese ist aber nach heutigem Wissen schlicht als widerlegt anzusehen. Kant selbst soll diese Theorie auch "nur" als Beitrag zum wissenschaftlichen Diskurs verstanden haben wollen. Und gerade in seinem Spätwerk zweifelt er seine eigene Rassentheorie auch mehr und mehr an. Wobei Teile seiner Rassentheorie ja aus heutiger Sicht nicht mal falsch sind. Die Einschätzung z.B. das gewissen körperliche Merkmale (z.B. die Hautfarbe) auf Umweltbedingungen zurückgehen ist nach heutigem Wissen durchaus korrekt. Und auch die Frage ob es verschiedene Menschenrassen gibt ist aus wissenschaftlicher Sicht erstmal legitim. Heute wissen wir das es keine verschiedenen Menschenrassen gibt, aber damals eben noch nicht. Die Wissenschaften aus denen dieses Wissen stammt gab es zu der Zeit teilweise noch nicht einmal.
Problematisch wird seine Rassenlehre besonders dann, wenn er verschiedenen "Rassen" chrakterliche Eigenschaften zuweist und eine Hierarchie der Rassen erstellt.
Es gab hier jedoch durchaus Stimmen die einen "Denkmalsturz" Kants forderten. Das ging durch bis hinzu Zweifeln an Kants gesamtem Werk und ich meine mich auch an Forderungen nach der "Entfernung von Kants Werken" zu erinnern.
Das man Kants kritisch lesen soll. Absolut! Das hat schon Kant selbst getan. Aber es lassen sich momentan Trends hinzu etwas beobachten, was mit dem Begriff "Cancel Culture" bezeichnet wird. Und so sinnvoll es im Einzelfall sein mag gewissen Werke zu verbannen, kann eine größer angelegte Cancel Culture hochgefährlich sein. Und darum geht's mir in erster Linie!

Zur einordnung Kant hätte ich hier noch ein sehenswertes Video:
Man sollte vielleicht festhalten, dass es nirgends eine offizielle "Verbannung" von Werken, welcher Art auch immer gibt, im Sinne von gesetzlichen oder anderen institutionellen Ebenen.
Du wirst jeden Text, jedes andere Medium, weiterhin in der Original-Fassung vorfinden können.

Wenn das Moralin überschäumt, sollte man mal ein paar Schritte zurück treten und einfach mal schauen, was da nun wirklich passiert:

Zum einen schwappt das aus dem angelsächsischen Sprachraum herüber. Dort spielen Skandalisierungen eine größere Rolle als in Deutschland zum Beispiel und die Sprache im Diskurs zeichnet sich gerne durch einen deutlich ausgeprägteren Furor aus.

Zum Anderen muß man durchaus sehen, dass die Moral-geladenen Forderungen und Argumente ihr Gegenstück in einem radikalisierten, reaktionären populistischen Diskurs findet, der weitgehend unbehelligt die Grenzen des sagbaren, also dessen, was man sonst unter einen respektvollen Umgang verstanden hat, extrem ausgedehnt hat. Im Übrigen mit dem gleichen hyper-moralisierenden Impetus, den diese den gegnerischen Linksliberalen so gerne vorwerfen.

Wenn Verlage und andere Medien-Vertriebe sich entschieden Texte zu überarbeiten oder bestimmte Produkte nicht mehr vertreiben zu wollen, dann tun sie das eigenverantwortlich. Aus welchem Antrieb auch immer.
Hier gibt es erst einmal keinen Skandal zu finden.
Es wäre dann ein Skandal, wenn es tatsächlich eine staatliche Zensur-Behörde gäbe, die ihrerseits Druck auf Medien-Vertriebe ausübten. Aber die existiert hierzulande nicht.

Wenn es um sogenannte "cancel culture" geht, beschreibt das lediglich ein Phänomen im gesellschaftlichen Diskurs. Wen trifft es denn? Ausnahmslos irgendwelche "Prominente", Leute mit Geld und Reichweite. Und durch wen? Schlicht und ergreifend die Öffentlichkeit, deren eigenes Publikum.
Man kann das kritisieren, aber im Grunde hat sich gegenüber dem herkömmlichen Pop-Kultur-Betrieb nichts geändert. Außer, dass sich diejenigen, die bislang machen und sagen konnten, was sie wollten, plötzlich in der unangenehmen Lage sind, sich rechtfertigen zu müssen.
Klar nimmt das irgendwann auch eigenartige Züge an. Aber im Grunde ist das auch Ausdruck einer weitergehenden Demokratisierung des gesellschaftlichen Diskurses.
Und wenn "Autoritäten" an und für sich nichts mehr zählen, ist das erst einmal sogar zu begrüßen.

Strukturelle Diskriminierung, struktureller Rassismus, struktureller Sexismus, ist in unserer Gesellschaft tief verwurzelt. Wir kriegen das von Kindesbeinen, ohne dass jemand das schukdhaft zu verantworten hat, mit auf den Weg. In jeder Biographie, in jeder individuellen, gewachsenen Identität wird es so manche jener Versatzstücke geben. Deswegen wird auch so ziemlich jeder von der aktuellen Debatte irgendwann "getriggert" oder fühlt seine Biographie und/oder Identität in Frage gestellt, auch wenn das gar nicht der Fall sein muß.

Was Kant betrifft, ist das keine Frage des Befürwortens seiner Person oder seines Werkes. Hier zeigt sich lediglich, dass der ein gewöhnlicher Mensch war und Punkt.

Und überraschend ist das nicht: Es gibt nicht eine einzige "Geistesgröße", die unfehlbar gewesen wäre. Schon die alten Griechen wie Aristoteles und Platon zeichneten sich dadurch aus, die Menschheit in bessere und schlechtere zu trennen ( alles Barbaren, außer den Griechen selbst natürlich).
Ein "Denkmalsturz" wäre durchaus in Kants, dem aufklärerischen Sinne.
 
Aber wirklich ändern sollten das aber nur diejenigen, die sich mit der Materie ausführlich beschäftigt haben und sich dementsprechend auskennen. Ansonsten artet dieser Kulturwandel wieder in Polemik, Populismus und Anfeindungen aus.
Aha.
Und nun erkläre mal, wer das nun sein sollte?
 
Man sollte vielleicht festhalten, dass es nirgends eine offizielle "Verbannung" von Werken, welcher Art auch immer gibt, im Sinne von gesetzlichen oder anderen institutionellen Ebenen.
Du wirst jeden Text, jedes andere Medium, weiterhin in der Original-Fassung vorfinden können.
Auf gesetzlicher oder institutioneller Ebene gibt's das tatsächlich nicht - Gott sei Dank. Und solange es dahin gehend auch keine Überlegungen gibt sind Stimmen aus der Gesellschaft die sowas fordern bestenfalls nervig.

Zum einen schwappt das aus dem angelsächsischen Sprachraum herüber. Dort spielen Skandalisierungen eine größere Rolle als in Deutschland zum Beispiel und die Sprache im Diskurs zeichnet sich gerne durch einen deutlich ausgeprägteren Furor aus.
Das ist richtig. Und das ist eine Art der Debatte mit der (nicht nur) ich ziemlich fremdle. Ich kann mit einem sachlichen Diskurs wesentlich mehr anfangen.

Wenn Verlage und andere Medien-Vertriebe sich entschieden Texte zu überarbeiten oder bestimmte Produkte nicht mehr vertreiben zu wollen, dann tun sie das eigenverantwortlich. Aus welchem Antrieb auch immer.
Hier gibt es erst einmal keinen Skandal zu finden.
Hab ich auch nicht behauptet. Sollen sie das gerne tun. Besonders wenn - wie im Falle Ottfried Preusslers - der Autor selbst derartigen Überarbeitungen seinen Segen gegeben hat. Kein Problem, auch wenn ich es selbst wahrscheinlich nicht gemacht
Ich bin nämlich der Überzeugung dass solche Aktionen reine Symbolpolitik und sich damit an der Lebenssituation der von Rassismus betroffenen wenig bis nichts ändert.
Ich hätte zwar in diesem Fall nichts dagegen falsch zu liegen, ich glaube es aber nicht.

Wenn es um sogenannte "cancel culture" geht, beschreibt das lediglich ein Phänomen im gesellschaftlichen Diskurs. Wen trifft es denn? Ausnahmslos irgendwelche "Prominente", Leute mit Geld und Reichweite. Und durch wen? Schlicht und ergreifend die Öffentlichkeit, deren eigenes Publikum.
Ja Und?
Macht es irgendwas besser wenn es (zumindest bislang) nur Prominente trifft?
Das ist es was ich weiter oben meinte mit: Wo hört man auf?
Wenn sie sich für ihre Verfehlungen rechtfertigen müssen - kein Thema. Das sollte selbstverständlich sein.
(Klar ist es das nicht immer, aber ich denke du weist was ich meine.)
Klar nimmt das irgendwann auch eigenartige Züge an. Aber im Grunde ist das auch Ausdruck einer weitergehenden Demokratisierung des gesellschaftlichen Diskurses.
Und wenn "Autoritäten" an und für sich nichts mehr zählen, ist das erst einmal sogar zu begrüßen.
Und genau diese eigenartigen Züge kritisiere ich. Im Rahmen von #metoo ist beispielsweise ernsthaft in Frage gestellt worden, ob man sich jetzt noch Filme von z.B. Roman Polanski anschauen könne. Hier habe ich mich ernsthaft gefragt: Ja warum denn nicht? Was kann der Film dafür wenn sein Regisseur evtl. privat ein Drecksack war. Ob solche Leute dann weiterhin Filme machen sollten oder Preise erhalten, dass steht auf einem völlig anderen Blatt.
Und es gibt so einiges in der aktuellen Rasssismus-Debatte das in eine ähnliche Richtung geht.

Strukturelle Diskriminierung, struktureller Rassismus, struktureller Sexismus, ist in unserer Gesellschaft tief verwurzelt. Wir kriegen das von Kindesbeinen, ohne dass jemand das schukdhaft zu verantworten hat, mit auf den Weg. In jeder Biographie, in jeder individuellen, gewachsenen Identität wird es so manche jener Versatzstücke geben. Deswegen wird auch so ziemlich jeder von der aktuellen Debatte irgendwann "getriggert" oder fühlt seine Biographie und/oder Identität in Frage gestellt, auch wenn das gar nicht der Fall sein muß.
Auch hier hab ich dir weiter oben schon weitest gehend zugestimmt. Und genau das macht den Kampf gegen Rassismus auch so schwierig.
Der gesellschaftliche Diskurs darüber ist absolut notwendig. Aber ich habe vielfach das Gefühl, dass der Diskurs momentan sehr oft in Extrempositionen ausartet. Und viele dieser Extrempositionen (auf beiden Seiten) leisten der Sache meist eher einen Bärendienst. ,
Manches nimmt dabei auch recht absurde Züge an. So hab ich durch ein paar Recherchen rausgefunden, dass z.B. die beiden Petitionsstarterinnen der Petition gegen den Coburger Mohren Redakteurinnen einer Online-Zeitschrift sind, die zum Springer-Verlag gehört. (Bislang nicht unbedingt eine Referenz im Kampf gegen Rassismus....) In dem speziellen Fall könnte man die Liste der Kuriositäten noch deutlich verlängern, aber das würde jetzt zuweit führen.
Und überraschend ist das nicht: Es gibt nicht eine einzige "Geistesgröße", die unfehlbar gewesen wäre. Schon die alten Griechen wie Aristoteles und Platon zeichneten sich dadurch aus, die Menschheit in bessere und schlechtere zu trennen ( alles Barbaren, außer den Griechen selbst natürlich).
Ein "Denkmalsturz" wäre durchaus in Kants, dem aufklärerischen Sinne.
Natürlich nicht. Selbst Genies wie Einstein haben durchaus Fehlleistungen erbracht. Und auch Kant wird sich nicht als unfehlbar betrachtet, da er ja bekanntermaßen sein eigenes Werk mit der Zeit immer wieder kritisch hinterfragt hat.
Die Frage wie man ihn den nun Interpretieren soll, ist im wissenschaftlichen Diskurs übrigens keineswegs neu. Da ist nur was, was seit Jahren diskutiert wird an die Öffentlichkeit gezogen worden.
 
Aha.
Und nun erkläre mal, wer das nun sein sollte?
Du willst provozieren, pöbeln und dumm stellen, gell?

Ich sollte bei einer solchen Aktion natürlich außen vor bleiben, da ich mich weder auskenne noch mich mit dem Thema beschäftigt habe. Das wolltest du doch hören, oder?
Dementsprechend wärest du natürlich sehr geeignet. Auch das wolltest du wohl hören?

Ist das wirklich so schwer?
Wenn man halt nicht zuhören will, alles ins lächerliche ziehen will, an einer Diskussion gar nicht wirklich interessiert ist, dann ist dein Verhalten verständlich.

Wie dem auch sei. Ich erkläre es dir trotzdem.
Wenn sich jemand mit dem Thema (beliebiges einsetzen) beschäftigt (arbeitet etc) und sich in weiterer Folge ausgekennt, dann ergibt das halt einfach mehr Sinn, als wenn sich jemand ein einem Entscheidungsprozess beteiligt, der nur wenig weiß oder das berühmt berüchtigte "gefährliche Halbwissen" aufweist.

Wenn das Thema schwarzen Rasissmus betrifft, ist es klar, dass schwarze daran beteiligt sind; sein sollen.
Und wenn sich ein weißer damit auseinandergesetzt hat, also eine gewisse Expertise vorweisen kann, dann ist derjenige eher berufen, darüber zu diskutieren, als irgend einer, der am Stammtisch große Reden schwingt. Ua auch zB ungebildet ist.

Genau so, wie gewisse Themenbereiche auch nur von einer lokal betroffenen Gruppe beteiligt sein sollten.
Warum sollte ein Österreicher bei Deutschen Problemen bzw Themen, mitreden bzw bestimmen können?
Oder ein Hamburger bei Theman die das Leben auf den deutschen Inseln betrifft?
Und ja, selbstverständlich gibt es auch Theman, die andere Bundesländer, Gemeinden, Länder etc trotzdem gemeinsam betreffen oder sich überschneiden.

Und die Beteiligung von Wissenden, Experten etc, wird ja in abgewandelter oder ähnlicher Form in den Parlamenten, Gerichten, Ausschüssen etc praktiziert.
Was demokratipolitisch aber nicht heißen soll, dass Nicht Wissende, Personen, die sich nicht auskennen, Uninteressierte etc, nicht auch oder trotzdem an der Meinungsbildung, Diskussion teilnehmen sollen.
Es wird halt dann schwierig und langwierig, wenn man erst die Grundlagen, das Basiswissen oder überhaupt eine Einführung in die Materie geben muss.
 
Und genau diese eigenartigen Züge kritisiere ich. Im Rahmen von #metoo ist beispielsweise ernsthaft in Frage gestellt worden, ob man sich jetzt noch Filme von z.B. Roman Polanski anschauen könne. Hier habe ich mich ernsthaft gefragt: Ja warum denn nicht? Was kann der Film dafür wenn sein Regisseur evtl. privat ein Drecksack war. Ob solche Leute dann weiterhin Filme machen sollten oder Preise erhalten, dass steht auf einem völlig anderen Blatt.
Und er ist nicht der einzige.
Filme und Serien von Kevin Spacey (nicht verurteilt), oder Quentin Tarantino.

Auch gab es immer wieder die (private) Forderung, bestimmte Musikstücke, nicht mehr zu spielen, aber auch nicht mehr zu bewerben oder (in der Suche) anzeigen zu lassen.

Auch wurde gefordert, Musik von Michael Jackson (auch nicht verurteilt) nicht mehr zu spielen oder zu hören.
Detto R. Kelly (Prozess steht noch aus).

Wenn man das weiterspinnt, müßten dann Filme die von H. Weinstein produziert worden sind...

Natürlich nicht. Selbst Genies wie Einstein haben durchaus Fehlleistungen erbracht. Und auch Kant wird sich nicht als unfehlbar betrachtet, da er ja bekanntermaßen sein eigenes Werk mit der Zeit immer wieder kritisch hinterfragt hat.
Die Frage wie man ihn den nun Interpretieren soll, ist im wissenschaftlichen Diskurs übrigens keineswegs neu.
Genau.
Was mich daran stört ist, dass man die negativen Seiten so wehhement hervorhebt, sich darauf kapriziert und mit teilweise Schaum vor dem Mund anprangert, aber mit keinster Weise oder sehr selten, die positiven Seiten, Errungenschaften, Thesen etc, benennt.

Wie wenn Kant, Hegel, Darwin die größten Rassisten, Menschenverächter etc wären :rolleyes:.
Eine differenzierte Betrachung, eine konstruktive Auseinandersetzung fällt einigen schwer. Dazu noch das nicht über den Tellerrand schauen, in der eigenen Blase verbleiben wollen und fehlende Toleranz/Akzeptanz anderer Meinungen.

Meist sind es eben die extrem Positionen von Links und Rechts. Und das vergiftet leider :(die Diskussionskultur (siehe auch Lagaffe [giftick]) oder überhaupt die Gesellschaft :mad:.
 
Aha.
Und nun erkläre mal, wer das nun sein sollte?
Nun, ich gebe diese Aufforderung an dich zurück.
Bitte erkläre mal meinen Beitrag, in dem du sinnvolle, nicht polemisierende, sondern über den Dingen stehende, fundierte sachliche Antworten gibst:
Abgesehen von subjektiv wahrgenommenen Gespräche mit Anderen, Lesen von Artikel, Kommentaren usw gibt es dann noch die offiziellen Verlautbarungen, wie Verordnungen, Gesetzte, öffentliche Mitteilungen.


Nicht so klar.
Und wen meinst du genau (dominierende gesselschaftliche Gruppe)?
Ich könnte mir zwar eine vorstellen, aber, damit wir nicht aneinander vorbei reden oder falsche Vorstellungen haben, solltest du sie (be-)nennen.


Das ist das Problem.
Am Besten ist, gar nichts sagen oder schreiben.
Weder im Internet (sozialen Medien etc, Internet Foren) noch wenn sich ein dir unbekannter oder unbekannte im selben Raum oder in Hörweite aufhält.
Da kann man dann keine Fehler machen bzw niemanden beleidigen.
Ob das einer sachlichen kontruktiven weiterbringenden Debatte, Weiterentwicklung bzw Diskussion weiterhilft, darf bezweifelt werden.

Im Freundeskreis, Kneipe, Küche, Dusche bzw WC ist es aber schon noch erlaubt, oder nicht?


Bezüglich umschreiben von Büchern, umschneiden von Filmen etc und den darin enthaltenen Diskriminierungen?

Sollte man die Geschichte umschreiben? Sklaverei, Nationalsozialismus, Terror etc die gab es.

Sollten im Film vielleicht Frauen, oder gar schwarze Frauen als Hitler spielen?
Oder amerikanische Ureinwohner?
Alle diskriminierten sollten die bösesten und üblesten Schurken darstellen bzw spielen: Hitler, Stalin, Mao, Napoleon, Leopold II usw.

Bezüglich (Film) Gettysburg: tausende wenn nicht sogar zig tausende Statisten, Frauen kamen dabei, bis auf ein paar Sekunden, keine vor. Sollte man jetzt zB nur mit Frauen arbeiten? Oder Generälin Lee und Washington?

Teilweise wird es ja so gemacht. Da spielen dann, ursprünglich für weiße Männer geschriebene Rollen, dann schwule, lesbische, tätowierte, muslimische, gepiercte, buddiste, aus einer Patchworkfamilie stammende australische Maori aus Rom(a) und Sinti diese Rolle.
Bei einer neuinterpretation eines Stoffes, neudeutsch, Reloaded, 2.0, kommt das ja auch so vor.
Das Muster ist klar.
Es entspricht weder deiner Meinung noch deinem Weltbild.
Ich kann damit umgehen, auch wenn ich die wenigsten deiner Einstellungen zu diesem Thema teilen kann.
Kannst du das auch? Nein. War ja nur eine rethorische Frage.
Denn du zeigst ganz offensichtlich, was du von dieser Diskussion und mir hälst.

Auf Fragen wird nicht oder nur rudimentär eingegangen. Der Rest sind Phrasendreschereien, Schlagwörter, Polemiken und unterschwellige Beleidigungen bzw Anpatzungen.

Ein bischen mehr Toleranz würde dir nicht schaden; über den Dingen stehen und sich nicht immer gleich angefriffen fühlen.
Nicht ein jeder Mensch ist schlecht ;-).
 
Zum Anderen muß man durchaus sehen, dass die Moral-geladenen Forderungen und Argumente ihr Gegenstück in einem radikalisierten, reaktionären populistischen Diskurs findet, der weitgehend unbehelligt die Grenzen des sagbaren, also dessen, was man sonst unter einen respektvollen Umgang verstanden hat, extrem ausgedehnt hat. Im Übrigen mit dem gleichen hyper-moralisierenden Impetus, den diese den gegnerischen Linksliberalen so gerne vorwerfen.

wo gibt es diesen "radikalisierten, reaktionären populistischen Diskurs, der weitgehend unbehelligt die Grenzen des sagbaren, also dessen, was man sonst unter einen respektvollen Umgang verstanden hat, extrem ausgedehnt hat." ?

das einzige was mir dazu einfallen würde wären die früheren Reden Höckes für die er auch heftig kritisiert worden ist. Aber das waren Sprüche unter Gleichgesinnten, einen echten Diskurs gab es dazu nicht. Beiden Seiten sind in ihren Blasen oder Echo- Kammern gefangen und man verweigert sich einem Diskurs.
 
Auf gesetzlicher oder institutioneller Ebene gibt's das tatsächlich nicht - Gott sei Dank. Und solange es dahin gehend auch keine Überlegungen gibt sind Stimmen aus der Gesellschaft die sowas fordern bestenfalls nervig.


Das ist richtig. Und das ist eine Art der Debatte mit der (nicht nur) ich ziemlich fremdle. Ich kann mit einem sachlichen Diskurs wesentlich mehr anfangen.
Das geht mir nicht anders: Wenn die moralischen Zeigefinger frenetisch die Luft über den Köpfen verquirlen, wird es schwierig.

Allerdings muß man auch seine eigene Motivation der Abwehrhaltung ( oder auch der leidenschaftlichen Zustimmung) mal unter die Lupe nehmen: Ein guter Teil geht darauf zurück, sich latent oder direkt angegriffen zu fühlen.

An bestimmten Reaktionen sieht man es offen: Wer will schon ein Rassist ( o.ä.) sein, wenn man es nicht aus Überzeugung ohnehin ist?


Hab ich auch nicht behauptet. Sollen sie das gerne tun. Besonders wenn - wie im Falle Ottfried Preusslers - der Autor selbst derartigen Überarbeitungen seinen Segen gegeben hat. Kein Problem, auch wenn ich es selbst wahrscheinlich nicht gemacht
Ich bin nämlich der Überzeugung dass solche Aktionen reine Symbolpolitik und sich damit an der Lebenssituation der von Rassismus betroffenen wenig bis nichts ändert.
Ich hätte zwar in diesem Fall nichts dagegen falsch zu liegen, ich glaube es aber nicht.
Ich hatte auch nicht beahuptet, dass Du es behauptet hättest.

Nein, reine "Symbolpolitik" ist das nicht, bzw. mit Symbolen, aber besonders mit Sprache zu handeln ist durchaus wirkungsmächtig.
Rasse, Geschlecht etc. sind soziale Konstrukte, die wiederum eben keine Phantome sind, sondern wirksam die menschliche Ordnungen und Interaktionen bestimmen. Soziale Konstrukte werden wesentlich durch Sprechakte konstituiert, bestätigt, weitergeführt oder auch wieder in Frage gestellt.

Ja Und?
Macht es irgendwas besser wenn es (zumindest bislang) nur Prominente trifft?
Das ist es was ich weiter oben meinte mit: Wo hört man auf?
Wenn sie sich für ihre Verfehlungen rechtfertigen müssen - kein Thema. Das sollte selbstverständlich sein.
(Klar ist es das nicht immer, aber ich denke du weist was ich meine.)
Es ist durchaus ein Unterschied, ob man jemandes Position in einer bestimmten Eigenschaft oder den "Mensch dahinter" angreift.
Das Geschäftsmodell dieser Leute beruht im Wesentlichen auf die Zustimmung ihres Publikums. Warum sie diese Zustimmung geben oder auch wieder entziehen, ist dabei eigentlich nachrangig. Das gehört im Zweifel zum Handel dazu. ES sit vielleicht nicht besser, aber es sit eine andere Situation, als wenn Du mit Deinem Arbeitgeber im Zwist liegst, oder Streit mit Deinem Nachbarn hast oder in einem Forum diskutierst.

Und genau diese eigenartigen Züge kritisiere ich. Im Rahmen von #metoo ist beispielsweise ernsthaft in Frage gestellt worden, ob man sich jetzt noch Filme von z.B. Roman Polanski anschauen könne. Hier habe ich mich ernsthaft gefragt: Ja warum denn nicht? Was kann der Film dafür wenn sein Regisseur evtl. privat ein Drecksack war. Ob solche Leute dann weiterhin Filme machen sollten oder Preise erhalten, dass steht auf einem völlig anderen Blatt.
Und es gibt so einiges in der aktuellen Rasssismus-Debatte das in eine ähnliche Richtung geht.

Das kann ja jeder so halten, wie er will. Ich finde es albern. Allerdings ist schon klar, dass jemand mit dem was er ausdrückt, auch ein Teil seiner Haltung transportiert.

Auch hier hab ich dir weiter oben schon weitest gehend zugestimmt. Und genau das macht den Kampf gegen Rassismus auch so schwierig.
Der gesellschaftliche Diskurs darüber ist absolut notwendig. Aber ich habe vielfach das Gefühl, dass der Diskurs momentan sehr oft in Extrempositionen ausartet. Und viele dieser Extrempositionen (auf beiden Seiten) leisten der Sache meist eher einen Bärendienst. ,
Manches nimmt dabei auch recht absurde Züge an. So hab ich durch ein paar Recherchen rausgefunden, dass z.B. die beiden Petitionsstarterinnen der Petition gegen den Coburger Mohren Redakteurinnen einer Online-Zeitschrift sind, die zum Springer-Verlag gehört. (Bislang nicht unbedingt eine Referenz im Kampf gegen Rassismus....) In dem speziellen Fall könnte man die Liste der Kuriositäten noch deutlich verlängern, aber das würde jetzt zuweit führen.

Auf "beiden" Seiten? Diese Zuspitzung bildet gar nicht die Wirklichkeit ab. Insbesondere bei strukturellen Problemen kann es gar keine eindeutigen Grenzziehungen geben. Außer vielleicht bei offensichtlichen, weltanschaulichen Dingen und da gibt es ziemlich viele.

Natürlich nicht. Selbst Genies wie Einstein haben durchaus Fehlleistungen erbracht. Und auch Kant wird sich nicht als unfehlbar betrachtet, da er ja bekanntermaßen sein eigenes Werk mit der Zeit immer wieder kritisch hinterfragt hat.
Die Frage wie man ihn den nun Interpretieren soll, ist im wissenschaftlichen Diskurs übrigens keineswegs neu. Da ist nur was, was seit Jahren diskutiert wird an die Öffentlichkeit gezogen worden.
Eigentlich gibt es da keine Frage. Denn für die Rezeption ist es nicht besonders interessant, wie der Autor im "echten Leben" war.
Im Grunde geht es lediglich um die Autorität, die man Leuten wie Kant, Einstein und Co zuweist. Aber das ist mehr ein Problem von Leuten, die das tun, als der betreffenden Person selbst.
 
wo gibt es diesen "radikalisierten, reaktionären populistischen Diskurs, der weitgehend unbehelligt die Grenzen des sagbaren, also dessen, was man sonst unter einen respektvollen Umgang verstanden hat, extrem ausgedehnt hat." ?

das einzige was mir dazu einfallen würde wären die früheren Reden Höckes für die er auch heftig kritisiert worden ist. Aber das waren Sprüche unter Gleichgesinnten, einen echten Diskurs gab es dazu nicht. Beiden Seiten sind in ihren Blasen oder Echo- Kammern gefangen und man verweigert sich einem Diskurs.
"Beide Seiten"? Also es gibt eine rechtsradikale Minderheit und es gibt einen relativ breit gefächerten "Rest". Das ist etwas anderes, als nur zwei Seiten.

Dummerweise penetriert eben jene rechte Minderheit erfolgreich den Diskurs auf allen Kanälen, die es nur geben kann.
Zum Teil ist das mehr oder minder zufällig - die "neuen sozialen Medien" sind eine prima Plattform zum Streuen, zum Teil ist das tatsächlich Strategie.

Und so kommt es, dass selbst der Teil der Gesellschaft, die sich zwar ideologisch noch auf dem Boden der "freiheitlich-demokratischen Grundordnung" befinden, die aber mit bestimmten ( Emanzipations-) Entwicklungen ein wenig "fremdeln" ihr Unbehagen irgendwo bestätigt sehen.

So übernehmen so manche irgendwo aufgeschnappte Vokabeln, Phrasen und Formulierungen, einschließlich der Lügen und Unwahrheiten, die eigentlich aus der stramm rechten Ecke kommen und streuen die ungefiltert weiter.

Das ist nicht nur Höcke oder andere Prominente Neurechte und Neonazis.
 
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