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Giro d'Italia 2015

Mh bitter (die Strafe hätte Aru nicht bekommen), ehrlich gesagt wenn er die Form irgendwie konservieren kann würde ich aussteigen...wenn keine schwäche Phase kommen ist P3 wohl das Ergebnis, aber dafür das er gewinnen wollte ist das wohl kein Trost. 3min. und eigentlich bis jetzt taktisch fehlerlos gefahren...gut heute sah er nicht gut aus bei der Aufholjagd.

Der Giro ist dadurch auf den ersten 3 Plätzen zementiert...
 
Ich habe mal die Regeln rausgesucht und das hier gefunden:
http://www.uci.ch/mm/Document/News/Rulesandregulation/16/26/68/12-DIS-20150101-E_English.pdf
Erstaunlich was da alles geregelt ist. Die zwei Minuten für "Non-regulation assistance to a rider of another team" sind offenbar wirklich vorgeschrieben....
Und die Regel hat auch ihren Sinn. Anderenfalls wäre der Weg dafür frei, dass sich finanzstarke Teams noch ein paar zusätzliche Hilfswillige aus anderen Teams anheuern oder - noch übler - Spitzenfahrer Konkurrenten aus anderen Teams die Helfer wegkaufen. Soll es ja auch alles schon gegeben haben.
... Aber ob die Entscheidung auch so ausgefallen wäre, wenn Fabio Aru Defekt gehabt hätte und ein anderer Italiener ihm das Rad gegeben hätte?
Das ist eine rein theoretische Überlegung, in der Praxis aber kaum denkbar. ;) Warum schneiden Italiener traditionell bei Weltmeisterschaften nicht so gut ab, wie es nach ihren Fähigkeiten möglich wäre? Weil kein Italiener gerne etwas tut, was ausgerechnet einem anderen Italiener einen Erfolg einbringen könnte.:cool:
 
Und die Regel hat auch ihren Sinn. Anderenfalls wäre der Weg dafür frei, dass sich finanzstarke Teams noch ein paar zusätzliche Hilfswillige aus anderen Teams anheuern oder - noch übler - Spitzenfahrer Konkurrenten aus anderen Teams die Helfer wegkaufen. Soll es ja auch alles schon gegeben haben.
Bei der Regel geht es aber nicht um allgemeine Hilfe, sondern um non-regulation assistance, also technische Hilfe ausserhalb der Regeln, oder so Sachen wie schieben am Berg. Dass ein Fahrer einem anderen Team hilft ist (zumindest in Grenzen) erlaubt oder toleriert. Und es kommt ja auch immer wieder vor, dass Fahrer aus gleichen Ländern über die Teamgrenzen hinaus zusammenspannen, oder dass sich ehemalige Teamkollegen immer noch helfen (letzten Sonntag hat z.B. Daniel Oss Peter Sagan den Zwischensprint angezogen oder Contador hat mal beim Giro 2011 Tiralongo eine Etappe geschenkt, der hat ihm dafür im Jahr danach geholfen die Vuelta zu gewinnen).
Man könnte die Regel auch anders machen ohne dass wir gleich wieder im dunklen Mittelalter des Radsports landen. Beim Mountainbiken ist es z.B. so, dass sich Fahrer untereinander mit Material helfen dürfen. Beim Cape Epic letztes Jahr hat das Team Topeak Ergon nur gewonnen, weil sie von einem anderen Team ein Rad bekommen haben. Auch bei der Ironman WM vor zwei Jahren habe ich eine Szene in Erinnerung als Sebastian Kienle mit einem Platten am Strassenrand stand und ihm irgendein anderer Fahrer ihm eine CO2 Patrone zugeworfen hat.
Das ist eine rein theoretische Überlegung, in der Praxis aber kaum denkbar. ;) Warum schneiden Italiener traditionell bei Weltmeisterschaften nicht so gut ab, wie es nach ihren Fähigkeiten möglich wäre? Weil kein Italiener gerne etwas tut, was ausgerechnet einem anderen Italiener einen Erfolg einbringen könnte.:cool:
Ok. Mein Punkt war eigentlich, dass die Strenge der Regelauslegung negativ korreliert mit der Grösse des Vorteils, den der Italienische Favorit daraus zieht.
 
Wir waren uns wohl selten alle so einig in diesem Forum. Die Regelauslegung durch die Jury ist Mist. Bleibt zu hoffen, dass sie es sich im Laufe des Tages noch mal anders überlegen - dazu wäre aber vermutlich eine gemeinsames insistieren aller Teams erforderlich.
 
Wir waren uns wohl selten alle so einig in diesem Forum. Die Regelauslegung durch die Jury ist Mist. Bleibt zu hoffen, dass sie es sich im Laufe des Tages noch mal anders überlegen - dazu wäre aber vermutlich eine gemeinsames insistieren aller Teams erforderlich.
Es ist keine Auslegungsfrage. Die Regel ist klar, der Sachverhalt ebenso - von Porte getwittert. Offenbar hat keiner der beiden die Regel gekannt.
Ob die Regel sinnvoll ist ist eine ganz andere Baustelle.

Wo war eigentlich Team Sky bei der Panne ? Haben die ihren Chef einfach alleine gelassen ?
 
Das Feld lief zu diesem Zeitpunkt mit 55-60 km/h. Da fällt ein Defekt nicht unbedingt direkt auf, auch wenn es das natürlich sollte.
 
Es ist ein großer Unterschied, ob ich jmd. gewinnen lasse oder für jmd. fahre oder wie in diesem Fall Material tausche. Man kann kaum jmd. Nachweisen, dass er für einen Anderen fährt. Argument wird immer sein, dass derjenige für sich fährt. Und geschenkte Siege kann man auch nicht nachweisen, da hier das Argument zieht, man hätte keine Kraft gehabt. Einzig Wino war so blöd um Geld zu überweisen und die Story im Mail-Verkehr zu schildern:). Dass die Regel Zuschauern nicht schmeckt, ist verständlich, da so der Wettbewerb verzerrt wird. Ich hslte die Regel auf den zweiten Blick für i.O., die Strafe an sich ist mir zu hoch. Aber Regeln sind nun mal Regeln. Was wäre wenn Porte nicht das Vorderrand bekommen hâtte und z.B. länger warten müsste? Stell euch mal vor jmd. hat in einem Steilstück einen Defekt und da kommt kein Mannschaftswagen hin. Der muss dann auf den Teamkollegen warten. Hart aber fair, da für alle gleich. Wenn in der Situation reiche Teams, Freundschaften, Geldleistungen eine Rolle spielen würden, wâre dies eine krassere Wettbewerbsvezerrung. Material gehört nun mal zum Team und zum Sieg. In der F1 wechselt auch niemand den Wagen odef fährt in die falsche Box, nur, weil man dadurch vor dem Konkurrenten rauskommen könnte. Zum Rennen gehört nun mal Pech. Sturze, Defekte etc.

Für die Spannung ist es Mist, aber mal ehrlich, Porte ist nicht der Fahrer, der in der Vergangenheit eine GT ohne schwache Tage fuhr. Mehr als P3 und mit etwas Glück P2 habe ich ihm nicht zugetraut.
 
oder Contador hat mal beim Giro 2011 Tiralongo eine Etappe geschenkt
Das ist doch üblich. Wenn zwei gemeinsam als Ausreisser ins Ziel kommen, überlässt der Raceleader dem anderen die Etappe. Das ist der Dank dafür, daß man bis zum Ziel zusammengearbeitet hat und der Raceleaders seinen Vorsprung ausbauen konnte.

Zig male schon gesehen und IMO nicht zu beanstanden.
 
Wieso leiht ein Fahrer eines anderen Teams Ihm sein Vorderrad ? Hätte er das bei AC auch so gemacht ? Von daher finde ich die "Strafe" schon für vertretbar
 
Das ist doch üblich. Wenn zwei gemeinsam als Ausreisser ins Ziel kommen, überlässt der Raceleader dem anderen die Etappe. Das ist der Dank dafür, daß man bis zum Ziel zusammengearbeitet hat und der Raceleaders seinen Vorsprung ausbauen konnte.

Zig male schon gesehen und IMO nicht zu beanstanden.
Die sind damals nicht zusammen ausgerissen. Tiralongo war lange vorne, Contador ist am letzten Anstieg angetreten und mit deutlichem Geschwindigkeitsüberschuss an Tiralongo vorbei, bevor er sich eingebremst und Tiralongo gezogen hat. Es war der Dank für einen ehemaligen Teamkollegen.
 
Wieso leiht ein Fahrer eines anderen Teams Ihm sein Vorderrad ? Hätte er das bei AC auch so gemacht ? Von daher finde ich die "Strafe" schon für vertretbar
Über die Strafe kann es keine Diskussion geben - die steht eindeutig in den Regeln.
Zu diskutieren ist allerdings die Regel.

Übrigens hat Clarke auch 2 Minuten ausgefasst - die Strafe gilt für beide Beteiligte. Und der hatte nicht einmal einen Vorteil. Kümmert hier aber keinen.
 
Das hab ich nicht gesagt. Nur ist die Strafe für Clarke völlig egal im Gegensatz zu Porte, da er nunmal im GK keine Rolle spielt kümmert das halt niemanden.

Die 2min Strafe ist definitiv zu viel, aber so sind nun mal leider die Regeln. Ich frag mich nur wie es sein kann das Porte 10km vor dem Ziel weit und breit ohne Teamkollegen unterwegs sein konnte.
 
Vermutlich genauso egal wie die 200 Franken, die beide latzen müssen :D Vorsitzender der Kommissare ist übrigens ein Deutscher, Ingo Rees, wusst ich gar nicht...
 
Wieso leiht ein Fahrer eines anderen Teams Ihm sein Vorderrad ? Hätte er das bei AC auch so gemacht ? Von daher finde ich die "Strafe" schon für vertretbar
Das bringt dir aber keinen Vorteil, es mildert nur den Nachteil den du durch den Defekt hattest!
Über die Strafe kann es keine Diskussion geben - die steht eindeutig in den Regeln.
Zu diskutieren ist allerdings die Regel.
Übrigens hat Clarke auch 2 Minuten ausgefasst - die Strafe gilt für beide Beteiligte. Und der hatte nicht einmal einen Vorteil. Kümmert hier aber keinen.

Der Punkt ist, dass die Jurys ständig Ermessen ausüben. Wie oft sieht man eindeutig im Fernsehen, dass bei einem Zeitfahren der Windschatten genutzt wird, anstatt den Mindestabstand einzuhalten und zu versetzen; wie oft lassen sich Fahrer die Defekt hatten von einem befreundeten Teamwagen wieder zurückpacen (inklusive Daumen-Hoch damit mehr Gas gegeben wird)?! Wie oft lassen sich Fahrer am Teamwagen beim Flasche ergreifen ziehen etc. All das ist verboten, wird aber in der Regel nicht geahndet weil es keinen echten Vorteil bringt und die Jury Ermessen ausübt. Hier kommen sie auf einmal mit der großen Keule um die Ecke und sagen "die Regeln sind die Regeln". Es gibt immer etwas wie ungeschriebene Tatbestandsmerkmale und den Sinn und Zweck einer Regel, die zu berücksichtigen sind.
Lies was die Fahrer, Ex-Fahrer, Experten usw. sagen, ich habe selten eine solche Einigkeit erlebt.
Das Clarke bestraft wurde geht ja mit der Bestrafung von Porte Hand in Hand (beide oder gar keiner), sodass sich alle über den gesamten Vorgang aufregen, nicht nur über die Strafe gegen Porte.

Wie sehr würde ich mich heute eine gemeinschaftliche, solidarische Bekundung des Pelotons zu Porte und Clarke wünschen, statt nur Tweets..

edit: Erinnert sich jmd. noch daran, dass Voigte nach einem Sturz mal mit dem Rennrad irgendeines Fremden gefahren ist bei der Tour? Das verstößt so ziemlich gegen alle Regeln (Nicht vermessen, nicht überprüft, kein Transponder etc.), kann mich an keine Strafe erinnern :rolleyes:
 
Zuletzt bearbeitet:
...
Wo war eigentlich Team Sky bei der Panne ? Haben die ihren Chef einfach alleine gelassen ?

Nö, schau mal, wer da rechts am Bildrand steht...
20154995_267974_670.jpg


Die Fahrer hatten das einfach nicht auf dem Radar. Und die Regel ist imho auch nicht eindeutig.

Was "Non-regulation assistance to a rider of another team" genau bedeutet, steht da nämlich nicht. Da steht z.B. nichts von "Material" oder sonst was. Darunter könnte z.B. auch das Verpflegen mit Getränken oder Riegeln fallen.

Für "Pushing a member of another team", also das Schieben eines anderen Fahrers, gibt es übrigens ne extra Regel.
 
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