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Giant TCR - nervöses handling?

gravelroad84

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Ich hab mir letztes Jahr im Herbst ein Giant TCR gekauft. Es handelte sich um mein erstes Rennrad - zuvor bin ich viele Jahre MTB gefahren und in den letzen 5 Jahren auch sehr viel mit einem Canyon Grail Gravelbike.
Das TCR fühlte sich bei den ersten Ausfahrten eigentlich recht gut an, natürlich etwas agiler als das Gravel Bike aber soweit ich mich erinnern kann nicht unangenehm bzw. nervös. Da recht schwere Alu Laufräder verbaut waren (etwas träge Beschleunigung), hab ich diese letztes Jahr noch gegen 500g leichtere Carbon LR getauscht. Nach der Montage stand das Rad über den Winter erst mal in der Garage. Gefahren bin ich es mit den neuen LR erst dieses Wochenende. Was mir nun auffiel war, dass sich das TCR sehr spritzig anfühlt und super beschleunigt, allerdings für mein Empfinden ein ziemlich "nervöses" handling hat. Keine Ahnung ob mir das letztes Jahr einfach nicht so aufgefallen ist oder ob es an den leichteren / steiferen LR liegt. Ist das normal dass leichtere LR ein "nervöseres" Fahrverhalten haben? Oder liegt es einfach an der Geo des Rennrads?
 
Laufradgewicht macht mE eher keinen Unterschied, vergleich mal Radstand, Steuerrohrwinkel und Vorbaulänge.
 
Ich hab mir letztes Jahr im Herbst ein Giant TCR gekauft. Es handelte sich um mein erstes Rennrad - zuvor bin ich viele Jahre MTB gefahren und in den letzen 5 Jahren auch sehr viel mit einem Canyon Grail Gravelbike.
Das TCR fühlte sich bei den ersten Ausfahrten eigentlich recht gut an, natürlich etwas agiler als das Gravel Bike aber soweit ich mich erinnern kann nicht unangenehm bzw. nervös. Da recht schwere Alu Laufräder verbaut waren (etwas träge Beschleunigung), hab ich diese letztes Jahr noch gegen 500g leichtere Carbon LR getauscht. Nach der Montage stand das Rad über den Winter erst mal in der Garage. Gefahren bin ich es mit den neuen LR erst dieses Wochenende. Was mir nun auffiel war, dass sich das TCR sehr spritzig anfühlt und super beschleunigt, allerdings für mein Empfinden ein ziemlich "nervöses" handling hat. Keine Ahnung ob mir das letztes Jahr einfach nicht so aufgefallen ist oder ob es an den leichteren / steiferen LR liegt. Ist das normal dass leichtere LR ein "nervöseres" Fahrverhalten haben? Oder liegt es einfach an der Geo des Rennrads?
Leichtere Laufräder - vor allem leichtere Felgen - machen das Rad schon nervöser. Es werden weniger Kreiselkräfte aufgebaut, die das einspurige Fahren ohne Umfaller erst ermöglichen.
Vielleicht hast Du jetzt auch etwas höhere Felgen, die sind etwas anfälliger bei Seitenwind?
 
Das TCR hat für ein Rennrad mit Race-Ambitionen ja schon eher eine ruhige Lenkung (leider Giant-typisch), da musst du mal mein Cube Litening C:68 im Vergleich fahren... Im Ernst: Breitere Reifen mit weniger Luftdruck beruhigen das Ganze wieder, solltest du dich nicht dran gewöhnen können.

500 gr weniger Gewicht an den Laufrädern ist zudem schon ziemlich extrem.
 
Reifen sind 25mm drauf, möglich wären welche bis 32mm.
Vorbau ist ein 110mm montiert, viel mehr möchte ich nicht - da wirds mir zu gestreckt.
Vielleicht muss ich mich an das handling einfach gewöhnen. Der Wind spielte bei der letzten Ausfahrt sicher auch eine Rolle, der war recht stark. Obwohl die Carbon LR "nur" 35mm hoch sind war das bei Seitenwind schon deutlich spürbar, im Gegensatz zu den 25mm Alu LR. Bergab bin ich deutlich vorsichtiger gefahren als z.B. mit meinem Gravel Bike.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde das mal in den Bereich subjektives Empfinden – je nach Background – einordnen.
Was der eine als unangenehm nervös empfindet, ist für den anderen agil.
 
Ich lass es jetzt mal so und wenn es mich in ein paar Monaten immer noch als störend empfinde probier ich einen 120er Vorbau bzw. 30mm Reifen.
 
Ich würde sagen es ist auch gewöhnungsache. Klar ist das TCR eine Race geometrie. Diese ist ja sowieso flinker und direkter im Handling. Wenn du jetzt noch einen leichten LRS drin hast, wird es ja nochmal agiler. Ich würde mich drüber freuen. Wenn du dann wieder das andere Rad benutzt, denkst du, du fährst einen Panzer.
 
Bergab bin ich deutlich vorsichtiger gefahren als z.B. mit meinem Gravel Bike.
… zum schnellen bergab fahren auf dem RR, kann ich nur auf die 3 "U" verweisen:
1. Unterlenker, weil der Schwerpunkt tiefer ist
2. Unterlenker, weil mehr Gewicht auf dem Vorderrad = mehr Kontrolle ist
3. Unterlenker, weil es einem nicht den Lenker aus der Hand schlägt, wenn man mal ein Schlagloch erwischt
Zu Punkt 3. Ich habe es schon erlebt, wie jemand in Bremsgriffhaltung über den Lenker abgestiegen ist. War alles andere als schön … Nase, Schlüsselbein gebrochen und etliche unschöne Wunden.
 
Am Unterlenker hat man aber weniger Übersicht und auch weniger Einblick in die Kurve, je nach Sattelüberhöhung und Flexibilität des Halses.

Ich mache es so, dass ich zu 90% an den STIs abfahre und bei unebener Fahrbahn nur links (also mit Vorderrad-Bremse) die Geschwindigkeit kontrolliere, während rechts der Lenker stramm festgehalten wird. Kenne auch kaum Leute, die konsequent am Unterlenker abfahren. Unebener Asphalt ist an in der STI-Position aber durchaus ein Problem in den Abfahrten.
 
Ich bin seit dem oben geschilderten Erlebnis, bei dem Thema missionarisch unterwegs. Ist sonst nicht meine Art, aber wenn Du die Blutlache gesehen hättest. Letztendlich war es ja "nur" Nase und Schlüsselbein. Vor Ort hat man gedacht, der erholt sich nicht wieder davon. Der Sturz wäre im Unterlenker zu 90% vermeidbar gewesen. In ein Schlagloch gefahren und so abgerutscht, dass er Schaltzüge/-hüllen mit dem Daumen rausgerissen hat. Das war noch die alte Shimano-Schaltung mit den "Wäscheleinen".

Nicht den Unterlenker zu nutzen ist reine Bequemlichkeit bzw. mit etwas Gewöhnung für jeden machbar. Zumal moderne Lenker ja viel weniger Drop als früher haben. Bin selber Mitte 50 und ungelenker Schreibtischarbeiter. Auf Grund meiner Größe (195cm), komme ich immer auf eine Überhöhung >12cm. Zugegebenermaßen man muss den Hals etwas mehr überstrecken, aber es gibt ja selten so lange Abfahrten, dass das ein Problem wird. Es hat eigentlich nur Vorteile. Du kannst den Lenker die ganze Zeit mit beiden Händen festhalten ohne die Gefahr nach oben abzurutschen, Du kannst mit beiden Bremsen – jeweils mit nur 1-2 Fingern – kontrollierter und später bremsen. Wenn Du nur mit dem VR bremst, ist Gefahr des blockierens größer und das bekommt man beim VR meist nicht mehr ausgesteuert.
 
Ich habe auch bei 45mm carbon Felgen gegenüber 35mm Alu manchmal dem Eindruck dass es nicht so stabil ist.
Vielleicht liegt es tatsächlich auch an der Aero. Aktio=Reaktio
 
ich mache es so, dass ich zu 90% an den STIs abfahre und bei unebener Fahrbahn nur links (also mit Vorderrad-Bremse) die Geschwindigkeit kontrolliere, während rechts der Lenker stramm festgehalten wird.

Nur vorne zu bremsen halte ich für falsch. Wenn dir das Vorderrad weggeht, kann das Rad seitlich ausbrechen und das war's. Zudem gehst du schneller über den Lenker. Ich bremse primär immer hinten und wenn es heftiger sein soll, vorsichtig vorne mit.
 
Nur hinten ist völlig falsch. Gerade anbremsen mit viel Druck vorne. Sobald man in die Kurve geht vorne lockern. Die alte Reibkreis Theorie. Damit Seitenführung möglich ist muss man dafür den notwendigen Grip des Reifen freigeben, also "längs" rausnehmen. Aber maximale Verzögerung entsteht durch gerades Anbremsen mit max. möglichem Bremsdruck vorne.
 
Man bremst wirklich niemals mit nur mit einer Bremse (außer vielleicht ganze leichte Geschwindigkeitskorrektur, wenn man eng in der Gruppe fährt), weder vorne noch hinten.
Die Bremskraft verteilt sich dabei naturgemäß ca. 70% vorne und 30% hinten.

Und ja ich sehe auf den örtlichen RTFs auch genügend Leute, die dann bei spätestens 50km/h auf einer gerade Abfahrt völlig unnötig abbremsen. Dabei spielt für das Sturzrisiko "Schlagloch" die Geschwindigkeit kaum eine Rolle solange man den Lenker richtig festhält.
 
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