• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

Frankreich: Das Verhalten der Autofahrer?!

TBone

Aktives Mitglied
Registriert
29 Mai 2006
Beiträge
119
Reaktionspunkte
69
Ort
Würzburg
Hallo Gemeinde,

sicher ein oft diskutiertes Thema, aber trotzdem: Ich bin gestern von einem Bikepacking-Trip von Alicante bis Paris zurück gekommen. Zum ersten Mal sind meine Frau und ich damit länger in Frankreich mit dem RR unterwegs gewesen. Im Prinzip war der Weg: Andorra - Toulouse - Massiv Central - ein Stück Loire und dann nach Paris.

Ich muss sagen: Die Autofahrer in Frankfreich haben mich negativ überrascht. An 1,5m Abstand haben sich gefühlt nur ein Viertel gehalten, auch wenn die Strasse schnurgerade, vollkommen einsehbar ein kein Gegenverkehr war. Im allgemeinen scheint der französische Autofahrer einfach nur so schnell wie möglich am Radfahrer vorbei kommen zu wollen... Ich hatte mehrere Situationen, in den Autofahrer ohne Bremsen in uneinsehbaren Rechtskurven überholt haben (u.a. in den Bergen! ... 1 Minute vorher kam eine 4-er Gruppe RRadler in Gegenrichtung den Pass herab, die hätte es knallhart erwischt). In anderen Situationen war an Ortseingängen der Mittelstreifen baulich getrennt um das Überholen zu vermeiden, aber französische Autofahrer mussten sich da unbedingt noch neben uns durchdrücken... Mit LKWs war es auch nicht wirklich besser.

Im Vergleich zum Verhalten in Spanien, Süditalien und auch bei mir zu Hause in Franken war ich wirklich erstaunt. Ich dachte, die Franzosen wären RR-freundlich...

Hatten wir nur Pech oder ist das im allgemeinen so?
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von NoirDesir81

Hilfreich
Zum Beitrag springen →
Ich fahre seit Jahrzehnten in Deutschland, Frankreich, Schweiz und sporadisch auch mal im Vorarlberg und Südtirol. Aber ich kann keine Länder- oder Regionen spezifischen Muster bei den Autofahrern erkennen. Es gibt überall solche, die überholen extrem knapp (es kam sogar schon mal zur Streifberührung am Arm) und solche, die gehen beim Überholen vollständig auf die Gegenfahrbahn. Der grösste Teil liegt irgendwo zwischen diesen beiden Extremen.
 
Geht mir ähnlich. Allerdings ist mir das Verhalten anderer Leute im Urlaub auch viel egaler als Montag morgens auf dem Arbeitsweg.
 
Also ich komme auch in Deutschland viel herum und ich bemerke schon, dass es regionale Unterschiede gibt. Meiner Erfahrung nach geht es rund um Frankfurt und Stuttgart besonders aggresiv zu. Im Ruhrgebiet ist es auch angespannter. Je ländlicher es wird, umso entspannter sind die Leute. Spessart und Rhön sind ganz in Ordnung und besonders positiv blieb mir der Thüringer Wald in Erinnerung.

Ich glaube aber schon mit meiner Erfahrung feststellen zu können: Ausnahmen gibt es immer. Aber in Spanien und Süditalien wird durchschnittlich langsamer gefahren und wenn ein Autofahrer auf einen Radfahrer auffährt, dann bremst man dort erst mal und schaut sich die Situation an. In Deutschland und Frankreich gilt da eher der Grundsatz "direkt zügig überholen ohne Geschwindigkeitsverlust"...
 
Glaube schlimmer wie in Italien ist es nirgendwo.

Bevor der Italiener den Mittelstreifen überquert reißt er Dir lieber den linken STI ab.

Da habe ich Stundenlanges Material der Garmin Dachcam vom Varia715…
 
Am schlimmsten sind aber mit weitem Abstand die deutschen Autofahrer je näher man an Großstädte kommt umso schlimmer. Meistens schnelle Protzkarren mit jungen Männern drin. Da ist jedes andere europäische Land harmlos.
 
Ich bin jetzt einige tausend Kilometer in Frankreich mit der Vespa unterwegs gewesen.

Es wird seit der Einführung vom Tempolimit 80km/h auf der Landstraße deutlich entspannter gefahren. Das liegt auch an der Kontrolldichte. Man merkt, wo viel kontrolliert wird und wo nicht.

Aber das Überholverhalten ist merkwürdig geblieben. Manche komplett Gehirnamputiert (wie in D auch), mal komplett vorbildlich. Manchmal nicht nachvollziehbar (überholen und werden entweder langsamer oder fahren nicht schneller als ich).
 
Also ich bin jedes Jahr auf Radurlaub in F und kann nichts Negatives berichten. Ist jetzt natürlich nicht repräsentativ, nur meine persönliche Erfahrung.

Wobei ich auch nicht in Touri Hotspots unterwegs bin.
 
Meine Erfahrung ist, dass es in Spanien als Radfahrer am sichersten ist und die Menschen dort Geduld und Respekt vorm Leben haben.
Danach kommt bei mir aber schon direkt Frankreich. Wobei ich auch hier kaum negative Erfahrungen gemacht habe. Diese 1,5m hin oder her, wenn mich der Autofahrer wahrnimmt und mich so überholt, dass wir beide damit gut leben können, ist für mich total ausreichend.
Nicht ganz so schön waren meine Erfahrungen in Italien. Zwar habe ich auch hier prinzipiell schon das Gefühl, dass man gut miteinander klarkommen will und niemanden Schaden möchte, aber häufig wird in Situationen überholt, wo mehr Glück als Verstand Schlimmeres verhindert hat. Überholen in Kurven, Kuppen, Gegenverkehr. Alles ganz normal. Das es da zu keinen häufigeren Frontalzusammenstößen kommt, ist da häufig der Reaktion des entgegenkommenden Verkehrs zu danken, die geistesgegenwärtig einen Schlenker ziehen.
In Deutschland gibt es zwar tolle Gesetze, dafür ist das dummdeutsche "Erziehen" von Verkehrsteilnehmern scheinbar aktuell en vogue. Was nützt gute Führerscheinausbildung und Gesetze, wenn auf den Straßen der Hass herrscht. Sind zwar nur eine kleine Zahl, aber wenn das weiter so geht, wird das in den nächsten Jahren richtig scheiße.
Schlimmer ist es noch in der Schweiz, wo zu dieser Hässigkeit, noch Unvermögen der Autofahrer, fehlende gesetzliche Abstände und eine riesige Menge an SUVs dazu kommt, deren Fahrer sie nicht bedienen können.
Spanien und Frankreich sind tolle Radfahrländer.
 
Probleme habe ich in Summe weder in Deutschland, Spanien, Italien, Frankreich.
Probleme gibt es eigentlich nur da, wo wenig Platz ist und dieser vielleicht zusätzlich gerade neu verteilt wird.

Eine dumme Verkehrsplanung tut ihr Übriges.

Auch weiß ich, wenn ich irgendwo bestimmte Straßen benutze, worauf ich mich einlasse. Italiener überholen gerne eng, ja, aber eigentlich nie gefährlich.
 
Frankreich schlimmer als Franken? Nein

Welches Pauschalurteil soll ich noch kommentieren?
 
Ich war letztens in der Normandie laufen, Gegenfahrbahn am Streckenrand weil es nicht anders ging. Die Autofahrer waren schon sehr aufmerksam, Blinker und weit ausgeholt an mir vorbei gefahren.

Eine RR Tour ebenso mit positiven Situationen erlebt.
 
Ich bin die letzten 40 Jahre in vielen Ländern mit dem Rad unterwegs gewesen. Rückblickend hab ich in allen Ländern alles erlebt, mal rücksichtsvoll, mal super-aggressiv. Ich glaube, dass es mehr von der Verkehrsplanung und der regional unterschiedlichen Verkehrsdichte abhängt, wie erträglich der motorisierte Verkehr für Radfahrer ist.
 
Zurück