Erinnere mich eigentlich nur an drei wirklich relevante Stürze.
#1 Training, war auf dem Heimweg, das Wetter war gut, leicht abschüssige Strasse - ich fuhr 2. Jahr Schüler und war dank halbwegs vernünftigem Training sogar endlich in ganz annehmbarer Form und blickte mit gewissem Optimismus auf die anstehenden Bezirksmeisterschaften.
Ich düste also gen Gladbeck, Tempo ca. 35km/h leicht abgesenkter Kopf als ich auf eine Kreuzung zusteuerte, befand mich jedoch auf der Vorfahrtsstrasse. Eine Autofahrerin aus der kleinen Nebenstrasse schätzte meine Geschwindigkeit falsch ein (Klassisch!) und zug auf die Strasse raus, mir blieb nur noch der Versuch zu
bremsen als ich in voller fahrt in den hinteren Teil des Autos knallte und recht apprupt gebremst wurde. Kurz den Kopf geschüttelt, aufgestanden. Das Vorderrad war aus meinem Rad geflogen und ich machte mich gerade daran mein Vorderrad wieder einzubauen und mich auf mein Rad zu schwingen (nicht das ich mit der verbogenen Gabel hätte fahren können) als die Frau ganz panisch und aufgeregte mich davon abhielt. Nach einem kurzen Blick auf mein rechts Knie und interessierter Betrachtung des recht tiefen Loches in selbigem beschloss ich das ich doch lieber ein wenig Pause im Grünstreifen mache und die Weiterfahrt noch ein wenig aufschiebe.
Letztendlich gings dann mit dem Krankenwagen ins Krankenhaus, Knie genäht, Kreislaufkollaps nach Schock im Treppenhaus des Krankenhaus (sehr clever jemanden der unter Schock steht alleine zum Röntgen zu schicken) Hautabschürfungen und ein defektes Rennrad sowie ein ordentlich gebrochener Girohelm (bin wohl ziemlich deftig mit dem Hinterkopf auf den Boden geknallt)
#2 Herbsttrainingslager MTB. Am letzten Tag noch eine Runde gefahren, wir waren jung und hatten in der nacht sehr nette Mädels auf unserem Zimmer (keine Sorge wir waren artig) geschlafen wurde trotzdem nicht viel und so war wohl neben genereller Erschöpfung nach 5 Tagen mit langen MTB Touren auch einiges an Schlafmangel im Spiel. Auf einer Abfahrt hatte ich dann doch etwas zuviel Tempo drauf, der Pfad machte eine leichte Rechtskurve und war mit Wurzeln durchzogen, ein kurzer Sprung, ein wegrutschens Vorderrad und ich schlug hart mit der rechten Seite auf Wurzeln.
Ich rief laut scheisse, Julius hinter mir rief laut "aua das tat weh".
Konnte recht schnell wieder aufstehen, an Arm bewegen war nicht zu denken und so lief ich wie Terminator mit einem deaktivierten Arm fünf Kilometer bis zum nächsten Treffpunkt durch den Wald.
Gebrochen war der Oberarm unmittelbar unter dem rechten Gelenkkopf. 5 Wochen Ruhigstellung mit Schlaufe.
#3 Kriteriumsrennen auf Kurs mit leicht überhöhten Kurven, Wertungsrunde, Regen - ein Teamkollege sprintet von vorne, ich wenige Meter dahinter. Kollege rutscht in der Kurve das Rad unterm Gesäß weg - zuviel Tempo - zuwenig Haftung und knallt auf die Strecke, liegt mitten in der Kurve, ich kann nicht mehr ausweichen und fahr ihm voll in den Rücken, mach einen Salto über den Lenker und find mich ebenfalls auf der Strasse wieder, erster Gedanke Scheisse, zweiter Gedanke Aua, dritter Gedanke: zurück aufs Rad!. Lenker gerade gedreht, eine STI Einheit war hinüber, aber das Rad lief (wenn auch nur mit geöffneter Bremse) greifen Konnte ich mit der rechten Hand nicht und die Unterarm waren mehr blutig als hautfarben aberr ich hab im weiteren Verlauf des Rennens noch ein paar Punkte geholt - Stürzen und weiterfahren ist was hart macht!